• Keine Ergebnisse gefunden

Erinnern und Zeichen setzen! Zeugnisse politischer Verfolgung und ihre Botschaft

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Erinnern und Zeichen setzen! Zeugnisse politischer Verfolgung und ihre Botschaft"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Kontakt: Schleinufer 12, 39104 Magdeburg Telefon: 03 91 / 5 60-15 01

Telefax: 03 91 / 5 60-15 20

E-Mail: info@lza.lt.sachsen-anhalt.de Internet: www.aufarbeitung.sachsen-anhalt.de

Nr. A 7 / 2017

Magdeburg, 28. April 2017

Erinnern und Zeichen setzen!

Zeugnisse politischer Verfolgung und ihre Botschaft

Birgit Neumann-Becker: „Einen Schlussstrich unter die Rehabilitierung

SED-Verfolgter darf es nicht geben. Deshalb fordern die Landesbeauftragten die Aufhebung der Antragsfrist nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen (gegenwärtig Antragstellung bis zum 31.12.2019 möglich). Die Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen leisten – weitgehend im Ehrenamt – einen

wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und zur Bildungsarbeit durch Zeitzeugengespräche. Die bessere Anerkennung und Rehabilitierung der einst Verfolgten ist nicht abgeschlossen, sondern gehört weiter zum Auftrag der Politik.“

Zum bundesweit größten Treffen der Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen in Bezug auf die SED-Diktatur laden die Landesbeauftragten für Stasiunterlagen und zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur gemeinsam mit der Bun- desstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur nach Magdeburg ein.

Die Aufarbeitung politischen Unrechts gehört zu den Aktivitäten der Verfolgten- verbände. Sie führen Zeitzeugengespräche in Schulen in Gedenkstätten und Erinnerungsorten. Damit leisten die ehemals politisch Verfolgten einen wesentli- chen ehrenamtlichen Beitrag im Rahmen der politischen Bildung für unser Ge- meinwesen.

Die Landesbeauftragten setzen sich dafür ein, dass die Befristung, nach denen Anträge zur strafrechtlichen, beruflichen und verwaltungsrechtlichen Rehabilitie- rung nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen (1. und 2. SED-UnBerG) gestellt werden können, aufgehoben werden soll.

Im Interesse einer sachgerechten Unterstützung der vom SED-Unrecht Betroffe- nen und nach den Erfahrungen der Aufarbeitungsbeauftragten der Bundesländer bedarf es einer Fristverlängerung bzw. einer Entfristung. Im Rahmen der Bera- tungsarbeit der Landesbeauftragten allein in Sachsen-Anhalt wird jährlich zu ca. 250 neue Anträgen oder Teil-Anträgen auf Rehabilitierung beraten.

Es nicht zu rechtfertigen und dem Rechtsstaat abträglich, dass Menschen mit politischer Verfolgungserfahrung die Möglichkeit einer Rehabilitierung nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen und damit u. a. eines Rentennachteilsaus- gleichs durch die jetzige Fristsetzung verwehrt wird. Die jüngsten Betroffenen (bis ca. Geburtsjahrgang 1974) werden erst bis ca. 2040 in Rente gehen.

Einen Schlussstrich darf es hinsichtlich der Rehabilitierung von SED-Verfolgten nicht geben.

Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt

zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

PRESSEMITT EILUNG

(2)

2 Hintergrund:

Der Deutsche Bundestag hat am 4. Dezember 2014 die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz angenommen, mit der die Bundesre- gierung aufgefordert wurde, „rechtzeitig in Abstimmung mit den Ländern zu prüfen, ob die Frist nach § 7 Absatz 1 StrRehaG im Interesse der Opfer ganz gestrichen werden kann“ (BT Drs. 18/3445).

Weitere Informationen:

Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (bis 31.12.2016: Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt)

Schleinufer 12 39104 Magdeburg Tel.: 03 91 / 5 60-15 01 Fax: 03 91 / 5 60-15 20

E-Mail: info@lza.lt.sachsen-anhalt.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die türkische Armee führt gegen- wärtig mit deutschen Panzern Krieg gegen die von den USA mit Waffen unterstützten kurdi- schen Milizen in Syrien und treibt Tausende von Menschen

(1) Zweck der Stiftung ist es, in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen auf dem Gebiet der Aufarbeitung der SED-Diktatur, Beiträge zur umfassenden Aufarbeitung von

Kurz vor Weihnachten können so die einen sich daran erinnern, dass ihr Wohlstand nicht selbstverständlich ist, und die anderen sollen spüren, dass sie in ihrer Not nicht

¨ Der Arbeitgeber sorgt dafür, dass Arbeitsplätze regelmäßig aufgeräumt und verschmutzte Arbeits- geräte unverzüglich gesäubert werden.. ¨ Arbeitsbereiche werden ausreichend

Verwaltungsvorschrift vom 9. S 374), in der jeweils geltenden Fassung, sowie nach Maßgabe dieser Richtlinie Zuwendungen an Verbände der Opfer der Diktatur in der

Alle unsere Anstrengungen als Kommune werden unzureichend sein, wenn nicht auch eine gesamtpolitische Weichenstellung erfolgt.. Wir wollen,

Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen in der Bundesrepublik miterlebt haben, dass dieser Prozess keineswegs gradlinig verlaufen ist und nicht nur ›intrinsisch‹

Die Frauen im DGB machen sich stark für eine geschlechtergerechte Verteilung der Arbeitszeit und eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen über alle Lebensphasen hinweg.