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Arbeitsgruppen 433

MASKULINITÄT, FEMINITÄT UND PSYCHISCHE GESUNDHEIT: EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE BISHERIGE FORSCHUNG

Sieverding, Monika (Berlin)

Die Begriffe Maskulinität ­ Feminität umschreiben ein sehr komplexes Konstrukt, das so unterschiedliche Facetten umfaßt wie körperliche Charakteristika, Eigenschaften und Ver­

haltensweisen, Aktivitäten und Interessen, sexuelle Orientierung oder nonverbales Aus­

drucksverhalten. Eine häufig vorgenommene grobe Unterteilung des Gesamtkonstruktes definiert drei Aspekte. Man unterscheidet 1. das biologische Geschlecht, 2. die soziale Geschlechtsrolle als ein System von Verhaltensregeln, das vom biologischen Geschlecht abhängig ist, sowie 3. psychologische Charakteristika, die mit dem biologischen Ge­

schlecht assoziiert werden. Psychische Gesundheit scheint mit jedem der drei Aspekte assoziiert zu sein, wobei bisher die meisten Forschungsergebnisse zum biologischen Ge­

schlecht vorliegen. Epidemiologische Studien belegen übereinstimmend eine höhere Prä­

valenz psychischer Störungen bei Frauen in den westlichen Industrieländern, können je­

doch über die Ursachen dieser geschlechtsspezifischen Unterschiede keine Hinweise ge­

ben. Zur Interpretation der geringeren psychischen Gesundheit von Frauen wurden bis­

her in erster Linie die Lebenssituation und die Anforderungen der weiblichen Ge­

schlechtsrolle erforscht. Noch zu wenig systematisch untersucht ist die Frage, inwieweit psychologische Charakteristika, die als maskulin oder feminin bezeichnet werden, mit psychischer Gesundheit assoziiert sind.

In dem Beitrag wird ein kurzer Überblick über die wichtigsten Forschungsergebnisse zu den drei Aspekten des Konstruktes Maskulinität ­ Feminität in Zusammenhang mit psy­

chischer Gesundheit gegeben, wobei der Schwerpunkt auf geschlechtstypische Persön­

lichkeitseigenschaften gelegt wird. Instrumentalität und Expressivität können als die Es­

senzen solcher Persönlichkeitseigenschaften angesehen werden, die als typisch für das männliche bzw. weibliche Geschlecht gelten. Dementsprechend werden in erster Linie solche Studien berücksichtigt, die eines der bewährten Verfahren zur Erfassung instru­

menteller (maskuliner) und expressiver (femininer) Persönlichkeitseigenschaften ­ das Bern Sex Role Inventory oder den Personal Attributes Questionnaire ­ verwandt haben.

Dabei muß das klassische Kongruenzmodell psychischer Gesundheit, das die höchste psychische Gesundheit bei solchen Personen erwartet, die die zu ihrem Geschlecht pas­

senden Persönlichkeitseigenschaften zeigen, verworfen werden. Auch das Androgynie­

Modell kann die bisher gefundenen Ergebnisse nicht hinreichend erklären. Die meiste empirische Unterstützung fand bisher das Maskulinitäts­Modell, wonach die Personen am psychisch gesündesten sind, die über ein hohes Maß an instrumenteilen Eigenschaften verfügen. Psychische Gesundheit wird ­ wenn nicht über die Abwesenheit von Krank­

heitssymptomen, Krankheit oder Inanspruchnahme von therapeutischer Hilfe ­ am häu­

figsten über das globale Selbstwertgefühl operationalisiert. Mögliche alternative bzw. er­

gänzende Indikatoren psychischer Gesundheit werden vorgestellt.

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