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Bolivien - reich an Bodenschätzen und doch arm

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Academic year: 2022

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Bolivien – reich an Bodenschätzen und doch arm

Ein Beitrag von Dr. Henning Schöpke, Nienburg/Weser Mit Illustrationen von Oliver Wetterauer, Stuttgart Inhaltsübersicht

Begründung des Reihenthemas Fachwissenschaftliche Orientierung Didaktisch-methodische Orientierung Ziele der Reihe

Schematische Verlaufsübersicht

Sequenz 1: Landschaftsvielfalt Boliviens

Sequenz 2: Kolonialer Einfluss auf Infrastruktur und Wirtschaft Sequenz 3: Boliviens Wirtschaftspotenzial

Material

Lernerfolgskontrolle Mediothek

Aus dem Inhalt:

– Vom Amazonastiefland zum Hochplateau der Anden – Export vielfältiger Mineralien und Energieträger – Prägende Merkmale der Landwirtschaft

– Städte – Rückblick und Zukunft

Die Stadt Potosí am Fuß des Cerro Rico, des „Silberberges“

Bolivien weist landschaftliche Extreme vom Gebirge der Anden über das Altiplano bis zum Amazonastiefland auf. Geologisch durch die Faltung der Anden geprägt, verfügt das Land über vielfältige Bodenschätze. Während die Ausbeutung der Silberminen rückläufig ist, sind heutzutage die Förderung von Erdöl und Erdgas vorrangig. Die großen Rohstoffvorkommen haben die Kolonialmacht Spanien reich gemacht, doch wurde eine Entwicklung der Infra- struktur vernachlässigt. Was hat sich in Bolivien seit der Unabhängigkeitserklärung und der Landreform 1953 geändert? Warum sind die Verdienstmöglichkeiten in der Landwirtschaft extrem unterschiedlich? Welche Rolle kommt dem Kokaanbau zu? Welche Bedeutung hat der Bergbau heute? Und welche Folgen haben Naturkatastrophen? Diesen und anderen spannenden Fragen gehen Ihre Schüler in einer abwechslungsreichen Unterrichtseinheit

Foto: saiko3p/iStockphoto

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Mediothek Glossar

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im Amt bestätigt wurde, stößt seine „demokratische Revolution“ auf große Widerstände: Im September 2008 befanden sich die wohlhabenden Provinzen im östlichen Tiefland am Rande eines Bürgerkriegs – und die Gefahr ist keineswegs gebannt. Interessen, aber auch Kulturen prallen aufeinander.

Entwicklung der Wirtschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes hängt sehr eng mit der Nutzung seiner Rohstoffe zusammen. Im Kontrast zu kolonialen und postkolonialen Zeiten, in denen Silber und Zinn eine bedeutende Rolle gespielt haben, stellen heute die Gasvorkommen die Hauptquelle der Staatseinnahmen dar. Zu den wichtigen Rohstoffen zählen noch immer Silber und Zinn, aber zunehmend auch Zink und vor allem Lithium.

Die Regierung verfolgt seit 2006 eine staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik. Zu den Inhalten zählten die Verstaatlichung der Naturressourcen, allem voran Erdgas und Erdöl. Für 2015 heben die Weltbank und der IWF in ihrem jährlichen Gutachten der bolivianischen Wirt- schaftsentwicklung das außergewöhnliche Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5 % in der letzten Dekade hervor wie auch die Senkung der Armut im Land um 16 % im gleichen Zeitraum. 2015 galten 39 % der Bolivianer als arm, 2004 waren es noch 63 %. Diese Entwick- lung des Landes weckt das Interesse von Öffentlichkeit und Wirtschaft.

Didaktisch-methodische Orientierung

Die Sequenz 1 befasst sich mit der landschaftlichen Vielfalt Boliviens. Die Schüler ordnen die Fotos der Farbfolie den Landschaftszonen zu (M 1). Dazu suchen sie geeignete Karten im Atlas. M 2 listet bedeutende Städte und Besonderheiten des Naturraums Boliviens auf. Die Schüler verorten diese auf einer Karte, markieren die in M 1 genannten Landschaftszonen. Sie ordnen diesen Sehenswürdigkeiten vorgegebene Fotos zu. In M 3 leiten sie aus Basisdaten die Entwicklung des Lebensstandards in Bolivien ab. Das Relief der Anden sowie Vulkantätig- keit, Geysire und Gasausbrüche regen an, sich im Rahmen einer geologischen Reise mit der Genese der Anden zu befassen (M 4). In M 5 lernen die Schüler die Lebensräume von Tieren des Altiplano, der Yungas und des Amazonastieflands kennen. M 6 liefert die Klimadaten für Potosí in den Anden und Santa Cruz im Tiefland. Die Kenntnisse von Klima und Geologie leiten zu der Frage nach der Gefahr von Naturkatastrophen über (M 7).

