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Zentrale leistungserhebungen (Zle) und deren schulinterne auswertung

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Academic year: 2022

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Seite 1 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 2/2018 – 24.10.2018

Jahr VERA 3 ZKA 4 ZKA 6 VERA 8

2017 Deutsch, Mathematik Mathematik Deutsch Englisch,

Naturwissenschaften

2018 Mathematik Deutsch Englisch Mathematik

2019 Deutsch Mathematik Mathematik Deutsch, Naturwissen-

schaften

20201 Mathematik Deutsch Deutsch Englisch

Zentrale leistungserhebungen (Zle) und deren schulinterne auswertung

Anregungen zur Schul- und unterrichtSentwicklung 2/2018

tabelle 1: in sachsen-anhalt verbindliche zentrale leistungserhebungen (ohne Prüfungen)

das system der Zentralen leistungserhebungen

Für die zentralen Klassenarbeiten in den Schuljahrgängen 4 und 6 ist pro Schuljahr ein Fach verbindlich festgelegt, für welches neben den Aufgaben und den Bewertungshin- weisen auch ein zentraler Auswertungsbericht mit landes- weiten Vergleichsdaten zur Verfügung gestellt wird. Für die weiteren Fächer können die Schulen eigenständig über die Durchführung und den Einsatz der zentral entwickelten Aufgaben entscheiden.

Eine Besonderheit stellen die Vergleichsarbeiten (VERA) in der Primarstufe (Schuljahrgang 3) und in der Sekundarstufe I (Schuljahrgang 8) dar. Mit den Vergleichsarbeiten stellt das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)

ein Diagnoseinstrument zur Überprüfung des erreichten Standes der individuellen Lernentwicklung in Bezug auf die jeweiligen Bildungsstandards her, welches explizit nicht zur Benotung der Schülerleistungen geeignet erscheint. Die Testhefte für die Schuljahrgänge 3 (Deutsch, Mathematik) und 8 (Deutsch, Englisch und Mathematik) werden den Schulen jährlich bereitgestellt. Jeweils in einem der Fächer ist die Vergleichsarbeit nach zentraler Festlegung an allen Schulen der jeweiligen Schulform verbindlich durchzufüh- ren. Jährlich werden die schriftlichen Abschlussprüfungen für den Erwerb des Realschulabschlusses in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik durchgeführt.

Grundschule Sekundarschule Gemeinschaftsschule Gesamtschule Gymnasium Fachgymnasium

Förderschule Berufsbildende Schule

1 Stand nach derzeitiger Planung vorbehaltlich endgültiger ministerieller Regelung Zentrale Leistungserhebungen in Form von Vergleichsarbei-

ten (VERA), zentralen Klassenarbeiten (ZKA), der besonderen Leistungsfeststellung sowie der schriftlichen Abschlussprü- fungen dienen der Feststellung individueller, fachbezogener Schülerleistungen. Es wird der Lernstand in einem Fach zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schullaufbahn jeder Schülerin und jedes Schülers ermittelt und – außer bei den Vergleichsarbeiten – auch benotet. In dieser Funktion sind die zentralen Klassenarbeiten, die besondere Leistungsfest- stellung und die schriftlichen Abschlussprüfungen für den Realschulabschluss inzwischen „traditionell“ an den Schu- len Sachsen-Anhalts in den Jahresablauf integriert. Mit der

jährlichen Durchführung sind auch logistische und organisa- torische Herausforderungen verbunden. Kritiker sehen darin mitunter ein Argument, das System der ZLE in die Nähe von unnötiger Bürokratie zu rücken. Betrachtet man jedoch die vorhandenen Potenziale für die Durchführung von Analysen des erreichten Lernstandes der Schülerinnen und Schüler sowie die Unterrichtsentwicklung in Verbindung mit dem überschaubaren Auswertungsprozedere, stehen Aufwand und Nutzen in einem günstigen Verhältnis. Der jährliche Wechsel in der Verbindlichkeit der Durchführung in den Fächern (vgl. Tabelle 1) reduziert den Durchführungs- und Auswertungsaufwand zusätzlich.

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Seite 2 24.10.2018 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 2/2018 | LISA cba abb. 1: die rubrik auf dem bildungsserver des landes sachsen-anhalt

2 vgl. https://www.bildung-lsa.de/pruefungen___zentrale_leistungserhebungen.html

3 vgl. https://www.bildung-lsa.de/pruefungen___zentrale_leistungserhebungen/zentrale_klassenarbeiten.html Dazu kommt für den Erwerb des qualifizierten Hauptschul-

abschlusses die besondere Leistungsfeststellung in den Fächern Deutsch und Mathematik.

