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Unser Team

Helga Nielebock Leiterin der Abteilung Recht (V.i.S.d.P) Sekretariat:

Martina Perreng Referatsleiterin Individualarbeitsrecht Helga Jahn 030 – 24060-265 Robert Nazarek (Red.) Referatsleiter Sozialrecht Michaela Görner 030 – 24060-720 Ralf-Peter Hayen Referatsleiter Recht Ina Meyer zu Uptrup 030 – 24060-214 Torsten Walter Referent Rechtsprechung

Peter Klenter Referatsleiter Individualarbeitsrecht

www.dgb.de/recht Informationen zum Recht vom DGB Bundesvorstand | Abteilung Recht

4. April 2011

Info Recht

Sozialrecht

SGB II-Neuregelung – kein Geld verschenken!

Die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Neuregelung des SGB II ist seit 01.04. mit drei Monaten Verspätung in Kraft. Für den Übergangszeitraum ergeben sich Besonderheiten, auf die hier hin- gewiesen wird, so gehen keine Ansprüche verloren oder entstehen nicht unnötige Irritationen.

1. Für Einkommen, das vom 01.01.2011 bis 31.03.2011 zugeflossen ist, gilt für die Berech- nung der Freibeträge statt § 11b Abs. 3 SGB II die alte Fassung von § 30 weiter für Bewilli- gungszeiträume, die vor dem 01.07.2011 beginnen. Die aF von § 30 gilt bis zum Ablauf des Bewilligungszeitraums oder einer Arbeitsaufnahme ab dem 01.07.2011 (§ 77 Abs. 3 SGB II). Für die Übergangszeit gilt also keine Heraufsetzung des Freibetrages von 800 Euro auf 1.000 Euro.

2. Auch für Bewilligungen vom 01.01. bis 31.03.2011 wurde die Warmwasserpauschale von den Kosten der Unterkunft abgezogen. Mit dem rückwirkenden Inkrafttreten zum 01.01.2011 ist die Pauschale weggefallen und der Betrag für diese Bewilligungen zu er- statten. Sollten die Jobcenter nicht von selbst tätig werden, muss ein Antrag nach

§ 44 SGB X gestellt werden. Dabei ist die neue Frist für rückwirkende Leistungen von einem Jahr in § 40 SGB II zu beachten!

3. Bei dezentraler Warmwasserversorgung im eigenen Haushalt enthält § 21Abs. 7 den Aus- gleich dafür, dass keine Pauschale mehr von den KdU abgezogen wird. Die Prozentsätze ergeben bei den derzeitigen Regelbedarfen und der Übergangsregelung in § 77 Abs. 5 folgen- de Werte:

a. 2,3 % von 364 € = 8,00 €

b. von 328 € = 8,00 €

c. von 291 € = 7,00 €

d. 1,4 % von 287 € = 4,00 € e. 1,2 % von 251 € = 3,00 € f. 0,8 % von 215 € = 2,00 €

Mit dem Inkrafttreten ist dieser Pauschalbetrag bei Warmwasserversorgung im eigenen Haus- halt nachzuzahlen. Auch in diesem Fall muss ein Antrag nach § 44 SGB X gestellt werden,

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Info Recht

sollten die Jobcenter nicht von selbst tätig werden. Ebenfalls ist die neue Frist für rückwirkende Leistungen von einem Jahr in § 40 SGB II zu beachten!

4. Wurden Klassenfahrten in der Zeit vom 01.01. bis 31.03.2011 durchgeführt, gilt für die- se noch die alte Regelung von § 23 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 u. Satz 2 bis 4 SGB II1 statt § 19 Ab.

3 Satz 3 und des § 28 Abs. 2 Satz 1 N. 2 SGB II (§ 77 Abs. 10 SGB II).

5. Die Regelung von § 26 Abs. 2 SGB II für privat Krankenversicherte wurde trotz der be- kannten Entscheidung des BSG vom 18.01.2011 (B 4 AS 108/10 R) beibehalten. Es ist darauf zu achten, dass die Jobcenter auch mit dem Inkrafttreten der Neuregelung den vollen Be- trag für den Basisbeitrag zahlen. Anderenfalls empfiehlt sich einstweiliger Rechtsschutz.

6. Die bisherige Regelung von § 37 Abs. 1 SGB II hat sich verschlechtert.

Anträge auf Leistungen zur Deckung eines über den Regelbedarf hinausgehenden unabweis- baren Bedarfs (§24 SGB II) – nicht Mehrbedarfs (§21 Abs. 6 SGB II) – und aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (§ 28 As. 2 und 4 bis 7 SGB II) für

a) Schulausflüge, b) Klassenfahrten, c) Schülerbeförderung, d) Lernförderung,

e) Mehraufwendungen für Mittagsverpflegung und f) Soziokulturellen Teilhabebetrag von 10 €/Monat sind jetzt gesondert zu stellen.

Leistungen können rückwirkend für c) bis f) für den Zeitraum 01.01. bis 31.03.2011 be- antragt werden. Jedoch nur bis zum 30.04.2011 (§ 77 Abs. 8 SGB II)!

Von einem Erst- oder Folgeantrag auf Alg II sind nicht mehr automatisch alle SGB II- Leistungen umfasst.

7. Positiv ist die Fassung von § 37 Abs. 2 SGB II. Ein im laufenden Monat gestellter Antrag wirkt auf den Ersten des Monats zurück und das Jobcenter muss prüfen, ob zu diesem Zeitpunkt bereits Bedürftigkeit vorlag.

8. Der Gesetzgeber hat die Frist für rückwirkende Leistungen aus § 44 SGB X von vier Jahren auf ein Jahr reduziert (§ 40 Abs. 1 SGB II). Dies muss zukünftig bei berechtigten Forderun- gen beachtet werden! Für Anträge nach § 44 SGB X bis zum 31.03.2011 ist die Neufassung von § 40 nicht anzuwenden (§ 77 Abs. 13).

1§ 23 Abs. 3 Satz 1 Nummer 3 und Satz 2 bis 4 idF bis 31.12.2010 lautet:

(3) Leistungen für

3. mehrtägige Klassenfahrten im Rahmen der schulrechtlichen Bestimmungen sind nicht von der Regelleistung umfasst.

Sie werden gesondert erbracht. Die Leistungen nach Satz 1 werden auch erbracht, wenn Hilfebedürftige keine Leistungen zur Sicherung des Lebensun- terhalts einschließlich der angemessenen Kosten für Unterkunft und Heizung benötigen, den Bedarf nach Satz 1 jedoch aus eigenen Kräften und Mit- teln nicht voll decken können. In diesem Falle kann das Einkommen berücksichtigt werden, das Hilfebedürftige innerhalb eines Zeitraumes von bis zu sechs Monaten nach Ablauf des Monats erwerben, in dem über die Leistung entschieden worden ist. …

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