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4.1. Voronoi Diagramme

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Β§4-1 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Theorie

Wir wollen in diesem Abschnitt einer Menge von Punkten in der Ebene eine planare Unterteilung zuweisen, so dass jede Facette alle Punkte der Ebene enthΓ€lt, die einem Punkt in der Menge β€žnΓ€herβ€œ als allen anderen Punkten in der Menge sind. Diese Unterteilung heißt Voronoi-Diagramm. Als Abstandsmaß fΓΌr die NΓ€he verwenden wir den Euklidischen Abstand:

𝑑𝑖𝑠𝑑 𝑝, π‘ž = 𝑝

π‘₯

βˆ’ π‘ž

π‘₯ 2

+ 𝑝

𝑦

βˆ’ π‘ž

𝑦 2

Definition 4.1.: Sei 𝑃 ≔ {𝑝

1

, … , 𝑝

𝑛

} eine Menge 𝑛 verschiedener Punkte in der Ebene. Eine planare Unterteilung der Ebene mit 𝑛 Facetten 𝑉(𝑝

𝑖

) mit

π‘ž ∈ 𝑉 𝑝

𝑖

⇔ 𝑑𝑖𝑠𝑑 π‘ž, 𝑝

𝑖

< 𝑑𝑖𝑠𝑑 π‘ž, 𝑝

𝑗

βˆ€π‘— β‰  𝑖

heißt Voronoi-Diagramm 𝑽𝒐𝒓(𝑷) von 𝑷.

(2)

Β§4-2 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Da die Menge der Punkte mit gleichem Abstand zu 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

eine Gerade ist, ergeben sich die Voronoizellen als Schnitte von offenen HalbrΓ€umen. Sei 𝑙

𝑖𝑗

die auf π‘π‘ž in der Mitte senkrecht stehende Gerade. Ferner sei β„Ž(𝑝, π‘ž) die offene Halbebene, die 𝑝 enthΓ€lt und von 𝑙 berandet ist.

Bemerkung 4.2.: 𝑉 𝑝 𝑖 = 1≀𝑗≀𝑛,𝑖≠𝑗 β„Ž(𝑝 𝑖 , 𝑝 𝑗 ) βˆ™ 𝑉(𝑝 𝑖 ) ist eine offene,

konvexe, polygonale berandete Region.

(3)

Β§4-3 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Um ein wenig mehr über die Voronoizellen zu erfahren, brauchen wir ein paar geometrische Überlegungen.

Theorem 4.3.: Sei 𝑃 eine Menge 𝑛 verschiedener Punkte der Ebene. Wenn alle Punkte auf einer Geraden liegen, besteht π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) aus 𝑛 βˆ’ 1 parallelen Geraden.

Ansonsten ist π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) (bzgl. der Kanten und Ecken) ein verbundener Graph und die Kanten sind Liniensegmente oder Halbgeraden.

Beweis: Der erste Teil ist einfache Geometrie. Daher untersuchen wir den zweiten Teil. Wir wissen schon, dass die Kanten Teile von Geraden sind. Dazu sei eine Kante 𝑒 in π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) eine Gerade. Ferner seien 𝑉(𝑝

𝑖

) und 𝑉(𝑝

𝑗

) durch 𝑒 berandet. Sei nun 𝑝

π‘˜

nicht zu 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

kollinear. Dann schneidet die Grenze zwischen 𝑉 𝑝

𝑖

und 𝑉(𝑝

π‘˜

) sicher 𝑒 und daher kann 𝑒 nicht Kante in π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) sein!

Daraus folgt auch, dass π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) (bzgl. der Kanten) zusammenhΓ€ngt, denn alle Facetten sind konvex, so dass eine trennende Facette eine von zwei parallelen Geraden berandete Facette sein mΓΌsste.

QED

(4)

Β§4-4 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

FΓΌr die Konstruktion und vor allem Analyse eines Algorithmus ist die KomplexitΓ€t von π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) in AbhΓ€ngigkeit der Zahl n der Punkte von großer Bedeutung.

Theorem 4.4.: FΓΌr 𝑛 > 3 gibt es maximal 2𝑛 βˆ’ 5 Ecken und 3𝑛 βˆ’ 6 Kanten in π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃).

Beweis: Im Fall kollinearer Punkte reicht 4.3. Ansonsten nutzen wir die Eulerformel 𝑣 βˆ’ 𝑒 + 𝑓 = 2 mit 𝑣 Ecken, 𝑒 Kanten und 𝑓 Facetten, wobei wir aber zu 𝑣 noch die Ecke im Unendlichen hinzuzΓ€hlen mΓΌssen, da wir Halbgeraden als Kanten haben. Nun hat jede Kante genau 2 Ecken und jede Ecke mindestens drei Kanten nach der Konstruktion der Voronoizellen.

Es folgt 𝑣 + 1 βˆ’ 𝑒 + 𝑛 = 2, 2𝑒 β‰₯ 3(𝑣 + 1), Also

6 = 3 𝑣 + 1 βˆ’ 3𝑒 + 3𝑛 ≀ 2𝑒 βˆ’ 3𝑒 + 3𝑛 = βˆ’π‘’ + 3𝑛 β‡’ 𝑒 ≀ 3𝑛 βˆ’ 6 2 = 𝑣 + 1 βˆ’ 𝑒 + 𝑛 β‰₯ 𝑣 + 1 βˆ’ 3𝑛 + 6 + 𝑛 = 𝑣 βˆ’ 2𝑛 + 7 β‡’ 𝑣 ≀ 2𝑛 βˆ’ 5

QED

(5)

Β§4-5 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

(6)

Β§4-6 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Das letzte Theorem ist besonders nΓΌtzlich, da es

𝑛(π‘›βˆ’1)2

trennende Geraden gibt, aber nur wenige, eben maximal 3𝑛 βˆ’ 6 , liefern auch Kanten im Voronoi- Diagramm. FΓΌr einen effizienten Algorithmus dΓΌrfte ein Kriterium, wann eine trennende Gerade zu einer Kante beitrΓ€gt und welche Schnitte dieser Kanten Ecken in π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) sind, sehr nΓΌtzlich sein.

Theorem 4.5.: FΓΌr ein Voronoi-Diagramm einer Menge 𝑃 von Punkten gilt:

i. Ein Punkt π‘ž der Ebene ist Ecke von π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) gdw der grâßte leere Kreis 𝐢

𝑝

(π‘ž) um π‘ž durch drei oder mehr Punkte aus 𝑃 fΓΌhrt.

ii. Eine trennende Gerade 𝑙 zu zwei verschiedenen Punkten 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

in 𝑃

definiert eine Kante in π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) gdw es einen Punkt π‘ž auf 𝑙 gibt, dessen

grâßter leerer Kreis 𝐢

𝑝

(π‘ž) nur 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

auf seinem Rand hat.

(7)

Β§4-7 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

(8)

Β§4-8 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Beweis:

i. Sei π‘ž ein Punkt mit einem solchen Kreis durch 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

.

Dann liegt π‘ž auf dem Rand der Voronoizellen zu 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

, da das Innere leer ist. Folglich ist π‘ž Ecke des Voronoi-Diagrammes.

Andererseits ist jede Ecke von π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) inzident zu mindestens drei Zellen

𝑉(𝑝

𝑖

), 𝑉 𝑝

𝑗

und 𝑉(𝑝

π‘˜

) aus 𝑃 und somit gleich weit von diesen entfernt,

wodurch sich ein solcher Kreis ergibt.

(9)

Β§4-9 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Beweis:

ii. Sei π‘ž ein Punkt aus dem 2. Teil des Theorems.

Dann gilt

𝑑𝑖𝑠𝑑 π‘ž, 𝑝

𝑖

= 𝑑𝑖𝑠𝑑 π‘ž, 𝑝

𝑗

< 𝑑𝑖𝑠𝑑 π‘ž, 𝑝

π‘˜

βˆ€ 1 < π‘˜ < 𝑛, π‘˜ β‰  𝑖, 𝑗

Dann muss π‘ž auf dem Rand von Voronoizellen liegen und kann nach i.

keine Ecke sein, muss also auf einer Kante liegen und diese wird durch 𝑙 gebildet.

