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Kein Kriegsverbrecher

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Montag, 16. September 2013| Nummer 257

Leserforum 15

Die hier publizierten Leserbriefe geben nicht die An- sicht der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Im Interesse der Meinungsvielfalt behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Bitte geben Sie Ihren vollen Namen und die Adresse sowie für allfällige Rückfragen Ihre Telefonnummer an.Tiroler Tages- zeitung, Abteilung Leserbriefe, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck oder leserbriefe@tt.com

Benjamin ist angekommen

Innsbruck, Götzens –Freude bei Ruth Neuner und Thomas Kugler aus Götzens und ihren Angehörigen: Söhnchen Ben- jamin erblickte am 31. August mit 2600 Gramm Geburtsge- wicht und 49 Zentimetern im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck das Licht der Welt.

Für das Paar ist es das erste Kind. (TT)

Papa Thomas und Mama Ruth mit ihrem kleinen Benjamin. Foto: Gutmann

Baby des Tages

Bewegung soll ja gesund sein, aber man muss es nicht übertreiben: Kater Puma hält sich mit Stretching fit, berichtet Triendl Toni aus Sistrans.

Foto des Tages

Die Nuklearwaffen sollten auch weg

Thema:Syrien

U

S-Präsident Barack Obama ist seine Sorgen in Bezug auf eine militärische Intervention vorerst einmal los. Der rus- sische Vorschlag, die syrischen Chemie- Waffen im Einverständnis mit der „Assad- Regierung“ in Damaskus zu vernichten, findet auch beim französischen Bündnis- partner Zustimmung.

Politisch wie auch menschlich gese- hen ist das eine tolle Sache, aber noch viel toller wäre es, die C-Waffen der USA, Frankreichs, Englands etc. – und, wenn wir schon dabei sind, die A-Waffen (nu- kleare Raketen) dieser Welt – ebenso zu vernichten.

Jim Auer 6176 Völs

Strafgeld retour – ein Wahlzuckerl

Thema:Falscher Lufthunderter – Land Tirol re- fundiert Strafgelder

M

ein Gott, welch ein Zufall!! In zirka zwei Wochen sind in Österreich Na- tionalratswahlen und vorher werden 4000 Strafbescheide refundiert. Vor den Land- tagswahlen wird die Nulllohnrunde der Landesbediensteten ausgesetzt und diese erhalten 400 Euro und auch die Ärzte wer- den vor den jetzigen Wahlen mit einer Er- höhung ruhiggestellt.

Da könnten sich die Manager der Oppo- sitionsparteien im Lande einmal anschau- en, wie man Politik „macht“ und Stimmen- maximierung vornimmt.

Aber eines traue ich mich zu behaupten:

Wenn die Grünen noch in Opposition wä- ren, dann hätten sie die jetzige Aufhebung der Bescheide sicher stark kritisiert, aber so schließt man sich halt der dominierenden Partei im Lande an – wo ist eigentlich der Unterschied? – und verteilt die bekannt be- rüchtigten Wahlzuckerl.

Mag. Willi Hofer 6094 Axams

Kein Kriegsverbrecher

Thema:Sepp Tanzer

E

s ist zweifellos auch Aufga- be der Wissenschaft, Tatsa- chen ansTageslicht zu bringen, die bislang im Verborgenen waren. Deswegen ist es abso- lut begrüßenswert, dass sich mehrere Musikwissenschafter mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Tiroler Musik- schaffender beschäftigen. Dies gilt auch für die heutigen Mit- glieder der Stadtmusikkapelle Wilten in Bezug auf das musi- kalischeWirken ihres Ehrenka- pellmeisters Sepp Tanzer.

Tanzer war in hohen musika- lischen Funktionen des dama- ligen Regimes. Er hat somit den Nationalsozialisten gedient und war sicherlich mehr als nur ein „Mitläufer“. Es ist Tat- sache, dass er seinen „Stand- schützenmarsch“ dem damali- gen Gauleiter Hofer gewidmet und auch einen„Gauleiter-Ho- fer-Marsch“ komponiert hat, Dokumentarfilme über das bombastische Landesschießen

des Gaues tragen seine mu- sikalische Handschrift. Über die Verwendung von musika- lischen Nazi-Codes wird noch zu diskutieren sein. Es ist bis zum heutigen Zeitpunkt aller- dings weder agitatorisch-het- zerische Musik aus der Feder Tanzers bekannt, noch hat er antisemitische Texte vertont.

Die Stadtmusikkapelle Wil- ten wurde von den Nazis in- strumentalisiert. Ehemalige Musiker erzählen von einer Zwangsumfunktionierung in die „Gaumusik“, ansonsten hätte eine Auflösung gedroht.

Wem kann man es verübeln, dass man lieber die Klarinette als das Gewehr in die Hand ge- nommen bzw. lieber eine Mu- sikkapelle als eine Panzerdivi- sion dirigiert hat? Zudem muss erwähnt werden, dass auch Sepp Tanzer 1944 nach Polen in den Kriegsdienst einrücken musste und erst nach Kriegs- ende heimkehrte.

Sepp Tanzer revolutionierte nach dreijährigem Auftrittsver-

bot in den Nachkriegsjahren als Komponist, Kapellmeister, Landeskapellmeister und Pä- dagoge das Blasmusikwesen.

Mit seinen epochalen Werken beeinflusste er die Blasmusik nicht nur im Inland, sondern auch international wesentlich.

Er war keinWiderstandskämp- fer. Keine Frage, er diente ei- nem verbrecherischen Regime, war aber kein Kriegsverbre- cher. Zweifellos hätte eine kla- re öffentliche distanzierende Stellungnahme zum National- sozialismus seinerseits Licht in manch dunklen Schatten gebracht. Die Stadtmusikka- pelle Wilten wird auch wei- terhin viele seiner Werke mit Überzeugung spielen, sehr be- wusst aber auch die Vereinsge- schichte etwas differenzierter sehen, als dies bisher der Fall war. Deswegen ist besonders für uns die Aufarbeitung dieser Zeit sehr wichtig.

Dr. Peter Kostner, Kapellmeister Stadtmusikkapelle Wilten

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