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(1)527 Einige bisher wenig oder garnicht bekannte arabische und türkische Handschriften

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527

Einige bisher wenig oder garnicht bekannte

arabische und türkische Handschriften.

Von Prof. fi. Flflsel.

Se. Exc. der Englische Gesandte zu Dresden , the Honourable

Charles Murray, welcher einen grossen Theil seines Lebens in

Aegypten und Persien verbracht und sich die Sprachen jener

l..änder zu einer in seinem Kreise seltenen Vollkommenheit an¬

geeignet hat, besitzt eine beachtenswerthe Sammlung orientali¬

scher Handschriften, unter denen sich mehrere beiinden, die

Häji Chalfa nicbt kennt und von denen zum Theil eine Notiz

in den mir zugänglichen Catalogen von orientalischen in Europa

vorbandenen Manuscripten bisber vergeblich gesucht wurde. Zu

den Seltenheiten dieser Handschriften gesellt sich ihr Inhalt,

der wichtig genug ist, um auf sie aufmerksam zu machen und

sie näher kenneu zu lernen.

I. — Gleich das erste zu erwähnende Werk bat einen Mann

zum Verfasser, der, so viel er aucb verhältnissmässig scbrieb,

dennocb bis jetzt völlig unbekannt geblieben ist. Ein glücklicher

Umstand liess ibn in seinem Werke auf sicb selbst zurückkom¬

men und von seinem Leben sovicj mittheilen als hinreicht, um

ihn in die arabische Literaturgeschichte am gehörigen Orte ein¬

zuführen.

Die Handschrift, in KIcin-Quart 318 Bl. zu 21 Zeilen auf

der Seite, führt den Titel:

Jsoj ^^.^ i o^y^i

Der kostbare Juwel,

eine Geschichte der Stadt Zabid,

und ist, obwohl flüchtig gescbrieben und deshalb in Hinzufügung

der diakritischen Puncte nicht eben sorglich, doch recbt correct

und wie das om Rande öfter wiederkehrende ^ beweist ver¬

glichen, wovon auch die in Folge der Vergleicbung am Rande bei¬

gefügten Verbesserungen und nachgetragenen Auslassungen er¬

freuliches Zeugniss geben. Die ersten drei verloren gegangenen

Blätter sind wie das letzte von anderer Hand ersetzt, und Ueber¬

schriften und Uebergänge mitten im Laufe der Rede sowie die

Anfänge der vielen Namen sämmtlich rotb ausgezeicbnet. Ausser-

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528 Flügel, einige bisher wenig bcliannle arah. u. lürk Ilss.

dem ist öfter durch grössere schwarze Schrift ein neues Gehiet

eingeleitet.

Der Verfasser Muhammad hin Muhammad hin .Mansur Ibn As!r

^V«' O-' wurde um 779 Ujjiü X.jL*«x^j j^»**.,^ ^^^'J ( heg.

10. Mai 1377) in al-Fachrija westlich vnn der Stadt (iatta in

Jemen (s. Bl. 131 v.) geboren und auferzogen. Daselbst lernte

er auch den Kornn auswendig und ging in die KIcmentarschule

.^.^xiijt . Er horte da von den Leuten die .Aeusserung seines Va¬

ters, dass sein Sohn ein Rechtskundiger werden würde. Als er

nun den Koran auswendig gelernt hatte, trieb ihn sein Wunsch

zum Rechtsstudium und er begab sich noch ehe er erwach¬

sen war j^^-f' nach al-Mar.-iwia (s. Bl. 143 v.), las

daselbst das Tanbih , studirte das Muhaddah und andere Werke,

setzte sich durch eigene Abschrift vom Tanbih, dem grammati¬

schen Compendium des Hasan, der Bidäja al-bidäja und dem

Tibjän von Nawawi in Besitz und besuchte die Vorlesungen des

gelebrten Mufti 'Ali bin Adam az-Zeila i, der bereits im ersten

Jahrzehend des 9. Jahrhunderts starb. Nachdem er bei diesem

die Bidäja, das Minhäj al-'ahidin von Gaz.ili und etwas von

dem Commentar des Wähidi zum Koran gehört hatte, las er bei

Muhammad bin Müsä nd-Duäli J,\jS.\\ den Commentar zum Tanbih

von Zankalüni ( jy.<i^J| =^...j^K**-.J! s. H. Ch. II, S. 434.),

reiste im Ragab 798 (April 1396) nach Beit Husein und nahm

seinen Aufenthalt bei den Juristen der Bani nl-'LIrdi, die in

der Nähe von as-.Sarja zu Hause waren. Er hörte zunächst bei

Muhammad bin Ibräbim al-'ürdi abermals das Tanbih und seine

Commentare und lernte es ganz auswendig, dann dua Muhadduh,

das Minhäj und al-Adkär von Nuwnwi, las das Minliäj noch¬

mals unter 'Ali bin Abi Bakr al-Azrak, dann die Muhimmät,

fietzte das Studium noch anderer juristischer Bücher fort und

wandte sich dann der Traditionskunde zu, aus der er Bncharf,

Muslim, Tirmidi, das Muatia, die Sunan und das Leben des

I'ropheten von Ibn Hisäm hörte. IMit \ilr-ad-diii al-Azrak , einem

andern Lehrer, trat er in vertrautern Umgang und erfreute sich

seines lauten Beifalls. Hierauf fesselte ihn vorzugsweise das

.Studium tbeosophiscber .Schriften, die Risäla des Kusciri in Za¬

hid, die Awärif al-ma'ärif nnd .Anderes. Doch zog er die Ge¬

setzwissenschaften und Traditionskundc als positive Wissenschaf¬

ten vor, und ging nun erst zu ilcn grammatischen, linguistischen

und philologischen .Studien iibcr. An diese reihten sich Korans-

exegcsc, Ueberlieferungskunde und Dogmatik. .SabrastAnl's MilaI

wa'Nihal und Jäfi'i's Murham ( H. Cb.'v, nr. 11830) war nicht

ausgeschlossen, und Geschichte und Biogrnphik '^VäAj gesellte

sich zur Koraiiskritik und Knranslesekunst. Das Glaiihciishrkciiiit-

iiiss der A.s'arija und anderer Anhänger des haiicliliscbcii und

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Flügel, einige bisher wenig bekannle arab. ti. lürk. Hss. 529

liiinlinlitisclien Ritus wnr ilini, dem Sriiafiiten , selir wohl bekonnt, so wie er sich auch in der Technologie der Secten , der Jurisien,

Tradilionskundigen, Korunscommentatoren, der Dsülijün , Philolo¬

gen und IMiensoithen festzusetzen suchte, wohei es ihm wie bei

seinen pliilosnjihischcn Studien im Allgemeinen darauf ankam, das

Richtige von dem Falschen und das Lobenswerthe von dem Ver-

werllirben zu unterscheiden. Siebenmal, das erste Mal 809 (beg.

18. Juni 1406), vollzog er die VVallfahrt nach Mekka und erhielt

die Licenlia legendi von seinen Scheichen üher viele Bücber. —

üas also ist die Bildungsgescbichte eines jemenischen Gelehrten der

spätem Zeit, die wohl ziemlich gleichartig gewesen sein mag.

Die Schriften, die Ibn Asir verfasste, sind folgende: 1. Bin

Auszug aus der Geschichte JäfTi's d. i. uus dessen sL-.«

o'-^äJ! äj^^j, vollendet im J. 823 (1420) — 2. oLaJa

KiytxiKi vollendet 824 (1421) — 3. i:;^*^" ^^ Rjli/wLxf

^■aV> i" Reinschrift vollendet im Du'Ihijja 828 (Oct. -Nov.

s

1425) — 4. Si^jjjJI v-U^ .in demselben Jahre — 5. üAc t-.^^

^,1^^ cr'^.?-**^! vollendet 826 (1423; — 6. i LLuJ! v-A^i"

cry e/^äj**""^' y.^ j ^^^-Vs-j^il i>.jLjicj iAaj^^äJI oljLil>

^^jA.^J*J!3 (jy;Ai**JI er« fM!L=> (vgl. ganz denselben Titel in

seinem Anfange H. Ch. V, nr. 10717), vollendet in Reinschrift

830 (heg. 2. Nov. 1426) — 7. w^sÄ.. »y^i ^ l^^.^jJ JjL-jJI

— g_ S.jj^lL >_»?iXo oL«ö jjUj, ein Compendium von

10 grossen Blättern — 9. ol^Ij^JI ^ ^k^.**'-'

JJL^^i |.:f> ^ j.5>j — 10. ^lAJiJt üilw.^ in kleiuern Blättern

oUjj, j — 11. *U.„,| iüßj*i\ J,L»J! ü ii;L.i"5l

^5v.«.^.vUl — 12. ^cj,x^i\ ^jsJl rsjx^ ^ lU-ÜuJI ü«JiJt — 13.

g^^ix.'! ^y, ^Ä,<Jlj U i^^j'j ,»^f li 8tXAA=i

-^iiiJ! ^^Lj. oj«i,-J!j — 14. j.jc ^j! ^.j-.

|S/OL^ ^^*c^Ä*JI 0^j.^*jf ^:J^.<:.iJ\ cr L*4cU)1j u»jLft.Ji

c

Lp»..wj j^iji>U:*J! er dreissig Blätter — und endlich 15. ^Laxi»!