Umgekehrt, wenn die trennende Gerade 𝑙 eine Kante von π‘‰π‘œπ‘Ÿ 𝑃 enthΓ€lt, ist jeder innere Punkt der Kante ein π‘ž mit den gesuchten Eigenschaften.

QED

(10)

Β§4-10 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Algorithmus und Analyse

Ein naiver Ansatz zu den Voronoi-Diagrammen fΓΌhrt offensichtlich auf 𝑂(𝑛

2

) oder noch mehr Aufwand. Wir wollen daher einmal wieder auf unsere erprobte plane sweep Technik zurΓΌckgreifen.

Die direkte Anwendung des Prinzips bedeutet, dass wir eine Gerade ΓΌber die

Ebene ziehen und hinter der Geraden das Voronoi-Diagramm aufbauen, wobei

wir uns Information ΓΌber die Situation auf der Geraden (Zustandsstruktur)

merken. Voronoi-Diagramm und Zustand Γ€ndern sich nur an endlich vielen

Punkten, die von der sweep line ΓΌberschritten werden, den event points.

(11)

Β§4-11 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Leider ist es diesmal nicht ganz so einfach, da das Voronoi-Diagramm oberhalb der (waagrechten) sweep line auch von Punkten unterhalb der sweep line abhΓ€ngt. Dies gilt aber nur fΓΌr den Bereich, der außerhalb einer Vereinigung von Parabeln liegt! Diese Parabeln sind die Punkte, die von einem erreichten Punkt 𝑝 und der sweep line 𝑙 den gleichen Abstand haben!

Den Rand dieser Vereinigung von Parabeln nennen wir Strand.

(12)

Β§4-12 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

FΓΌr jede π‘₯ -Koordinate lΓ€uft der Strand durch den niedrigsten Punkt aller Parabeln.

Bemerkung 4.6.: Der Strand ist π‘₯ -monoton, d. h. jede vertikale Gerade schneidet den Strand in genau einem Punkt.

Es ist leicht zu sehen, dass eine Parabel zu mehreren BΓΆgen am Strand beitragen kann. Ferner liegen die Schnitte der Parabeln genau auf den Kanten des Voronoi-Diagramms. Als Zustandsstruktur wΓ€hlen wir daher den Strand!

Bevor wir die Datenstruktur festlegen, betrachten wir die auftretenden

Ereignisse (Events).

(13)

Β§4-13 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Ein neuer Bogen entsteht, wenn die sweep line einen neuen Punkt aus 𝑃

erreicht.

(14)

Β§4-14 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Der neue Bogen verursacht zwei Parabelschnitte, die jeweils eine Kante von π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) erzeugen.

Dies ist der einzige Weg fΓΌr das Entstehen neuer BΓΆgen. Das Erreichen eines

neuen Punktes durch die sweep line 𝑙 nennen wir Punktereignis (site event).

(15)

Β§4-15 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Lemma 4.7.: Der einzige Fall, der eine neue Parabel am Strand erzeugt, ist ein Punktereignis.

Beweis: Wir nehmen an, dass eine bereits existierende Parabel 𝛽

𝑗

zu 𝑝

𝑗

den Strand schneidet, wΓ€hrend die sweep line weiterbewegt wird.

1) Im ersten Fall schneidet 𝛽

𝑗

eine Parabel 𝛽

𝑖

im Inneren. Sei 𝑙

𝑦

die 𝑦 - Koordinate, wo sich 𝛽

𝑗

und 𝛽

𝑖

gerade berΓΌhren. Dann sind die beiden Parabeln tangential, wo sie sich berΓΌhren und es gibt genau einen Schnittpunkt. Die Formel fΓΌr 𝛽

𝑗

mit 𝑝

𝑗

= (𝑝

𝑗,π‘₯

, 𝑝

𝑗,𝑦

) lautet:

𝛽

𝑗

: 𝑦 = 1

2(𝑝

𝑗,𝑦

βˆ’ 𝑙

𝑦

) π‘₯

2

βˆ’ 2𝑝

𝑗,π‘₯

π‘₯ + 𝑝

𝑗,π‘₯2

+ 𝑝

𝑗,𝑦2

βˆ’ 𝑙

𝑦2

und die Formel fΓΌr 𝛽

𝑖

ist analog. Wenn 𝑝

𝑗,𝑦

und 𝑝

𝑖,𝑦

grâßer als 𝑙

𝑦

sind

(beide Punkte oberhalb der sweep line bei 𝑙

𝑦

), kann es nicht nur einen

Schnittpunkt von 𝛽

𝑖

und 𝛽

𝑗

geben.

(16)

Β§4-16 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

2) Im zweiten Fall tritt 𝛽

𝑗

im Schnittpunkt zweier BΓΆgen 𝛽

𝑖

, 𝛽

π‘˜

auf. Sei π‘ž der Schnittpunkt von 𝛽

𝑖

und 𝛽

π‘˜

, an dem 𝛽

𝑗

im Strand auftritt. Ferner sei 𝛽

𝑖

links von π‘ž und 𝛽

π‘˜

rechts von π‘ž.

Dann gibt es einen Kreis durch 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

und 𝑝

π‘˜

, der 𝑙 berΓΌhrt. Wegen der relativen Lage auf dem Kreis liegt 𝑝

π‘˜

bei einer Bewegung von 𝑙 nach unten in dem Kreis durch 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

, der 𝑙 berΓΌhrt. Ferner liegt 𝑝

𝑖

innerhalb des Kreises durch 𝑝

𝑗

und 𝑝

π‘˜

, der 𝑙 berΓΌhrt. Daher erzeugt 𝛽

𝑗

keinen Bogen am Strand.

QED

(17)

Β§4-17 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Bemerkung 4.8. Der Strand besteht aus maximal 2𝑛 βˆ’ 1 parabolischen BΓΆgen, denn jedes Punktereignis erzeugt einen neuen Bogen und kann einen Bogen in zwei BΓΆgen teilen.

Neben den Punktereignissen kann es noch passieren, dass ein Bogen zu einem

Punkt zusammengezogen wird und dann verschwindet.

(18)

Β§4-18 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wenn wir die drei beteiligten BΓΆgen wie im Bild 𝛽, 𝛽

β€²

, 𝛽′′ nennen, so lΓ€sst sich analog zu 4.7. zeigen, dass 𝛽 und 𝛽′′ nicht zur gleichen Parabel gehΓΆren. Daher liegt der Punkt π‘ž, an dem 𝛽′ verschwindet, im Zentrum des Kreises durch drei Punkte 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

in 𝑃. Ferner liegt der tiefste Punkt dieses Kreises auf 𝑙! Wenn 𝑙 durch den tiefsten Punkt eines Kreises durch die erzeugenden Punkte von drei im Strand aufeinander folgenden BΓΆgen lΓ€uft, sprechen wir von einem Kreisereignis (circle event). Es gilt also:

Lemma 5.9.: Ein Bogen kann nur durch ein Kreisereignis vom Strand

verschwinden.

(19)

Β§4-19 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

FΓΌr unseren Algorithmus wΓ€hlen wir folgende Datenstrukturen fΓΌr das Voronoi- Diagramm, den Strand 𝑇 und die Ereignissschlange 𝑄:

β€’ Das im Bau befindliche Voronoi-Diagramm reprΓ€sentieren wir durch eine

doppelt verknüpfte Kantenliste, wobei wir ein ausreichend großes berandetes

Rechteck (bounding box) nutzen, um dem Problem von Halbgeraden unter

den Kanten zu entgehen.

(20)

Β§4-20 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

β€’ Den Strand, also die Zustandsstruktur unserer sweep line, reprΓ€sentieren wir

durch einen balancierten binΓ€ren Suchbaum 𝑇. Die BlΓ€tter reprΓ€sentieren die

BΓΆgen am Strand von links nach rechts und enthalten einen Zeiger auf den

erzeugenden Punkt in 𝑃. Die inneren Knoten bezeichnen die Parabelschnitte

und kΓΆnnen genau wie die BΓΆgen von links nach rechts geordnet werden. Im

Knoten legen wir Zeiger zu den beiden erzeugenden Punkten ab. Wenn wir

in einem Punktereignis den Bogen suchen, in dem der neue Punkt liegt,

bestimmen wir aus den beiden Punkten und der 𝑦-Koordinate der sweep line

die Position des Schnittpunktes der Parabeln in konstanter Zeit und kΓΆnnen

so den richtigen Bogen - also das richtige Blatt im binΓ€ren Baum in 𝑂(log 𝑛)

ermitteln.

