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Wilhelmine Widhalm Kupferschmidt - 20.11.1950 – 29.05.2014

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Nummer 2 / 2014 Herausgegeben von der Sodalitas November 2014

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Wilhelmine Widhalm Kupferschmidt - 20.11.1950 – 29.05.2014

Dieses Heft ist dem Gedenken der am 29.5.2014 verstorbenen, langjährigen Präses der Sodalitas, Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt, gewidmet. Wir drucken die laudationes funebres von LSI Dr.

Friedrich Lošek, gehalten beim Begräbnis am 17.6.2014 in Wien, Aspern, und von LSI Dr. Michael Sörös, gehalten beim Auferstehungsgottesdienst am 1.7., außerdem den Nachruf des Zentralausschusses von Dr. Oskar Mayer, dem ZA-Vorsitzenden 1979–

1991 (S 2f.) und den Nachruf der Gesellschaft der Freunde Carnuntums, deren Vorstandsmitglied Wilma Widhalm war.

Die Lücke, die Wilma Widhalm hinterlässt, ist nicht leicht zu schließen. Die Nachrufe, die auf sie gehalten wurden, zeugen von der Vielfältigkeit ihrer Interessen, von ihrem Engagement und ihrer enormen Arbeitskraft.

Ihre Funktionen in der Sodalitas mussten vom Vorstand trotzdem interimistisch nachbesetzt werden. Wie bereits im IANUS angekündigt, übernimmt Renate Oswald die Funktion der praeses, Regina Loidolt die der vicaria. Ein neuer Vorstand wird auf der nächsten Generalversammlung im Februar gewählt (am 28.2. in Salzburg, s. S. 12).

Das Circulare wird in Hinkunft von Renate Oswald und einigen steirischen Kolleg/-innen gestaltet.

Die von ihr geleiteten Arbeitsgruppen zur Kompensationsprüfung und zur Semestrierung, deren Arbeit Wilma Widhalm ohnedies schon zu einem vorläufigen Ende geführt hatte, werden von Renate Glas weiterbetreut. Als Itemwriter für L6 folgt ihr Walter Freinbichler nach.

Eine Seelenmesse für Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt findet am 24.11. um 18.00 im Stephansdom statt.

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Danke, Wilma!

An Wilma:

„Auf einer langen gemeinsamen Zugfahrt im Jahr 2001, ich war gerade dein Stellvertreter in der Bundesarbeitsgemeinschaft der klassischen Philologen geworden, haben wir über unsere Ziele und Visionen für die nächsten Jahre philosophiert: Neuer Lehrplan, neue Beurteilung, vielleicht sogar eine neue Matura.

Jetzt ist deine Zugfahrt durch das Leben viel zu früh zu Ende gegangen. Aber mit dir als Zugpferd, als Lokomotive hat eine immer größer werdende Mann- schaft viele unverrückbare Meilensteine gesetzt, wichtige Stationen errichtet. So besteht heute ein weit verzweigtes lateinisches Streckennetz, das du von der Spitze der Sodalitas aus gelegt, gepflegt und gelenkt hast. Die klassischen Sprachen sind auf Schiene, die Passagierzahlen an den Schulen steigen und steigen. Das ist dein Erbe und Auftrag, das ist, was du uns, deinen engsten Vertrauten in allen neun Bundesländern, hinterlässt, und für die ich mich jetzt stellvertretend auch von dir verabschieden muss:

Michael, Regina und Annick in Wien; Regina, Irmi und Günther vom bifie; Walter D. im Burgenland und Walter F. in Salzburg; Andrea an der PH in Nieder- österreich und Günter S. an der Uni Klagenfurt; Ulrike, Harald und Martin in Niederösterreich; Renate und Walter in Kärnten; Renate, Alfred und Ulrike in der Steiermark; Peter in Oberösterreich und Harti in Vorarlberg; Anna, Florian und Hermann in Tirol.

Und Benedikt und Anna in Berlin. Bei unserem letzten gemeinsamen internationalen Projekt, dem neuen Stowasser - es sollte die Krönung deiner vielen Pro- jekte werden - bist du mitten aus der Arbeit gerissen worden. Dass dein letzter Eintrag gerade uxor war, hat uns alle noch betroffener gemacht. Du wirst uns nicht nur dabei fehlen. Aber wir werden es als dein Vermächtnis, als Vermächtnis an dich zu Ende führen.

Mit den Eigenschaften vor Augen, die dich geprägt und uns alle immer so beeindruckt haben: Höchste Fachkompetenz, unendlicher Fleiß, ungebrochener Optimismus, absolute Loyalität, und gelebter Humanismus. Und so bleibt mir, im Namen aller, denen die klassischen Sprachen und die humanistische Bildung am Herzen liegen, dir, liebe Wilma, ein letztes gratias, ein letztes vale zu sagen.

Requiescas in pace!“

(F. Lošek)

Lieber Helmut! Liebe Familienmitglieder!

Liebe Trauergäste! Liebe Freund/-innen und Wegbegleiter/-innen von Wilma!

Unser Freund Fritz, HR Lošek, hat bei seiner laudatio funebris vor 2 Wochen die Metapher vom Zug des Lebens verwendet.

Ich will hier jetzt nicht dasselbe Bild verwenden, aber gerade mit unserer lieben Freundin Wilma verbindet auch mich dieser Zug des Lebens. Ich habe es noch genau vor mir, als ich im September 1984 als damals ganz junger Lehrer als Beisitzer bei ihr meine allererste Wiederholungsprüfung erlebt habe.

An die Prüfung selbst kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es sind ja meistens nicht Fakten an die man sich lange erinnert, sondern Menschen und deren Haltung.

Die Haltung, die ich von Wilma damals vorgelebt bekommen habe, war für mich immer prägend, wie man als verantwortungsvolle Pädagogin mit gerade mit schwachen Schüler/innen umgeht. Da war keine Spur von Überheblichkeit, keine Spur von Herab- lassung, keine Spur von „Niederprüfen“, sondern eine fördernde, unterstützende und wertschätzende Einstellung gegenüber dem Geprüften zu spüren, die in der Tat ein gutes Vorbild für unsere pädagogische Arbeit abgeben kann.

Ich überspringe 24 Jahre, in denen mich mit Wilma ein intensiver Kontakt von Lateinlehrerin zu Lateinlehrer verbunden hat, aber auch einer von einer früheren zu einem aktuellen Personalvertreter.

Also fast ein Vierteljahrhundert weiter: Als ich im September 2008 mit der Funktion eines LSI betraut wurde, bekam ich unter anderem die Begleitung und Betreuung der klassischen Sprachen übertragen.

Schon in der ersten Orientierungsphase in Bezug auf diese eng verknüpfte Community, mit der ich in den Jahren als Schulleiter weniger Kontakt hatte, hat mir gezeigt, dass es keine relevante Entwicklungsgruppe gab, an der nicht Wilma Widhalm – Kupferschmied beteiligt war.

Und das ist für mich, aber nicht nur für mich, ein weiterer Charakterzug, mit dem du, liebe Wilma, immer in meinem Herz weiterleben wirst:

Du hast wahre Innovationsbereitschaft geradezu verkörpert, und hast dir doch immer eine gerade für Schulentwicklung so notwendige „Korrektur- offenheit“, um es mit Prof. Neuweg auszudrücken, bewahrt!

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Ich möchte zwei Zitate verwenden, die dich und deine Lebenseinstellung, wie wir Kolleg/innen und Freund/- innen sie erlebt haben, ideal beschreiben:

„Du musst den Weg gehen, damit der Weg entsteht, auf dem man gehen kann.“

„Vergeude nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist gar keines da.“

Getreu diesen Sprüchen von Luise Rinser bzw. Franz Kafka hast du die Hauptverantwortung dafür getragen, dass unsere klassischen Sprachen Latein und Griechisch heute als die didaktisch fortschritt- lichsten im gesamten schulischen Fächerkanon dastehen! Dafür werden wir dir, unserer langjährigen Vorsitzenden der Sodalitas, immer dankbar und mit unseren Herzen verbunden sein.

Was diese Bereitschaft zur Unterrichtsentwicklung an dir besonders sympathisch gemacht hat, war deine freundliche und geduldige Art im Umgang mit jenen Menschen, denen dieses Entwicklungstempo zu schnell war oder denen überhaupt die Entwicklungs- richtung nicht gefallen hat.

Du hast in ganz besonderer Weise Beharrlichkeit auf beschrittenen Wegen mit Rücksichtnahme auf Lang- samere in dir vereint!

Und da schließt sich für mich der Kreis zu der erwähnten Wiederholungsprüfung 1984: Du, liebe Wilma, hattest ganz einfach ein Gespür für Menschen und ihre Bedürfnisse, aber auch für den Gang der Zeit, der nun einmal sich nicht anhalten oder gar rückgängig machen lässt!

In diesem Sinne sage ich dir DANKE für alles, was wir mit dir erleben durften und verspreche dir im Namen so vieler Lehrer/innen der klassischen sprachen, dass wir deine Arbeit so fortsetzen werden, dass du dich nicht für uns genieren müsstest, sondern mit Stolz auf dein Lebensweg zurückblicken kannst, wenn du es denn – von wo auch immer - weiter verfolgst.

Und tröstlich mag in dieser Stunde des Abschieds unser gemeinsames Weltbild sein, wonach du nicht weg gegangen bist, sondern nur dorthin vorausgegangen bist, wo wir alle früher oder später hingehen werden!

In diesem Sinne, liebe Wilma, ave atque vale!

Michael Sörös

Prof. Mag. Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt (20.11.1950 – 29.05.2014) – Eine große Standes- vertreterin

Vielen Kolleginnen und Kollegen, vor allem jenen mit dem Fach Latein, war Wilhelmine Widhalm- Kupferschmidt österreichweit ein Begriff als engagierte, kenntnis- und ideenreiche Anwältin eines zukunftsorientierten Unterrichtes in den klassischen Sprachen. Allein diese Verdienste würden reichen, Wilma, wie wir sie alle nannten, unter die ganz Großen unseres Berufsstandes zu reihen.