^vA.A.p. g-ü^l-j. Dieses lelztere ist das vorliegende Werk, also

ein Auszug aus dem u5^I*J!j .LJUJl oÜuIj J, uijX*. von (JanadJ,

das er mit belehrenden Zusätzeo uuter obigem Titel herausgab.

Es begiunt mit den Worteu: ^XJij, sXaJi^ cli:-^L*il *ii

b<l. \IV. 34

(4)

530 Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. türk. Uss.

Cf*^^ r*- ^' '^J^-S '^3 i:^-*^' ^O'wkaJl v>.*js? LiJ^ J.=

g^it, uod der Vf. bemerkt in dem kurzen Vorwort, diiss er von

Jemand, dem willfährig zu sein er sich nicbt hübe entziehen

können, gebeten worden sei, ihm eine Geschichle des Ursprungs

der Stadt Zubid, also wer sie erbaut und gegründet, weicbe

.Statthalter und Richter, Scherife und Emire, VVezire und Sultane

sie beherrscht habeo, uod besonders in Bezug darauf, duss sie

die Hauptstadt Jemens q*^' BAcLä gewesen sei , zu schrei¬

ben. Das habe er gethan , nachdem er eine Menge Chroniken

^}^J^ ihrem hessern Theile «ach ausgezogen und so

sei das Werk zu einer (Quintessenz für den Leser geworden.

Es ist also in vielfacher Beziehung selbständig und keineswegs

ein trockener Auszug.

Er beginnt mit einer kurzen chronologischen Uebersicbt ihrer

Herrscher vom Anfung an, die mehrfach von der in Jobunnsen's

Historia Jemanae S. 3 fl. gegebenen abweicht. Dem ersten König

der Zijädiden .Muhammad bin 'Abdallah bin Zijäd, der

die Stadt 203 (beg. 9. Jul. 818) gründete iii»! und in ihr 249

(863) starb, so dass seine Herrscbaft 46 J. gedauert bat, folgte

sein Suhn Ibrähiui bis zum J. 289 (902), der al.so nach einer

Regierung von 40 Jahren starb, während er nach der Angabe

Johannseu's von 2Ü.5 —289 regiert haben sull. Schon im J. 371

(heg. 7. Jul. 981) riss ihr Freigelassener ul-Husein bin SuHma

die Herrschaft au sich, und behauptete sie bis un seinen Tod

403 (beg. 23. Jul. 1012). Das im J. 407 ermordete Kind 'Abd¬

alläh bei Johannsen erwähnt unser Vf. nicht. Zwei Freigelassene

Anis und Najäh regieren geuieinscbaftlich bis zum J. 414 (beg.

26. März 1023), in welchem Julire Na jäh den Anfs tödtete,

worauf jener und seine Nachkommen bis zum J. 554 (1159) in

der Herrschuft sich erhielten. Alsdann trat al - Mahdi ^A^^Ji

mit seinen Verwundten nuf. Aber schon unter seiuem Sobne ent¬

stand Streit mit 'Ali (bin) Mubammad as-.Suleihi, die beide der

Verachtung des Volkes verfielen, das sich ihrem Gehprsam ent¬

zog. Des Ibn al-Mahdi Itruder, '.Abd - an - nabi , folgte bis zum

J. 569 (beg. 12. Aug. 1173). Mitten in diesem Jalirc kam .Sams-

nd-daulu, der leibliche Bruder des Sultan .Saläh-ad-din bin Ajjüb

aus Aegypten, bemächtigte sich Zabid's und ganz Jemens, und

so herrschten denn die Ajjübiden, unter denen Seif al-isläm

7'ugtakin im J. ,592 ( 1196) den Grund zur Stadt al-Munsüra

legte, bis zum J. 625 (beg. 12. Dec. 1227), wo die Rasüliden

'^y*') y'-i mit al-Mansur bin 'ümar bin 'Ali Ibu Rasül an der Spitze,

der einer der Emire des Ajjübiden Mas'üd war, zur Regierung

gelangten. Die Letztgcnanntea aus dieser Dynustie sind Ismail,

(5)

Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. lürk. Ilss. 53t

ein guter Regent wie sein Vater, dahei gelehrt und ein Freund

der Gelehrten und der Wissenschaft, vom J. 842 —845 (1438

—1441), und sein Cousin x*.c qjI Jiisuf bin 'Umar, mit dem

Ueinanien al-Muzalfar, der mit seinen Verwandten innere Kämpfe

zu hestehen hatte und gegen das F]nde des J. 850 (1447) starh.

Dann kam nuch unserer Handschrift der Rechtsgelchrte ^.aJLs

Ahmad, einer der ßmire des Muzaifar, ein frommer trefflicher

Mann, zur Regierung, gründete die Stadt Där ul-fakih ».a£iÜ!^|j

in Jemen, und es verblieb daselbst die Herrschaft seinem Hause

üwJiaJl bis auf den heutigen Tag in ungestörter Ruhe.

Sein Lehrer Müsä bin 'Isä und dessen Verwandte bilden den

Uebergang zur Aufzählung und biograpliisclien Skizzirung der

Recbtsgelehrten, Sufi und der andern unterrichteten und unge¬

sehenen Männer in den einzelnen Städten Jemens und Tihäma's,

nebst den Scherifen, Weziren, Emiren, Richtern, aber immer so,

dass die Zeitfolge durch Anführung der Regenten festgehalten

wird.

Bl. 9v. kommt der Vf. auf die .Scherifs ;lj.^°^i , diu einen

hedeutenden Theil des Buches einnehmen und deren Genealogie

für die Muhammadaner allerdings von besonderer Wichtigkeit ist.

Sie leiten ihren Ursprung von 'Abd - nlmuttalib ab und bilden zu¬

nächst di^ vier Hauplstämme o>"='-"^'^' ' e)-?*'^'^*^' » Ci.f'^^}^*

e)>^!.

Die i^y^^^ oder Kinder des Abu 'Fälib 'Abd-almanäf hin

'Abd - ainiuttttlib , die der \'f. zuerst einzeln durchgeht, zerfulleu in die drei Stänniie f->j-^*^^ , c>y-j-^^> OJ"-''^*'" >

ihnen die ej)*?^*^ oder die Kinder des 'Ali bin Abi 'f'älib wieder

in fünf Stämme (s. Bl. 10 r.) c).5^—c).?-^--^*-^^'j

^j_j-v*»L«JI .

Die Reihe der Aufzählung beginnt mit den (jj^V-**^ oder

den Nacbkninmen des Hasan, des Sohnes 'Ali's vou der Fätima,

der Tochter des Propheten und zuerst mit Hasan selbst. Bs

folgen Bl. 15 V. die Husein der zweite .Sohn 'Ali's

und seine Descendenten — ferner Bl. I7r. die (jj-^"^*^ oder

Kinder des Muliammad bin al-Hanafija — die i^y^j*'^ oder Kin¬

der des 'Umar ul-Atraf bin 'Ali bin Abi Tälib — Bl. 17 v. die

die Nachkommen des Ga'far bin Abi Tälib mit dem

Beinamen at-Tajjär — und das siud abermals drei Stämme

o>*-*";-'''' oy^j"''^'' o-y— • ~ cJ->—^

(Bl. 17 V.) oder Kinder des 'Akil bin Abi 'Fälib mit den heiden

.Stämincn der Banü Muhainiuud und der Banü Muslim wurden nicht

34*

(6)

53'i Flügel, einige bisher wenig bekannte aiab. u. lürk. Uss.