Mit den verschiedenen zentralen Leistungserhebungen steht in Sachsen-Anhalt ein System zur Verfügung, welches bei optimierter Nutzung erhebliches Potenzial für die kontinu- ierliche und langfristige Entwicklung der Unterrichtsqualität

in den Fächern und unter fächerübergreifenden Aspekten besitzt. Als Grundlage für Lernstandsanalysen und Schluss- folgerungen für die Unterrichtsentwicklung zeigen die ZLE exemplarisch, wie Lehrplananforderungen in Aufgaben umgesetzt werden können.

umsetZung von lehrPlananforderungen in aufgabenstellungen

Der kompetenzorientierte Lehrplan Sachsen-Anhalts beschreibt ausgehend von den übergreifenden Anforderun- gen an die Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsqualität (Grundsatzband) den zu bestimmten Zeitpunkten in der Re- gel zu erwartenden Stand der Kompetenzentwicklung (Fach- lehrpläne). Mit niveaubestimmenden Aufgaben werden die Lehrplananforderungen exemplarisch untersetzt. Auf dieser Grundlage werden unter Berücksichtigung der Verordnun- gen und Erlasse für die jeweilige Schulform die Aufgaben und die Bewertungsvorgaben für die zentralen Leistungser- hebungen erarbeitet. Dabei kann der zuvor erteilte Unter- richt nur fiktional über vorhandene Erfahrungswerte und die Ergebnisse der Pilotierung von Aufgaben berücksichtigt werden.

Die zu erwartenden Anforderungen der verschiedenen zentralen Leistungserhebungen werden in Verbindung mit Aufgabenbeispielen sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern transparent und nachvollziehbar auf dem Bildungsserver2 dargestellt.

Dadurch besteht die Möglichkeit für alle Schulen und Lehr- kräfte, diese bei der langfristigen Unterrichtsgestaltung in Umsetzung der Lehrplanforderungen zu berücksichtigen.

Für die Vergleichbarkeit der gestellten Anforderungen aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler ist wesentlich, dass der zuvor erteilte Unterricht die mit dem Lehrplan ge- stellten Anforderungen sowohl qualitativ als auch quanti- tativ erfüllt und der vorhandene Freiraum für die Förderung der individuellen Lernentwicklung genutzt wird.

Insbesondere ist zu berücksichtigen, dass Aufgaben der zentralen Leistungserhebungen nicht speziell auf den un- mittelbar zuvor erteilten Unterricht Bezug nehmen, sondern Anforderungen stellen, die auf den langfristig erreichten Lernstand abzielen. In diesem Sinne sollen damit auch Schwerpunkte für das Vertiefen, Festigen und Wiederholen mit Blick auf die langfristige Unterrichtsplanung und –ge- staltung gesetzt werden.

Exemplarisch soll hier auf die Anforderungen, die Bewer- tungsvorgaben sowie entsprechende Aufgabenbeispiele für die weiter zu entwicklende Konzeption der zentralen Klassenarbeit Mathematik im Schuljahrgang 6 verwiesen werden. Die Darstellung3 enthält Hinweise zur Implemen-

tation (Anregungen zur Unterrichtsentwicklung) und eine Beispielarbeit mit Hinweisen für Lehrkräfte.

Besonderes Potenzial bieten die zentralen Leistungserhe- bungen unter dem Aspekt der kumulativen Darstellung der Anforderungen an die Kompetenzentwicklung der Schü- lerinnen und Schüler. Dazu können die lehrplanbezogen gestellten Aufgaben im Längsschnitt in den verschiedenen Schuljahrgängen schulformbezogen miteinander verglichen werden. Insbesondere können auf der Ebene der Fachschaf- ten

J die schulischen Schwerpunktsetzungen im jeweiligen Fachunterricht mit den Anforderungen in den zentralen Leistungserhebungen verglichen werden,

J die Vermittlung und Sicherung von Grundkompetenzen im Verlauf eines Bildungsganges betrachtet werden und J die Aufgaben aus den zentralen Leistungserhebungen

zur Erweiterung des Aufgabenpools zur Überprüfung der Anforderungen zu bestimmten Zeitpunkten der Lernent- wicklung genutzt werden.

Weitere Aufgaben sowie notwendige Begleitinformationen für die vergangenen drei Schuljahre sind unter der Rubrik

„Prüfungen/ Zentrale Leistungserhebungen“ zusammenge- stellt und im Download nutzbar (vgl. Abbildung 1).

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Seite 3 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 2/2018 – 24.10.2018

Ausgangspunkt für die Auswertung einer zentralen Leis- tungserhebung über die individuelle Leistungsbewertung hi- naus ist die schulinterne Datenerfassung. Dazu werden be- zogen auf die jeweilige konkrete Leistungserhebung in Form einer zentralen Klassenarbeit, einer Vergleichsarbeit oder einer Prüfungsarbeit Materialien zur Erfassung der Schüler- leistungen zur Verfügung gestellt. Über den Bildungsserver erhalten die Schulen Auswertungshilfen als Datei im Excel- Format mit Hinweisen zum Eintragen der Ergebnisse.

Auf der Grundlage der eingegebenen Daten werden im Säulendiagramm bezogen auf die Lerngruppe die in den Aufgaben erreichten Erfüllungsprozente dargestellt.