(21)

Β§4-21 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

(22)

Β§4-22 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

β€’ (Fortsetzung) Wir speichern in jedem Blatt auch einen Zeiger auf das Kreisereignis in der Eventschlange 𝑄 , in dem der Bogen zum Blatt verschwindet. Gibt es dieses Ereignis (noch) nicht in 𝑄, so ist der Zeiger null.

Ferner haben die inneren Knoten in 𝑇 einen Zeiger auf die zugehΓΆrige Kante in π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃).

β€’ Die Ereignissschlange (event queue) 𝑄 wird als PrioritΓ€tsschlange (priority

queue) realisiert, wobei die PrioritΓ€t die 𝑦-Koordinate ist. Die Punktereignisse

erhalten die 𝑦 -Koordinate des Punktes und die Kreisereignisse die 𝑦 -

Koordinate des untersten Punktes im Kreis.

(23)

Β§4-23 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Die Punktereignisse sind alle zu Beginn des Algorithmus bekannt. Die

Kreisereignisse mΓΌssen dagegen erzeugt werden. FΓΌr je drei aufeinander

folgende BΓΆgen auf dem Strand, die ein Kreisereignis definieren kΓΆnnen,

erzeugt unser Algorithmus ein entsprechendes Ereignis. Dabei ist zu beachten,

dass die Schnittpunkte der BΓΆgen auseinander driften kΓΆnnen, so dass sie sich

nicht treffen. In diesem Fall ist kein Kreisereignis zu erzeugen.

(24)

Β§4-24 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Ferner kann es sein, dass ein Kreisereignis nicht eintritt, weil ein neuer Bogen

durch ein Punktereignis entsteht und das Kreisereignis verhindert. Dann ist das

Kreisereignis (mittels des Zeigers vom Blatt zum Kreisereignis) aus 𝑄 zu

entfernen.

(25)

Β§4-25 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Der Algorithmus geht nun die Ereignisse durch. Bei einem Punktereignis kΓΆnnen

bis zu drei neue Tripel von BΓΆgen entstehen. Im ersten Tripel ist der neue

Bogen links, im zweiten in der Mitte und im dritten rechts. Da im zweiten Tripel

die beiden Àußeren Bâgen von der gleichen Parabel stammen, gibt es hier kein

Kreisereignis. FΓΌr die beiden anderen Tripel ist zu testen, ob die BΓΆgenschnitte

aufeinander zu oder auseinander streben. Ferner ist fΓΌr die verschwindenden

Tripel das zugehΓΆrige Kreisereignis zu lΓΆschen, falls eines existiert.

(26)

Β§4-26 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Lemma 4.10.: Jede Ecke des Voronoi-Diagramms wird durch ein Kreisereignis entdeckt.

Beweis: Zu jeder Ecke π‘ž gibt es nach 4.5. drei Punkte 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

in 𝑃 auf einem Kreis 𝐢

𝑝

(π‘ž) ohne Punkte aus 𝑃 im Inneren. Ferner sei O.E. 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

die Reihenfolge der Punkte im Uhrzeigersinn auf dem Kreis: Wir betrachten die sweep line kurz (infinitesimal) vor dem Erreichen des untersten Punktes von 𝐢.

Da es keine Punkte aus 𝑃 im Inneren von 𝐢

𝑝

(π‘ž) gibt, existiert ein Kreis durch 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

tangential zu l und benachbarte BΓΆgen 𝛽

𝑖

, 𝛽

𝑗

am Strand. Analog gibt es einen solchen Kreis durch 𝑝

𝑗

und 𝑝

π‘˜

und benachbarte BΓΆgen 𝛽

𝑗

β€², 𝛽

π‘˜

. Ferner gilt 𝛽

𝑗

= 𝛽

𝑗

β€², da kein weiterer Bogen dazwischen liegen kann. Also wird die Ecke durch das Kreisereignis zu 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

entdeckt.

QED

(27)

Β§4-27 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wir kΓΆnnen den Algorithmus nun notieren, wobei wir beachten, dass 𝑇 am Ende

nicht leer ist, sondern die verbleibenden Bogenschnitte (innere Knoten) zu den

Halbgeraden gehΓΆren, die fΓΌr 𝑦 = ∞ erst enden.

(28)

Β§4-28 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Die Punktereignisse (site events) behandelt HANDLESITEEVENT.

(29)

Β§4-29 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Die Kreisereignisse (circle events) behandelt HANDLECIRCLEEVENT.

(30)

Β§4-30 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Lemma 4.11.: Der Algorithmus benΓΆtigt 𝑂(𝑛 log 𝑛) Zeit und 𝑂(𝑛) Speicher.

Beweis: Die Operationen auf dem Baum 𝑇 und der Ereignisschlange 𝑄, also Suchen, EinfΓΌgen und LΓΆschen, erfordern 𝑂(log 𝑛) Zeit. Die nΓΆtigen Operationen auf der doppelt verknΓΌpften Kantenliste erfordern 𝑂(1) Zeit. FΓΌr ein Ereignis haben wir eine konstante Anzahl dieser Operationen, also 𝑂(log 𝑛).

Offensichtlich gibt es 𝑛 Punktereignisse. Ferner erzeugt jedes Kreisereignis eine Ecke von π‘‰π‘œπ‘Ÿ(𝑃) , da wir ΓΌberflΓΌssige Kreisereignisse rechtzeitig entfernen.

Daher gibt es 2𝑛 βˆ’ 5 Kreisereignisse. Daraus folgt die 𝑂(𝑛 log 𝑛) Zeitschranke und mit der maximalen Anzahl von 2𝑛 βˆ’ 1 BΓΆgen am Strand (also maximal 2𝑛 βˆ’ 1 Kreisereignisse gleichzeitig in 𝑄) auch O(n) fΓΌr den Speicher.

QED

(31)

Β§4-31 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wir werfen noch einen kurzen Blick auf SpezialfΓ€lle:

1) Haben zwei Punkte gleiche 𝑦-Koordinate, so ist jede Reihenfolge zulΓ€ssig.

Nur wenn dies beim 2. Punkt passiert, muss man aufpassen, da es keinen Bogen oberhalb von 𝑝

2

gibt.

2) Wenn zwei Kreisereignisse zusammentreffen, liegen vier Punkte auf einem

Kreis. Die einfachste LΓΆsung ist diesen Fall nicht besonders zu behandeln

und die entstehenden Kanten der LΓ€nge 0 spΓ€ter aus dem Voronoi-

Diagramm zu entfernen.

(32)

Β§4-32 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

3) Ferner kann ein Punktereignis 𝑝

𝑖

genau unterhalb eines Schnittes zweier BΓΆgen auftreten. In diesem Fall wird einer der beiden BΓΆgen durch den neuen geteilt. Dabei entsteht ein Bogen der LΓ€nge 0, der ein Kreisereignis an der Position 𝑝

𝑖

verursacht. Wenn dieses Kreisereignis abgearbeitet wird, verschwindet der Bogen der LΓ€nge 0 und es entsteht die benΓΆtigte Ecke des Voronoi-Diagramms.

4) Wenn drei aufeinander folgende BΓΆgen am Strand durch drei kollineare

Punkte in 𝑃 erzeugt werden, gibt es keinen Kreis durch die Punkte und wir

erzeugen kein Kreisereignis.

(33)

Β§4-33 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Theorem 4.12.: Das Voronoi-Diagramm einer Menge von 𝑛 Punkten in der Ebene kann durch ein sweep line Verfahren in 𝑂(𝑛 log 𝑛) Zeit mit 𝑂(𝑛) Speicher berechnet werden.

Es sei angemerkt, dass das Sortieren von 𝑛 Zahlen als Berechnen eines quasi

eindimensionalen Voronoi-Diagramms aufgefasst werden kann und daher

Ξ©(𝑛 log 𝑛) untere Schranke ist !