so mäclilig wie die ^;J•■**•'-^^ oder Nuclikoinincn des 'Alibäs bin

'Abd-almultniib mit ihren heiden Stämmen, den ISaiiu 'Abdallah »1-

Ijlubr und Kunü Ma'bad, beides Söbne des 'Abbäs, von denen

die BanA 'Abdalläh wieder in 8 Stämme zerfallen. Zu den 'Ab-

bäsijiin gehören nun auch die Chalifen der Naclikonimenschal't

des .Muhammad bin 'Ali, Abil'l'abbäs as-Sailäh, Abij Ga'far ul -

Mansiir und su fort bis zu Mu'tusim billäli. — Von Ma'bad bin

al-'Abbäs kommen wiederum zwei Stämme, die Banü Danil und

die Banü Mubammad, beides Söline des Ibraliiin bin 'Abdallah

hin Ma'bad hin al-'Abbäs. — Ebenso sind die [^]^f:^j^-^ zwei

Stämme, die Banü Rabi'a und die Banü Naufal, beides Söhne

des Härit bin 'Abd - nlmuttalib. — Die endlich zertbeilen

sicb in die zwei Zweige ^ Banü 'l'tba und Banü Mu'attib,

die Söhne des ALü I..aliab 'Abd - al'uzzä bin 'Abd - aliniiflalib. - Das siud die sUmmtlichcn Häsimidun Lj.^'.jj • r .Ji.:• •

Bl. 18 r. flicht der Verfasser den rrsjiriing der Schiiton

ft*x.i.J( j ein, kehrt aber Bl. 20 r. zu den Scherifs so

zurück, dass er sie nach ihren Wohnorten aufsucht und einzeln

aufzählt. Hierin nun besteht die eigentliche Aufgabe des Buches,

das uus mit einer umfassenden Anzahl l'ersunlicbkcitcn bekannt

macht, die theils im Allgemeinen, theils iiibbcsondere fiir Jemen

geschichtliche Bedeutung haben sowohl in polilisclicr wie iu lite¬

rarischer Beziehung. Iniiiittuu dieser Einzelheiten beschränke ich

mich auf die Angabe weniger Städte und Ortschaften, in denen

sie lebten und wirkten, ohue mich uuf die übergrosse Auzahl

der erwähnten Männer irgendwie einlassen zu können.

Der erste Ort ist Harrad LPj-^, der wie seine Umgegend,

wozu die Stadt al-Masbirä »j^.,.^ , l| gehurt, durch eioe grosse

Anzahl Rechtskundiger sich auszeichnete. — Bl. 30 v. folgt die

Stadt Wäsit Jj-w'j und Umgegend Si.,,i-J — f>G v. (luhcirija —

65 v. in Tibamu die Studt al-Mabgain mit Surdud oder Surdad

nebst Umgegend — 85v. Beit Husein und Umgegend, uud hier

93 r. fl. erwähnt der \ f. seinen Lehrer Nür-ad-din 'Ali bin Abi

Bakr al-.Azrak, unter dem er mit einer grossen Anzahl Zuhörer

eine gunze Reihe Bücher lus, deren jedesmaliger Schluss mit

einem kustburcu Festessen gefeiert wurde aus Dunk für die zulil-

. . . c ) —

reiche Zuhörerschaft j.JCi |.'-*i> wLä) }S j^i-. lX*cj

(sc. älJt^l) Ifij^^. iö'. Nür-ad-din starb '25. Ramadän

809 (5. März 1407) — lOHr. Beit as-Su'ui.si' ci^rf —

108v. as-Sarga — lOilv. Umgegend von licit 'Atä — 121 v.

die Banü al-Askal, die vuu ihnen der Erwähnung werth sind —

I2(iv. die Stadt ul-Gubeil uud Umgegend — 127 v. die Studt

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Flügel, einige bisher wenig bekannle arab. u. lürk. Uss. 533

Suri^ in der Nähe von Muh^nm —' 131 v. Stadt (latta üi^.

143 V. die Stadt Maräwi'a S.£jt^*J! — 146 v. die Nachkommen

des Scheich 'Ali ol-Ahdal — Ul. 152 r. his 155r. das Leben des

Verfassers -— 162 r. die Stadt Basit — 163 r. das Gebiet von

Lnmija ü.A/t'j, wo die Läniijün oder die Kinder Läm zu Hause

sind — I63v. die Studt'üwäg-a üÄ-i^c — 171 v. der Ort al-Hudija

Njwvil — 173v. die Kinder Ha'män ^jU.«5» (sie, mit Zusam¬

menstoss der unverträglichen Cousooanten ^ und ^) — 174 v.

dus Gebiet vun Zabid, durunter die Städte Lumbal 184 v., Mu-

hcirif, das Wädi Zabid 187 r., die Stadt Tureiha hier und 207 r.

Bl. 191 r. koniinen die 'Alawijün nochmals zur Sprache,

nachdem die ibnen angehörenden Juristen schon vorher erwähnt

wurden sind. Hier gilt es ihren Weziren unter der Dvnastie

der Rasüliden — 195 r. die gegenwärtigen Juristen in Zabid,

zunächst sechs der grössten von ihnen — 196 v. die nach Zabid

Kingewaudcrlen — 199 v. die liaiiclitischen Juristen daselbst —

200r. die Koranicser und Süfi ■^t^i^'J-" — 207 v. die Stadt Kurtub

und eine Reihe kleiner Ortschaften im Gebiele von Tureiba —

210 r. die Stadt Auäa^ und Guräfä j'jc _ 212 r. die Stadt

Müza' fj^-« — 217 r. die Stadt 'Ära »;I-»J! _ 220r. die Schüler

des Imam Battäl — nach einer Reihe kleiner Ortschaften 232 r.

die Stadt 'Aden ^.,Ac — 243 r. die Stadt Tarija - 247 r. die

Stadt Diitina — v. Sabäm — 248 r. der Ort Radüm — 252 r. die

Stadt Tirjum in Hadramaut, der Sitz des ^_5_^icLj c>>.aj mit sei¬

nen Gelehrten. — 262 v. schliesst (junadi die Aufzählung der

(.clehrten Jemens bis zu seiner Zeit d. i. bis zum J. 724 (1324).

Kr selbst starb 732 (beg. 4. Oct. 1331). Der Vf. bemerkt, dass

er die iucorrcctcii Stellen J^Lr* des Exemplares, aus dem

ur mit Hinzufügung vun Einschaltungen den Auszug gemacbt

habe, uucb Möglichkeit verbesserte, und geht nun zur Geschichte

der Herrscher vom Anfange des 4. Jahrbundertes an bis auf

seine Zeit über, aber immer so, dass er sich auszugsweise an

llic Aiigabcti Gaiiaili's hält. — Es folgen 263 r. die Zijädiden —

264 V. und 271 r. N'agäh und mit ihm die habessinisehe Dynastie

— 275 V. Ibu al-Muhdi nimmt Zabid ein - 277 r. die Ajjübiden

mit Sams-ad-daula Türnusäh nn der Spitze — 293 r. die ange¬

schensten Männer unter der Dynastie der Rasüliden, die Emire

und Sekretaire unter den einzelnen Sultanen, einheimische wie

fremde, his zum Todesjahre (832) des Gunudi (Bl. 308 r.), von

wo an das Folgende Zuthat unsers Vfs. ist und einige weitere

Nachrichten über die Dynastie der Rasüliden enthält.

Bl. 3l2r. hemerkt derselbe, dass er den Auszug 826 (1422)

bcguuu uud bis hieher im Gumüda II. 832 (März 1429) gelaugte,

(8)

534 Flügel, einige bisher wenig beltannte arab. n. türk. Iis*.

nnd wiederliolt, dass er mehrere kranke Stellen des Original«

durch Muthinassuiig ergänzen musste, dass er aher soviel uIh

möglich die Wahrheit angestreht hahe. Nuch fügt er bis zuiu

J. 845 (heg. 22. .Mai 1441), his zu welchem er also sicher ge¬

lebt hat, einige Nachrichten über politische hau|tt8ächlicb den

Sultan al-Malik at-Tähir betreffende — dieser starb letzten Ragab

an einem Freitage 842 ( lt>. Jan. 1439) — und lokale Uegeben-

heiten in Jemen z. B. über Erdbeben und Pest, binzu.

Das letzte Blatt ist von derselhen ergänzenden Hand wie

die drei ersten Blätter restaurirt, und nach dem Cuatus fehlt

nichts. Dagegen können die Worte S er fl/J! ^yL^ j

»j^v^J! (y> S.SU*-«ö !^*v er '»j^'^l i.5>^'"*^

keine Bemerkung des Vfs. sein, der 100 Jahre früher lebte,

sondern Mansür bin Suleimän, von dem die Restauration, nicht

aber die Abschrift und die Vergleichung herrührt und der die

Restauration im Muharram 1052 (April 1642) vollzog, fand un¬

streitig obige Jahrzahl der Mitte (gumädä II. 950 (15. Sept. 1543)

vollendeten Abschrift in dem Exemplare vor, nach welcbem er

die fehlenden Blätter ergänzte. Die Handschrift an sich ist also

vor 1642 geschrieben, nur lässt sich nicht bestimmen, um wie

viel fruber.

