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” Nichtlinearen Optimierung“

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Fachbereich Mathematik JProf. Dr. Christian Meyer Lucia Panizzi

WS 2009/2010 10.02.2010

12. ¨ Ubungsblatt zur

” Nichtlinearen Optimierung“

Haus ¨ubung

Aufgabe H1 (Optimale Steuerung)

Wir untersuchen das folgende Anwendungsbeispiel. Ein gegebenes Werkst¨uck aus Stahl soll durch Erw¨armung ein bestimmtes Temperaturprofilyderreichen. Praktischerweise hat dieses Werkst¨uck die Form des Einheitsintervalls[0,1]. Das Temperaturverhalten beschreiben wir vereinfacht mit derstation¨aren W¨armeleitgleichung, d.h. folgender Differentialgleichung:

−y00(x) =u(x), x∈[0,1], (1)

wobeiy(x)das Temperaturprofil undu(x)die W¨armequellst¨arke ist.

Da bei der W¨armebehandlung von Stahl i.d.R. große Temperaturen auftreten, erfolgt der W¨armeaustausch mit der Umgebung beix= 0undx= 1 ¨uber W¨armestrahlung. Diese wird modelliert durch folgende Randbedingungen:

y0(1) +αy(1)4 =αya4 (2)

−y0(0) +αy(0)4 =αya4, (3) mit gegebener Umgebungstemperaturya=konst.

Wir gehen davon aus, dass wir die W¨armequellst¨arke direkt einstellen k¨onnen. Mit Hilfe einer passenden W¨armequellst¨arkeu(der optimalen Steuerung) soll der Abstand zwischen Temperatury und gegebener Zieltemperaturydim quadratischen Mittel minimiert werden.

Die Zielfunktion lautet daher:

min1 2

1

Z

0

(y(x)−yd(x))2dx+ν 2

1

Z

0

u(x)2dx (4)

mit einem positiven Gewichtungsparameterν > 0. Der zweite Term, alsoν/2 R1

0 u(x)2dx misst den Aufwand der eingesetzten W¨armequellst¨arke, und man favorisiert W¨armequellen, die m¨oglichst wenig Energie verbrauchen.

(2)

Außerdem ist die W¨armequellst¨arke aus technischen Gr¨unden limitiert, was durch punktwei- se Beschr¨ankungen anumodelliert wird:

ua≤u(x)≤ub, (5)

mit gegebenenua, ub ∈Rmitub> ua.

Mit den uns bekannten Methoden k¨onnen wir dieses Problem nicht behandeln, da es sich um eine unendlichdimensionale Optimierungsaufgabe handelt. Daher ¨uberf¨uhren wir dieses Problem in ein endlichdimensionales und diskretisieren den Zustandy(x)und die Steuerung u(x). Dazu wird das Intervall [0,1]innTeile der L¨angeh = 1/nzerlegt. Die Funktionen approximieren wir durch ihre Funktionswerte in den Endpunkten xi = ih, i = 0, . . . , n dieser Teilintervalle wie folgt

yh :=

 y0

... yn

:=

 y(x0)

... y(xn)

 und uh:=

 u0

... un

:=

 u(x0)

... u(xn)

.

Die zweite Ableitung approximieren wir durch den zentralen Differenzenquotienten

y00(xi)≈ y(xi−1)−2y(xi) +y(xi+1)

h2 = yi−1−2yi+yi+1

h2 .

Die ersten Ableitungen in (2) werden durch die Einf¨uhrung artifizieller Punktex−1= 0−h undxn+1= 1 +hmit zugeh¨origeny−1undyn+1wie folgt diskretisiert:

y−1−y0

h +αy04=αya4 yn+1−yn

h +αyn4 =αy4a.

(6)

So entsteht als N¨aherung von (1) und (2) ein endlichdimensionales Gleichungssystem. Die Zielfunktion in (4) diskretisieren wir durch eine einfache Mittelpunktsregel zur numerischen Integration. Die Ungleichungsnebenbedingungen in (5) wiederum betrachten wir einfach in den St¨utzstellen xi, d.h. wir fordern ua ≤ ui ≤ ub, i = 0, ..., n. Wir erhalten auf diese Weise einendlichdimensionales nichtlinearen Optimierungsproblem(NLP), das wir mit den Mitteln der Vorlesung diskutieren k¨onnen.

Jetzt die eigentliche Aufgabenstellung:

(a) Stellen Sie das diskrete (NLP) auf Basis der oben beschriebenen Diskretisierung auf.

Verwenden Sie dabei als Optimierungsvariablez= (uh, yh).

(b) Zeigen Sie, dass dieses (NLP) die (LICQ)-Bedingung in jedem Punkt erf¨ullt.

(c) Leiten Sie die zugeh¨origen KKT-Bedingungen her.

(d) Versuchen Sie die Multiplikatorenregel mit einer weiteren diskretisierten Differential- gleichung zu identifizieren. Wie sieht die zugeh¨orige (kontinuierliche) Differentialglei- chung aus (also nicht diskretisiert).

(3)

Hinweis: Die zus¨atzlichen Variableny−1 undyn+1 aus (6) sind keine zus¨atzlichen Unbe- kannten, weil sie durch (6) festgelegt sind. Sie tauchen deshalb auch nicht im diskreten Glei- chungssystem auf.

Abgabe der Haus ¨ubungen:Bis zum 17. bzw. 19.02.2010 in der Dolivostr. in Raum S 4 10 317 abgeben oder per Mail anpanizzi@gsc.tu-darmstadt.deschicken.

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