Zu erinnern ist jedoch auch an die zwölf Jahre, in denen sie als Mandatarin der ÖPU im Zentral- ausschuss wirkte. Nach den Personalvertretungs- wahlen 1979 zog sie in das höchste Organ der Standesvertretung ein, 1983 wurde sie zur Schriftführerin des ZA gewählt und 1987 – zeitgleich mit Mag. Walter Holub – zur stellvertretenden Vorsitzenden. Während dieses Zeitraums erhöhte sich die Zahl der zu Vertretenden von rund 15.000 auf 18.000 (mittlerweile sind es 22.000).

Vielfältig waren die Schwerpunkte von Wilmas Tätigkeit. Da war naturgemäß der Einsatz für die Interessen der Kolleginnen – so war z.B. die freiwillige Teilzeitbeschäftigung (anfangs für Pragmatisierte) ein mühsam erkämpfter Fortschritt - und für das Fach Latein, dessen Existenzberechtigung in jener Zeit wahrlich nicht außer Frage stand. Sie nahm darüber hinaus – der ZA hatte Beobachterstatus – an den Sitzungen des Eltern- und des Schülerbeirates beim Unterrichtsministerium teil. So konnte sie nicht nur für uns Interessantes berichten, sondern in zahllosen informellen Gesprächen bei den Schulpartnern für unsere Anliegen werben. Ihre verbindliche, unaufge- regte und mit feinem Humor gewürzte Art trug ihr allseits Respekt und Sympathie ein.

Stets bestens vorbereitet und kritisches mit konstruktivem Denken verbindend, wirkte Wilma an den großen die AHS betreffenden bildungspolitischen Projekten jener Zeit mit: Neue Oberstufe mit Wahlpflichtgegenständen, novellierte Reifeprüfung, Unterrichtspraktikum statt Probejahr. Der ZA konnte ja über Vorberatungen und Begutachtungsverfahren die Expertise der Lehrerinnen und Lehrer einbringen, eine Expertise, welche die Politik, so scheint es, damals eher zu würdigen bereit war als heute.

Für die Wertschätzung und Zuneigung, die der Lehrerin und Standesvertreterin Widhalm-Kupfer- schmidt entgegen gebracht wurden, zeugt die große Trauergemeinde auf dem Asperner Friedhof.

Dr. Oskar Mayer, ZA-Vorsitzender 1979–1991 (ÖPU- Nachrichten, 45. Jahrgang, Ausgabe 3 (September 2014), S. 20

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PROF. MAG. WILHELMINE WIDHALM- KUPFERSCHMIDT In memoriam

Mit großer Betroffenheit und Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Vorstands- mitglied, Frau Prof. Mag. Wilhelmine Widhalm- Kupferschmidt, die nach schwerer Krankheit am 25.

Mai 2014 verstorben ist. Sie hat über viele Jahre die verantwortungsvolle Aufgabe als Schriftführerin der Gesellschaft wahrgenommen.

Nach dem Studium der klassischen Philologie und Geschichte an der Universität Wien begann Wilhelmine Widhalm-Kupferschmidt 1973 ihre beruf- liche Laufbahn als Professorin am Bernoulli- Gymnasium in Wien.

Dass sie eine überaus engagierte und geschätzte Lehrerin war, die sich mit großem Fachwissen und unermüdlichem Engagement für das Unterrichtsfach Latein einsetzte, lässt die große Zahl ihrer Veröffentlichungen und ihrer Funktionen in verschied- ensten Gremien erkennen.

Sie war Mitglied des Zentralausschusses für AHS Lehrer/innen, Vorsitzende der Bundesarbeits- gemeinschaft der klassischen Philologen in Österreich, Mitglied der Arbeitsgruppe des BMUKK zum Projekt

"Standardisierte und kompetenzorientierte schrift-

liche Reifeprüfung aus Latein und Griechisch an AHS I und II" und Obfrau der Sodalitas – Bundesarbeits- gemeinschaft klassischer Philologen und Altertums- wissenschafter in Österreich.

Ihr Fachwissen und ihre pädagogischen Fähigkeiten manifestieren sich in ihren zahlreichen Publikationen, wie etwa in den Bänden Livius, Sallust, Vergil der Reihe Lateinlektüre aktiv. Ferner oblag ihr die Redaktion der von der Sodalitas herausgegebenen Zeitschrift Circulare, in der sie regelmäßig auch einschlägige eigene Artikel veröffentlichte.

Trotz dieser beruflichen Auslastung hat sie stets Zeit gefunden, seit dem Jahr 2000 ihre Funktion im Vorstand der Gesellschaft der Freunde Carnuntums als Schriftführerin wahrzunehmen, an der Redaktion unserer Mitteilungen mitzuwirken und an den Veranstaltungen der Gesellschaft teilzunehmen.

Wir haben nicht nur eine über viele Jahre verdienstvolle Schriftführerin der Gesellschaft verloren, sondern auch einen liebenswerten Menschen, dem die Gesellschaft ein großes Anliegen war. Dafür sind wir ihr besonderen Dank schuldig. Die Gesellschaft wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Christa Farka (Acta Carnuntina 4/2/2014)

Der heilige Gaudentius (+ 1044 n. Chr.) ist der Schutzpatron des Ortes Osor, des antiken Asoros, und der Inseln Cres und Lošinj. In Osor wird alljährlich am 1.6. eine Messe mit Prozession entlang der Stadtmauer gefeiert, danach findet ein fröhliches Volksfest statt. Hier die Hymne auf den Heiligen und seine heilkräftigen Reliquien:

Quis tuos umquam memoret triumphos,

Debitos digne celebretque honores, Dive Gaudenti, meritasque dicat Carmine laudes?

Confluunt circum populi, tuumque Floribus laeti tumulum decorant, Atque non notis feretrum coruscat Undique signis.

Suaviter corpus redolet, micanti Lumine extinctae subito refulgent Lampades, pulsus Satanas suorum Corpora linquit.

Omnium late sanies medentur, Deficit miles, refugitque praedo, Et tuis inter superas cohortes lpse videris.

Nuncque, Gaudenti, pius Absarensum Annue ex coelis precibus, tuaeque Sentiant omnes celebrentque semper Munera dextrae.

Efferant celsis populi per orbem Laudibus Patrem genitumque Natum Quodque non impar ab utroque spirat Flamen Amoris.

Amen.

V. Ora pro nobis S. Gaudenti.

R. Ut digni efficiamur promissionibus Christi.

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Neues zur Neuen Reifeprüfung

Die Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reifeprüfung Latein – Griechisch beim Haupttermin 2013/14 (Schulversuch und Optionenmodell)

Am 13. und 14. Mai fand die Generalprobe für die standardisierte schriftliche Reifeprüfung aus Latein und Griechisch statt. 192 Kandidatinnen und Kandidaten aus 27 verschiedenen AHS traten im 6- jährigen Latein an, 319 Kandidatinnen und Kandidaten aus 47 AHS im 4-jährigen Latein (insgesamt waren in Latein 55 verschiedene Schulen vertreten). Zwei Gymnasien, das BG Piaristengasse Krems und das Akademische Gymnasium Innsbruck, beteiligten sich am Schulversuch in Griechisch. Die Übermittlung der zentral erstellten Prüfungspakete durch das Bifie Wien erfolgte ohne Pannen und auch die Klausuren verliefen an den einzelnen Standorten reibungslos.

Um 15.00 Uhr des jeweiligen Prüfungstages wurden die Korrekturhefte und parallel dazu der Online- Helpdesk des Bifie freigeschaltet, der auch heuer wieder von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen konsultiert wurde. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass die Korrektur zu einem höheren Grad standardisiert abläuft.

Die Aufgabenpakete können unter

https://www.bifie.at/node/2653 (Latein 6-jährig), https://www.bifie.at/node/2652 (Latein 4-jährig) bzw.

https://www.bifie.at/node/2655 (Griechisch) eingesehen werden.

Im 6-jährigen Latein wurde der ÜT dem Liber Epistolarum (ep. 12, gekürzt) der italienischen Dichterin und Humanistin Olympia Fulvia Morata (1526–1555) entnommen; der zur Übersetzung vorgelegte Liebesbrief ist an ihren Verlobten und späteren Ehemann, den Arzt Andreas Grundler,

adressiert. Der IT ist eine Passage aus den Saturnalia (7, 16, 2–3, gekürzt) des spätantiken Autors Macrobius (um 400) und setzt sich mit dem bekannten „unlösbaren Problem“ auseinander: Was war zuerst da: die Henne oder das Ei?

Im 4-jährigen Latein übersetzten die Kandidatinnen und Kandidaten die Beschreibung des „Festes der Weißen“ am Hof des Mongolenherrschers Kublai Khan aus einer lateinischen Version des Reiseberichts des Venezianers Marco Polo (1254–1324) (Marco Polo, De regionibus orientalibus 2, 15). Die Arbeitsaufgaben zum IT bezogen sich auf die Verwandlung des Ascalaphus in einen Uhu, wie sie Ovid in seinen Metamorphosen (5, 534–539 und 542–550) schildert.

Philosophische Tipps zur Vermeidung von Ärger, zur Bewahrung von Haltung und zur Urteilsfindung bot ein Auszug aus Epiktets Encheiridion (4 und 5, gekürzt), der ÜT im Griechisch-Paket. Eine zentrale Passage aus Homers Ilias (18, 78–87 und 94–96) diente als Ausgangstext für die Interpretationsaufgaben.

Die breite Streuung hinsichtlich Textgattungen, Themen und Epochen gibt einen guten Eindruck von der Reichhaltigkeit des lateinischen und griechischen Schrifttums.

Zur Vorbereitung der künftigen Maturantinnen und Maturanten sind auf der Bifie-Homepage zahlreiche Dokumente veröffentlicht. Der Bifie-Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen (Registrierungsmöglichkeit auf der Bifie-Homepage).

Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen für die wertvollen Rückmeldungen.

Regina Fless-Klinger, Günther Lackner, Hermann Niedermayr, Anna Pinter, Irmtraud Weyrich-Zak

Nächster Redaktionsschluss für das Circulare 1/2015: 15.2.2015 Wir bitten um nicht formatierte Beiträge,

Fotos bitte nicht in den Text einbauen!

renateoswald@aon.at

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Walter Dujmovits

Die Römische Bernsteinstraße im Burgenland und ihr Fest

Am 16. Oktober 2014 feierte der „Verein zur Erhaltung der Römischen Bernsteinstraße“ im Rathaus von Oberpullendorf sein 25-jähriges Bestehen.

Bescheiden, wie Vereine solcher Art sind, rechneten die Verantwortlichen mit maximal 60 Besuchern, hofften auf knapp 100 – und 180 kamen, um zu gratulieren.

Kurz nachdem am Nationalfeiertag des Jahres 1988 die Wanderstrecke von Strebersdorf nach Raiding entlang der Bernsteinstraße eröffnet worden war, wurden erste Überlegungen angestellt, wie dieser Weg im Bezirk Oberpullendorf wirtschaftlich und touristisch genutzt werden könnte. Mit der Gründung des Vereins unter Obmannschaft des burgen- ländischen Landesarchäologen Dr. Karl Kaus wurden die Weichen in die richtige Richtung gestellt. Bald konnten etliche Gemeinden als Partner gewonnen werden, welche mit dem Verein die acht Schaupulte auf Gemeindegebiet entlang der Bernsteinstraße in Strebersdorf, Großmutschen, Nebersdorf, Großwaras- dorf, Raiding, Horitschon, Neckenmarkt und Deutsch- kreutz erhalten. Jede dieser Tafeln informiert über ein einschlägiges Thema („Handel und Reise in römischer Zeit“, „Römisches Militär und Waffen“ oder die „Tabula Peutingeriana“), wobei die Texte in guter burgenländischer Tradition in Deutsch, Kroatisch und Ungarisch verfasst sind. Seit der Erweiterung der Wanderstrecke zu einem Radwander-weg im Mai

2002 wird den Gästen in der Lutzmannsburger Thermenregion ein touristisches Schmankerl geboten.

Heute sieht der Verein eine seiner Hauptaufgaben in der intensiven Zusammenarbeit mit dem „Öster- reichischen Archäologischen Institut“ unter Grabungs- leiter Univ.-Doz. Dr. Stefan Groh. Die Forschungs- grabungen haben schon beachtliche Erfolge gebracht:

2007 wurden in Strebersdorf/ Frankenau ein römisches Lagerdorf (Vicus) und drei Militärlager entdeckt, die der unter Tiberius von Dalmatien nach Pannonien verlegten Ala Pannoniorum zugerechnet werden. Und dem Verein „PannArch“ gelang im August 2014 die Freilegung des Grabes eines Legionärs, der als „Wiedergänger von Unterloisdorf“

bezeichnet wird. Da sein Leichnam mit einer Pflugschar beschwert und seine Beine mit einem Gürtel zusammengebunden wurden, nimmt man an, dass seine Rückkehr aus dem Grab auf diese drastische Weise verhindert werden sollte.

Sport? Tourismus? Forschung? Es gibt vielfältige Gründe, die Römische Bernsteinstraße im Mittel- burgenland zu mögen und zu nutzen. Dem Verein, der sich ihre Erhaltung zum Ziel gesetzt hat, ist zu danken und zu gratulieren. Ad multos annos!

Obmann Hans Artner, Tourismuslandesrätin Michaela Resetar, Obfrau der Kulturvereinigung Oberpullendorf Ingeborg Pammer-Freyler und Obmann-Stv. Oswald Gruber

Grabbeigaben aus Keramik

Gürtelschließe aus Emaille

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Wolfgang J. Pietsch

Lateinisches zum 1. Weltkrieg:

Die Grabinschriften des Thronfolgerpaares

100 Jahre Ausbruch des 1. Weltkrieges – die Medien sind voll davon. Mit Recht, ist es doch die

„Urkatastrophe Europas schlechthin im 20. Jahrhun- dert“, wie vielfach behauptet wird. Dazu gibt es zahlreiche Bezüge zum Lateinischen oder zur lateinischen Literatur. Als herausragendes, aber viel zu wenig bekanntes Beispiel bringe ich hier die Grabinschriften, die auf den Sarkophagen des ermordeten Thronfolgerpaares angebracht wurden.

Sie befinden sich in der Gruft der Familie Hohenberg in Artstetten nahe Pöchlarn an der Donau (Bezirk Melk, Niederösterreich). Dort auch das Schloss Artstetten, das heute das Erzherzog-Franz-Ferdinand- Museum birgt, während die Familien-gruft östlich davon etwas unterhalb der Kirche liegt. Diese Gruft hatten der Erzherzog und seine Gattin Sophie schon 1909 errichten lassen, da die Kapuzinergruft wegen der morganatischen Ehe für sie nicht in Frage kam.

Unmittelbarer Anlass dafür war die Totgeburt ihres Sohnes im Jahre 1908. Später wurde die Gruft mehrfach umgebaut und erweitert und erhielt ihre endgültige Gestalt Mitte der 1950er Jahre. Im Zuge des Museums- und Schloss-Besuches kann nun die Sonder-ausstellung zum 1. Weltkrieg (als Ergänzung zur Ausstellung auf der Schallaburg) zusammen mit der Gruft besichtigt werden. Die Schmalseiten der beiden Sarkophage tragen folgende Texte:

H(IC) S(ITVS) E(ST) FRANCISCVS FERDINANDVS

ARCHIDVX AVSTRIAE-ESTE

NATVS DIE XVIII. M(ENSIS) DECEMBRIS A(NNO) MDCCCLXIII.

VXOREM DVXIT DIE I. M(ENSIS) IVLII A(NNO) MCM.

OBIIT DIE XXVIII. M(ENSIS) IVNII A(NNO) MCMXIV.

Hier liegt bestattet

Franz Ferdinand, Erzherzog von Österreich-Este, geboren am 18. Dezember 1863.

Er heiratete am 1. Juli 1900 (und) verstarb am 28. Juni 1914.

Auf dem rechten Sarkophag:

H(IC) S(ITA) E(ST)

SOPHIA DVCISSA DE HOHENBERG

NATA DIE I. M(ENSIS) MARTII A(NNO) MDCCCLXVIII.

NVPTA FRANCISCO FERDINANDO ARCHIDVCI DIE I. M(ENSIS) IVLII A(NNO) MCM.

DEFVNCTA DIE XXVIII. M(ENSIS) IVNII A(NNO) MCMXIV.

Hier liegt begraben Sophie, Herzogin von Hohenberg,

geboren am 1. März 1868.

Sie heiratete Erzherzog Franz Ferdinand am 1. Juli 1900

(und) verschied am 28. Juni 1914.

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Die Sarkophag-Ecken schmücken Christus- Monogramme. Unter der Inschrift das jeweilige Wappen der Ermordeten, flankiert von Alpha und Omega, dem Symbol für Anfang und Ende.

Auf dem gemeinsamen Sockel steht der Hexameter- Vers (dieser ästhetische Mehrwert weder von Aichelburg noch von Lauro erkannt):

IVNCTI CONIVGIO FATIS IVNGVNTVR EISDEM Durch die Ehe verbunden vereint sie dasselbe Geschick Der Vers könnte von Ovid oder Vergil stammen.

Tatsächlich stammt – nach Aichelburg – die gesamte Textierung von Professor Dr. Eugen Bormann (1842- 1917), dem Althistoriker und Epigraphiker der Universität Wien. Man beachte die elegante symmetrische Anordnung in jeweils sechs Zeilen, die klassisch-antike Formulierung Hic situs bzw. sita est und auch die klassische Wendung für heiraten:

uxorem ducere (vom Mann aus gesehen) bzw. nubere (von der Frau aus gesehen). Dazu noch die Subtilität des Verschweigens: Bei uxorem duxit fehlt der Name – etwa weil die Eheschließung mit Sophie nicht standesgemäß war? Bei ihrer Grabinschrift wird hingegen sehr wohl gesagt, für wen sie „sich in den Brautschleier gehüllt hat“. Schließlich kein Wort von der schrecklichen Tatsache, dass die beiden einem grausamen politischen Mord, einem nationalistischen Attentat zum Opfer gefallen sind: Die Ausdrücke obire und defungi und der Vers könnten auch sug-gerieren, dass das Thronfolger-Ehepaar etwa einem tragischen Verkehrsunfall erlegen sei. Auch kein Wort davon, dass ihre Ermordung dann unmittelbarer Anlass für den Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde – was bei der Neugestaltung der Gruft mitten im Krieg (lt.

Aichelburg zwischen Oktober 1916 und April 1917) ja längst bekannt war. Also Verdrängung auf höchster Ebene. Aber gerade auch deshalb verdient die

Inschrift als historisches Zeugnis ersten Ranges Beachtung.

Literaturhinweise:

Wladimir Aichelburg, Erzherzog Franz Ferdinand und Artstetten, Wien 2000.

Dehio Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990 (= Die Kunstdenkmäler Österreichs).

Brigitta Lauro, Die Grabstätten der Habsburger. Kunstdenkmäler einer europäischen Dynastie, Wien 2007.

Kurt Smolak, Eherner Ton. Zu Europas lateinischer Inschriftensprache. - In: Gerhard Fischer (Hrsg.), Denn die Gestalt dieser Welt vergeht, Wien 1996 (Daedalus), S. 387 – 403.

Dank an Frau Brigitte E. Leidwein für die Bereitstellung von Fotos und Literatur:

Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum Schloss Artstetten BetriebsGmbH Schlossplatz 1

3661 Artstetten

Tel: 0043-7413-8006-0, Fax-DW 15 www.schloss-artstetten.at

Schloss Artstetten ist ein TOP-Ausflugsziel (www.ausflug.at)

Achtung!