(34)

Β§4-34 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Literatur

Voronoizellen sind nach den Arbeiten von Voronoi [G. M. Voronoi. Nouvelles applications des paramètres continus à la théorie des formes quadratiques, premier Mémoire: Sur quelques propriétés des formes quadratiques positives parfaites. J. Reine Angew. Math., 133:97-178, 1907, G. M. Voronoi. Nouvelles applications des paramètres continus à la théorie des formes quadratiques. deuxième Mémoire: Recherches sur les parallèlloèdres primitifs. J. Reine Angew. Math., 134:198-287, 1908] benannt.

Da sie vorher schon bei Dirichlet [L. Dirichlet. Über die Reduktion der positiven quadratischen Formen mit drei unbestimmten ganzen Zahlen. J. Reine Angew. Math., 40:209-227, 1850] auftraten, spricht man auch von Dirichlet-Tesselierungen.

Man kann das Prinzip bis Descartes [R. Descartes, Principia Philosophiae, Teil 3, 1644

]

zurΓΌckverfolgen.

Okabe et al. gibt einen Überblick über Geschichte und Anwendungen [A. Okabe,

B. Boots, K. Sugihara, Spatial Tesselations: Concepts and Applications of Voronoidiagrams. John Wiley & Sons,

Chichester, UK, 1992].

(35)

Β§4-35 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Der erste optimale 𝑂(𝑛 log 𝑛) Zeit Algorithmus basierte auf divide and conquer

[M. I. Shamos and D. Hoey. Closest-point problems. In Proc. 16th Annu. IEEE Sympos. Found. Comput. Sci., pages 151-162, 1975].

Unsere Methode stammt von Fortune [S. J. Fortune. A sweepline algorithm for Voronoi

diagrams. Algorithmica, 2:153-174. 1987] in der Fassung von Guibas und Stolfi [L. J. Guibas and

J. Stolfi. Ruler, compass and computer: the design and analysis of geometric algorithms. In R. A. Earnshaw,

editor, Theoretical Foundations of Computer Graphics and CAD. NATO ASI Sereis F. Vol. 40 pages 111-165,

Springer-Verlag, 1988].

(36)

Β§4-36 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Verallgemeinerungen der Voronoi-Diagramme gibt es viele [F. Aurenhammer. Voronoi diagrams. A survey of a fundamental geometric data structure. ACM Comput. Surv., 23:345-405, 1991, A. Okabe, B. Boots, and L. Sugihara. Spatial Tesselations: Concepts and Applications of Voronoi Diagrams. John Wiley &

Sons, Chichester, U. K., 1992].

1) In ℝ

𝑑

ergibt sich als maximale Anzahl der Elemente (Ecken, Kanten, Seiten, ...) der Raumunterteilung Θ(𝑛

𝑑2

)

[V. Klee. On the complexity of d-dimensional Voronoi diagrams. Archiv der Mathematik, 34:75-80, 1980] . Die Berechnung kann in 𝑂(𝑛 log 𝑛 + 𝑛

𝑑2

) optimaler Zeit erfolgen. [B. Chazelle.

An optimal convex hull algorithm and new results on cuttings. In Proc. 32nd Annu. IEEE Sympos. Found.

Comput. Sci., pages 29-38, 1991, K. L. Clarkson and P. W. Shor. Applications of random sampling in

computational geometry, II. Discrete Comput. Geom., 4:387-421, 1989, R. Seidel. Small-dimensional linear

programming and convex hulls made easy. Discrete Comput. Geom., 6:423-434, 1991].

(37)

Β§4-37 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

2) Für die 𝐿

1

-Metrik (Blockmetrik, Manhattanmetrik)

𝑑𝑖𝑠𝑑

1

𝑝, π‘ž ≔ 𝑝

π‘₯

βˆ’ π‘ž

π‘₯

+ 𝑝

𝑦

βˆ’ π‘ž

𝑦

sind alle Kanten des Voronoi-Diagramms horizontal, vertikal oder diagonal.

Zu den 𝐿

𝑝

-Metriken

𝑑𝑖𝑠𝑑

𝑝

𝑝, π‘ž ≔

𝑝

𝑝

π‘₯

βˆ’ π‘ž

π‘₯ 𝑝

+ 𝑝

𝑦

βˆ’ π‘ž

𝑦 𝑝

gibt es diverse Artikel [L. P. Chew and R. L. Drysdale, III. Voronoi diagrams based on convex distance functions. In Proc. 1st Annu. ACM Sympos. Comput. Geom., pages 235-244, 1985, D. T. Lee. Two-dimensional Voronoi diagrams in the

Lp-metric. J. ACM, 27:604-618, 1980, D. T. Lee and C. K. Wong. Voronoi diagrams in L1

(L∞) metric with 2-dimensional storage applications. SIAM J. Comput., 9.200-211, 1980].

Auch gewichtete Metriken (additiv, multiplikativ) wurden behandelt [F. Aurenhammer

and H. Edelsbrunner. An optimal algorithm for constructing the weighed Voronoi diagram in the plane. Pattern

Recogn., 17:251-257, 1984, S. J. Fortune. A sweepline algorithm for Voronoi diagrams. Algorithmica, 2:153-174,

1987].

(38)

Β§4-38 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Weitere Abstandsfunktionen fΓΌhren zu Powerdiagrammen. [F. Aurenhammer. A criterion for the affine equality of cell complexes in

Rd and convex polyhedra in Rd+1. Discrete Comput. Geom, 2:49-64,

1987, F. Aurenhammer. Power diagrams: properties, algorithms and applications. SIAM J. Comput., 16:78-96, 1987, F. Aurenhammer. Linear combinations from power domains. Geom. Declicata, 28:45-52, 1988, F.

Aurenahmmer, F. Hoffmann, and B. Aronov. Minkowski-type theorems and least squares clustering, Algorithmica, 20:61-76, 1998].

Auch abstrakte Diagramme ohne Abstandsfunktionen sind mΓΆglich [R. Klein. Abstract Voronoi diagrams and their applications. In Computational Geometry and its Applications. Lecture Notes in Computer Science, Vol. 333, pages 148-157, Springer-Verlag, 1988, R. Klein. Concrete and Abstract Voronoi Diagrams. Lecture Notes in Computer Science, Vol. 400, Springer-Verlag, 1989, R. Klein. K. Mehlhorn, and S.

Meiser. Randomized incremental contruction of abstract Voronoi diagrams. Comput. Geom. Theory Appl., 3:157-

184, 1993, K. Mehlhorn, S. Meiser, and C. O'Dunlaing. On the construction of abtract Voronoi diagrams. Discrete

Comput. Geom., 6:211-224, 1991].

(39)

Β§4-39 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

3) Man kann statt der Punkte auch weitere Objekte verwenden, etwa Kanten und gelangt dann zur Medial Axis Transform. [F. Chin, J. Snoeyink, and C.-A. Wang.

Finding the medial axis of a simple polygon in linear time. In Proc. 6th Annu. Internat. Sympos. Algorithms

Comput. (ISAAC 95). Lecture Notes in Computer Science, Vol. 1004, pages 382-391, Springer-Verlag, 1995

].

(40)

Β§4-40 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

4) Schließlich kann man statt des minimalen Abstandes zu einem Punkt auch noch nach dem Abstand zu den nÀchsten Punkten fragen. Dies liefert

Voronoi-Diagramme der Ordnung π‘˜ [F. Aurenhammer and O. Schwarzkpf. A simple on-line randomized incremental algorithm for compupting higher order Voronoi diagrams. Internat. J. Comput. Geom.

Appl., 2:363-381, 1992, J.-D. Boissonnat, O. Bevillers, R. Schott, M. Teillaud. A semidynamic construction of higher-order Voronoi diagrams and its randomized analysis. Algorithmica 9:329-356, 1993, B. Chazelle and H. Edelsbrunner. An improved algorithm for constructing kth order Voronoi diagrams. IEEE Trans. Comput., C-36:1349-1354, 1987].

Als KomplexitΓ€t ergibt sich Ξ©(π‘˜(𝑛 βˆ’ π‘˜)) [D. T. Lee. On k-nearest neighbor. Voronoi diagrams in the plane. IEEE Trans. Comput., C-31:478-487, 1982].

Der schnellste bekannte Algorithmus benΓΆtigt 𝑂(𝑛log

3

𝑛 + π‘˜(𝑛 βˆ’ π‘˜)) Zeit [P. K.

Agarwal, M. de Berg, J. Matousek, and O. Schwarzkopf. Constructing levels in arrangements and higher

order Voronoi diagrams. SIAM J. Comput. 27:654-667, 1998].

