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6. Zusammenfassung

Ausgangslage

Im Gewerbegebiet Fachenfelde Süd ist die Ansiedlung des Aldi Logistik-zentrums geplant. Hierfür ist auf der Basis einer aktuellen Verkehrserhe-bung die verkehrliche Bewertung der Verkehrsanlagen zu erarbeiten.

Analyseverkehrsbelastung

Zur Erfassung der derzeitigen Verkehrsbelastung wurden am Knotenpunkt der Uhlenhorst / Harburger Straße (K 86) die Verkehrsströme mittels Video-technik über 24 Stunden analysiert. Die Erhebungen wurden am Donners-tag, den 15.06.2017 außerhalb der Ferienzeiten durchgeführt.

Die Harburger Straße (K 86 West) weist am Werktag eine Querschnittsbe-lastung von rund 13.450 Kfz/24h (davon 1.675 Lkw/24 h) auf. Die Straße Uhlenhorst wird von rund 5.200 Kfz/24h (davon 1.550 Lkw/24 h) befahren.

Prognoseverkehrsmengen

Die allgemeine Verkehrszunahme für das Prognosejahr 2030 kann aus dem Verkehrsmodell des Landkreises Harburg abgeleitet werden. Daraus ergibt sich eine Zunahme um rund 13 %.

Im direkten Umfeld des Knotenpunktes sind einerseits die Entwicklung des Rewe Zentrallagers (östlich der Uhlenhorst) und andererseits das Gewer-begebiet Fachenfelde Süd mit der Ansiedlung des Aldi Logistikzentrums zu betrachten.

Bei der Weiterentwicklung des Rewe Zentrallagers wird die Verkehrszu-nahme durch die 13-prozentige allgemeine Steigerung des Verkehrs im Zuge der Straße Uhlenhorst abgedeckt.

Für das Verkehrsaufkommen des Zentrallagers von Aldi im Gewerbegebiet Fachenfelde Süd können die Bestandsdaten aus dem alten Standort in Oh-lendorf übernommen werden. Danach wurde mit 270 PKW-Fahrten und 268 Lkw am Tag zu rechnen. Aufgrund der zwischenzeitlich beschlossen Schließung des Aldi-Zentrallagers in Beverstedt und der Verlagerung zum Standort Stelle wird das Verkehrsaufkommen bei 386 PKW-Fahrten und 372 Lkw-Fahrten am Tag als Summe beider Richtungen liegen.

29 6. Zusammenfassung Aufgrund des Schichtbetriebes des Aldi Zentrallager treten die

Verkehrs-mengen hauptsächlich außerhalb der verkehrlichen Spitzenstunden auf, sodass der Einfluss auf die Verkehrsqualität sehr gering ist.

Bewertung der Verkehrsanlagen und Handlungsempfehlungen

KVP Harburger Straße / Uhlenhorst / Planstraße

Es ist geplant den Knotenpunkt Harburger Straße (K 86) / Uhlenhorst zu einem Kreisverkehrsplatz umzubauen und über den südlichen Arm die Ansiedlung im Gewerbegebiet Fachenfelde Süd mit zu erschließen.

Dieser Kreisverkehrsplatz weist unter Berücksichtigung der Prognose-verkehrsströme eine sehr gute Verkehrsqualität auf. Auch bei gleichsberechnungen unter Berücksichtigung eines erhöhten Ver-kehrsaufkommens des Aldi Logistiklagers wird eine gute Verkehrsqua-lität mit hohen Kapazitätsreserven berechnet.

Knotenpunkt K 10 / K 86 / Homsstraße / AS Maschen

Für diesen Knotenpunkt ist festzustellen, dass dieser nach der Um-markierung rechnerisch eine schlechtere Verkehrsqualität als im Vor-herzustand aufweist. Es wird daher empfohlen, die ursprüngliche Fahr-streifenmarkierung wieder herzustellen und eine optimierte zulaufge-steuerte Phasenfolge umzusetzen. Damit können die Analysebelas-tung einschließlich geringer Erhöhungen – insbesondere wenn diese außerhalb der verkehrlichen Spitzenstunden auftreten - wie z. B. infol-ge des infol-geplanten Aldi Logistikzentrums, langfristig leistungsfähig ab-gewickelt werden.

Für die Berechnung der Prognoseverkehrsmengen wird das makro-skopische Verkehrsmodell Nordwestdeutschland (VM-NWD) der SSP Consult herangezogen, das die Straßenverkehrsnachfrage im Jahr 2015 und im Prognosehorizont 2030 berücksichtigt. Die Auswertung der Verkehrsaufkommenswerte für die Verkehrsbezirke von den Ge-meinden Stelle und Seevetal im Analyse- und Prognosehorizont ver-deutlicht, dass im Verkehrsmodell eine starke Verkehrszunahme, die nicht durch die allgemeine Verkehrszunahme begründet ist, berück-sichtigt wurde.

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Dies bedeutet, dass die strukturelle Entwicklung entsprechend der Bauleitplanung der Gemeinden bei der Bewertung der verkehrlichen Erschließung nicht zu 100 % angesetzt werden darf, wenn das Prog-nosemodell des VM-NWD als Grundlage dient. Sofern also Zahlen des vom Logistiklager verursachten zusätzlichen Verkehrs eingestellt wer-den, wären diese eigentlich nur zu einem untergeordneten Anteil neu berücksichtigen.