II. — Dus zweite Werk ist ein anthologisches in nicbt

gunz gewöhnlicher Zusammensetzung, mit dem Titel:

tb^-JtJI SjX^y »Lo'^t si'ji

Ergötzung der Gebildeten und Tröstung der

Fremden,

von eiuem völlig unbekannten Verfasser. Auch diese Scbrift

suchte ich bis jetzt, mit Ausnuhme des Gotbaischen (s. Möller

Part. II. S. 266. Nr. 441), in andern Catalogen vergeblich, und

obwohl mao aonehmen darf, dass ihre Abfassung nicht in sehr

frühe Zeit fällt, so ist mir darin doch keine Persönlichkeit be¬

gegnet, die nach der Zeit der ersten und grössten abbasidischen

Chalifen d. h. über das dritte Jahrhundert hinaus gelebt hätte.

Dagegen zeigt die ganze Anlage, dass die Sammlung keines¬

wegs in so frühe Zeit zurückzudatiren ist, und wir finden hier

die so oft wiederkehrende Bestätigung, dass die spätere Zeit

sich gern in den Mustern der grössern Vergangenheit spiegell.

Die Handschrift umfasst 120 Bl. Klein-Quart zn 21 Zeilen

mit rotben Ueberschriften und Anfangsworten jeder neuen Erzäh¬

lung oder jedes neuen Gedankens. Der Schriftzug ist steif,

eckig, egalfort und verräth Aegypten. Ein Grundstrich ist nir^

gends bemerkbar, dagegen erinnert die Schrift an die Züge der

KaffcehausexempKire von Romanen und Erzählungsküchern, nur

ist sie nichl so grob, so roh und so gross, dabei deutlicb uud

(9)

Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. lürk. Uss. 535

Die ungeliäufte Masse von Anecdoten , Erzählungen und

Denks|irüclien , mit denen die grosse Zahl ähnlicher Schriften

ungefüllt ist und deren Schauplatz gern in jene schönste UlUthen-

zeit der arahischen Uterutur zurückversetzt wird, hat in den

alten klassischen Sammlungen einen bestimmten Kreis, in dem

sie sich bewegen und der durch stehende Ueberschriften mit mehr

oder weniger unwesentlichen Vurialionen bezeichnet ist. Die

spätern Anthologen suchten die Neuheit ibrer Schriften dadurch

su beurkunden, dass sie bisher unberührte Themata aufstellten

und unter entsprechenden Ueberschriften anf sie bezügliche Anec-

duten und Erzählungen vereinigten, und wenn früherhin vorzugs¬

weise bei der Wahl nuf klassische .Spruche und klassische Ge¬

danken Rücksicht genommen wurde und als Träger derselben

nur angesehene Männer der Vorzeit figurirtcn , so begnügten sich

die Neuem mit einem Stoffe , der formell und materiell sein Zeit»

uller an der .Stirn trägt. Die Ueberschriften unserer Sammlung,

die zum Tbeil völlig neue .Stolle in den Kreis dieser Gattung

Literatur einführen, verrathen darunter Gebiete, von deneo die

ärgsten Frivolitäten nicht fern bleiben konnten , und in der That

werdeu eine grosse Anzahl Erzählungen aufgetischt, die in ihrer

Naivetät so derb, rückhaltslos und aller Scham bar sind, dass

die Janitscharen keine reichere Fundgrube für ihren Geschmack

uud ihre Vademecum hätten auffinden können. Bisweilen ist es

allerdings auf Wortspiele und rhetorische Kunststückchen abge¬

sehen , allein der Gedunke läuft mebr noch auf Suft und Kraft

in seiner naturwüchsigen Richtung binaus. Verse sind nicht viel

eingestreut, dagegen ist seihst der Koran von bedenklicher An»

Wendung seiner Sprüche nicht ganz sicher und Dinge, die der

heiligen Legende und frommen Tradilion ungehören, werden in

das Reich des Witzes, der hier seinen Tummelplatz hat, herab¬

gezogen.

Dns Werk beginnt mit den Worten J-*-^ (_5ii>— " >^ .xj^

gJl ^^UJJIj '^^,L^"J(|. Ein Freund, sagt der Vf., bat ihn,

ihm eine Sammlung lustiger Anecdoten und erheiternder Scberze

S..jjjaJ! oÜJ^Ij j>>Ij.aJI zusammenzustellen, und

da er im Besitz loser Blätter solchen Inhalts war, traf er die

dem Wuusch entsprechende Auswahl und ahmte dariu frühem

Mustern nach. Gleichsam zu seiner Entschuldigung und zur

Rechtfertigung seines Unternehmens schickt er einige Geschicht¬

chen des Propheten voraus, denen zufolge sich auch dieser einen

Scherz erlaubte. Seinea Stoff vertbeilte cr in folgende 28 Co»

pitel vlr^' :

(10)

530 Flügel, einige bisher toenig bekannte orob. u. lürk. Hss.

1. Seltene Geschichten (Anecdoten) vun Gelehrten

uud Juristen -^ÄiÜii «Ui».f Ol^i ^ Bl. 3 r.

2. Seltene Geschichten vun Lehrern ^«.Inl' jC>\y ^

Bl. 7v.

3. Seltene Geschichten vun Grammatikern j'^^y li

hLsuJ! (Text Bl. 12 r.

4. Geschichten von solchen die sich fiir l'ro-

pheten ousgaben U-»J er vi Bl. 17v. In dieses Kapitel

sind anch Geschichten von Narren vWU^' (18 v.) und

von mit Leibesgebrechen Behafteten oULxJl i_L^ijLi.|

z. B. von Tanken, Blinden, Einarmigen n. s. w. (20r. ) ciu-

gestrent.

5. Seltene Geschichten von Aerzten »llblli jO\y ^

Bl. 21 V.

6. Ergötzliche seltene Geschichten von WUstcn-

arubern vSj*^' jvM^J ^r oder etwus verändert im

Text v!^"^' j^'jj 3 ^ Bl. 25 v.

7. Seltene Geschichten und Erzählungen vou

jungen Sklaven ^jLUaJ! j^^^y 3 Bl. 31 v.

8. Geschichten vou Räubern uud Spitzbuhen

jLLuiJlj, o^j^S j 35 V.

9. .Seltene Geschichten von Dichtern (und Erzäh¬

lungen von Schöngeistern) (»L.j'i? oLjLxs»^ ) t!j*.iJ! J;

Bl. 44 r.

10. Seltene Geschichten vou habituellen Lüg¬

nern und Schwätzern ^^^LiviJtj ij^jlJiXJI^Jty j Bl. 52 v.

11. Seltene Geschichten von Geizigen vi

"■^Li^JI oder wie es im Texte beisst ^j-* »XnÜl ^ J>^-j

»■^L^Jt jL=.t Bl. 58 r.

12. Seltene Geschichten vou ungeladenen Gä¬

ste n ( Parasiten ) ikJUALJI jOl^j ^ oder iu Text [j^.ir^ 3

C/ijJUäliJJ Bl. 62 r,

13. Seltene Geschichten vou lästigen nnd wider¬

wärtigen Leuten .LaikJlj i^iUiJi ^jj^J 3 Bl. 66r.

14. Oeber schlagfertige, übcrsprodelnde und

glänzende Autworten ^JUllj JoljJi^ ^lÜ- vi Ul. 68r.

(11)

Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. lürk. list. ;)37

15. Seltene Gescliicliten von jungen Itursclien

und schönen Mädchen ^jL-JL jtj.S.^ jjUääJI jJ>!^ j Ul. 71 r.

Iß. Lächerliche dus Gemüth erheiternde Ge¬

schichten oLCsx^oIi cLiXiL er j-^'-^

Texte jwM^iJIj oLLXä (^r r^^^ ^

17. Seltene Geschichten von solchen, die uls

II II t e r Ii ii n d I c r und Kuppler zu Ansehen gelangen

■<iy.jJL\ . H.J^aJL ol^U/.Ji er ^^'j-* j oder wie im Texte

toLJtlij SJ"5!uV;Lj 8:>LA.MJtj '->Si\ ^^j, S 87 r. — Während

dieses Capitel in der Einleitung als 17tes uufgeführt ist, bildet

CS im Text das 18te, und umgekehrt das nun folgende 18te ist

im Text dus 17te, wie schon die Blattzahl nachweist.

