Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 787
11 2021Verbraucherpreise
Verbraucherpreisindex: +4,6%
Ausgewählte Preisentwicklungen:
Oktober 2021
Kartoffeln: +15,1%
Äpfel: –4,4%
Veränderung zum Vorjahresmonat in %
Veränderung in den Güter- und Dienstleistungsgruppen zum Vorjahresmonat in % 13,5 4,8
4,6 4,1 3,9 3,8 3,3 2,7 2,5 2,3 1,4 1,4 0,9 Verkehr
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen Verbraucherpreisindex Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Andere Waren und Dienstleistungen Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör Freizeit, Unterhaltung und Kultur Alkoholische Getränke und Tabakwaren Bekleidung und Schuhe Post und Telekommunikation Gesundheit Bildungswesen
-1 -2 0 1 2 3 4 5
O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O
2019 2020 2021
Verbraucherpreisindex im Oktober 2021
Verbraucherpreise in Rheinland-Pfalz im Oktober 2021
Der Verbraucherpreisindex misst die durch- schnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Berücksichtigt werden Güter des täglichen Bedarfs, Mieten, langlebige Gebrauchsgüter und Dienstleistungen. Der Verbraucherpreisindex dient als Indikator für die Beurteilung der Geldwertstabilität und als Inflationsmaßstab.
Rund um die Monatsmitte erheben in Rhein- land-Pfalz in elf Berichtsgemeinden 18 Preis- ermittler im Auftrag des Statistischen Lan- desamtes in mehr als 2 000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20 000 Einzelpreise.
Dabei werden die Preisveränderungen von 600 genau beschriebenen Waren und Dienst- leistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte zukommt, im Preisindex berücksichtigt.
Verbraucherpreisindex Die Teuerungsrate ist im Oktober 2021
weiter gestiegen. Der Verbraucherpreis- index lag 4,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Inflationsrate überschritt damit den sechsten Monat in Folge die für die Geldpolitik wichtige Zwei- Prozent-Marke.
Eine Ursache für die hohen Inflationsraten seit Juli 2021 dürften die niedrigen Preise im Jahr 2020 sein. So tragen insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwert- steuersätze (Juli bis Dezember 2020) und das niedrige Preisniveau der Mineralölpro- dukte im vergangenen Jahr zur Erhöhung der Gesamtteuerung bei. Hinzu kommen Preisanstiege im ersten Halbjahr 2021, u. a.
durch die Einführung der CO2-Bepreisung (ab Januar 2021) und durch die Corona-Krise bedingte Effekte. Energie war im Oktober 2021 erneut deutlich teurer als im Vorjah- resmonat (+21 Prozent). Dies ist auf kräftige Preissteigerungen bei Mineralölprodukten zurückzuführen (+49 Prozent). Die Preise
für Nahrungsmittel waren um 4,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich auf +2,8 Prozent.
In allen zwölf Abteilungen des Verbrau- cherpreisindex lagen die Preise über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die stärksten Preissteigerungen waren mit +13,5 Prozent in der Abteilung „Verkehr“ zu verzeichnen.
Die geringsten Preissteigerungen gab es in den Bereichen „Bildungswesen“ (+0,9 Pro- zent), „Gesundheit“ sowie „Post und Tele- kommunikation“ (jeweils +1,4 Prozent).
Gegenüber dem Vormonat stieg der Ver- braucherpreisindex im Oktober 2021 um 0,6 Prozent. In der Abteilung „Verkehr“
erhöhten sich die Preise um 2,6 Prozent.
Preissenkungen verzeichneten die Abteilun- gen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ sowie
„Gesundheit“ (–0,8 bzw. –0,3 Prozent).