Hat sich Ihr Name oder Ihre Adresse geändert?

Konnten Sie neue Mitglieder für die Sodalitas gewinnen?

Wir bitten um Mitteilung an

renateoswald@aon.at

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Peter Glatz

Wortschatz und Grammatik als Brücken zum Textverstehen oder: Über heilige Kühe und (doch nicht so) erstaunliche Erkenntnisse

Ein Blitzlicht – oder besser Highlight – vom DAV-Kongress in Innsbruck vom 22.-26. April 2014, basierend auf dem Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Peter Kuhlmann

Unter den zahlreichen interessanten Vorträgen des imposanten Programms des diesjährigen DAV- Kongresses stach für den Verfasser der Vortrag von Peter Kuhlmann hervor: Zum Einen traf der Titel des Beitrags punktgenau ein zentrales Problemfeld der täglichen Unterrichtsarbeit, das dringend der Reflexion bedarf, zum anderen wurde dieses von Peter Kuhlmann eindrucksvoll und zugleich mit dem nötigen Augenzwinkern den Zuhörern vermittelt. Der Referent verstand es blendend, der vorher im Saal erhobenen Meinung zu bestimmten Problemfeldern, seine durchaus überzeugenden Thesen gegenüber- zustellen und so Nachdenklichkeit zu provozieren.

Die Ebenen des Textverstehens: vom Wort zum Text Die Botschaft des Satzes

scheint vorerst gleichermaßen syntaktisch wie inhaltlich korrekt formuliert, wenn auch einigermaßen irritierend. Nehmen wir an, das sei eine Schlagzeile auf der Titelseite der Bildzeitung. Das Wort

„Schülerin“ kann nur als O4 zu „frisst“ gedeutet werden. Kommt nun überraschend – z.B. beim Aufklappen der Titelseite – eine Ergänzung dazu,

sieht die Sache schon anders aus. „Schülerin“ kann nun nur mehr als O3 zu „frisst … weg“ verstanden werden. Der Satz bekommt einen völlig anderen – wenn auch immer noch etwas irritierenden – Sinn.

Worauf kommt es also beim Weg vom Text zum Sinn an? Folgende Tabelle diene der Veranschaulichung:

Linguistische Ebene

Mentale Repräsentation:

Dekodierung im Kopf

Lexik Semantik: Vokabeln verstehen >

Rekodierung Morphologie

Syntax

Funktion der Morpheme verstehen Bezüge verstehen, Wortgruppen ermitteln > (satzwertige) Propositio- nen/Sätze bilden

Text Bedeutung des Textganzen ermitteln Pragmatik:

Vorwissen

Kulturelle Schemata aktivieren

In unserem Beispiel vom gefräßigen Lehrer kommt es also wesentlich auf das Verstehen von Bezügen bzw.

das Erfassen von Wortgruppen an.

Die Vorgangsweise, bei der Lexik zu beginnen, wird mit mit „bottom up“ beschreiben. Im Gegensatz dazu, hieße einen Text „top down“ zu erschließen, vom Vorwissen über kulturelle Schemata, Situationen, Autoren, Textsorten, Gattungen etc. auszugehen. Als der Satz „Deinde (Catilina) se ex curia proripuit“ (Sall., Cat. 32,1) von einem Schüler mit „darauf stürzte sich Catilina von der Kurie herunter“ übersetzt wurde, fehlte es offensichtlich nicht an lexikalischen, morphologischen oder syntaktischen Einsichten, sondern am kulturellen Vorwissen, an der Zuordnung eines kulturellen Schemas.

Es gibt also drei Ebenen des Textverstehens, wie sie in der folgenden Übersicht dargestellt werden:

Lehrer frisst Schülerin auf Schulhof

Lehrer frisst Schülerin auf Schulhof

Butterbrot weg

Lexikalische Information

Textverstehen

Grammatik Welt-/Vorwissen

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Vokabelverstehen und Grammatikverstehen an Textbeispielen

Es ist nicht immer eine klare Trennlinie zwischen Vokabel- und Grammatikverstehen zu ziehen. Dies ist leicht an sowohl lexikalisch als auch morphologisch mehrdeutigen Formen zu demonstrieren: duces, soles, ara, regna, …

Dennoch bleibt die entscheidende Frage: Ist Vokabel- verstehen wichtiger als Grammatikverstehen oder umgekehrt? Dies demonstriert Kuhlmann an eindringlichen Beispielen:

Text 1:

Es war einmal ein Kaul urdens Darbis und eine Kaulin urdens Prysta. Die hatten fluff Stritze: Der hurzere wurde Quarxes, der harzere aber Lytro geschlimpft.

Darbis nun wurde fersch und fühlte das Zumpf striesen. Daher rief er nach seinen glumpfen Stritzen, von denen der hurzere ohnehin zufällig in der Fuhle ahlte.

13 der 51 Wörter dieses Textes sind unbekannt, syntaktisch ist der Text fehlerfrei.

Text 2:

Theseus auf Insel Naxos Schiff stranden; Theseus denken Ariadne Schande in Heimat sein werden; daher Ariadne schlafen auf Insel verlassen; dann Dionysos kommen und sich verlieben, Ariadne heiraten. Theseus aber, während segeln, vergessen schwarze Segel auswechseln, daher Aigeus sein Vater glauben Theseus von Minotaurus gefressen, in Meer stürzen.

Daher Meer genannt.

Die Vokabel des Textes (50 Wörter) sind alle bekannt, syntaktisch ist der Text sehr fehlerhaft.

Es ist wohl damit eindeutig gezeigt, dass für die Erstellung einer sinnvollen Paraphrase die Vokabeln entscheidend wichtiger sind als die Syntax. Die derzeitige unterrichtliche Praxis dürfte hingegen in der überwiegenden Mehrzahl den Schwerpunkt auf Übungen zur Grammatik legen.

Welche Wortarten sind wichtig?

Um die Frage zu beantworten, welche Wortart für das Textverstehen am wichtigsten sei, ließ Kuhlmann im Auditorium abstimmen. Es gab eine klare Mehrheit für

die Verbformen. Anschließend wurde Hygin, fab. 43 in vier Versionen präsentiert.

Originaltext:

Theseus in parva insula Dia ingenti tempestate retentus

cogitavit,

si Ariadnem in patriam portasset, sibi magnum opprobrium futurum esse.

itaque in illa insula dormientem reliquit;

quam Liber deus cupidissimus inde sibi in coniugium abduxit.

Theseus autem cum iter celeri nave faceret, oblitus est vela atra mutare,

itaque Aegeus vetus pater eius credens

Theseum a crudeli Minotauro esse consumptum in mare se praecipitavit.

Text 1: ohne Substantive/Eigennamen --- in parva --- ---- ingenti --- retentus cogitavit,

si --- in --- portasset,

sibi magnum --- futurum esse.

itaque in illa --- dormientem reliquit;

quam --- --- cupidissimus inde sibi in --- abduxit.

--- autem cum ---- celeri --- faceret, oblitus est --- atra mutare,

itaque --- vetus --- eius credens --- a crudeli --- esse consumptum in --- se praecipitavit.

Text 2: ohne Verbformen

Theseus in parva insula Dia ingenti tempestate --- ---,

si Ariadnem in patriam ---,

sibi magnum opprobrium futurum ---.

itaque in illa insula --- ---;

quam Liber deus cupidissimus inde sibi in coniugium -- ----.

Theseus autem cum iter celeri nave ---, --- vela atra ---,

itaque Aegeus vetus pater eius --- Theseum a crudeli Minotauro --- in mare se ---.

(11)

Text 3: ohne Adjektive

Theseus in --- insula Dia --- tempestate retentus cogitavit,

si Ariadnem in patriam portasset, sibi --- opprobrium futurum esse.

itaque in illa insula dormientem reliquit;

quam Liber deus --- inde sibi in coniugium abduxit.

Theseus autem cum iter ---- nave faceret, oblitus est vela --- mutare,

itaque Aegeus ---- pater eius credens

Theseum a --- Minotauro esse consumptum in mare se praecipitavit.

Als übereinstimmender Befund des Referenten und des Auditoriums ergab sich, dass die Substantive am wichtigsten für das Textverstehen sind, danach die Verben und zuletzt die Adjektive. Es ließe sich nun einwenden, dass das Ergebnis diesem einfachen narrativen Text geschuldet sei. Selbstverständlich sind die Verbformen – besonders z.B. bei Texten mit überraschenden Wendungen (Horaz, Ovid, …) – wichtig, dennoch lässt sich generell eine klare Präferenz für die Wichtigkeit der Substantive vor den Verben für die Schullektüre seriös begründen.

Adjektive spielen diesbezüglich eine eher untergeordnete Rolle.

Leistungsmessung bei Schularbeiten (Wert von Übersetzungsmethoden)

Nach der beispielhaften Besprechung einiger Schülerperformanzen ergab sich für die Zuordnung von Fehlertypen zur Notenskala folgendes Bild:

Note

(Dtld.): dominierende Fehler 1-2 Vokabel

selten Formenfunktionen

3-4

Vokabel

daraus resultierende Grammatikfehler Formenfunktionen

5-6

Formenfunktionen Satzbau/Konstruktionen Vokabel

Der fehlende Wortschatz ist also das entscheidende Problem. Dieser Befund deckt sich im Übrigen mit den Ergebnissen der Feldtestungen im Vorfeld der Entwicklung der Aufgabenstellungen zur SKRP in Latein in Österreich.

Daraus ergibt sich eine dringende Anfrage an die Fachdidaktik in Bezug auf die Vermittlung des Wortschatzes – und der Handhabung des Wörter- buches – im Unterricht bzw. in den Lehrbüchern.

