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Zusammenfassung und abschließende Empfehlungen

Viele Ausbildungsstätten sind gut ausgestattet und bieten oftmals auch Abteilungen verschiedenster Fachkundebereiche an. Die Universitätskliniken bieten hier die meisten Ausbildungsstellen unter allen Befragten.

Durch die Einführung der Studiengänge Medizinische Physik nimmt die Zahl der MPEs mit einem solchen Studium als Hintergrund zu, gefolgt von Studierenden der Physiker und der Medizintechnik. Dennoch fühlten sich die Befragten im Mittel nur befriedigt theoretisch auf ihre MPE-Ausbildung vorbereitet, wobei die Defizite in vielen verschiedenen Bereichen aufgezeigt wurden. Die durchschnittliche Zeit für die Stellensuche betrug unter den Befragten ungefähr sechs Monate.

Die meisten Fachkunden werden in der Tele- und Brachytherapie erlangt, wobei die Röntgen-Fachkunde unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern überwiegend als weitere Röntgen-Fachkunde in Betracht gezogen wird.

Die Befragten fühlten sich überwiegend gut auf die Tätigkeit als MPE durch die Sachkundeausbildung vorbereitet; unabhängig von den theoretischen Vorkenntnissen. Sie werden primär durch fachkundiges Personal angeleitet und in die Tätigkeiten eingewiesen.

Hier wurde allerdings, unabhängig vom Ort der Ausbildung (Uniklinik, private Praxis, etc.), ein sehr inhomogenes Bild der behandelten Inhalte sowie der Qualität der Vermittlung geschildert. Die Auszubildenden bemängelten, dass es keinen detaillierten Leitfaden bzw.

Richtlinie gibt, welche für die Ausbildung, das Selbststudium und zur Vorbereitung für Fachgespräche hilfreich wären. Für weniger als die Hälfte der Auszubildenden wurde eine Zeit für das Selbststudium nach StrSchV in den Arbeitsalltag eingeräumt. Allerdings wurde dem überwiegenden Teil der Befragten die Möglichkeit zur externen Weiterbildung gegeben.

Es ist außerdem festzustellen, dass nicht an allen Ausbildungsstätten den Auszubildenden ein Ansprechpartnerin/Ansprechpartner bzw. Mentorin/Mentor zur Seite gestellt wird. Waren diese vorhanden, wurden deren Qualifikationen mit Gut bis Sehr Gut bewertet und sie konnten überwiegend Hilfestellungen bieten. Dennoch wird eine regelmäßige Evaluierung der Mentorinnen und Mentoren gewünscht.

Seitens der Sachkundezeugnisse ausstellenden Ausbilderinnen und Ausbilder sind die Qualifikationen stark gestreut. Eine Eingangsvoraussetzung oder eine berufliche Erfahrung nach Fachkundeerwerb, die zur Ausbildung ermächtigt, gibt es nicht. Des Weiteren berichten die Ausbilderinnen und Ausbilder von sehr uneinheitlichen Vorbereitung auf die Ausbildungstätigkeit. Viele Ausbilderinnen und Ausbilder greifen hier auf ihren eigenen Erfahrungsschatz zurück. Die Ausbilderinnen und Ausbilder bemängeln ebenso wie die Auszubildenden, dass ihnen kein detaillierter Leitfaden für die Ausbildung in der Sachkundezeit (mit einem Curriculum) zur Verfügung steht, an dem sich sowohl Ausbilderinnen und Ausbilder als auch Auszubildende orientieren können. Hierfür wären Vorgaben einer zentralen Behörde wünschenswert

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Um eine Integrierbarkeit der Ausbildung neben den eigentlichen Tätigkeiten garantieren zu können, wünschen sich die Ausbilderinnen und Ausbilder einen besseren Personalschlüssel und eine für die Ausbildung vorgesehene Struktur im Arbeitsalltag. Zuletzt wurden die Fähigkeiten und Kenntnisse der Absolventinnen und Absolventen von Studiengängen mit integrierter Sachkundeausbildung im Vergleich zu MPE mit einer regulären Sachkundezeit verglichen. Hier wurden Unterschiede festgestellt und für jedes Modell sowohl Vor- als auch Nachteile benannt.