18. Seltene Geschichten und Erzählungen vun

solchen, denen die Erkenntniss zu spät kommt

^.gjLj.L.<.>j |,;-lc Oji>L_:i er ;>.^1j-' S '"^^^ '"' Texte

■^ij'^iü^'i ^$>.'l^\j iOj«*;i ..^c oy>Lj' er j^^y j 80 v.

19. Seltene Geschichten von solchen, die (in ob-

scöner Absicht) heimlich (au Andere) Ii e r uu s c h I ei c h e u

und Schinähungeu uud Schläge ruhig ertragen ^

vya.i|j i»i^'t J.C i_o ^J..A .o'iy.i Bl. 89 V. — Ein sulcher

Schleicher heisst >_il;0 und sein Opfer n>JL= vjj.jJ^! .

20. Artige Entschuldigungen, die durch gelas¬

senen Wind veranlagst wurden ' ;'-^>*-'l er j

vXifi Bl. 91 V. — g.jj-..j=r_bjA3.

21. Seiteue Geschichten von Schandbuben und

männlichen Huren ewUil yl^j 3 Bl. 93 r.

22. Was die Schönredner von Geschichten des

AbA'lfadl Öuhä berich teu jLi»! er »Ls^^^J' "^jS '-^

Läs- J..a«J! (1. J,!) 1^1 Bl. 97 r.

Dieser (jluhä (in der Einleitung Lä>, was zu seiner Beschrei¬

bung gut passt, im Texte uuch L.>\.=>.) , der Verstand und Witz

hatte, gab zu vielen Anecdutcu Veraulassung. Dabei war rr

höchst sorglos. Einer der ihm nicbt wohlwollte , schob ihm

scherzhafte Erzählungen unter uud verbreitete sie unter seinem

Namen. Ibrähim sagt: Ich kannte Guhä als einen geistreichen,

feingcbildelcu uud unterrichteten Munu , und Alles was vuu ihm

3 5

(12)

538 Flügel, einige bisher wenig beitannle arab. u. lürlt.Uts.

erxälilt wird ist ibm angelogen, ßr hatte Nachbarn, mil denen

er scherzte und die mit ihm scherzten, so dass t.ie ihm allerhand

kurzweilige Geschichten beilegten. Ich will also von seinem

sorglosen (Jebermuth J^sjcäJI einige pikante Proben cij^ mittbeilen.

23. Was von seltenen Geschichten Abü'l'uina's

(Mubammad bin al-^äsim) uns zugekommen ist

( er oder nach dem Texte i-WI J^j

fj.^\ y l-sH^i^j'j l-^l ^h\ er B'-

24. Was von (wunderbaren, scherzhaften und) se'ltsamen

Erzählungen, zu deneu Mazjad Veranlassung gab,

bekannt geworden ist oL.p.LXÜ. ^r •^-ij-^ eJ"^ '^yJ l >.■''

SUi^l (Text: jiX<\x3j| !i<.a.sv«J!) Bl. 107 r.

25. Was von Erzählungen und seltsamen (ie¬

sch ich ten, die von (ik\\t% ausgingen, bekannt ge¬

worden ist o'..;'-<il Jss-Lil ^^c U^i Bl. III r.

20. .Seltene Geschichten von Asah at-'|^ammä'

d. I. dem Begehrlichen, wudurch die Ohren angenehm

berührt werden w«JLi| j^^'jj er 'gL-t—'il i-^' U-ö

Bl. 113r.

27. Schöne bekannt gewordene Apologen, die

den Thieren in den Mund gelegt werden ^r *^ ^'»r^

^yljJl üJuJI ,J.£ Bl.'^ I 15 r.

28. Räthselhafte Worte und scherzhafte Erzäh¬

lungen äIIj*' oUbCs-j K^A^ JiLsii er•"'c'" "ie im

Text r^IxoULjC>.j iü/' ^U.'! J. bi. llSr.

.Mit einem Ausspruch Asmn'i's endigt dieses Capitel Bl. I20v.

V ernachlässigt ist die Unterschrift des Abschreibers Ahmad (bin)

liasan as-Sammäni, insofern cr das Jabr der Vollendung der

Abschrift ausgelassen hat, während er sie sonst ganz genau anf

Vormittag Donnerstag 8, Rabi' II. festsetzt. Wir erfahren also

jiber das Jahrhundert der Abschrift hier ebenso wenig etwas wie

über die Zeit der Abfassung des Werkes und den Namen und

das Vaterland des Verfassers. Letzteres ist wahrscheinlich

Aegypten.

III. — Nnch der Unterschrift am Ende dieses dritten

Manuscriptes haben wir hier ein Werk des im J. 764 (beg.

21. Oct. 1362) gestorbenen Sulnl.i-ad-dln Abu'ssafä Chalil bin

Aibuk a.s-Snfadf vor uns. Ein Titel desselben fiudet sich nir-

(13)

Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. lürk. Bit. 539

gends; nur nuf der Enveleppe stellen die Wurte x/ail*!! s_oi ._Ui'

j_jjv.6AaJ( qJ.^'' C^*^' klingt ziemlich allgemein und ent¬

spriclit wolil dem Inhalt; allein Safadi schrieb zahlreiche Bücher

gleicher Art, begnügte sich aber nirgends mit so kahler Auf¬

schrift derselben. Unstreitig zeigt jene Aufschrift den guten

Willen eines Besitzers, der dem Kinde einen Namen geben wollte

und sich noch auf undere Weise wie wir nachher sehen werden

in dem Buche bemerkbar gemacht hat. — Nun ist zwar wahr,

dass Safudi ein ^jUii v-^i verfasst hat (s. H. Ch. I, S. !Ä23),

allein in dem Buche finden sich keine Anweisungen für Sekre¬

taire, die zur Ausübung ibrer Kunst nötbig wären, obwohl einige

Stilmuster darin enthalten sind, aber für jedermann und zunächst

für den Leser. Unsere Schrift beginnt mit den Worten ^ vX^i-

i-J! !sJ».*=>-Oii> , und wiederum kennen wir ein Werk S^fadi's

mit solchem Anfang und dem Titel »r^^-'! -r*:^^^'

(s. H. Ch. IV, S. 181. nr. 8039), allein was dort von 'Ali bin

'Abd-azzäliir sich bemerkt findet, davon weiss unser Codex ab¬

solut nichts, uud so hilft uns, auch diese Spur nicbt weiter.

Uass dagegen das Werk wirklich .Safadi zum Verfasser habe,

zweifle ich keinen Augenblick, da es ganz und gar seinem

Geiste und seiner Liebhaberei entspricht, glaube aber, dass es

für ihn noch nicht zum völligen Abscbluss gekommen war uod

duher auch noch eines definitiven Titels ermangelte.

Nach obigem Anfang, der in seinem weitern Verlauf einen

Segenswunsch für Muhammad, seine Familie nnd seine Gefährten

ausspricht, geht der \'f. augenblicklich zum Inhalt selbst über,

der zunächst vun überall her entlehnte geistreiche und witzige

Bemerkungen und Kinfälle, dann einzelne besondere Abbandlungen

und hierauf wiederum verschiedenartiges Gesammelte vereinigt

und im Ganzen wohl eine geordnete Reihenfolge aber keinen

sicher hervortretenden Plan festhält. Gleichsam zur Weihe er¬

öffnet dus Werk eiu exegetischer Excurs über die beiden Korao-

ö -

yersc 93, 4: gJ! jj.~> iiy>,bUj Die künftige Welt ist besser

für dich als das gegenwärtige Leben — und über 5: ünd ge»

wiss der Herr wird dich mit Gütern beschenken und dich bei

friedigen. — Hieran reihen sich S. 4—9 Anecdoten folgender Art.

Man sagte zu einem arg satyrischen Dichter eLjJVjjt ^UiJ:

Warum machst du immer Satyren auf die Menschen und lobst

Niemanden? — Das erste, erwiederte er, was ich in der Elc-,

mentarschule ^'JSit lernte, waren die Buchstaben des .ABC

eL*\g.i| i.J)->, und ich sebe nnter den Menschen keiue lobensr

wcrlhcii lluudlungeu ^Ajl JL«I . wie soll ich also loben? —

(14)

540 Plägel, einige bisher wenig bekannle arab. u. (ürfc. Uss.

Oder: Kiner der Gefährten des Sihäh-ad-din «s-Suhnruwiirdi, der

später getödtet wurde, fragte ihn eines Tages in Haleh über

die Ktymologie des Wortes ^'^^♦J' die Musik. Kr antwortete

auf der .Stelle ^^y. Wohl, das Wort ist aus mehrern Sprachen

t

zusammengesetzt. Ji hedeutet iu gewisser Volkssprache ^j^-^-^J

fj^ soviel als ^ im echt Persischen soviel als y«'^ Haar,

(jf^ im Persisclien dreissig und i3 im Griechischen -blj^J', uuJ

so hedeutet ^f^)J\: 'jSjX^ l\> . Gott kennt die

Geheimnisse der Philologie besser. — Und es laclittn die Um¬

stehenden darUber.