Möglicherweise ist auch die gewaltige Reduktion des Basiswortschatzes in den Grundlehrgängen der letzten zwei Jahrzehnte kritisch zu hinterfragen. Nach wie vor erstaunlich ist für den Verfasser dieser Zeilen z.B. die Tatsache, dass der imponierende Ansatz von Wirth/Seidl/Utzinger („Rondogramme“)1 bis dato weder in Deutschland noch in Österreich nennens- werten Eingang in die Schulbücher gefunden hat.

Fazit: Vokabel- und Grammatikkönnen

Im Sinne der Kompetenzorientierung stellt Kuhlmann abschließend fest, was das Können jeweils ausmacht:

Vokabeln:

• bei Mehrdeutigkeit im Kontext richtig übersetzen (studere z.B. als „sich um etwas bemühen“ und nicht „studieren“)

• (mittels des Wörterbuches) auf die richtige Grundform zurückführen (z.B. duces auf dux und nicht auf duco)

• mit dem richtigen kulturellen Schema verbinden (vgl. oben auf der ersten Seite das Beispiel ex curia proripuit = „er stürzte aus der Senatsversammlung hinaus“ und nicht „er stürzte sich von der Kurie herab“)

Grammatik:

• Erkennen der Formfunktionen (Morphologie)

• Wortgruppen richtig abtrennen und für sich übersetzen, wobei hier die Kongruenz eine wichtige Rolle spielt

• die Struktur des Satzgefüges (HS/NS) richtig verstehen und entsprechend wiedergeben

1 Wirth, Seidl, Utzinger, Sprache und Allgemeinbildung.

Neue und alte Wege für den alt- und modernsprachlichen Unterricht am Gymnasium, Zürich, 2006.

(12)

Schülerinnen und Schüler können des Öfteren Einzelformen richtig bestimmen, im Kontext hilft das letztlich dann doch nicht entscheidend weiter – semantisches und analytisches Verstehen sind offensichtlich getrennt.

Gezielte Wortschatzarbeit ist also für Peter Kuhlmann das Gebot der Stunde. Weiters hält er das „Einlesen“

in einen Text für wichtig, um das entsprechende Vorwissen aufzubauen.

Abschließend stellt er die Relevanz der gängigen Übersetzungsmethoden grundsätzlich in Frage und eröffnet damit eine intensive Diskussion, deren wesentliche Aussagen im Folgenden genannt seien:

• Für schwierige/lange Perioden sind die gängigen Übersetzungsmethoden durchaus brauchbar.

• Die Konstruktionsmethode hat auch Vorteile.

• Die kolometrische Gliederung ist eine sehr gute Methode (Kuhlmann).

• Die Übersetzung vom Deutschen ins Lateinische taucht wieder in den Schul- büchern auf, was durchaus zur Reflexion Anlass geben sollte (Kuhlmann). Braucht diese ja keineswegs Prüfungsmaterie sein, so wäre ihr didaktischer Ertrag doch wiederum zu überdenken.

• Die Diathese wird generell überbewertet.

• Korrektur: es stellt sich die Frage, ob Lexik und Grammatik nicht getrennt bewertet werden

sollten. Das wird in der Leistungsbeurteilung NEU in Österreich ja bereits so gehandhabt.

• Es wird auf einen interessanten Aspekt hingewiesen: „Kein Leseverstehen ohne Sprechen und Schreiben“.1

Ein wirklich spannender Vortrag vor zahlreichem Publikum, der den Erwartungen, die der Titel weckte, vollauf gerecht wurde. Bleibt anzumerken, dass der Untertitel als Kommentar des Verfassers zu verstehen ist, der großen Nutzen aus dem Vortrag gezogen hat.

Die heilige Kuh der Grammatik – wohlgemerkt, sie ist heilig und soll es bleiben – müsste etwas weniger gefüttert werden, dies zu Gunsten der „doch nicht so erstaunlichen Erkenntnis“, dass Vokabeln für eine Sprache das Um und Auf sind.

Bleibt als persönliches Fazit von Innsbruck 2014:

tolles Programm, kompetente und eloquente Referentinnen und Referenten, hervorragende Organisation, inspirierendes Campusfeeling, viele Kontakte, spannende Gespräche in einer lebendigen Szene, engagierte Diskussionen, riesiges Verlags- angebot, beeindruckende Teilnehmerzahl, viele junge Klassische Philologen, zahlreiche Inspirationen und jede Menge Motivation für das eigene Tun.

Die Woche nach Ostern 2016 ist bereits für Berlin reserviert …

Generalversammlung der Sodalitas

Wann: Samstag, 28.2. 2015, 11.00

Wo: PG St. Ursula Salzburg, Aignerstr. 135, 5061 Salzburg

Wünsche für die Tagesordnung an den Schriftführer der Sodalitas, Mag. Martin Seitz seitz_martin@web.de

Wahlvorschläge für einen neuen Vorstand an OStR Mag. Dr. Hermann Niedermayr (hermann.niedermayr@tele2.at)

1Vgl. dazu den gleichnamigen Beitrag von Michaela Krell, in: Forum Classicum, 2, 2006, S. 109-121 bzw.

http://www.altphilologenverband.de/forumclassicum/

pdf/FC2006-2.pdf [18.5.2014].

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Herbert Graßl

FIEC – Kongress in Bordeaux

Vom 25. bis 30. August 2014 fand in der Hauptstadt Aquitaniens der 14. Kongress der FIEC, der internationalen Vereinigung altertumswissen- schaftlicher Verbände, der auch die Sodalitas angehört, statt. 218 Redner/innen, darunter auch eine kleine Abordnung aus Österreich, haben ihre wissenschaftlichen Thesen einem aus allen Erdteilen angereisten Publikum vorgestellt; dabei fiel die Teilnahme einer dichten jüngeren Forschergeneration positiv auf. In 17 Sektionen waren alle Teildisziplinen der Altertumswissenschaften vertreten, Themen der klassischen Philologie setzten traditionell das inhaltliche Schwergewicht. Die französischen Veran- stalter gaben sich alle Mühe, im Rahmen-programm die bekannte Weinregion zu präsentieren. Der weltumspannende wissenschaftliche Austausch, die Vorlage neuester Fachpublikationen und Erfahrungen zur Situation der klassischen Studien auch außerhalb Europas zählen sicherlich zu den bleibenden Eindrücken, die diese Großveranstaltung hinterlassen hat.

Als Delegierter der Sodalitas konnte an der 31.

Generalversammlung der FIEC, zu der 68 nationale altertumswissenschaftliche Verbände und 15 internationale Vereinigungen geladen waren, an zukunftsweisenden Beschlüssen mitgewirkt werden:

der Vorstand der FIEC wird auf 10 Personen erweitert, die nächste Delegiertenversammlung 2017 in Leiden ausgerichtet, der nächste FIEC-Kongress in London.

Eine längere Anreise nach Bordeaux auf den Spuren von Cäsars Bellum Gallicum bot Gelegenheit, die Präsentation antiker Geschichtsstätten in Frankreich in Augenschein zu nehmen. In dieser Hinsicht kann dem Land ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt werden:

Alesia, Bibracte oder Gergovia sind auch für ein breiteres Publikum anschaulich erlebbar und außerordentlich gut besucht. Auch die museale Aufbereitung ist didaktisch hervorragend gelungen, was auch für kleinere Fundplätze wie Heiligtümer oder römische Villen gilt. Eine entsprechende Werbung und ein attraktives Besucherangebot zeigen hier ihre Wirkung. Die Rückreise von der Provence erfolgte auf den Spuren des Hannibalzuges und berührte bedeutende

Oppida (Narbonne, Ensérune, Beziers, Ambrussum), die Cottischen Alpen, Susa und Turin. Auch hier verdichtete sich das gewonnene Bild: das kulturelle Erbe und hier insbesondere die Stätten antiker Kultur stehen im Focus einer breiten Öffentlichkeit, die durch moderne Formen der Vermittlung, wozu auch museale Neubauten (z.B. in Nîmes) gehören, eingeladen wird, die Antike in lebendiger Form zu erleben. Erfreulich ist auch die Präsenz des Lateinischen in der Öffentlichkeit, etwas im neuen Besucherzentrum am Pont du Gard. Einziger Wermutstropfen: deutschsprachige Literatur zu den Fundstätten ist nur selten erhältlich.

Rezensionsangebote für IANUS

Anforderung der Rezensionsexemplare Sodalitas-Mitglieder mögen unter Angabe von Dienst- und Privatanschrift per Mail den / die gewünschten Titel beim Schriftleiter des IANUS anfordern:

Martin M. Bauer, Novalisgasse 3, 8042 Graz martin.bauer@edu.uni-graz.at

Das Buch geht nach zugesandter Rezension in das Eigentum des Rezensenten / der Rezensentin über.

Der Umfang der Rezension soll maximal 400 Wörter betragen. Es wird gebeten, jede Rezension in einer eigenen Datei (unformatiert) zu übersenden, versehen mit einem Kurztitel sowie dem Namen des

Rezensenten / der Rezensentin, der Dienst- und Privatadresse. In der Rezension mögen der aktuelle Buchpreis sowie die Seitenanzahl angegeben werden.

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BRAUMÜLLER:

- Hermann Niedermayr/Renate Oswald: Latein – Alles im Griff! Wortschatzarbeit, Wien: Braumüller 2012, 138 S., 15,90 €.

- Fabian Eder: Griechenland blüht. Eine Odyssee durch das andere Griechenland, Wien: Braumüller 2013, 127 S., 14,90 €.

BUCHNER:

Bamberger Bibliothek:

- Ulf Jesper: Buchners Anfangslektüre. Ein Mann im Fisch, eine Frau in der Fremde – die Geschichten von Jona und Rut, Bamberg: Buchner 2014, 48 S., 9,90 €.

Campus:

- Campus. Ausgabe A. Lehrermappe 1, Bamberg:

Buchner 2012, 96 S., 29,90 €.