Festzuhalten ist, dass sich alle Befragten, MPE in Ausbildung sowie die Ausbilderinnen und Ausbilder, für bundesweit einheitliche Standards für die MPE-Ausbildung und eine zentrale Fachkundevergabe aussprechen. Hier kann die DGMP eine wichtige Rolle einnehmen und Empfehlungen für diese Standards erarbeiten.

Hierbei können das Erarbeiten von Leitfäden/Richtlinien mit detailliertem Curriculum der Einsatz von qualifizierten Mentorinnen und Mentoren und die Evaluierung der Ausbilderinnen und Ausbilder erste Schritte darstellen.

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Anhang 1: Fragenkatalog: MPE Ausbildung – Auszubildende

Zielgruppe: vorrangig Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger als klinische MPE in Deutschland (junge MPE am Ende der praktischen Ausbildungsphase, zu Beginn im klinischen Berufsalltag, bis maximal fünf Jahre nach Erhalt der Fachkunde)

1. Wie alt sind Sie?

2. Was ist ihr höchster Abschluss?

3. Welche Hochschule haben Sie besucht?

4. Welchen Studiengang haben Sie gewählt? (Mehrfachauswahl möglich)

5. Art der Erlangung der Sachkunde: Master-Studium mit integriertem Sachkundeerwerb oder Stelle zum Erwerb der Sachkunde nach dem Studium selbst organisiert?

6. Wie lange hat es gedauert bis Sie einen Ausbildungsplatz für die Sachkunde erhalten haben (in Monaten)?

7. Wie gut fühlten Sie sich durch die theoretischen Vorkenntnisse aus der Hochschule auf die praktische Phase vorbereitet (Schulnoten 1-6)?

8. In welchen Fachgebieten gab es seitens der theoretischen Ausbildung Defizite?

Themenbereich 1: Strahlenschutz allgemein Themenbereich 2: Teletherapie

Themenbereich 3: Nuklearmedizin Themenbereich 4: Brachytherapie Themenbereich 5: Röntgen Sonstiges

9. In welcher/-n Einrichtung/-en haben Sie Ihre Sachkundezeit absolviert oder absolvieren diese noch? (Uniklinikum, Stätisches Klinikum, private Praxis, MVZ, sonstige Einrichtungen)

10. Falls Sie die Sachkundezeit an mehreren Einrichtungen absolviert habe, was war der Grund hierfür?

11. Wie viele weitere MPE in Ausbildung gibt es in Ihrer Einrichtung?

12. Welche Fachgebiete unterhält Ihre Einrichtung? (Mehrfachantwort möglich) 13. Geräte in Ihrer Einrichtung:

a) Tele-/Partikeltherapie: Wie viele Beschleuniger/Beschleunigerplätze betreibt Ihr Klinikum/Ihre Praxis?

b) Brachytherapie: Welche Technik betreibt Ihr Klinikum/Ihre Praxis?

c) Nuklearmedizin: Ist Ihr Klinikum/Ihre Praxis sowohl diagnostisch als auch therapeutisch tätig?

Welche Geräte kommen in der diagnostischen Nuklearmedizin zum Einsatz? Welche Verfahren kommen in der therapeutischen Nuklearmedizin zum Einsatz?

d) Röntgen: Wie viele Röntgengeräte/CTs betreibt Ihr Klinikum/Ihre Praxis?

14. Welche Fachkunden haben/werden Sie nach diesen 2 Jahren erhalten?

15. Von welcher Behörde (Bundesland) haben Sie Ihre Fachkunde bekommen oder werden diese voraussichtlich beantragen?

16. Haben Sie die Fachkunde selbstständig beantragt oder übernimmt das Ihr Arbeitgeber?

17. Wenn Sie die Fachkunde schon bekommen haben, wurden Sie zu einem Fachgespräch geladen?

18. Fühlten Sie sich durch die Ausbildung in der Sachkundezeit genügend auf dieses Gespräch vorbereitet?

19. Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten bei der Vorbereitung des Fachgespräches? (Freitext) 20. Würden Sie sagen, dass bei einer guten Ausbildung das Fachgespräch überflüssig ist?