S. 9 — .53. fulgt ein .Marlis oder gelehrte Dissertation, die

der Vf. uuf das Gesuch eines seiner Freunde über die Geburt

des Propheten im Monut Rabi' I. Lj-^;^ ^-'^ 3

^5^' ii '^Jl aufsetzte unter dein besondern Titel

i_ijjiJ! ».XJ^^Jl ^^ >«Äwl+J! ^.rsJI. An die Lobpreisung des Monats

Rabi' I. reiht sich hier die Krwähnung des Vaters und der Mutter

Muhammad's; es folgen Ueberlieferungen und Stellen aus dem

Koran zum Preise des Propheten, und aus dem A. un<l N. T.,

in deuen sein Kommen angekündigt wurde , sowie Träume von

Fürsten und Berichte von Arabern, die die gleiche Weissagung

enthielten. Die Geburt des Propheten wird auf eineu iVluntag

im Rabi' I., ungewiss oh den 2, 3, 12 «der an einem undern

Tage dieses Monats im Jahr des Klephanten angesetzt. Andere

glauhen 30 uder 40 Jahre nach dem Jahre des Klephanten, und

Chuwärazmi vergleicht 8. Rabi' I. mit 20. Msäii. Kr wurde

(.S. 19) mit dem Prophetensiegel und beschnitten unter VVunilcrn

geboren, die sich an verschiedenen Orten ereigneten z. B. die

Erschütterung des Chusroeu - Palastes. Sein Vater Abdallah

(S. 28) starh in Mediua (Audere unders) 28 Monate nach seiner

Gehurt, oder uls er noch Leibesfrucht oder 2 Monate oder

7 .Vliinate alt war. Seinen Grossvatcr 'Abd-ulmuttalih verlor er in

einem Alter von 8 Jahren 2 Monaten und 10 Tagen und seine Mutter

Amiuu in einem Alter vun 4 oder t> .labrun. Kr h.itte mehrere Am¬

men. Erzählungen vun ihnen. — Im Alter vuu 12 Jahren 2 Mona¬

ten und 12 Tagen begab er sich mit seinem väterlichen Oheim

Abü T^lib nach Syrien und als er nuch Bosra kam , sah ihn der

Mönch Bahirä. — Zum zweiten Male (S. 32) machte er dieselbe

Reise mit Meisara dem Commis der Chadi^a in Handels¬

geschäften. Auch sie begleiteten Wunder. Nach seiner Rück¬

kehr heirathete er Chadi^a in einem Alter von. 25 J. 2 Monaten

und 10 Tagen. Nach Audern anders. Als er 35 J. alt gewor¬

den , war er beim Bau der Kaaba zugegen , fügte den schwarzen

Stein ein uud erhielt seine ersten Ofl'enburungeu (S. 32.) in

Truunigesichtcru. Chadiga wurde seine erste Gläubige. — Kr-

(15)

Flügel, einige bisher wenig bekannle arab. u. lürk. Ilss 541

scJifiiiuiipcii des Engtl Giibriel (S. 36 flg.). — Anhänger seines

|»ro|)hetcnlhunis nnch C'hadi^u ( S. 37 flg.). — Ahü Hiikr uls

Kiiul'injinn warb für ibn (S. 39.). — Von der praktiscben Glau-

liciisleiire oder den religiösen Gebräuchen o'0.*».ji gab er in

.Mekka nur die Vorscliriften über die Reinigung B LjLj! und das

(Jehct ».^IasJ!, später über die 5 kanonischen Gebete ol^Lka.1

(S. 41). Das erste was er nach seiner Flucht nach .Medina (im

Jahre 2.) einführte waren die Fasten des Monuts Ramadän, die

\'erlegung der Kibla rnn Jerusalem nach Mekka, die Vertheilung

von Almosen nach den Ramadän-Fnstcn das Gebet

um J. Tage des Mounts .Sawwäl ^Av-^Ji s^1a3, Jjg Wallfuhrt

u. s. w. — .Sagen und Erklärungen der nächtlichen Reise, ob

im Traum oder wachend (S. 41 flg.). — Die Einladungsbriefe

zur .Annahme seines (iluubeus z. It. un Kaiser Heraclius und die

Aufiialimc dieses Briefes, der mitgetbeilt wird ( S. 43 flg.). —

Am Schluss einige Gedichte zum I'rcise der Ausbreitung des

Islam.

S. .53 — 77 füllt eine Abhandlung über die rhetorischen

Figuren ^^i'^\ und '»■■S'j'j*-" (^i.i-jt^Jl. gL_*_i'5; vom

Scheich und Imum .\bü'lhu£ciu Ahmad bin F'äris hin Zakarijä

aus. Beide Figuren werden auf zwei Arten o>i^j angewendet:

^.^\ ^=»"31 'v.s-_»Jlj ^^^j i^.j ^= i^jLäJI.ä.« q'.ä*IJ'^ qjXj u.ff'J».»-!

cj.?^-* cj' '-«^-^■==-' (jH-=?-j J-= '^■^ o-^*'" a^^jA ^^'^

^A-c H._^jbL!! ^^i (I. jLi-'i.) \-.jLi.'i_5 ^'-^ s^^j'^' s;*lXJl

e5,^ 'L^Ls U ^^li L^i! ^U^cui^l sili (öJuJI

U,-.^' *-H.v>-H S^_^ jS' JUi ^Lo'^'Ji ^->y^ o'- —

Der V'f. theilt nuu die ihm vorgekommenen Beispiele uod zwar

in alphabetischer Reilicnfolgc mit, um sie leichterfassen und In¬

halten zu können. Nur eiu Beispiel aus v_i ( Elif ist leer aus¬

gegangen) : w-i..y.''^ ^.L^ .«.^tiLxJLi v'.c'i i_*i.L«J V;*-! J^i.^

Jc.UxiJi ^.c «^,_cLiJl JLä 3L^t

'w^X'l o^xJÜi Jedem derselben ist die Erklärung wie hier bei¬

gegeben, wodurch die Abhandlung an Belehrung gewinnt. Am

Schlüsse bemerkt der Vf.,' duss er uur Gereimtes uufircnommcno

^ » ■ f

habe N_alAi»i U .^=sjij j^äil«.jb' sX* ^ U cisi^,.- .

S. 77 — 156 folgt eine Auswahl des Schönsten aus

den Gedichten Buchurzi's ^^^«..i.'i)! (Abü'lhasan

3 .S ♦

(16)

542 Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. lürk. Ilss.

'All bin Hasan nl-Bacbarzi starb 467 = 1074— 7.i) , dessen Zu-

sauiinenstellung den Scbeieb und Imam Abü'lwuta IVlubummad bin

al-Käsim al-Acbsikuti zum Verfasser bat und sn beginnt: 0<..*i^

nÄJjj Ov.»t^ vJi.i^C<w,.« iwLI. Kr bat diese Auswahl nach vier

Gesichtspuncten oder Theilen getroffen und zwar wie cr (S. 80)

sagt: i-'V? äjtjLiwj ^Ua-« >j!>.>! "^.y"*- 0>.i f-^i^^i »JjXi»! ^»^»i

s.!a^ ».laäj jü^Äi»! — »Ujm jj.Vij >^lstil a-^j^

iJUc vJüLj |J \j^*>23.« J>^aS5 kiuLj vÜoLj |*J »Lo«-* ^.ii ^\ ^aJl

0 >

K*Ä-^1 Na-jL-J —Li *i »'wut*^ NliaJ SJj^a 1*^5

t!^«j»Ji lXa.^ J*^! r-^*^ NÄsol-o |«->»>3j . v_.'SÄ*Jl iv.Lis er "^-^^-^i

^ÖJ^♦J! w>..j^ JaiJÜl ^_»4-^'' ^vXüJ! — "'"1 ver¬

legt das Ganze wieder in 20 Capitel: i. ^j.,^J\ J S. 81-100,

grossentheils Stropheo vun 2 Zeilen, seltner von 1,3,4 und

mehr Versen, deren jede durch eiu rothes eingefiilirt wird. —

2. j S. 101 — 105. — 3. ^.j-X*il Jl. (im Text „aU jt)

S. 106.—115. — 4. -'_:^^! ^ S. 115—119. — 5. ^xij! ^

S. 119-121. — 6. ivjLCiJI S S. 121 - 129. — 7. vU.JI ^

S. 129 — 132. — 8. v'Lix'ii i S. 132—133. — 9. .LL»i.,.'5l ^

S. 133 — 134. — 10. j .S. 134. — 11. ^Ls^Oi^l ^

S. 1.34—138. — 12. ^U^;*."!)! j S. 138—139. — 13. ^yS>\ ^

S. 139—141. — 14. oLjjJi j S. 14I-.I42. - 15. oLo^^l i

S. 142—148. — IG. oUl,*« ^ S. 148 -149. — 17. 0.f.}\

S. 149. — 18. !U)C^^5 (im Text S. 149— L'iO. —

19. ^j;jlxx}\ ^ S. 150-151. — 20. ^\.J\ ^ S. 151—155. —

Scblusswort des Achsikali S. 155 —156. ■— Kinige Dubcit's

uder zweizeilige .Stanzen von demselben ilucliarzi nehmen .S. löü

— 158 ein.

