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Gefährliche Mischung?

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128 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2016 | www.pta-aktuell.de

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esonders Eltern wün- schen sich eine risi- koarme oder besser noch eine risikolose Anwendung von Arzneimitteln für ihre Kinder. Jedoch enthal- ten einige Medikamente, bei- spielsweise einige Homöopa- thika, Tropfen zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankun- gen, Säfte zur Verbesserung der Beschwerden bei Nasenne- benhöhlenentzündungen oder

Husten häufig Alkohol. PTA und Apotheker können ihren Kunden wertvolle Hilfestellun- gen bei der Suche nach alko- holfreien Alternativen geben oder mit Betroffenen abwägen, ob ein Risiko bei der Einnahme eines entsprechenden Medika- mentes besteht.

Rechtliche Bestimmungen Laut § 1 Satz 1 Nr. 1 der Arznei- mittel-Warnhinweisverord-

nung (AMWarnV) müssen flüssige Zubereitungen zur ora- len Einnahme, deren Ethanol- gehalt in der maximalen Ein- zelgabe nach der Dosierungsan- leitung mindestens 0,05 Gramm beträgt, aufgrund ihres Gefähr- dungspotenzials einen Warn- hinweis tragen. Neben Kindern sind trockene Alkoholiker, Epi- leptiker, Schwangere, Stillende, und Menschen mit Leber- oder Hirnerkrankungen gefährdet

und müssen Alkohol meiden.

Hinzu kommt, dass es häufig Interaktionen zwischen Ethanol und anderen Medikamenten, wie beispielsweise Psychophar- maka, Opiaten, Metformin oder Azol-Antimykotika gibt. Vor einer Verordnung für die ent- sprechenden Personengruppen sollte stets geprüft werden, ob alkoholfreie Alternativen zur Verfügung stehen.

Keine Gefahr für Kinder El- tern müssen sich erst einmal keine Sorgen machen, wenn ihr Kind ein Medikament einneh- men soll, welches Ethanol ent- hält. Solange die empfohlene Dosis nicht überschritten wird, besteht beim Einsatz der etha- nolhaltigen Präparate kein Ri- siko. Die mit pflanzlichen Arz- neimitteln aufgenommene Al- koholmenge befindet sich meist deutlich unter 0,5 Gramm, während eine Reihe von Le- bensmitteln, die man den Sprösslingen bedenkenlos gibt, einen vergleichbaren Alkohol- gehalt besitzen. Fruchtsäfte können beispielsweise Alkohol enthalten, wenn das verwendete Obst angefault ist. Ein niedriger Alkoholgehalt dient daher als Qualitätskriterium und wird durch Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches geregelt.

Beruhigend auf den Kunden wirkt ebenfalls, wenn ihm be- richtet wird, dass es bisher keine Berichte der Vergiftungs- zentralen über Intoxikationen mit pflanzlichen Medikamen- ten gibt. Dennoch sollten Medi- kamente – unabhängig vom Alkoholgehalt – nicht in die Hände von Kindern geraten und stets unter Aufsicht der El- tern gebraucht werden. Meis- tens verfügen die Flaschen über einen speziellen Verschluss, der verhindert, dass der gesamte In- halt auf einmal geleert wird – das Arzneimittel kommt da- her nur tropfenweise aus dem

© KayTaenzer / iStock / Thinkstock

Arzneimittel und Alkohol – das passt doch eigentlich gar nicht zu-

sammen. Oder doch? Im Beratungsgespräch sollte die PTA wissen, unter welchen Umständen diese Kombination schadet.

Gefährliche Mischung?

PRAXIS WECHSELWIRKUNG

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2016 | www.pta-aktuell.de 129 Behältnis heraus. Außerdem

schmeckt dem Nachwuchs das alkoholhaltige Medikament in der Regel nicht sonderlich gut, vor allem, wenn bittere Kräuter- extrakte zugesetzt sind. Für Kinder gilt demnach der be- stimmungsmäßige Gebrauch als völlig ungefährlich – eine Bierflasche in Kinderhand wäre (bezogen auf den Alkoholge- halt) bedenklicher.

Auszugsmittel und Konser- vierungsstoff Ethanol fun- giert als Lösungsmittel und ist daher für einige Rezepturen vorgeschrieben. Viele Wirk- stoffe sind lipophil und lassen sich nicht durch Wasser lösen, in Ethanol hingegen sind so- wohl hydro-als auch lipophile Substanzen löslich. Zusätzlich ist Alkohol durch seine bakteri- ziden und fungiziden Eigen- schaften ein sehr gutes Kon- servierungsmittel. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich mit Hilfe von Ethanol die Re- sorption verschiedener Wirk- stoffe verbessern lässt.

Zahlreiche Effekte Alkohol ist Bestandteil von alkoholhalti- gen Getränken, von Lebensmit- teln und Medikamenten zur innerlichen Anwendung. Die Wirkungen sind vielfältig: In gemäßigter Dosierung wirkt Al- kohol entspannend, angstlö- send, euphorisierend, enthem- mend und geselligkeitsför- dernd, in höheren Dosierungen kann er zu überschießender Ag- gression, Kontrollverlust sowie zu sozialem Rückzug führen.

Betrunkensein und soziale Ent- hemmung gehen nicht selten mit Selbstentblößung einher.

Risiken und Langzeitfolgen des regelmäßigen Alkoholkonsums sind beispielsweise körperliche, neurologische und psychische Funktionsstörungen, Entzugs- erscheinungen, Leberschäden bis hin zur Zirrhose, Beein-

trächtigungen der Gedächtnis- leistungen und psychische so- wie physische Abhängigkeit.

Wirkmechanismus Nach der Aufnahme verteilt sich der Al- kohol gleichmäßig in Gewebe und Körperflüssigkeit und passiert mühelos die Blut- Hirn-Schranke. Der eigentliche Wirkmechanismus wird über zahlreiche neurochemische und psychische Prozesse vermittelt.

Ethanol aktiviert beziehungs- weise hemmt bestimmte Rezep- tortypen und beeinflusst die Übertragung verschiedener Neurotransmitter. Die unter Alkoholeinfluss aktivierten Bo- tenstoffe begünstigen die Ent- wicklung des psychisch stark bindenden Suchtgedächtnisses.

Paracetamol und Alkoholis- mus Alkoholabhängige Men- schen sollten möglichst auf die Einnahme von Paracetamol verzichten. Die Kombination würde zu einer erhöhten, leber- toxischen Wirkung führen. Symp- tome einer Leberschädigung sind Erbrechen, Übelkeit, Gelb- sucht, Abdominalschmerzen, erhöhte Transaminase-Werte sowie eine Koagulopathie.

Alkohol und Antibiotika Teilweise ist die Annahme weit verbreitet, dass von Alkoholge- nuss während einer Behand- lung mit Antibiotika abzuraten ist. Doch nicht bei jedem Anti- biotikum ist die Kombination mit Ethanol heikel: Zwar kön- nen Ketoconazol, Metronidazol und Griseofulvin den soge- nannten Disulfiram-Effekt her- vorrufen, für andere Wirkstoffe (außer einige nicht mehr im Handel befindlichen Cepha- losporine) sind keine Interakti- onen bekannt. ■

Martina Görz, PTA,

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Magnesium ist nicht gleich Magnesium.

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