21. Wenn Sie nicht alle zuvor genannten Fachkunden in den 2 Jahren erlangt haben, wollen Sie oder haben Sie während der Arbeitszeit noch weitere Fachkunden erlangen/erlangt?

22. In welchem Bereich wollen Sie weitere Fachkunden erlangen?

23. Wurden Sie von der ausbildenden Institution nach Ihrer Sachkundezeit als MPE angestellt/übernommen?

24. Empfanden Sie die Qualität der Ausbildung in allen oben genannten Ausbildungseinrichtungen

gleich oder gab es große Unterschiede?

(Freitext-Antwort: Bei Unterschieden: Beschreiben Sie kurz, was den Unterschied ausmachte und was Sie als gut oder schlecht empfanden. Wenn nicht, ist Ihnen der Wechsel in eine andere

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Klinik/Einrichtung schwergefallen oder konnten Sie Ihre Tätigkeit als MPE sofort mit aller Verantwortung übernehmen? Waren Sie bestens durch Ihre Sachkundezeit vorbereitet?)

25. Hatten Sie einen persönlichen Ansprechpartner/Mentor in Ihrer Ausbildungseinrichtung (wurde ein solcher ernannt)?

26. Wie gut schätzen Sie die Qualität/Ausbildungsstand Ihres Mentors oder ggf. Teams ein?

(Schulnoten 1-6)

27. Wurde Ihnen ein Leitfaden zur Gestaltung der 2 Jahre Sachkundezeit vorgelegt? Gab es klare Lern-Zwischenziele?

28. Wurde Ihnen während der Arbeitszeit Raum für ein Selbststudium eingeräumt (Richtlinien, Fachliteratur, DIN, etc.)?

29. Dürfen/durften Sie während Ihrer Sachkundezeit eine Weiterbildung besuchen (Lehrgang, Workshops, Kongress, etc.)?

30. Fanden in regelmäßigen Abständen Evaluationsgespräche/Kolloquien mit einem MPE (z.B. dem persönlichen Mentor) aus der Klinik/Praxis statt?

31. Wie bewerten Sie die Qualität dieser Evaluierungsgespräche (hinsichtlich tatsächlicher Kompetenzabfrage)? (Schulnoten 1-6)

32. Wurden Ihnen während Ihrer Sachkundeausbildung die folgenden Kenntnisse in den verschiedenen Themenbereichen gleichermaßen beigebracht oder beschränkt sich Ihre Tätigkeit nur auf eine oder zwei der genannten Kenntnisbereiche? Bitte bewerten Sie nur die Themenbereiche, für den Sie auch eine Sachkunde absolvieren/absolviert haben. (Themen:

Allgemein, Teletherapie, Nuklearmedizin, Brachytherapie, Röntgen, Partikeltherapie)

33. Welche der o.g. Kenntnisse wurden Ihnen während der Sachkundezeit in Ihrem Fachgebiet nicht oder nicht tiefgründig genug beigebracht? (Freitext-Antwort)

34. Wurden Sie in Ihrem Fachgebiet in alle praktischen Tätigkeiten durch einen Kollegen eingewiesen?

35. Gab es für die verschiedenen Bereiche immer einen Kollegen, den Sie befragen konnten?

36. Wurden Sie in die Korrespondenz mit der Behörde eingeweiht?

37. Wenn Sie schon als MPE arbeiten, schätzen Sie auf einer Skala von 1-6 ein, wie gut Sie sich in der Anfangsphase durch die Sachkundezeit auf die Verantwortung als MPE vorbereitet gefühlt haben.

(1- sehr gut, 6-wniger, arbeite nicht als MPE)

38. Wenn Sie sich noch innerhalb der Sachkundezeit befinden: Haben Sie vor, Ihre Sachkunde a) abzuschließen und b) nach Fachkundeerwerb in Ihrem Gebiet weiterhin tätig zu sein?