Hieran reiht sich eine völlig unzusammenhäiigendu Ulumenicsc

poetischer mit wenig Prosa vermischter Bruchstücke, eingeleitet

durch Verse auf .\]J| ^j^m^^ denen zwei in eine Tafel vcrtbeilte

Verse folgen, die auf sehr verschiedene Weise gelesen werden

köunen mit der Anweisung dieser Verschiedenartigkeit S. 158

(17)

Flügel , einige bisher wenig bekannte arab. v. türk. Uss. 543

—160 ') — zwei Verse von Jusuf os-Siirmurt, mit melirern

jioetisclien Antworten des Vf. darauf S. 160—161. — Antwort

auf 2 Verse desselben uuf obige Weise in eine Tafel vertheilt

S. 162. — einzelne Stellen aus Schriften verschiedener Verfasser

und Namen vun Männern, grossentheils Schafiiten, etwa 50—60

an Zahl, über welche oder von welchen etwus mitgetheilt wird.

Uen Anfung macht Hariri mit einer Stelle aus seinen Makamen.

Bisweilen ist auch nur der Name dieser Männer angeführt , gleich

als oh irgend etwas sie Betreftendes in der Zukunft bei einem

glücklichen Kuiid hinzukommen köonte. Im Ganzen ist der In¬

halt dieses Abschnittes vun keiner hervorragenden Bedeutung. —

S. 177—179 das Bruchstück einer Kaside auf Schafii und seine

Anhänger. — S. 184 ein Räthsel vum Ricbter Muhji-ad-dtn 'Abd¬

allah bin 'Abdattähir — Beglückwünschungen desselben bei

vollständig erfolgtem Anwuchsen des Nil J^jJi cV-iy und eia

Schreiben uuf undere Veraulassung, die er sämmtlich im Namen

ägyptischer .Sultane nn Statthalter uud Fürsten in Syrien ver¬

fasste — ferner S. 189—191. Versstücke von mehrern Dich¬

tern. — S. 191 —197. Musterschreiben guter .Stilisten, die ver¬

schiedenen Veranlassungen ihren Ursprung verdanken. — .S. 198.

ein i,Ju..<\taj vom Vf. — S. 198—205. eio Hochzeitsschreiben

ijljv-o iLSWj vom Vf. auf Veranlassung der Verheirathung des

Richters Taki-ud-din Abü'lfuth '.Abdalläh hin Öamäl-ad - din vom

J. 759 (1358). — S. 205 — 207. ein vom Vf. ausgefertigtes An¬

stellungsdiplom 1^^^ iv'.::^w«o flir einen Professor am Collegium

Rukniju — S. 207—211. ein Bcstallungsdiploin , dus der Richter

Muhji-ad-din '.Abdalläh bin 'Abdattähir für eineu Vorsteher der

Judenschaft aufsetzte ^*-ä.j — g 212 — 214.

ein v-ftiV'^^ vom Vf. über i^^'^j das auf 35 verschiedene Arten

geicseu werden kann — S. 216 — 219 ein zweites ^-Äx.^.Aa:i

über e,<-*~*'^ — S. 219—246. Bruchstücke von Musterbriefen vom

Vf. und Andern, eioe grosse Anzahl Rälhsel ^tV^'j abermals

Bruchstücke aus Briefeu , und Sentenzen in Versen.

Am Schlüsse des Werkes findeu sich von der Hand des

Manuscriptes die Worte J.=>-j .vL'i J.i ^r^Äill v^-*^'

jUj .'JJI |4jLiJI e5'Ajl*xI| f<dij^\ Jnv^j 'l'e einem frühem

Besitzer (Bl. 1 r.) die Meinung aussprecben liessen , dass Salah-

ad-din as-Safadi nicht nur Verfasser des Werkes sei, sondern

uuch dieses Exemplar wahrscheinlich mit eigener Hand geschric-

1) li'ti behalte mir die VerüffeiiUichuiig dieser Spielerei vor, da so viel trh v\eiss ein derartiges Beispiel gedruckt noeh nicht exislirt.

(18)

544 Flügel, einige bisher wenig bekannte arab. u. lürk. Ilss.

Iten halte g-^iJI >^i.j,^ li< J-t^^i^ v-iU-Cl ^.,1 Ä*-ci..j

.^Jü'l ejA-AiJ! ^^jAJI ^^'^ w^^oV! . Ich hcstreile ihm

schon um des >~^j^ willen diese Bemeiknng nicht. In Wien

hefindet sich ein nicht ganz vollendetes Werk desselhen Safadi,

ehenfalls ein Autograph , und die Vergleichung heider Handschrif¬

ten in Bezug uuf den Schriflzug würde von wahrem Interesse

sein. — Von einem frühem Leser findet sich S. 246 die Jahr¬

zuhl 867 (1462—63), und sicher ist das Buch von Safadi wenig

Jahre vor seinem Tode zusammengestellt wurden , du die Jahrzahl

759 an mehrern Stellen wiederkehrt.

üie Handschrift uinfusst 246 roth eingerahmte Octavseiten

zu 17 Zeilen einer ausgeschriebenen Neschi-Hand. Alle (Jeber-

schriftcn und Eingangsworte sind roth und die einzelnen Vers-

stückc durch rotbe Linien getrennt, sowie die Sätze in der

Prosa grossentheils durch rotbe Puncte bezeichnet. Das Papier

iat isabellfarbig uod die Handschrift sehr gut erhallen.

IV. — Die vierte Handschrift enthält die Denkwür¬

digkeiten der Dichter t|yi/iJi B^f Jo' von Hasan Tschelebi

Hinnäizädah , ein, wie Hammer-Purgslall (Gesch. des Osm. Reichs

IX, S. 24.)) sagt, ebenso seltenes als kostbares Werk, und da

die Handschrift eine correcte und in ihrer ganzen .Aiisstalliing

sorgfältige ist, so erhöht sich ihr VVerth um das Doppelte.

Diese Denkwürdigkeiten, wie überschwenglich siu auch stilisirt

sein mögen, sind das Beste, was diu Osmanen in diesem Geliict

ihrer Literatur aufzuweisen haben. Ncbinen wir die Phrasen

weg, su bleibt eilte schätzciiswertlie Sammlung von Vcrsstückun

der verschiedensten Gattung und ein bistorischer durch eiue zu¬

verlässige Chronologie gesicherter Grund und Boden von gröss¬

ter Bedeutung übrig. Ihr Verfusser, gewölinlich Kiiiälizädab ge¬

nannt, dessen Vater der Molla 'Ali bin .Ainrallalt unter dem Na¬

men Ibn al-Hannäi oder al-Hinn.'ii oder Hinnäizädah, woraus

Kinälizädali ') geworden ist, sich als Schriftsteller einen Namen

erworhen bat, wurde 953 (1546) geboren und starb im J. 1012

(beg. 11. Juui 1603). Ausführlichere biographische Kunde über

diese beiden Männer giebt Hammer-Purgstall nach 'Atäi in seiner

Geschichte der Osman. Dichtkunst II, S. 341. u. III, S. 131 flg.

Hasan Kinälizädali vereinigte in diesem Gedeukbuch Alles

was seine Vorgänger wie Latifi, 'Asik Tschelebi und Amlcri!