(41)

Β§4-41 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

HΓ€ufig stellt sich in der geometrischen Datenverarbeitung die Aufgabe, eine

gegebene Punktmenge zu triangulieren. Schon bei den vier Punkten eines

konvexen Vierecks lΓ€sst sich dies nicht eindeutig lΓΆsen. Man braucht also ein

zusΓ€tzliches Kriterium, um zu einer eindeutigen LΓΆsung zu kommen. In der

Visualisierung dienen Triangulierungen hΓ€ufig zur Interpolation von Messwerten

an irregulΓ€r verteilten Positionen. Dabei mΓΆchte man gutmΓΌtige Dreiecke, die

nicht zu "dΓΌnn" sind.

(42)

Β§4-42 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Ein hΓ€ufiger LΓΆsungsansatz liegt in der mΓΆglichst guten Vermeidung kleiner

Winkel. Man sucht also eine Triangulierung, bei der der kleinste Winkel maximal

wird. Diese Triangulierung heißt auch Delaunay-Triangulierung. Ihre

Eigenschaften, ein effizienter Algorithmus und die Analyse der KomplexitΓ€t

werden in diesem Abschnitt besprochen.

(43)

Β§4-43 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Theorie

Definition 4.13.: Sei 𝑃 = {𝑝

1

, … , 𝑝

𝑛

} eine Menge von Punkten in der Ebene.

Eine maximale planare Unterteilung 𝑺 von 𝑷 ist eine planare Unterteilung, so

dass keine zwei Punkte mehr durch eine Kante verbunden werden kΓΆnnen,

ohne dass 𝑆 seine Eigenschaft als planare Unterteilung verliert. Eine

Triangulierung von 𝑃 ist eine maximale planare Unterteilung.

(44)

Β§4-44 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Aus der Definition folgt die Existenz von Triangulierungen und wegen der

Triangulierbarkeit aller polygonalen Facetten auch, dass eine Triangulierung aus

Dreiecken besteht. Ferner ist leicht einzusehen, dass die konvexe HΓΌlle stets

den Rand einer Triangulierung bilden muss. Dann lΓ€sst sich die Anzahl der

Kanten und Dreiecke in einer Triangulierung mittels der Eulerformel ableiten.

(45)

Β§4-45 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Theorem 4.14.: Sei 𝑃 eine Menge von 𝑛 Punkten in der Ebene, die nicht alle kollinear sind. Ferner seien π‘˜ Punkte Ecken der konvexen HΓΌlle. Dann hat jede Triangulierung von 𝑃 2𝑛 βˆ’ 2 βˆ’ π‘˜ Dreiecke und 3𝑛 βˆ’ 3 βˆ’ π‘˜ Kanten.

Beweis: Sei π‘š die Anzahl der Dreiecke, 𝑓 die Anzahl der Facetten und 𝑒 die Anzahl der Kanten. Wegen der unbeschrΓ€nkten Facette gilt 𝑓 = π‘š + 1. Jede Kante berandet 2 Facetten. Die Dreiecke haben 3 Kanten und die unbeschrΓ€nkte Facette π‘˜. Also 2𝑒 = 3π‘š + π‘˜. Euler sagt uns:

2 = 𝑛 βˆ’ 𝑒 + 𝑓 = 𝑛 βˆ’

32

π‘š βˆ’

π‘˜2

+ π‘š + 1 β‡’

12

π‘š = 𝑛 βˆ’ 1 βˆ’

π‘˜2

β‡’ π‘š = 2𝑛 βˆ’ 2 βˆ’ π‘˜ 2 = 𝑛 βˆ’ 𝑒 + 𝑓 = 𝑛 βˆ’ 𝑒 + π‘š + 1 = 𝑛 βˆ’ 𝑒 + 2𝑛 βˆ’ 2 βˆ’ π‘˜ + 1 β‡’ 𝑒 = 3𝑛 βˆ’ 3 βˆ’ π‘˜

QED

(46)

Β§4-46 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wir brauchen nun einen Formalismus, um die Triangulierung bzgl. der kleinsten auftretenen Winkel zu vergleichen.

Definition 4.15.: Sei 𝑇 eine Triangulierung von 𝑃 mit π‘š Dreiecken. Betrachte die aufsteigend sortierte Sequenz 𝛼

1

, 𝛼

2

, … , 𝛼

3π‘š

der 3π‘š Winkel in 𝑇, also

𝛼

𝑖

≀ 𝛼

π‘˜

βˆ€ 𝑖 < π‘˜ . Wir nennen 𝐴 𝑇 = {𝛼

1

, … , 𝛼

3π‘š

} den Winkelvektor von 𝑇 . Ferner definieren wir die lexikographische Ordnung auf den Winkelvektoren:

𝐴 𝑇 < 𝐴 𝑇

β€²

gdw βˆƒ 1 ≀ 𝑖 ≀ 3π‘š: βˆ€ 𝑗 < 𝑖: 𝛼

𝑗

= 𝛼

𝑗′

∧ 𝛼

𝑖

< 𝛼

𝑖′

Eine Triangulierung 𝑇′ heiße winkeloptimal, falls 𝐴 𝑇 ≀ 𝐴(𝑇

β€²

) fΓΌr alle

Triangulierungen 𝑇 von 𝑃.

(47)

Β§4-47 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Eine offensichtliche, elementare Operation fΓΌr das VerΓ€ndern von

Triangulierungen ist das Vertauschen von Diagonalen innerhalb eines konvexen

Vierecks (flipping edges).

(48)

Β§4-48 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Dabei Γ€ndern sich die Winkel (𝛼

1

, … , 𝛼

6

) in 𝐴(𝑇) in (𝛼

1β€²

, … , 𝛼

6β€²

) um.

Die Kante 𝑒 = 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

nennen wir illegal falls

1≀𝑖≀6

min 𝛼

𝑖

< min

1≀𝑖≀6

𝛼

𝑖′

Beobachtung 4.16.: Sei 𝑇 eine Triangulierung mit illegaler Kante 𝑒. Sei 𝑇′ die

Triangulierung mit vertauschter Diagonale 𝑒. Es gilt 𝐴 𝑇 < 𝐴(𝑇

β€²

).

(49)

Β§4-49 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Lemma 4.17.: Sei 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

eine Kante inzident zu den Dreiecken 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

und 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

. Wir betrachten den Kreis 𝐢 durch 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

und 𝑝

π‘˜

:

𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

ist illegal gdw 𝑝

𝑙

im Inneren von 𝐢 liegt

Bilden 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

ein konvexes Viereck und liegen nicht auf einem Kreis, so ist

entweder 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

oder 𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

illegal. (Beweis beruht auf einer Verallgemeinerung des

Satzes von Thales, wonach der Winkel ΓΌber einer Sehne ab eines Kreises C bei

Punkten p,q auf dem Kreis stets gleich und bei Punkten r im Inneren grâßer

und bei Punkten s außerhalb des Kreises kleiner ist.)

(50)

Β§4-50 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Da eine illegale Kante eine Verbesserung des Winkelvektors gestattet, ist eine

winkeloptimale Triangulierung legal. Dies fΓΌhrt zu einem einfachen Algorithmus.

(51)

Β§4-51 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Da jedes Vertauschen von Diagonalen den Winkelvektor vergrâßert und somit zu einer neuen Triangulierung führt, ergibt sich aus der endlichen Anzahl der Triangulierungen, dass der Algorithmus terminiert. Leider ist der Algorithmus aufwÀndig.

Bevor wir erneut an einen Algorithmus gehen, betrachten wir einige interessante

Eigenschaften der Voronoi-Zellen des Abschnittes 4.1. Sei 𝐺 der zum Voronoi-

Diagramm duale Graph.

(52)

Β§4-52 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Diesen Graph betten wir mit geraden Kanten in die Ebene ein und nennen diese

Einbettung Delaunay-Graph zur Punktmenge 𝑃.

(53)

Β§4-53 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

ZunΓ€chst ΓΌberzeugen wir uns davon, dass sich keine Kanten schneiden kΓΆnnen.

Theorem 4.18.: Der Delaunay-Graph einer ebenen Punktmenge ist ein planarer Graph.