Um die durch das Vorhaben in Stelle ausgelöste zusätzliche Verkehrs-belastung langfristig (auch für das Jahr 2030) zu bewältigen, genügt eine Ummarkierung im Knotenpunkt sowie eine Umstellung der Am-pelphasen. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.

Unter Berücksichtigung der Prognoseverkehrsmengen im Jahr 2030 des VM-NWD wird unabhängig vom Vorhaben in Stelle der Knoten-punkt ohne Ausbau keine ausreichende Verkehrsqualität mehr aufwei-sen. Dabei beruht die Zunahme im Prognosehorizont weniger auf der allgemeinen Verkehrszunahme als vielmehr auf unterstellten baulichen Entwicklungen in den Gemeinden Seevetal und Stelle. Daraus folgt zum einen, dass – unabhängig vom Logistikzentrum in Stelle – gene-relle Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsqualität ergriffen werden müssen oder zukünftige Bauleitplanungen lediglich geringe Verkehrsaufkommen auslösen können.

Insofern ist anzunehmen, dass der Knotenpunkt auch im Jahre 2030 noch leistungsfähig ist, wenn neben der aktuellen Planungen (v.a.

ALDI-Logistikzentrum) keine weiteren verkehrsintensiven Projekte in Seevetal oder Stelle umgesetzt werden, die ihren Verkehr über die AS Maschen abwickeln.

Hieraus folgt, dass mit der Umsetzung der Maßnahmen zur Ummarkie-rung und NeuprogrammieUmmarkie-rung der Lichtsignalanlage im Hinblick auf das geplante ALDI-Logistikzentrum Verkehrskonflikte hinreichend auch perspektivisch bewältigt werden können.

Zur Kapazitätserhöhung des Knotenpunktes und somit die Option wei-tere strukturelle Entwicklungen mit moderatem Verkehrsaufkommen zu

31 6. Zusammenfassung eröffnen, wird empfohlen, die Rampe der AS Maschen um einen

Fahr-streifen aufzuweiten, sodass für die einzelnen Verkehrsströme separa-te Fahrstreifen zur Verfügung ssepara-tehen (separasepara-ter Rechtsabbieger, sepa-rater Geradeausfahrstreifen, sepasepa-rater Linksabbieger). Unter dieser Voraussetzung wird eine ausreichende Verkehrsqualität (QSV Stufe D) mit weiteren Kapazitätsreserven erreicht.

Diese Aussagen beziehen sich auf den Prognosehorizont 2030. Den-noch wird es aus gutachterlicher Sicht als zielführend angesehen, dass alle Beteiligten (Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV GB Verden), Landkreis Harburg, Gemeinde Seevetal und Gemeinde Stelle) sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständi-gen, sodass die erforderlichen Planungsschritte für den Ausbau des Knotens zeitnah eingeleitet werden können. Vor dem Hintergrund der oben genannten Ausführungen muss auch in der aktuell laufenden Verkehrsuntersuchung zum Ausbau des Knotenpunktes K 89/ K 10/

Homsstraße bzw. der AS Maschen das Verkehrsmengengerüst neu definiert werden.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird derzeit u. a. die kapazitive Erweiterung der bestehenden Anschlussstelle AS Maschen untersucht.

Dabei geht es im Wesentlichen darum, die konfliktträchtigen Verkehrs-ströme der K 10 aus Richtung Westen und der K 86 aus Richtung Os-ten zu trennen und diese mittels zusätzlicher Anschlussrampen auf bzw. von der A 39 zu führen. Dies bedeutet, dass östlich der vorhan-denen Anschlussrampen zusätzliche Verbindungsrampen zwischen der K 86 und der A 39 hergestellt werden müssen. Dadurch wird die Anzahl der kreuzenden Ströme am Knotenpunkt K 10/ K 86/ Homs-straße/AS Maschen verringert und die Leistungsfähigkeit nachhaltig erhöht. Gleichzeitig wird die Verkehrsqualität entsprechend der Vorga-ben der Straßenbauverwaltung (Mindestanforderung: Qualitätsstufe D entspricht einer ausreichenden Verkehrsqualität) erreicht.

AS Winsen West

Die durchgeführten Verkehrserhebungen am Knotenpunkt Harburger Straße (K 86) / Uhlenhorst zeigen deutlich, dass der überwiegende An-teil des Verkehrs aus der Straße Uhlenhorst in Richtung Westen (A 39)

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abfließt. Bei den PKW-Verkehr fahren rund 65 % und bei Lkw-Verkehr über 85 % in Richtung Westen.

Aufgrund dieser Verkehrsverteilung, die auch für das Logistiklager von Aldi anzunehmen ist, wird die Verkehrszunahme an der AS Winsen West sehr gering sein, so dass es zu keiner Verschlechterung der Ver-kehrsqualität kommen wird.

Hannover, 25.03.2020

Dipl.-Ing. Ralf Losert

Geschäftsführer

-PGT Umwelt und Verkehr GmbH