- Campus Ausgabe A. Vokabelkartei 1, Bamberg:

Buchner 2012, 755 Vokabelkarten in der Box, 15,30 €.

- Campus Ausgabe A. Lesen 2. Die Abenteuer des Odysseus, Bamberg: Buchner 2012, 52 + 16 S, 8,20 - €. Campus Ausgabe A. Prüfungen 2, Bamberg:

Buchner 2012, 48 + 24 S., 9,20 €.

- Campus Ausgabe A. Training 2. Mit Lernsoftware, Bamberg: Buchner 2013, 72 + 22 S. + CD-ROM, 15,80 €.

- Campus Ausgabe A. Lehrermappe 2, Bamberg:

Buchner 2014, 90 S. + CD-ROM, 29,90 €.

Cursus Brevis:

- Gerhard Fink/Friedrich Maier (Hrsg.): Cursus Brevis. Texte und Übungen, 2. Aufl. Bamberg:

Buchner 2013, 181 S., 26,95 €.

Felix neu:

- Gerhard Hey/Ulf Jesper: Felix neu. Differenziert Unterrichten, Bamberg: Buchner 2013, 247 S. + CD-ROM, 24,00 €.

prima.nova:

- Martin Biermann u.a.: prima.nova. Lehrerheft 1, Bamberg: Buchner 2013, 268 S., 25,80 €.

- Johanna Butz: prima.nova. Prüfungen 2, Bamberg:

Buchner 2013, 44 + 15 S., 7,40 €.

- Roswitha Czimmek/Antje Sucharski: prima.nova.

Arbeitsheft 2, Bamberg: Buchner 2013, 72 + 24 S., 15,00 €.

- Michael Lobe: prima.nova. Lesen 2. Die Abenteuer des Äneas, Bamberg: Buchner 2013, 64 + 20 S., 7,90 €.

- Elfriede Wohlgemuth/Barbara Zeller: prima.nova.

Freiarbeit 1, Bamberg: Buchner 2011, 102 + 20 S., 19,30 €.

- Elfriede Wohlgemuth/Barbara Zeller: prima.nova.

Freiarbeit 2, Bamberg: Buchner 2012, 94 + 20 S.,

19,30 €. (bevorzugt gemeinsam mit Band 1 zu vergeben)

- Gerhard Hey/Ulf Jesper: prima.nova. Differenziert unterrichten, Bamberg: Buchner 2012, 175 S., inkl.

CD-ROM, 20,80 €.

- Johanna Butz: prima.nova. Spielen und Rätseln 1, Bamberg: Buchner 2012, 84 + 12 S., 15,20 €.

- prima.nova. Vokabelkartei 2, Bamberg: Buchner 2012, 817 Vokabelkarten in der Box, 15,30 €.

prima.brevis:

- Clement Utz/Andrea Kammerer (Hrsg.):

PRIMA.BREVIS. Unterrichtswerk für Latein als dritte und spätbeginnende Fremdsprache.

Textband und Begleitband, Bamberg: Buchner 2014, 175 S., 22,40 €.

- Clement Utz/Andrea Kammerer (Hrsg.):

PRIMA.BREVIS. Unterrichtswerk für Latein als dritte und spätbeginnende Fremdsprache.

Begleitband, Bamberg: Buchner 2014, 159 S., 18,40 €.

ratio express:

- Georg Leber: Das Ende einer Dynastie. Tacitus, Annales, Bamberg: Buchner 2014, 56 S., 10,00 €.

- Michael Lobe/Christian Müller/Stefan Müller:

Erzählte Geschichte. Livius, Ab urbe condita, Bamberg: Buchner 2014, 64 S., 11,20 €.

- Christian Zitzl: Das Prinzip Wandel. Ovid,

Metamorphosen, Bamberg: Buchner 2014, 48 S., 10,00 €.

scala. Lektüre für den binnendifferenzierten Unterricht:

- Verena Göttsching/Ingvelde Scholz: Freunde finden und gewinnen. Meilensteine und Stolpersteine der Freundschaft in Ciceros De amicitia, Bamberg: Buchner 2013, 48 S., 9,90 €.

Studienbücher Latein:

- Sabine Doff/Stefan Kipf: English meets Latin.

Unterricht entwickeln – Schulfremdsprachen vernetzen, Bamberg: Buchner 2013, 212 S., 21,80 €.

- Stefan Kipf: Integration durch Sprache. Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache lernen Latein, Bamberg: Buchner 2014, 148 S., 20,80 €.

- Peter Kuhlmann: Lateinische Grammatik unterrichten. Didaktik des lateinischen

Grammatikunterrichts, Bamberg: Buchner 2014, 184 S., 21,80 €.

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Xenia:

- Otmar Kampert/Wolfgang Winter (Hrsg.), XENIA.

Griechische Grammatik, Bamberg: Buchner 2013, 196 S., 23,60 €.

BUSKE:

- Klaus Weddigen: Sermo. Lateinische Grammatik, Hamburg: Buske 2014, 389 S., 48,00 €.

HPT:

- Klug/Kurz/Zins: Lege et intellege.

Anfangsunterricht, Wien: Hölder-Pichler-Tempsky 2011, 224 S., 19,80 €.

KREMSER HUMANISTISCHE GESELLSCHAFT:

- Kremser Humanistische Blätter, 15.

Jahrgang/2011, Krems 2013, 120 S., 12,00 €.

PHILIPP VON ZABERN:

- Filippo Carlà (Hrsg.): Caesar, Attila und Co. Comics und die Antike, Darmstadt: WBG/Philipp von Zabern 2014, 141 S., 24,95 €.

- Rainer Nickel: Der verbannte Stratege. Xenophon und der Tod des Thukydides, Darmstadt:

WBG/Philipp von Zabern 2014, 144 S., 29,95 €.

- Andrew Robinson: Wie der Hieroglyphen-Code geknackt wurde. Das revolutionäre Leben des Jean-François Champollion, Darmstadt:

WBG/Philipp von Zabern 2014, 328 S., 24,95 €.

- Konrad Vössing: Das Königreich der Vandalen, Darmstadt: WBG/Philipp von Zabern 2014, 207 S., 24,95 €.

RECLAM:

- Herodot: Historien. 4. Buch.

Griechisch/Deutsch. Üs. und hrsg. von Kai Brodersen, Stuttgart: Reclam 2013, 221 S., 7,00 €.

- Sophokles: Elektra. Griechisch/Deutsch. Üs.

und hrsg. von Kurt Steinmann. Mit einem Nachwort von Markus Janka, Stuttgart:

Reclam 2013, 197 S., 6,20 €.

THEISS:

- Stefanie Krämer/Veronika Lobe: Die römische Stadt. Entdeckungsbuch für junge Leser, Darmstadt/Stuttgart:

WBG/Theiss/Landesmuseum Württemberg 2014, 48 S., 14,95 €.

- Landesmuseum Württemberg: Ein Traum von Rom. Stadtleben im römischen Deutschland, Darmstadt/Stuttgart:

WBG/Theiss/Landesmuseum Württemberg 2014, 372 S., 29,95 €.

- Henry Wansbrough: Der Bibel-Guide,

Darmstadt: WBG/Theiss 2014, 288 S., 29,95 €.

- Karl-Wilhelm Weeber: Lernen und Leiden.

Schule im Alten Rom, Darmstadt: WBG/Theiss 2014, 143 S., 19,95 €.

VERITAS:

Medias in res:

- Wolfram Kautzky: Medias in Res! Texte:

Mythos, Liebe und Humor, Linz: Veritas 2010, 120 S., 14,40 €.

- Wolfram Kautzky/Oliver Hissek: Medias in Res! Texte: Europa, Politik, Philosophie und Fachliteratur, Linz: Veritas 2010, 152 S., 15,67

€. (bevorzugt gemeinsam mit dem anderen Textband zu vergeben)

- Wolfram Kautzky/Oliver Hissek: Medias in Res! Texte: Europa, Politik, Philosophie und Fachliteratur. Serviceteil für LehrerInnen, Linz:

Veritas 2011, 20 S., 2,90 €. (nur gemeinsam mit dem dazugehörigen Textband zu vergeben)

WBG:

- Lysias: Reden, übers. u. komm. v. Ingeborg Huber (= Bibliothek der Antike), Darmstadt:

WBG 2013, 269 S., 29,90 €.

WBG/auditorium maximum:

- Ulrich Graser: Mythos Antike. 10 Populäre Irrtümer (Audio-CD), Darmstadt: WBG 2014, 12,95 €.

WINTER:

- Alexander Kirichenko: Lehrreiche Trugbilder.

Senecas Tragödien und die Rhetorik des Sehens, Heidelberg: Winter 2013, 304 S., 45,00 €.

- Melanie Möller: Ciceros Rhetorik als Theorie der Aufmerksamkeit, Heidelberg: Winter 2013, 397 S., 64,00 €.

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Fortbildungsveranstaltungen in den Bundesländern Niederösterreich (Mag. Martin Seitz)

Bereits geplante Fortbildungsveranstaltungen Latein bis Herbst 2015 in NÖ, Anmeldung noch möglich (Ausnahme Bundesseminar)

Hagiographische lateinische Texte und sakrale Kunst Ikonologische Interpretation sakraler Kunst;

Hagiographische Texte als Grundlage für Bildinterpretation

17. 2. 2015 KHM Wien

Mag. Manuel Kreiner, Mag. Martin Seitz in Kooperation mit der AG Wien:

- Raffael und die Philosophen (Möglichkeiten, anhand der „Schule von Athen“ lateinische Texte einzusetzen und fächerübergreifend zu arbeiten.