39. Würden Sie eine regelmäßige Evaluierung der Ausbilder befürworten?

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Anhang 2: Fragenkatalog: MPE Ausbildung – Ausbilderinnen und Ausbilder

Zielgruppe: alle MPE, die ausbilden und Sachkundezeugnisse ausstellen (fachkundig seit mind. 5 Jahren) 1. Wie alt sind Sie (in Jahren)?

2. Wie lange sind Sie schon als MPE tätig (in Jahren)?

3. Was ist Ihr höchster Abschluss?

4. Wie wurden Sie auf die Ausbildung vorbereitet? (Freitext: methodisch/inhaltlich? Was gilt es wie zu vermitteln? Durch die DGMP oder andere Institution/Behörde?)

5. Gibt es einen internen Leitfaden in Ihrer Einrichtung (detailliertes Curriculum), der Ihnen die Betreuung der MPE in Ausbildung erleichtert?

6. Würden Sie einen Leitfaden/eine Richtlinie für die Ausbildung von MPE in der Tätigkeit als Ausbilder unterstützen?

7. Integriert sich die Ausbildung der MPE gut in den Arbeitsalltag oder fühlen Sie sich dadurch zusätzlich belastet? (intergiert sich sehr gut, integriert sich gut, eher nicht so gut, eher lästig) Bei weniger guter Integrierbarkeit, weiterführende Fragen:

a. Denken Sie, dass Sie mehr Personal für die MPE-Ausbildung bräuchten?

b. Denke Sie, dass eine verbesserte Struktur der Arbeitsabläufe in Ihrer Abteilung Ihnen und Ihren Kollegen mehr Valenzen für die Betreuung verschaffen würde?

8. Bitte beantworten Sie die Fragen entsprechend folgender Sätze (1 – sehr gut/sehr oft, 6 – ungenügend/nie):

a. Denken Sie, dass die MPE in Ausbildung durch Sie gut betreut werden? Wie gut schätzen Sie Ihre Qualifikationen dazu ein?

b. Führen Sie regelmäßig Kolloquien/Konsultationsgespräche mit Ihren MPE in Ausbildung durch (um gegenseitiges Feedback und den Kenntnisstand einzuholen)?

9. Nach wieviel Einarbeitungszeit arbeiten die MPE in Ausbildung selbstständig und stellen dadurch eine Unterstützung für das Team dar?

10. Mit welchen Tätigkeiten fangen die MPE in Ausbildung dann selbstständig an zu arbeiten? (Freitext) 11. Wie lange betreuen Sie schon MPE in Ausbildung und stellen Sachkundezeugnisse aus (in Jahren)?

12. Betreuen Sie MPE in Ausbildung, die Ihre Sachkunde innerhalb eines der neu etablierten Masterstudiengänge mit integriertem Sachkundeerwerb absolvieren?

13. Betreuen die auch MPE in Ausbildung, die aus anderen Studiengängen kommen?

14. Können Sie einen Unterschied in der Vorkenntnis bei Absolventinnen und Absolventen eines der neu etablierten Masterstudiengänge mit integriertem Sachkundeerwerb und anderen Studiengängen erkennen?

15. Gibt es Vor- und Nachteile beider Systeme?

16. Bitte benennen Sie kurz die Unterschiede in der Vorkenntnis bei Absolventinnen und Absolventen eines der neu etablierten Masterstudiengänge mit integriertem Sachkundeerwerb und anderen Studiengängen. (Freitext-Antwort)

17. Würden Sie sich eine einheitliche Fachkundevergabe durch eine zentrale Behörde in Deutschland wünschen?

18. Würden Sie sich einen einheitlichen, detaillierten Leitfaden (Curriculum) zur Ausbildung von MPE durch eine zentrale Behörde in Deutschland wünschen?

19. Würden Sie eine Evaluierung der Ausbilder für eine verbesserte Qualität der MPE-Ausbildung unterstützen?