Die Sequenz 2 widmet sich dem Einfluss der Kolonialzeit auf Bauweise, Infrastruktur und Wirtschaft. Die Schüler untersuchen zunächst das Beispiel der Stadt Sucre (M 8). M 9 ver- anschaulicht den Stellenwert der Hazienda während der Kolonialzeit. Sie beschäftigen sich mit den Folgen der Landreform. Sie befassen sich mit der Situation der Großgrundbesitzer nach der Landreform. Alternativ entwickeln die Schüler ein Tafelbild zur Historie der Hazienda (M 10). Ein weiteres prägendes Merkmal der Kolonialzeit Boliviens ist die Verkehrsinfrastruk- tur. Die Schüler erfahren, was der Bergbau mit dem Bau von Eisenbahnstrecken zu tun hat. Sie erörtern die Bedeutung der geplanten Transkontinentalbahn (M 11). Sie untersuchen, welche Rolle der Bergbau für die Wirtschaftsstruktur des Landes spielt. Bezüglich der landwirtschaft- lichen Produktion erörtern sie die Bedeutung des Quinoa-Getreides (M 12). Ein Interview mit einem Bauern, der auf dem Altiplano Quinoa anbaut, schließt sich an. Alternativ entwickeln die Schüler ein Tafelbild, das Argumente zusammenfasst, die den Bauern veranlassen, die Landwirtschaft aufzugeben (M 13). Am Beispiel des Abbaus von Erzen in einer Silbermine erhalten die Schüler einen Einblick in das Leben der Minenarbeiter (M 14, M 15).

Die Sequenz 3 befasst sich mit Boliviens Wirtschaftspotenzial. Die Schüler erfahren, wie Ein- heimische die wirtschaftliche Situation ihres Landes sowie die Zukunftsaussichten Boliviens einschätzen (M 16). Am Beispiel von M 17 wird der wirtschaftliche Aufschwung Boliviens ge- zeigt, symbolisiert durch das Netz der Seilbahnen in La Paz. Die Schüler erörtern die Bedeutung des Salar de Uyuni für den Tourismus und die Wirtschaft Boliviens (M 18, M 19). Alternativ

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Materialübersicht

Sequenz 1: Landschaftsvielfalt Boliviens M 1 (Fo) Boliviens landschaftliche Vielfalt

M 2 (Tx/Ka/Bd) Auf nach Bolivien – Stationen einer Rundreise M 3 (Ta/Bd) Bolivien in der Statistik

M 4 (Tx/Bd) Vom Pazifik zu den Anden – eine geologische Zeitreise M 5 (Tx/Bd/Ta) Vom Altiplano zu den Yungas – Lebensraum vieler Tiere M 6 (Gd/Tb) Klimadaten von Bolivien

M 7 (Bd/Tx) Wie groß ist die Gefahr von Naturkatastrophen?

Sequenz 2: Kolonialer Einfluss auf Infrastruktur und Wirtschaft

M 8 (Tx/Bd) Einfluss der Kolonialzeit

M 9 (Tx/Bd/Ta) Landreform – Ende des Hazienda-Systems?

M 10 (Tx/Bd) „Das war nicht gerecht“ – ein Interview M 11 (Tx/Bd/Ka) Verkehrsinfrastruktur Boliviens

M 12 (Ta) Von Bergbau bis Landwirtschaft M 13 (Tx/Bd) Interview mit einem Bauern

M 14 (Tx/Ka) Bei den Minenarbeitern in der Silbermine

M 15 (Tx/Bd/Ka) „Das Leben ist kurz“ – Interview mit einem Minenarbeiter Sequenz 3: Boliviens Wirtschaftspotenzial

M 16 (Tx/Bd) „Im Herzen Südamerikas“ – Ein Interview M 17 (Tx/Bd/Ka/Ta) La Paz bekommt eine Rekord-Seilbahn

M 18 (Tx/Bd/Ka) Salar de Uyuni – Bedeutung für den Tourismus M 19 (Tx/Ka/Gd) Salar de Uyuni – Bedeutung für die Rohstoffindustrie M 20 (Bd/Tx) Auf einer Kokaplantage – ein Interview

M 21 (Gd) Anbaufläche von illegal angebauten Kokapflanzen M 22 (Tx/Ka) Kokaanbau und Kokainschmuggel

M 23 (Tx/Bd) Brainstorming: Bolivien in Worten und Begriffen LEK (Gd/Ca/Ta) Bolivien – überprüfen Sie Ihr Wissen

Abkürzungen:

Bd: bildliche Darstellung – Ca: Cartoon – Fo: Folie – Gd: grafische Darstellung – Ka: Karte – LEK: Lernerfolgskon- trolle – Ta: Tabelle – Tx: Text

Für diese Einheit benötigen Sie …

Atlanten, Internet.

Sie finden alle Materialien im veränderbaren Word-Format sowie Zusatzmaterialien auf der beiliegenden CD-ROM 98.

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Reihe 11 Verlauf Material LEK Glossar Mediothek S 4

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M 1 Boliviens landschaftliche Vielfalt

Inwieweit spiegeln die Fotos die landschaftliche Vielfalt Boliviens wider?