- „In pictura poesis“ - Lateinische Texte in Bildwerken der Renaissance“ (verschiedene Martial-Epigramme + kunstgeschichtliche Einordnung mit Umsetzung im Unterricht)

- optional: Ovid-Rezeption in Strauss-Opern thematische Ergänzungen vorbehalten 23. und 24. 3. 2015

Wien bzw. St. Pölten

(verschoben von 24. bzw. 25. Nov. 2014), Prof. Michael Hotz

G-Tagung Latein

„Das Weltbild im Wandel der Zeit“

16. April 2015 BG Lilienfeld

MMag. Dr. Sonja Martina Schreiner

Intensivkurs Latein für Schüler der 4. Klassen AHS in Carnuntum

27. April bis 1. Mai 2015 Bad Deutsch-Altenburg

Mag. Michael Strobl, Mag. Martin Seitz et al.

Bundesseminar Latein

- Literaturdidaktik: Latein auf dem Grenzgang zwischen Sprach- und Kulturfach; Kanonfrage für - -

Anfangsunterricht; Möglichkeiten der Texterschließung;

- Das neulateinische Epos;

- Lateinische Texte zur Staatsphilosophie, der Mensch als zôon politikón

30.8. bis 2.9. 2015 Prein an der Rax

Prof. Dr. Stefan Kipf, assoz. Prof. Dr. Florian Schaffenrath, PD Mag. Dr. Alfred Dunshirn

Salzburg (Mag. Peter Rettenegger)

Salzburgs steinerne Zeugen 21.10.2014

Univ.Prof. Maximilian Fussl, Christoph Brandhuber Viribus unitis 13

Vm: Von Ovids ars amatoria zum Gegenwartslatein Nm: Novissima zur SKRP – Kompensationsprüfung, mündliche Prüfung

01.12.2014 Wolfram Kautzky, Paul Dienstbier Frühjahrstagung

- Zum interpretatorischen Umgang mit Räumlichkeit in lateinischen Texten.

- Technopaignia und Abracadabra, von sprachlichen Spielereien, Kunststücken und der Magie des Wortes . -„Severitatem comitatemque miscere“: Wie Plinius in den Briefen sein Selbstporträt konstruiert - Effiziente - - Grammatikarbeit: Grammatikstoff einführen und üben

- Christliche Literatur und Kultur in Rom: Texte zur Religion im Römischen Reich interpretieren Michaelbeuern 16.2. – 18.2.2015

Gottfried Kreuz, Margot Neger, Peter Kuhlmann

Web 2.0, Anwendungen und neue e-learning Formen im Lateinunterricht

11.03.2015 Sonja Dworzak

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Kärnten (Mag. Astrid Eder)

5. und 6. März 2015: Zweitägige Fortbildung in St.Georgen am Längsee

Schnittstelle Reifeprüfung - Anforderungen, Beiträge, Erwartungen

Dr. Stefan Büttner (Universität Wien):

- Euripides der "tragischste aller Dichter" (Aristoteles) oder der "Zerstörer der Tragödie" (Nietzsche)

- Orestes oder Terrorestes - ein "degenerierter Held"?

- Medea- eine Frau mit zwei Gesichtern. Die Darstellung der Leidenschaft in der Medea des Euripides und der des Seneca.

- Die Affekttheorie bei Seneca

- Euripides im frühen Humanismus: Lateinische Euripides - Übersetzungen und - Kommentare an ausgewählten Beispielen.

Kamingespräch mit Dr. Stefan Büttner zum Thema:

"Theorie der Unbildung" (K.P.Liessmann) - Was unserer Absolventen wissen (müssen)?

Mag. Ingeborg Wiener:

- exempla trahunt - Dramapädagogische Aspekte für den Unterricht in den klassischen Sprachen

- de arte agendi - Beiträge der Dramapädagogik für die Präsentation der VwA

MMag. Romy Schmid:

- Das Kreuz mit der Tabelle - Tipps und Tricks zur Korrektur der schriftlichen Reifeprüfung

Oberösterreich (Mag. Peter Glatz) -

PH der Diözese Linz

Lektüreschularbeiten erstellen

mithilfe des neuen Schularbeitengenerators 22.10.2014, 10.00 – 23.10.2014, 17.30 Bildungshaus Schloss Puchberg

Mag. Peter Glatz, Mag. Andrea Hörmanseder, Mag.

Sieglinde Ortmayer, Dr. Andreas Thiel In der ersten Einheit wird ein völlig neu programmiertes Tool zur Erstellung von

Lektüreschularbeiten vorgestellt, das eine wesentliche Zeitersparnis bei der Erstellung von Lektüreschul- arbeiten bringen wird. Anschließend erarbeiten die Teilnehmer/-innen mithilfe des Tools eine

Lektüreschularbeit.

Herbsttagung der Arge LATEIN OÖ

Jährliche Dienstbesprechung der schulischen Argeleiter

20.11.2014, 9.00 – 17.00 Bildungshaus Schloss Puchberg

Mag. Peter Glatz, Mag. Alfons Koller, Mag. Katharina Musil

VWA in Latein und Griechisch

Die Entwicklung der Fragestellung begleiten 20.11.2014, 14.00 – 21.11.2014, 16.30 Bildungshaus Schloss Puchberg

Ref.: Mag. Alfons Koller, Mag. Katharina Musil

Antike im Film

Spartacus – Die frühen Christen – Spätantike 4.3.2015-5.3.2015

Zukunftsakademie SPES, Panoramaweg 1, 4553 Schlierbach

Mag. Dr. Walter Perné

Texte aus der Vulgata und lateinischen Märtyrerakten

Kompetenzorientierte modulare Lektüre 17.3.2015, Bildungshaus Schloss Puchberg Dr. Maximilian Fussl, Mag. Eva Fussl Studienreise in die Africa proconsularis 29.3.2015 bis 5. 4.2015 (Osterferien), Reiseleitung Dr. Walter Perné

PHOÖ – Pädagogisches Hochschule des Bundes in OÖ Fachdidaktik konkret: Neulateinische und

zeitgenössische lateinische Texte 11.11.2014 bis 12.11.2014

Bischöfliches Gymnasium Petrinum Linz, Mag. Peter Glatz

In bewährter Weise entsteht bei der Veranstaltung das Vorbereitungsskriptum für die 30.

Landesolympiade Latein und Griechisch im Jahr 2016.

Dieses Skriptum wird danach auf www.lateinforum.at allen Kolleginnen und Kollegen für die Verwendung im Unterricht zur Verfügung stehen.

Kompetenzorientierte Lektüre:

Ut pictura poesis – Raffaels Schule von Athen Raffael und die Philosophen

3.12.2014 und 4.12.2014

Ort: Bildungshaus Schloss Puchberg Dr. Michael Hotz, München

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Kompetenzorientierte Lektüre: Fragen des römischen Rechts in Ciceros Reden

14.1.2015, Bildungshaus Schloss Puchberg Dr. Christoph Schmetterer

Anhand verschiedener Reden Ciceros werden ausgewählte juristische Fragen zu den Bereichen Staatsrecht, Zivilrecht, Strafrecht und Verfahrensrecht behandelt.

Matura NEU: programmunterstützte Erstellung von Lektüreschularbeiten

19.1.2015 - 20.1.2015, Bildungshaus Schloss Puchberg Mag. Peter Glatz, Mag. Andrea Hörmanseder, Mag.

Sieglinde Ortmayer, Dr. Andreas Thiel Christoph Ransmayr – Die letzte Welt.

Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Aspekte 26.2.2015 -27.2.2015

Zukunftsakademie SPES, Panoramaweg 1, 4553 Schlierbach

Ref.: Univ.-Prof. Dr. Herwig Gottwald, Mag. Eva Gottwald, Mag. Peter Glatz

Die „Letzte Welt“ wird in ihrem komplexen epischen Gefüge, in den zahlreichen intertextuellen Verweisen, vor allem aber in ihrem grundlegenden Bezug zu Ovids Metamorphosen erläutert. In einem zweiten Teil werden Möglichkeiten interdisziplinärer

Zusammenarbeit ausgelotet.

Emblematik - Diskurs über das Verhältnis von Wort und Bild

8.4.2015, Landesbibliothek OÖ, Schillerplatz 2, 4020 Linz

Univ.-Prof. Dr. Martin Hochleitner

Unsere heutige Welt wird von Logos und Emblemen bestimmt. Das Seminar in der Landesbibliothek geht auf Spurensuche nach den Quellen und den

Traditionen von Bildkulturen und stellt den 1531 in Augsburg erschienen Emblematum Liber von Andreas Alciatus in den Mittelpunkt eines Diskurses über das Verhältnis von Wort und Bild.

Bundesseminar

Leistungsbeurteilung NEU: Erstellung von kompetenzorientierten Lektüreschularbeiten Vorstellung eines neu entwickelten

Unterstützungsprogramms

11.3.2015 - 12.3.2015, Bildungshaus Schloss Puchberg

Mag. Peter Glatz, Dr. Andreas Thiel

Zuerst wird ein völlig neu programmiertes Tool zur Erstellung von Lektüreschularbeiten vorgestellt, Arbeiten mit Textverarbeitungsprogrammen werden geklärt. Anschließend Erstellung

von Schularbeiten.

Burgenland (Mag. Walter Dujmovits)

- "Checkpoint" - kurz vor der ersten standardisierten Klausur in Latein

Information über Korrektur, Helpdesk etc.

-"Das Projektmodul: Neues zum Neulatein Anmeldefrist: 15.10.-15.11.2014

13.4.2015 Oberschützen "

Mag. Walter Dujmovits, Dr. Wolfram Kautzky, Wien

Steiermark (Mag. Christof Lamot)

Latein-Griechisch aktuell: IKM;

Kompensationsprüfung, Semestrierung 18.11.2014 Graz, Dr. Renate Oswald Matura neu – Input und Workshop 2.12.2014, Mag. Christof Lamot

Latein ist und bleibt jung – junge Wissenschafter machen Schule

2.-3.3. Retzhof (Mag. M. Bauer, R. Lichtensteiner, F.

Feldhofer u.a.)