Beweis: Wir nehmen an, dass sich die Kanten 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

und 𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

unseres Graphen

schneiden. Dazu mΓΌssen 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

und 𝑝

𝑙

alle verschieden sein, da sich die

Kanten sonst in einem Eckpunkt treffen wΓΌrden. Nach Theorem 4.5. ii. gibt es

zur Kante 𝑒

𝑖𝑗

des Voronoi-Diagrammes, die 𝑉(𝑝

𝑖

) und 𝑉(𝑝

𝑗

) trennt, um jeden

inneren Punkt π‘ž

𝑖𝑗

einen Kreis 𝐢

𝑖𝑗

durch 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

, der keine anderen Punkte aus

𝑃 trifft. Sei nun 𝑑

𝑖𝑗

das Dreieck aus π‘ž

𝑖𝑗

, 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

.

(54)

Β§4-54 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wegen des Schnittes der Kanten unseres Graphen und der Kreisbedingung muss 𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

durch das ganze Dreieck laufen und auch die Strecke π‘ž

𝑖𝑗

𝑝

𝑖

oder π‘ž

𝑖𝑗

𝑝

𝑗

schneiden. Analog finden wir zu 𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

einen Punkt π‘ž

π‘˜π‘™

, einen Kreis 𝐢

π‘˜π‘™

, ein Dreieck 𝑑

π‘˜π‘™

und einen Schnitt von 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

mit π‘ž

π‘˜π‘™

𝑝

π‘˜

oder π‘ž

π‘˜π‘™

𝑝

𝑙

. Damit schneiden sich die beiden Dreiecke 𝑑

π‘˜π‘™

und 𝑑

𝑖𝑗

, insbesondere etwa π‘ž

𝑖𝑗

𝑝

𝑖

und π‘ž

π‘˜π‘™

𝑝

π‘˜

(oder eine der anderen vier Varianten). Da aber π‘ž

𝑖𝑗

𝑝

𝑖

und π‘ž

π‘˜π‘™

𝑝

π‘˜

in disjunkten Voronoi- Zellen liegen, ist dies unmΓΆglich!

QED

(55)

Β§4-55 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wie ΓΌblich, schließen wir nun einmal aus, dass die Punkte von 𝑃 sich in spezieller Lage zueinander befinden. Das heißt, dass vier Punkte nicht auf einem Kreis liegen.

Definition 4.19.: Die Punkte aus 𝑃 sind in allgemeiner Lage, falls nicht vier Punkte auf einem Kreis liegen.

In diesem (und nur in diesem) Fall ist der Delaunaygraph eine Triangulierung,

sonst muss man noch ein paar Facetten (Vierecke, FΓΌnfecke, ...) auf irgendeine

Weise triangulieren. Das Ergebnis nennen wir Delaunay-Triangulierung.

(56)

Β§4-56 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wie schon gesehen, sind die Eigenschaften der Voronoizellen fΓΌr die Delaunaygraphen nΓΌtzlich. Daher notieren wir ΓΌber Theorem 4.5. ii.:

Theorem 4.20.: Sei P eine Menge von Punkten in der Ebene.

i. Drei Punkte 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

∈ 𝑃 gehΓΆren zur gleichen Facette des Delaunay- Graphs gdw

der Kreis durch 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘˜

keinen Punkt aus 𝑃 im Inneren hat.

ii. Zwei Punkte 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

∈ 𝑃 bilden eine Kante im Delaunaygraph gdw

es eine abgeschlossene Kreisscheibe durch 𝑝

𝑖

und 𝑝

𝑗

gibt, die keinen anderen Punkt aus 𝑃 enthΓ€lt.

Theorem 4.21.: Sei 𝑃 eine planare Punktmenge und 𝑇 eine Triangulierung.

Dann ist 𝑇 eine Delaunay-Triangulierung gdw

der Umkreis jedes Dreiecks keinen Punkt aus 𝑃 im Inneren hat.

(57)

Β§4-57 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Nun zeigen wir noch, dass wir eigentlich Delaunay-Triangulierungen suchen.

Theorem 4.22.: Sei 𝑃 eine planare Punktmenge. Eine Triangulierung von 𝑃 ist legal gdw 𝑇 ist eine Delaunay-Triangulierung von 𝑃.

Beweis: Die RΓΌckrichtung der Aussage folgt direkt aus dem letzten Theorem und Lemma 4.17.

Die Hinrichtung kann man durch Widerspruch schnell zeigen. Sei 𝑇 also eine

legale Triangulierung aber nicht Delaunay. Dann gibt es ein Dreieck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

und

einen Punkt 𝑝

𝑙

innerhalb des Umkreises. Wir betrachten das Viereck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

.

(OE seien 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

und 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

sich nicht ΓΌberschneidende Dreiecke.) Unter allen

diesen Paaren (Dreieck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

, Punkt 𝑝

𝑙

) suche das Paar, das den Winkel

𝑝

𝑖

𝑝

𝑙

𝑝

𝑗

maximiert. Betrachte nun das Nachbardreieck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘š

entlang 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

. Dann

sind 𝑝

π‘š

und 𝑝

𝑙

verschieden, da sonst 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

nicht legal sein kann (vgl. Lemma

4.17).

(58)

Β§4-58 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Der Kreis 𝐢

π‘–π‘—π‘š

durch 𝑝

𝑖

, 𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘š

enthÀlt den Teil des Kreises 𝐢

π‘–π‘—π‘˜

außerhalb der Kante 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

, weil sonst 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

wegen p

m

nicht legal wΓ€re. Also liegt 𝑝

𝑙

in 𝐢

π‘–π‘—π‘š

. Es sei nun 𝑝

𝑗

𝑝

π‘š

die Kante des Dreiecks 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘š

, bei der das Dreieck 𝑝

𝑗

𝑝

π‘š

𝑝

𝑙

nicht das Dreieck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘š

schneidet. (Der Fall 𝑝

𝑖

𝑝

π‘š

ist vollkommen analog.) Dann ist der Winkel 𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

𝑝

π‘š

grâßer als der Winkel 𝑝

𝑖

𝑝

𝑙

𝑝

𝑗

nach Thales' Satz im Widerspruch zur Definition des Paares (Dreieck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

, Punkt 𝑝

𝑙

).

QED

(59)

Β§4-59 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Es folgt nun:

Theorem 4.23.: Sei 𝑃 eine Menge von Punkten in der Ebene. Jede winkeloptimale Triangulierung von 𝑃 ist eine Delaunay-Triangulierung. Ferner maximiert jede Delaunay-Triangulierung den minimalen Winkel.

Wenn die Punkte in 𝑃 in allgemeiner Lage sind, gibt es nur eine Delaunay- Triangulierung und somit nur eine legale Triangulierung. Wenn 𝑃 in β€žspeziellerβ€œ

Lage ist, wird im Allgemeinen nur der kleinste Winkel maximiert. Durch

Vertauschen von Diagonalen innerhalb der nicht dreiseitigen Facetten des

Delaunay-Graphs kann man auch eine winkeloptimale Triangulierung finden.

(60)

Β§4-60 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Algorithmus und Datenstrukturen

Eine Variante zur LΓΆsung des Problems wΓ€re es natΓΌrlich, ein Voronoi-Diagram zu berechnen und daraus die Delaunay-Triangulierung zu ermitteln. Wir werden hier einen anderen Zugang nehmen, indem wir wieder einen nicht deterministischen, inkrementellen Algorithmus entwerfen.

Um SpezialfΓ€llen aus dem Weg zu gehen, beginnen wir mit einem ausreichend

großen Dreieck 𝑝

βˆ’1

𝑝

βˆ’2

𝑝

βˆ’3

, in dem 𝑃 komplett enthalten ist. Damit die drei

Punkte keinen Einfluss auf die Triangulierung von 𝑃 haben, mΓΌssen sie

außerhalb aller Kreise durch Tripel von 𝑃 sein.

(61)

Β§4-61 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Der Algorithmus selbst fΓΌgt nun die Punkte aus 𝑃 zufΓ€llig in die Triangulierung der bisherigen Punkte und 𝑝

βˆ’1

𝑝

βˆ’2

𝑝

βˆ’3

ein. Dazu ermittelt er das Dreieck, in dem der neue Punkt liegt und fΓΌgt drei Kanten ein. Sollte der Punkt auf einer Kante liegen, sind nur zwei Kanten einzufΓΌgen. Um sicher zu stellen, dass es sich um eine Delaunay-Triangulierung handelt, sind noch Diagonalen zu vertauschen.