über die osmaiiischcii Dichter berichtet batteu, entfernte Uebcr-

1) Sein Valer criiiell \uii seiner Färbung mit al-l.liiinü (oiler kpiu llaiiilel mit diesem Färbekraut?) deu Nainen l.liuuäli JLi-t-j jvoraus slürker uusge-

»|irucb«n zuerst ^jL*.:>j iilÄj>j dann 1^1*9 wurde.

(19)

Flügel, einige bisher wenig bekannle arab. u. türk. Uss. 545

flüisiges und fügte Neue« io orientalisch-geistreicher Weise hinzu,

■o dass auch Hä^i Chalfa (II, nr. 2817.) diesen biographischen

Nacbricbten von (nach Zählung Hammer-PurgstaH's) beiläufig 600

Dichtern vor allen übrigen den Preis zuerkennt.

Unsere Handschrift — ein Octavband von 224 enggeschrie¬

benen Blättern in der Weise, dass die mit goldenen und schwar¬

zen Linien eingefasste innere Fläcbe von 17 Zeilen und der

ebenfalls mit goldenen und schwarzen Linien umrahmte und in

zwei Felder durch ein in der Mitte mit Goldblumen geziertes

auf dem äussern Rande ruhendes Dreieck getheilte sowie durch

zwei kleinere Dreiecke in deu obern und untern inneren Ecken

begrenzte Rand nach drei Seiten hin in schiefen Linien den fort¬

laufenden') Text aufnimmt — ist wie die Unterschrift Bl. 224r.

sagt , die aus dem Brouillon des Verfassers gemachte Reinschrift

(.aJ^ ffj>^ f!^^ otjj.«M« er ii-^WÄJI sl)^ f,j

iuc ,_^ic »olj J.>^j~^. /Af^I cr*'^' *war diese

Worte nicht von der Hand, die das Werk schrieb, stellen sicb

aber dem Verfasser sehr nahe, wie ja aucb die Beiwörter ^aäJI ,

und v^t^U nicbt beziehungslos sind. Sicher also haben wir

bier eine Abschrift von besondcrm Wertbe vor uns. Die Schrift

ist das gedrängte Nestalik einer ausgeschriebenen Hand und

zeiebnet den Namen des jedesmaligen Diebters sowie die Stich¬

worte j*^, j-ii, ci^jLJo:-, cist'jj, f^ia-«, *«i»ä, ^iy-üi u. s. w.

in roth, so wie das Ende der Glieder durcb rothe Puncte und

das Anfangswort eines neuen Satzes gern durcb einen darüber-

gesetzten rotben Strich aus.

Das Werk beginnt nacb zierlicher vorherrschend in Gold

und Blau ausgeführter Vignette mit den Worten: y-hil^ *!i-«Lj^

i »^«aAj *^ 'Sj^iXj »Jj» ^yf, preist dann

Gott und langathmig den Propheten, und von Bl. 7 r. an Sultan

Muräd 111.^), unter dem er scbrieb, erwähnt von Bl. 10 v. an

die Veranlassung zur Abfassung des Werkes wLcj" v.JuJlj mamn,

in die der Vf die Titel v'^'i ol.*^^! d. b. den Panegyrikus des

Prinzenlebrers (e5vXül »-^[ys> Bl. 12r.) und anderer Männer ein¬

streut, und kommt endlich Bl. 18 r. zum Schluss der Cbaracteri-

sirung seines Werkes v'l^ ^\ ^aoj ^0) »!U.Äi'. Die Eiutbeilung

1) Zuerst sind die beiden gegenüberstehenden Hauptfelder zu lesen, daon auf den Rand des erslen Feldes zurückzugeben uud beide Kander bi«

zu Ende zu lesen.

2) Muräd Ul. legierte vou 982—1003 = 1674—1695.

Bd. XIV. 85

(20)

540 Flügel, einige hisher wenig beltannte arab. v. lürk. Hss.

desselben in 3 Abschnitte •iy^ ist nacb Bl. 17 v. folgende:

1. jjl-^Äc J! ana^Lo jjNjaiL« die Dichter unter den gestorbenen

osmanischen Sultanen, und zwar Murdd II. (starb 8ü5 = 1451),

Muhammad II. der Broberer Constantinopels (st. 886 = 1481),

Bäjazid II. (st. 918=1512), Selim I. (st. 926=1520), Sulei-

min I. (st. 974 = 1566), Selim II., der Vater Muräd's III. (st.

982=1574) Bl. 18r—27v. — 2. ^yl^ «ol^ die Dicbter unter

den Prinzen, nämlich oach vorausgeschickter Erwähnung des

Sultan l^drkud die Priuzen Sultan dem, Mustafä, Mubammad

und Bäjazid Bl. 27v —32v. — 3. »j;^' i^j-i" ^Jr^

sA.oU^ Uic die übrigen Dlem4 und Dicbter (in Text

Uic) in alphabetischer Ordnung, was zum Nacbscblägen

ausserordentlich bequem , für die geschichtliche Darstellung aber

ebenso unpraktisch ist. Bl. 32 v — 224 r. Nachdem ein grosses

Lob des Kamälpäääzädah vorausgeschickt ist, eröffnet ( Bl. 35 r)

Ahmadpäiä die alphabetische Reibe der Dichter, die zwei Jaimini

scbliessen.

Das Jahr der Vollendung der Abschrift ist am Schluss nicht

beigefügt, dagegen wird Bl. 224 v. bemerkt, die Zabl der Blät¬

ter sei 220 tt. juydi/i o'.;^' .>tX*, was mit der richtigen Folii- mng nieht stimmt.

(21)

547

Notizen, Correspondenzen und Vermischtes.

Spuren eines ausgebildeteren Conjugationssystems im Dajak.

Von

H. C, G. V. d. Gabelentz, stud. jur.

Die Besehäftigung mit dem Hararoro naeh einem iu dieser Sprache ge- drucltteu Evangelium führte mich auf die Betrachtung anderer stammverwand¬

ter Sprachen, namentlich des Dajak. Hierzu verleitete mich besonders die aui;enscbeinliche l'ebereinstimmung mancher W'örter dieser Sprache mit der Hurälurischen und mehr noch die Leiebtigkeit , mit der man in dieses Idiom mit Hilfe des in Barmen erschienenen Auszugs aus meines Vaters Grammatik einen Einblick gewinnen kann. Beim Durchgehn des gedachten Scbriftcbena ■) fand ich meine Erwartungen in Betreff des nahen lexikalischen Zusammea- bangs mit dem Alluriscben getäuscht, wurde aber dafür auf andere, inter¬

essantere Spuren geführt , welche auf eine einstmalige grössere grammatische Vollkommenheit dieser Sprache, und also wohl auch anderer mit ihr nah«

verwandter biudeateten. Ich durfte dieselben nicht weiter verfolgen, ohne die

Grenzen eiuer blossen Nebenarbeit zusehr zu erweitern und gebe meine

Beobachtungen nur als das, «as sie mir waren, als Andenlungeo. — Die

einzige mir n'äher bekannte malayiscbe Sprache von grösserem Formreich- tbum ist das Alfurische (Haraforo, Turaja) auf Celebes, ein Glied des phi- lippinischea Zweiges. Ich mnss diese Sprache als Massstah io meiner Unter¬

suchung anlegen, obsebon vidleicht andere passender wären. Wenigstens zeigt in den Pussivbitdungen das Haraforo grosse Abweichungen von Dajak.

Zuförderst Einiges Uber den Begrilf und die Grenzen des Verbums.

Der Mangel des verbum substantivum lässt die Hauplscbranke zwiscbeo Verbum und Substantivum fallen. Aus der Copstruktion des Passivums mit dem genitivus actoris gebt die substantivische Natur des passiven Verhums bervor, sowie aus der Conjngabilität des Nomen prädikativem, wenigstens im Haraforo , die verbale Natur dieses letzteren.

Eine eigentliche Conjugation in unserem Sione bat oun das Dajak nicht;

wir werden aber sehn , dass es eine gehabt haben muss. Wir werdea io

ihr Spuren der drei Bildungsmitlei finden, die den philippinischen Sprachen zu Gebote stehn , hier allerdings oft nur noch io verwischter Bedeutuog.

Das Dajak besitzt ausser den bekannten Prä- und Affixen auch Infixe.

Voo letzteren sind mir allerdings nur zwei Beispiele bekannt: 1) in dem

1) Es enthält 47 Seiteo, voo deneo 33 auf Sprachproben uod 8—10 auf zerstreute Wörterverzeiehoisse gehn. Für diese Arbeit habe icb noch die Seiteo 25—67 der Hardelaodschen Grammatik verglichen.

35 ♦

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