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Fotos: H. Schöpke

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M 4 Vom Pazifik zu den Anden – eine geologische Zeitreise

Wie sind die Anden entstanden?

Das Gebirge der Anden ist vor ca. 150 Millionen Jahren durch das Aufeinandertreffen der ozeani- schen Nazca-Platte und der konti nentalen Südamerikanischen Plat- te entstanden. Dabei schob sich die Nazca-Platte unter die Süd- amerikanische Platte (Grafik 1).

Diese Subduktionszone ist heute auch Schauplatz eines explosiven Vulkanismus, da mit der Erdplatte auch viel Wasser unter die konti- nentale Platte abtauchte. Gewal- tige Sedimentkeile entstanden auf der Nazca-Platte, Sedimente wurden abgerieben. Schließlich falteten sich vor ca. 60 Millionen Jahren die Anden auf, Basis für die heutigen extrem hohen Vulkane (Grafik 2).

Die hohen Temperaturen im Erd- mantel lassen das abgetauchte Ma- terial der Nazca-Platte schmelzen.

Das Aufeinandertreffen der beiden Erdplatten sowie Subduktion fin- den nach wie vor statt und führen dazu, dass sich die Anden weiter heben (Grafik 3).

Aufgabe (M 4)

1. Nennen Sie den entscheidenden Vorgang, der zur Genese der Anden führte.

2. Formulieren Sie eine Hypothese bezüglich der Entwicklung der beiden Kordilleren.

Grafik: Oliver Wetterauer

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Cerro Rico („reicher Berg“) wird allgemein als „Silber- berg“ bezeichnet

Foto: dani3315/iStockphoto

Mine am Cerro Rico

Foto: Cicloco/iStockphoto

Blick vom Cerro Rico auf Potosí

Aufgaben (M14)

1. Beschreiben Sie die gefährliche Arbeit der Mineros.

2. Gehen Sie auf die Folgen des Bergbaus für die Landschaft und Umwelt ein. Nehmen Sie hierzu die Fotos zur Hilfe.

Foto: H. Schöpke

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Reihe 11 Verlauf Material LEK Glossar Mediothek S 19

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M 17 La Paz bekommt eine Rekord-Seilbahn

Warum haben die Bewohner von El Alto die Seilbahnen so begeistert angenommen?

La Paz und ihre Schwesterstadt El Alto sind mit mehr als 2 Millionen Einwohnern das größte urbane Gebiet Boliviens. In vielen Metropolen sind die vornehmen Stadtviertel wegen Abgasen und schwüler Luft im Tal am oberen Hang eines Talkessels angesiedelt. In Bolivien nicht. Hier leben die Wohlhabenden lieber in tieferen Lagen. Dort ist es nicht so kalt. Die ärmeren Bewohner leben oben am Hang im kalten El Alto. Um vom Wohnort oben zum Arbeitsplatz unten in La Paz zu gelangen benötigten die Einwohner El Al- tos viel Zeit. Seit 2014 dauert die Fahrt nur noch 15 Minuten. Eine Seilbahn, bestehend aus inzwischen fünf Linien, bringt die Men- schen bequem nach La Paz. Die Seilbahn ist nun ein Ärgernis für Villenbesitzer, denn die Fahrgäste der Seilbahn können von ihrer Ka- bine aus in so manches Wohnzimmer schau-

en. Insgesamt sollen es neun Seilbahnlinien werden. Bis 2019 soll das weltweit größte innerstädtische Seilbahnnetz mit einer Länge von 30 km entstehen. Es soll 1400 Kabinen umfassen, die Straßen vor der Verstopfung und weiteren Abgasen retten, den Nutzern mehr als eine Stunde Zeit ersparen und sie vor einer oft vergeblichen Suche nach einem Parkplatz verschonen. So werden die Fahrt zur Arbeit und in das neben der Seilbahnsta- tion liegende Shoppingcenter zum Erlebnis.

Der Fahrpreis liegt unter einem halben Euro.

Mit der sozialstrukturellen Veränderung in El Alto gewinnen die Seilbahnen zusätzlich an Bedeutung. Denn das bisher überwie- gend von Indigenen bewohnte El Alto wird zunehmend durchmischt, deutlich sichtbar an den Neubauten, deren obere Etage finan- ziellen Reichtum widerspiegelt.

Die Seilbahn in El Alto

Foto: H. Schöpke

Das Seilbahnnetz von La Paz

Grafik: Michael F. Schönitzer/cc by sa 3.0.

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Stationen Kabinen Länge (m)

Rote Linie 3 109 2348

Gelbe Linie 4 169 3736

Grüne Linie 4 165 3704

Blaue Linie 5 208 4900

Gesamt 14 651 14.688

Begriff: Indigene Völker sind Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen von Völkern sind, die vor der Kolonialisierung oder der Gründung eines Staates durch andere Völker in einer Region lebten und sich bis heute als ein eigenständiges Volk verstehen.

Aufgabe (M 17)

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Reihe 11 Verlauf Material LEK Glossar Mediothek S 22

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Referenzen

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