Dies erledigt LEGALIZEEDGE und wird anschließend betrachtet.

(62)

Β§4-62 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

(63)

Β§4-63 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Da illegale Kanten auftreten kΓΆnnen, mΓΌssen Diagonalen vertauscht werden.

Der Algorithmus deutet bereits an, dass dies genau fΓΌr die drei oder vier Kanten

um den Punkt 𝑝

π‘Ÿ

herum auftreten kann, da 𝑝

π‘Ÿ

innerhalb entsprechender

Umkreise sein kann. FΓΌr eine Kante 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

hat man folgende Situation.

(64)

Β§4-64 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Da nach dem Vertauschen einer Diagonale weitere illegale Kanten auftreten

kΓΆnnen, sind diese ebenfalls zu prΓΌfen. Da wir aber Verbesserungen auf dem

Weg zu einer Delaunay-Triangulierung von 𝑝

βˆ’3

, 𝑝

βˆ’2

, 𝑝

βˆ’1

, 𝑝

1

, ... , 𝑝

π‘Ÿ

erreichen,

bricht die Kaskade von VerΓ€nderungen nach einiger Zeit ab. Eine genaue

Analyse erfolgt spΓ€ter.

(65)

Β§4-65 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

(66)

Β§4-66 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Wir zeigen noch, dass jede vertauschte Diagonale zum Delaunaygraph gehΓΆrt.

Lemma 4.24.: Jede erzeugte Kante in DELAUNAYTRIANGULATION und

LEGALIZEEDGE wΓ€hrend des EinfΓΌgens von 𝑝

π‘Ÿ

ist eine Kante des

Delaunaygraphen von {𝑝

βˆ’3

, 𝑝

βˆ’2

, 𝑝

βˆ’1

, 𝑝

1

, … , 𝑝

π‘Ÿ

} .

(67)

Β§4-67 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Beweis: Wir betrachten die Kanten 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑖

, 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑗

, 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

π‘˜

aus dem Aufteilen des Dreieckes 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

durch 𝑝

π‘Ÿ

. Da wir vor dem EinfΓΌgen von 𝑝

π‘Ÿ

eine Delaunaytriangulierung hatten, gibt es einen von anderen Punkten freien Umkreis 𝐢 zum Dreieck 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

. In diesem liegt nun ein Kreis 𝐢′ durch 𝑝

π‘Ÿ

, 𝑝

𝑖

, so dass 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑖

im Delaunay-Graph ist. Analog 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑗

und 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

π‘˜

, sowie im Sonderfall 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑙

.

FΓΌr die Kanten von LEGALIZEEDGE gehen wir Γ€hnlich vor. Hier wird die Kante 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

eines Dreieckes 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

durch eine Kante 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑙

ersetzt. Auch hier gibt es den (bis auf 𝑝

π‘Ÿ

) leeren Umkreis zu 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

, innerhalb dessen ein Kreis um 𝑝

π‘Ÿ

𝑝

𝑙

liegt, so dass diese Kante im Delaunaygraphen sein muss.

QED

(68)

Β§4-68 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Um schnell die in Zeile 6 nΓΆtige Suche nach dem Dreieck, in dem 𝑝

π‘Ÿ

liegt,

durchfΓΌhren zu kΓΆnnen, bauen wir eine den trapezfΓΆrmigen Kanten

nachempfundene Suchstruktur 𝐷 in Form eines gerichteten, azyklischen

Graphen auf. Die BlΓ€tter sind die Dreiecke in 𝑇 und die inneren Knoten

entsprechen Dreiecken, die es zu einem frΓΌhen Zeitpunkt im Algorithmus einmal

gab. Suche und Anpassung der Suchstruktur 𝑇 erlΓ€utern die nΓ€chsten Skizzen.

(69)

Β§4-69 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

(70)

Β§4-70 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Um nun noch 𝑝

βˆ’1

, 𝑝

βˆ’2

, 𝑝

βˆ’3

festzulegen, berechnen wir das Maximum M aller BetrΓ€ge aller Koordinaten und setzen 𝑝

βˆ’1

= (3𝑀, 0), 𝑝

βˆ’2

= (0, 3𝑀),

𝑝

βˆ’3

= (βˆ’3𝑀, βˆ’3𝑀).

(71)

Β§4-71 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Analyse

Wir betrachten zunΓ€chst die strukturellen Γ„nderungen durch den Algorithmus.

Dazu sei 𝑃

π‘Ÿ

= {𝑝

1

, … , 𝑝

π‘Ÿ

}, 𝐷𝐺

π‘Ÿ

= 𝐷𝐺({𝑝

βˆ’3

, 𝑝

βˆ’2

, 𝑝

βˆ’1

} βˆͺ 𝑃

π‘Ÿ

) .

Lemma 4.25.: Die erwartete Anzahl erzeugter Dreiecke von DELAUNAYTRIANGULATION ist maximal 9𝑛 + 1.

Beweis: Zu Beginn wird 1 Dreieck erzeugt. In Schritt π‘Ÿ werden ein oder zwei Dreiecke zerlegt, so dass 3 oder 4 neue Dreiecke entstehen. Es entsteht eine entsprechende Anzahl Kanten in 𝐷𝐺

π‘Ÿ

, die bei 𝑝

π‘Ÿ

starten.

Ferner erzeugt jeder Diagonalentausch in LEGALIZEEDGE 2 neue Dreiecke.

Dabei entsteht stets eine Kante, die bei 𝑝

π‘Ÿ

startet. Ist π‘˜ der Grad von 𝑝

π‘Ÿ

in 𝐷𝐺

π‘Ÿ

,

so werden 2 π‘˜ βˆ’ 3 + 3 = 2π‘˜ βˆ’ 3 neue Dreiecke erzeugt.

(72)

Β§4-72 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Mittels RΓΌckwΓ€rtsanalyse stellen wir fest, dass 𝑝

π‘Ÿ

zufΓ€llig aus 𝑃

π‘Ÿ

ausgewΓ€hlt ist.

Also mΓΌssen wir den Erwartungswert fΓΌr π‘˜ bestimmen. Nach 4.14. gibt es in 𝐷𝐺

π‘Ÿ

3 π‘Ÿ + 3 βˆ’ 6 Kanten. Die drei Kanten außen enden nicht in 𝑃

π‘Ÿ

, also bleibt fΓΌr die Summe der Grade

deg (𝑝)

π‘βˆˆπ‘ƒπ‘Ÿ

≀ 2 βˆ™ 3 π‘Ÿ + 3 βˆ’ 6 βˆ’ 3 = 6π‘Ÿ

also 𝐸 deg 𝑝 = 6 und es werden 2 βˆ™ 6 βˆ’ 3 = 9 neue Dreiecke pro Punkt erwartet. Dazu kommt noch das eine Dreieck zu Beginn.

QED

(73)

Β§4-73 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Satz 4.26.: Die Delaunay-Triangulierung einer Menge 𝑃 von n Punkten in der Ebene kann in 𝑂(𝑛 log 𝑛) erwarteter Zeit mit 𝑂(𝑛) erwartetem Speicher berechnet werden.

Beweis: Die Korrektheit wissen wir schon. Aus dem Aussagen ΓΌber die Triangulierung wissen wir, dass 𝑂(𝑛) SpeicherplΓ€tze fΓΌr die Struktur ausreichen.

Das letzte Lemma beschrÀnkt ferner den Umfang der Suchstruktur 𝐷, da jeder Knoten zu einem Dreieck gehârt, das im Laufe des Algorithmus erzeugt wird.

Also ist 𝑂(𝑛) Speicher korrekt.

(74)

Β§4-74 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Ferner wissen wir aus dem Lemma 4.25., dass bis auf die Punktsuche alle Schritte 𝑂(𝑛) Zeit benΓΆtigen. Der Aufwand der Suche ist linear in der Anzahl Dreiecke, die in irgendeiner Zeit erzeugt wurden und in denen 𝑝

π‘Ÿ

liegt.

Betrachten wir die beiden FΓ€lle zur ZerstΓΆrung von Dreiecken:

β€’ Ein neuer Punkt 𝑝

𝑙

wird innerhalb eines Dreieckes 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

eingefΓΌgt.