Methodik im altsprachlichen Unterricht: Umgang mit Lehrbüchern, kompetenzorientierte

Hausübungsgestaltung

13.4.2014 Graz Mag. Christof Lamot, Dr. Renate Oswald

Wien (Mag. Regina Loidolt, Mag. Annick Danner)

Anmeldung über PH online der KPH Wien/Krems von 01.11.-30.11.2014)

Sprechende, singende und tanzende

Vergleichsmedien für die mündliche RP Latein Di., 20.01.2015, Singerstraße 7/ 4,

Michael Bauer, Eric Schliegel

Kompetenzorientierte Fragen zur mündlichen Reifeprüfung aus Latein

Do., 12.02.2015, Stephansplatz 3/3, Annick Danner, Regina Loidolt

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Zwei Überblicke über die römische Geschichte im Vergleich: Die Praefatio des T. Livius und die Schildbeschreibung in Vergils Aeneis.

Di., 17.02.2015, pG1, Schottengymnasium, Niklas Holzberg

Rezeption lateinischer Texte in der bildenden Kunst:

„In pictura poesis“ und „Raffael und die Philosophen“

Mo., 23.03.2015, pGwkRg7 Mater Salvatoris, Kenyong.

4, Michael Hotz Aktualitätsbezüge lateinischer Texte: Wie können wir

Transfer- und Reflexionsfähigkeit der SchülerInnen stärken?

Mi., 08.04.2015, Stephansplatz 3/3, Julia Leitner

Reise in die Gallia Cisalpina 29.04.2015 bis 03.05.2015

Vercelli, Ivrea, Aosta, Turin, Pavia, Mailand, Monza, Como, Bergamo, Sirmione, Mantua,

Reiseleitung: Franz Joseph Grobauer

Peter Glatz

Schularbeitengenerator 1.0

Zur Erstellung von Lektüreschularbeiten NEU wurde an der PH der Diözese Linz ein leicht zu bedienendes Programm entwickelt, das zahlreiche Arbeitsschritte automatisiert bzw. erleichtert und derzeit in der ß-Version getestet wird.

Voraussetzung: Word 2010 Entwicklungsteam:

Mag. Peter Glatz, Dr. Andreas Thiel, Konzept, Qualitätssicherung, Durchführung Sophie Andexlinger, Programmierung

Pflichtige Eingabe der Kerndaten Danach ist das entsprechende nach Öffnen der Dokumentvorlage Lehrplanmodul zu wählen:

(20)

Erst dann ist der Button „Fertig“ aktiv und die Eingabe kann abgeschlossen werden. Anschließend öffnet sich das Dokument vollständig. Die eingegebenen Daten werden automatisch in der Kopfzeile angegeben. Die

Standardvorlage für ÜT und IT sowie das Kontrollblatt werden angezeigt.

Durch Klick auf die Registerkarte „Schularbeitengenerator“

öffnet sich das entsprechende Menü.

Dem Arbeitsablauf entsprechend erscheinen von links nach rechts folgende Befehle:

(21)

Vokabelangaben/Sachangaben für ÜT und IT Händisches (Nach-)Nummerieren entfällt. ☺ Wörter zählen

Die Wörter in ÜT und IT werden automatisiert zusammengezählt.

Bausteine

Die Bausteine werden nach Kompetenzen sortiert per Klick ausgewählt und automatisch nummeriert. Die Beurteilungskriterien können ein-

/ausgeblendet werden, werden aber nicht gedruckt.

LEX/MORPH/SYNT einfärben

Die eingetragenen Checkpoints werden per Klick in den Sinneinheiten eingefärbt. Das ist vor allem bei Erstellung und Korrektur der

Schularbeit sehr hilfreich.

Abkürzungsverzeichnis

Die per Klick ausgewählten Abkürzungen werden automatisch in das Korrekturblatt übertragen.

Namen und Punkte vergeben

Die im Popup eingetragenen Bezeichnungen der Aufgaben-stellungen sowie die Punkte werden automatisiert ins Korrekturblatt übertragen.

Punkte der Arbeitsaufgaben zusammenzählen

Per Klick wird die Summe automatisiert ins Korrekturblatt übertragen.

Wenn die Zahl rot angezeigt wird, ist die Summe der Punkte nicht 24.

Friedrich Maier, Warum Latein? 10 gute Gründe. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Philipp Reclam 2014 (= RUB 19256) Das handliche und jetzt auch optisch attraktive Heftchen hat sich längst als ein idealer Begleiter für alle diejenigen, die an Elternabenden oder in Rundschreiben Werbung für Latein machen wollen, bewährt.

Nach einer ausführlichen Einleitung, die die Rolle des Lateinischen als Basisfach des Gymnasiums hervorhebt, liefert es die in der Überschrift genannten 10 guten Gründe und belegt diese gründlich und in leicht verständlicher Form mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch mit Zitaten aus dem Mund von Fernsehgrößen wie Günther Jauch:

Latein – Königsweg zum vertieften Sprachverständnis; Trainingsfeld für die Muttersprache; Trimm-dich-Pfad des Geistes; Brücke zu den modernen Fremdsprachen; Labor zur Analyse einer „hinterlistigen“ Rhetorik; Fahrstuhl zu den Wurzeln Europas; Schatzkammer europäischer Sprachbilder;

Studierstube für europäische Grundtexte; Treffpunkt mit Menschen, die die Welt veränderten.

R. Oswald

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Klaus Bartels

Stichwort „Examen“

„Aber noch lang fort kämpfte die Brust mit fliegendem Atem, / Und von der Stirne mir troff examinalisches Nass“: In so reichlich vergossenem Examensschweiß lässt Eduard Mörike die Handvoll elegischer Verse ausklingen, mit denen er sich den Schrecken über einen späten Schultraum von der Seele schreibt:

„Nächtlich erschien mir im Traum mein alter hebräischer Lehrer, / Nicht in Menschengestalt ... Ein grammatikalisches Scheusal, / Trat er zur Türe herein ...“

Das „Examen“ kann einen auch im Wachen äffen, wenn man dem Wort in einem lateinischen Handwörterbuch nachspürt. Das nennt unter dem Stichwort examen an erster Stelle die allgemeine Bedeutung „Schwarm“, und zwar eigentlich „von Bienen, Wespen oder anderen Insekten“ oder dann auch übertragen „von jungen Leuten, von Kümmernissen“, und an zweiter Stelle die besondere Bedeutung „Zünglein an der Waage“. In diesem Sinne begegnet das Wort am Ende der Vergilischen

„Aeneis“, wo Jupiter vor dem Zweikampf des Aeneas und des Turnus die Schicksalswaage „aequato examine“, „mit justiertem Zünglein“, in der Hand hält und dann die ungleichgewichtigen Lose der Kämpfer in die beiden Waagschalen legt. Dieses „Zünglein“

scheint einem Examen schon näher zu kommen; aber was ist mit den Bienenschwärmen, von den Kümmernissen ganz zu schweigen?

Examinieren wir dieses examen einmal selbst auf Herz und Nieren: Da steht am Kopf des Wortes das geläufige lateinische Präfix ex-, „aus-“, am Schwanz das gleicherweise geläufige verdinglichende Suffix – men und dazwischen in der Mitte, da wo eben Herz und Nieren, Wortstamm und Bedeutung zu suchen wären, ein nichtssagendes bloßes -a-, und es sieht ganz so aus, als fände sich das Wort hier selbst in der unbequemen Lage des Examenskandidaten, der auf eine Frage keine Antwort weiß und sich vorerst einmal mit einem verlegenen „Ääh ...“ aus der Patsche zieht.

Kommen wir ihm zu Hilfe: Dieses zwischen dem Kopfstück ex- und dem Schwanzstück -men eingeschlossene -a- ist das kümmerliche Überbleibsel

des lateinischen Allerweltsverbs agere mit der Grundbedeutung „treiben“. Ursprünglich hat dieses dreiteilige examen einmal ex-ag-men geheißen und so, Stück für Stück verdolmetscht, ein irgendwo, irgendwie „ausgetriebenes Ding“ bezeichnet. Damit finden jene wild ausschwärmenden Bienen und das fein sich einstellende Zünglein an der Waage zu guter Letzt doch noch zusammen: Auf der einen Seite bezeichnet dieses examen den aus seinem Bienenstock „ausgetriebenen“, ausziehenden Bienen- schwarm oder irgendwelche anderen Schwärme, auf der anderen Seite das je nach der Beschwerung der einen oder anderen Waagschale aus seiner Justierung

„ausgetriebene“, nach oben oder unten ausschlag- ende Zünglein an der Waage.

Über dieses „Zünglein an der (Hebel-) Waage“ ist das lateinische examen schließlich zu seiner dritten Bedeutung gekommen, zu der sorgfältig das Pro und Contra „abwägenden“, alle Optionen „erwägenden Untersuchung“. Für das abgeleitete Verb examinare und die examinatio ist diese Bedeutung des „Prüfens“

bereits in der Antike fast ausschließlich gebräuchlich gewesen, und das Grundwort examen lebt im neuzeitlichen Euro-Wortschatz einzig noch in dieser dritten Bedeutung fort. Ein eingedeutschtes

„examinieren“ erscheint zuerst bereits im späten Mittelalter, ein eingedeutschtes „Examen“ zuerst in der frühen Neuzeit, und in der Folge hat das Wort seine spezielle schulische Bedeutung einer pedantisch – ja eigentlich: pedantisch – genauen, selbst im späten Traumbild noch angstschweißtreibenden schriftlichen oder mündlichen Prüfung angenommen.

Spätantike Historiker und Kirchenväter haben der examinatio einen prüfenden examinator zur Seite gestellt, und der Kirchenvater Augustin dem männlichen examinator wieder eine weibliche

„examinatrix tentatio“, eine „prüfende Versuchung“.

Aber ein Adjektiv examinalis oder gar einen examinalis liquor, sein „examinalisches Nass“, hat Mörike aus keinem noch so ausführlichen lateinischen Handwörterbuch schöpfen können; das stieg aus seiner Leier zum ersten Mal ans Licht.

Referenzen

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