712 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz
10 2021Verbraucherpreise
Verbraucherpreisindex: +4,1%
Ausgewählte Preisentwicklungen:
September 2021
Tomaten: +29,2%
Äpfel: –2,8%
Veränderung in den Güter- und Dienstleistungsgruppen zum Vorjahresmonat in %
Veränderung zum Vorjahresmonat in %
10,4 4,5
4,1 3,9 3,8 3,5 3,4 3,2 3,1 2,0 1,3 0,9 0,8 Verkehr
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Verbraucherpreisindex Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen Andere Waren und Dienstleistungen Freizeit, Unterhaltung und Kultur Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör Bekleidung und Schuhe Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe Alkoholische Getränke und Tabakwaren Post und Telekommunikation Bildungswesen Gesundheit
-1,0 0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0
S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S
2019 2020 2021
Verbraucherpreisindex im September 2021
Verbraucherpreise in Rheinland-Pfalz im September 2021
Der Verbraucherpreisindex misst die durch- schnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Berücksichtigt werden Güter des täglichen Bedarfs, Mieten, langlebige Gebrauchsgüter und Dienstleistungen. Der Verbraucherpreisindex dient als Indikator für die Beurteilung der Geldwertstabilität und als Inflationsmaßstab.
Rund um die Monatsmitte erheben in Rhein- land-Pfalz in elf Berichtsgemeinden 18 Preis- ermittler im Auftrag des Statistischen Lan- desamtes in mehr als 2 000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20 000 Einzelpreise.
Dabei werden die Preisveränderungen von 600 genau beschriebenen Waren und Dienst- leistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte zukommt, im Preisindex berücksichtigt.
Verbraucherpreisindex Im September 2021 lag der Verbraucher-
preisindex um 4,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1995.
Die Teuerungsrate lag damit den fünften Monat in Folge über der für die Geldpolitik wichtigen Zwei-Prozent-Marke.
Eine wesentliche Ursache für die hohen Inflationsraten seit Juli 2021 dürften die niedrigen Preise im Jahr 2020 sein. So tra- gen insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze (Juli bis Dezem- ber 2020) und das niedrige Preisniveau der Mineralölprodukte im vergangenen Jahr zur Erhöhung der Gesamtteuerung bei. Energie war wesentlich teurer als im Vorjahresmonat (+14,6 Prozent). Sowohl die Preise für Heizöl (einschließlich Umlage) als auch die Kraft- stoffpreise stiegen deutlich an (+38,9 bzw.
+27,4 Prozent). Die Nahrungsmittelpreise waren im September 2021 um 4,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Bei Obst stiegen die Preise nur geringfügig (+0,7 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich auf 2,8 Prozent.
Im August 2021 betrug sie 2,9 Prozent.
In allen zwölf Abteilungen des Verbrau- cherpreisindex lagen die Preise über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die stärks- ten Steigerungen waren mit +10 Prozent in der Abteilung „Verkehr“ zu verzeichnen.
Die geringsten Preissteigerungen gab es bei Waren und Dienstleistungen im Bereich
„Gesundheit“ und im Bildungswesen (+0,8 bzw. +0,9 Prozent).
Im Vergleich zum Vormonat blieb der Ver- braucherpreisindex im September 2021 unverändert. Zu größeren Preissteigerun- gen kam es saisonbedingt in der Abteilung
„Bekleidung und Schuhe“ (+3,6 Prozent).
Preissenkungen verzeichneten unter ande- rem die Abteilungen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ sowie „Nahrungsmittel und alko- holfreie Getränke“ (–2,1 bzw. –0,4 Prozent).