β€’ Ein Diagonalentausch ersetzt 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

π‘˜

und 𝑝

𝑖

𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

durch 𝑝

π‘˜

𝑝

𝑙

𝑝

𝑖

und 𝑝

π‘˜

𝑝

𝑗

𝑝

𝑙

.

Stets ist ein Dreieck Ξ” durch einen neuen Punkt zerstΓΆrt worden, wobei 𝑝

π‘Ÿ

im Umkreis des Dreiecks liegt. Sei nun 𝐾(Ξ”) die Anzahl der Punkte in 𝑃, die im Umkreis von Ξ” liegen. Da Ξ” beim Auftreten des ersten Punktes im Umkreis zerstΓΆrt wird, ergibt sich

𝑂 𝑛 + π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 Ξ” )

Ξ”

= 𝑂 𝑛 + π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 Ξ” )

Ξ”

als Aufwand, wobei Ξ” ΓΌber alle im Algorithmus erzeugten Dreiecke lΓ€uft.

(75)

Β§4-75 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Im nΓ€chsten Lemma zeigen wir

𝑂 𝑛 + π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 Ξ” )

Ξ”

= 𝑂(𝑛 log 𝑛)

QED

(Eigentlich reicht als Aufwand fΓΌr die Punktsuche die Anzahl der Dreiecke, in denen der Punkt liegt.

Diese Zahl ist aber sicher kleiner oder gleich der Anzahl der Dreiecke, in deren Umkreis der Punkt

liegt. Wir nutzen diese Zahl, weil sie einfacher zu berechnen ist.)

(76)

Β§4-76 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Lemma 4.27.: Wenn P eine Punktmenge in allgemeiner Lage ist, gilt

π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 Ξ” )

Ξ”

= 𝑂(𝑛 log 𝑛)

wobei die Summe ΓΌber alle vom Algorithmus erzeugten Dreiecke Ξ” lΓ€uft.

Beweis: Wenn P in allgemeiner Lage ist, so auch die Teilmenge 𝑃

π‘Ÿ

. Damit gibt es einen eindeutigen Graphen 𝐷𝐺 {𝑝 βˆ’3 , 𝑝 βˆ’2 , 𝑝 βˆ’1 } βˆͺ 𝑃 π‘Ÿ , dessen Menge von Dreiecken wir 𝑇

π‘Ÿ

nennen. Die Dreiecke aus Schritt π‘Ÿ des Algorithmus sind dann 𝑇

π‘Ÿ

\𝑇

π‘Ÿβˆ’1

. Also gilt

π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 Ξ” )

Ξ”

= π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 βˆ† )

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿ\π‘‡π‘Ÿβˆ’1 𝑛

π‘Ÿ=1

(77)

Β§4-77 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Zu einem Punkt π‘ž sei π‘˜(𝑃

π‘Ÿ

, π‘ž) die Anzahl der Dreiecke βˆ† in 𝑇

π‘Ÿ

, so dass π‘ž in 𝐾 βˆ† liegt, und davon π‘˜(𝑃

π‘Ÿ

, π‘ž, 𝑝

π‘Ÿ

) die Anzahl der Dreiecke inzident zu 𝑝

π‘Ÿ

. Da alle neuen Dreiecke im Schritt π‘Ÿ inzident zu 𝑝

π‘Ÿ

sind, folgt

π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 βˆ† )

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿ\π‘‡π‘Ÿβˆ’1

= π‘˜(𝑃

π‘Ÿ

, π‘ž, 𝑝

π‘Ÿ

)

π‘žβˆˆπ‘ƒ\π‘ƒπ‘Ÿ

(78)

Β§4-78 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Sei nun 𝑃

π‘Ÿβˆ—

eine feste Wahl von 𝑃

π‘Ÿ

. Wir berechnen den Erwartungswert fΓΌr alle Permutationen von 𝑃 mit diesem festen 𝑃

π‘Ÿβˆ—

. Da ein Dreieck βˆ†βˆˆ 𝑇

π‘Ÿβˆ—

mit Wahr- scheinlichkeit

3

π‘Ÿ

zu 𝑝

π‘Ÿ

∈ 𝑃

π‘Ÿβˆ—

inzident ist, gilt

𝐸[π‘˜ 𝑃

π‘Ÿβˆ—

, π‘ž, 𝑝

π‘Ÿ

] ≀ 3π‘˜(𝑃

π‘Ÿβˆ—

, π‘ž) π‘Ÿ

Wenn wir ΓΌber alle π‘ž ∈ 𝑃\𝑃

π‘Ÿβˆ—

summieren, folgt

𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾(βˆ†))

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿ\π‘‡π‘Ÿβˆ’1

≀ 3

π‘Ÿ π‘˜(𝑃

π‘Ÿ

, π‘ž)

π‘žβˆˆπ‘ƒ\π‘ƒπ‘Ÿ

Ferner ist jedes q als p

r+1

gleich wahrscheinlich, also:

𝐸 π‘˜ 𝑃

π‘Ÿβˆ—

, 𝑝

π‘Ÿ+1

= 1

𝑛 βˆ’ π‘Ÿ π‘˜(𝑃

π‘Ÿβˆ—

, π‘ž)

π‘žβˆˆπ‘ƒ\π‘ƒπ‘Ÿ

und somit

𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 βˆ† )

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿ\π‘‡π‘Ÿβˆ’1

≀ 3 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ

π‘Ÿ 𝐸 π‘˜ 𝑃

π‘Ÿβˆ—

, 𝑝

π‘Ÿ+1

(79)

Β§4-79 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Nun ist π‘˜(𝑃

π‘Ÿβˆ—

, 𝑝

π‘Ÿ+1

) die Anzahl Dreiecke βˆ†βˆˆ 𝑇

π‘Ÿβˆ—

mit 𝑝

π‘Ÿ+1

∈ 𝐾(βˆ†). Genau diese Dreiecke werden im Schritt π‘Ÿ + 1 verΓ€ndert, also

𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 βˆ† )

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿβˆ—\π‘‡π‘Ÿβˆ’1βˆ—

≀ 3 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ

π‘Ÿ 𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝑇

π‘Ÿβˆ—

\𝑇

π‘Ÿ+1βˆ—

)

Nach Theorem 4.14 sind in 𝑇

π‘šβˆ—

genau 2 π‘š + 3 βˆ’ 2 βˆ’ 3 = 2π‘š + 1 Dreiecke, also hat 𝑇

π‘Ÿ+1βˆ—

2 Dreiecke mehr als 𝑇

π‘Ÿβˆ—

:

𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘(𝐾 βˆ† )

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿβˆ—\π‘‡π‘Ÿβˆ’1βˆ—

≀ 3 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ

π‘Ÿ (𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘ 𝑇

π‘Ÿ+1βˆ—

\𝑇

π‘Ÿβˆ—

βˆ’ 2)

(80)

Β§4-80 Algorithmische Geometrie

Abteilung fΓΌr Bild- und Signalverarbeitung

Nun nehmen wir das Mittel ΓΌber alle 𝑃

βˆ—

auf beiden Seiten, was die Aussage nicht Γ€ndert. Dann kΓΆnnen wir noch nutzen, dass im Mittel maximal 6 Dreiecke in 𝑇

π‘Ÿ+1

inzident zu 𝑝

π‘Ÿ+1

sind und genau diese card (𝑇

π‘Ÿ+1

βˆ’π‘‡

π‘Ÿ

) ausmachen. Also

𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘ 𝐾 βˆ†

βˆ†βˆˆπ‘‡π‘Ÿβˆ—\π‘‡π‘Ÿβˆ’1βˆ—

≀ 3 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ

π‘Ÿ 𝐸 π‘π‘Žπ‘Ÿπ‘‘ 𝑇

π‘Ÿ+1βˆ—

\𝑇

π‘Ÿβˆ—

βˆ’ 2

= 3 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ

π‘Ÿ 6 βˆ’ 2

= 12 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ

π‘Ÿ

12 𝑛 βˆ’ π‘Ÿ π‘Ÿ

𝑛 π‘Ÿ=1

= 12𝑛 1 π‘Ÿ

𝑛 π‘Ÿ=1

βˆ’ 12𝑛 = 𝑂(𝑛 log 𝑛)

QED.

Referenzen

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