Die in den Schulen erhobenen Daten werden anonymisiert, auf elektronischem Wege an das Landesinstitut für Schul- qualität und Lehrerbildung übersandt und dort als Grundla- ge für eine zentrale Auswertung genutzt.

abb. 3: Kurzinformation zur realschulabschlussprüfung 2018

abb. 2:

ausschnitt aus einer auswertungstabelle für die schulinterne datenerfassung

datenbasierte auswertung der erreichten ergebnisse

Für die ZLE werden zu den einzelnen Aufgaben auch zentrale Vorgaben für die Vergabe der Bewertungseinheiten erstellt.

Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Daten nach diesen Vorgaben zu erfassen und neben der Bewertung der indi- viduellen Leistung der Schülerinnen und Schüler auch eine Auswertung der aggregierten Daten auf verschiedenen Ebenen vorzunehmen. Die so entstandene Datenbasis liefert eine Grundlage, um die erreichten Lernergebnisse in Korrela- tion mit dem zuvor erteilten Unterricht zu betrachten.

4 vgl. https://www.bildung-lsa.de/pruefungen___zentrale_leistungserhebungen/termine__informationen_und_auswertungsmaterialien.html Aus den eingegangenen Daten wird eine Kurzinformation erstellt, in der fachbezogen die erreichten Mittelwerte der Noten zentralen Leistungserhebungen („Schuldurchschnit- te“) erfasst und die Streuung der an den Schulen erreichten Mittelwerte (vgl. Abbildung 3) dargestellt werden.

Der Kurzinformation ist eine Tabelle5 beigefügt, die den Schulen die Möglichkeit eröffnet, ihre Ergebnisse fachbezo- gen mit den Landesergebnissen zu vergleichen.

Für eine vertiefende Auswertung wird für die zentralen Klassenarbeiten in den Schuljahrgängen 4 und 6 eine Schul- rückmeldung angeboten. Diese enthält ausgehend von einer Gegenüberstellung der erreichten Noten in den ZKA mit den Landesmittelwerten eine aufgabenbezogene Gegenüber- stellung mit den Landesergebnissen (weiße Balken) (vgl.

Abbildung 4).

Darüber hinaus werden die Aufgabenitems in den Kompe- tenzbereichen zusammengefasst und dort auch mit den Landesmittelwerten verglichen. Vertiefend werden die Er- gebnisse in den Anforderungsbereichen und den prozessbe- zogenen Kompetenzen dargestellt. In Abbildung 5 sind reale Daten einer Grundschule anonymisiert als „Mustergrund- schule“ dargestellt. Diese Daten belegen, dass die erreichten

abb. 4: schulrückmeldung für ZKa 4 – allgemeine auswertung

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Seite 4 24.10.2018 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 2/2018 | LISA cba

schlussfolgerungen aus den ergebnissen

Bereits mit den Daten aus einer zentralen Leistungserhe- bung lassen sich empirisch gestützte Aussagen zum erreich- ten Lernstand an einer Schule oder sogar in einer konkreten Lerngruppe ableiten. Der Vergleich der Lerngruppen unter- einander oder auch die Gegenüberstellung mit den Landes- daten lassen eine Einordnung der Ergebnisse zu. Da solche Daten i. d. R. für schulintern geschriebene Klassenarbeiten nicht vorliegen, sind die Ergebnisse oft die einzige Quelle für datengestützte Schlussfolgerungen für die Unterrichtsent- wicklung. Darauf wird im Doppelblatt „Potenziale Zentraler Leistungserhebungen für die Unterrichtsentwicklung“

(3/2018) vertiefend eingegangen. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die erhobenen Daten und eine tief- gründige Auswertung eine wesentliche Grundlage für die Individualisierung von Lernprozessen darstellt. Maßnahmen differenzierter Unterrichtsgestaltung lassen sich auf dieser Grundlage bezüglich ihrer Wirksamkeit auf die Lernergebnis- se beurteilen und gezielt weiter entwickeln.

Weitergehende Veröffentlichungen des LISA zur Thematik:

J Kompetenzorientierte Aufgaben im Deutschunterricht der Grundschule. (Dialog 20 – 2008),

J Vergleichsarbeiten in den naturwissenschaftlichen Fä- chern. (Dialog 24 – 2014))

J Vergleichsarbeiten – Schuljahrgang 3. (Dialog 25 – 2015) J Kompetenzorientierte Aufgaben der Sekundarstufe I.

(Dialog 27 – 2014)

impressum

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)

Autor: Dr. Volker Richter

cba Sie dürfen das Material weiterverbreiten, bearbeiten, ver-än- dern und erweitern. Sie müssen den Urheber nennen und kennzeich- nen, welche Änderungen Sie vorgenommen haben. Sie müssen das Material und Veränderungen unter den gleichen Lizenzbe- dingungen weitergeben.

Alle bisher erschienenen Informationsblätter finden Sie auch auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt unter:

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte Ergebnisse dieser Schule in allen Kompetenzbereichen über

den Landesmittelwerten liegen. Besonders bemerkenswert

ist der deutliche Unterschied in der Teilkompetenz Problem- lösen bzw. der Aufgabenitems im Anforderungsbereich III.

abb. 5:

schulrückmeldung ZKa 4 einer beispielschule – auswertung nach Kompetenzbereichen

Referenzen

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