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Naturnaher Waldbau und Förderung der biologischen Vielfalt im Wald

7 Zielkonflikte bei der Biodiversitätsförderung

im Wald

Als Querschnitts- und Langfristauf-gabe wird die Biodiversitätsförderung von heutigen Interessen und zukünf-tigen Entwicklungen beeinflusst, wel-che die Arten, Lebensräume und deren Wechselwirkungen beeinträchtigen. Es müssen Zielkonflikte unterschieden werden

– innerhalb des Naturschutzes – zwischen Natur- und Klimaschutz – zwischen Waldwirtschaft,

Landwirt-schaft und Naturschutz

– zwischen Naturschutz und Freizeit-nutzung

lung hin zu einem System der verstärkt räumlich differenzierten Waldbehand-lung ist fachlich zu begrüssen. Damit können neben den naturräumlichen Gegebenheiten und Potenzialen auch die Besitzverhältnisse im Wald besser berücksichtigt werden. Bund und Kan-tone spielen bei der überregionalen Biodiversitätsförderung im Rahmen von grossflächigen Naturwald- und Sonderwaldreservaten eine entschei-dende Rolle.Von einzelnen Kantonen (z. B. AG, GR, VD, ZH) wurden bereits modellhafte Konzepte für biologische Vielfalt oder schützenswerte Waldfor-men konzipiert.

ten vorrangig zugunsten eines Bio-diversitätsziels geschieht. Eine mul-tifunktionale Waldbewirtschaftung, die alle anerkannten Waldfunktionen und Ökosystemleistungen überall und jederzeit erbringen will, ist eine Illu-sion. Ein solches Bewirtschaftungs-konzept verliert seine Wirkung in den Ecken des Wirkungsdiagramms (Abb.

3), also gerade dort, wo die ökologi-schen Niökologi-schen für seltene und gefähr-dete Waldtypen und Arten liegen. Dies wurde auch vom Bund und den Kan-tonen erkannt und wird im Rahmen des Neuen Finanzausgleichs durch das BAFU angegangen. Diese

Entwick-Tab. 3. Heutige und anstehende Zielkonflikte bei der Förderung der Biodiversität im nachhaltig genutzten Wald.

Zielkonflikte zwischen Biodiversitätsförderung und

Konfliktfelder Bemerkungen Lösungsansätze

Naturschutz Artenschutz vs.

Prozessschutz Prozessschutzmassnahmen können Ziele des Artenschutzes (z. B. Arten des lichten Waldes) beeinträchtigen

Räumliche Trennung dieser zwei Ins-trumente

Prozessschutz vs.

invasive Arten

Die Integration von Störungsflächen in den Wald-naturschutz kann die unerwünschte Ausbreitung von invasiven Arten fördern

Reduktion von nicht-natürlicher Kon-kurrenz durch die Kontrolle von inva-siven Arten

Naturwaldreservate vs. Habitatspezia-listen von Zerfalls-phasen

Heutige Naturwaldreservate sind meistens noch mehr als 100 Jahre davon entfernt, die Funktion von sekundären Urwäldern zu übernehmen

Möglichst alte Bestände mit Vorkom-men von seltenen Arten (Urwald-Reliktarten) als Reservatsflächen aus-scheiden

Kulturhistorische Waldformen

Mittelwälder, Niederwälder, Selven und Wald-weiden und ihre Artengemeinschaften waren das zufällige Ergebnis früherer Waldnutzungen, die es heute nicht mehr gibt und nur beschränkt simu-liert werden können

Räumlich begrenzte Wiedereinfüh-rung auf Flächen mit ehemaligen Nut-zungen

Klimaschutz CO2-Senken vs.

Naturwaldreservate Neuere Studien zeigen, dass es sich hier wahr-scheinlich nur um einen vermeintlichen Konflikt handelt (vgl. Text)

Holzproduktion, Senkenleistung und Biodiversitätsförderung sind aufein-ander abzustimmen

Energieholz vs.

Totholz und Natur-waldreservate

Energieholzproduktion und Totholzakkumulation

sind kaum auf der gleichen Fläche möglich Räumliche Segregation Waldwirtschaft Erschliessungen

mit Forststrassen

Die Schweiz hat eine der grössten Erschliessungs-dichten im Wald. Dies fördert die Fragmentierung von wertvollen Lebensräumen und Sekundärnut-zungen

Alternative Nutzungsformen ohne feste oder nur mit Basiserschliessung

Landwirtschaft Lineare Übergänge Wald-Offenland

Die häufigen schmalen Waldränder und linearen Übergänge zum intensiv bewirtschafteten Kultur-land vermindern das Lebensraumpotenzial von Waldrändern für die biologische Vielfalt

Graduelle Übergänge zwischen Wald und Offenland angrenzend an exten-siv genutztes Kulturland fördern Freizeit und Sport Menschlichen

Stö-rungen vs. Brut- und Winterökologie empfindlicher Arten

Die verbreitete und zunehmende Nutzung des Waldes als Erholungs- und Sportraum beein- trächtigt Bestrebungen zur Beruhigung der Brut- und Aufzuchtsaison und der Wintereinstände des Wildes

Räumliche und zeitliche Entflechtung von Wildruhezonen und Freizeitnut-zung sowie Aufklärung

rund der Hälfte der bekannten Tier-arten in unserem Land einen Lebens-raum. Damit ist sein Potenzial für eine umfassende biologische Vielfalt aber noch nicht ausgeschöpft. Es braucht vermehrt segregative Elemente. Ein ökologisch ausgerichteter, räumlich differenzierter naturnaher Waldbau, der

– die standörtlichen Potenziale für den Schutz und die Nutzung des Waldes und seiner Arten berück-sichtigt,

– die verfügbaren Naturschutzinstru-mente komplementär einsetzt, – vermehrt biologisch alte Bestände

fördert und

– die grossflächigen Waldreservate überregional konzipiert,

kann wirksam zur Förderung der biolo-gischen Vielfalt beitragen.

Dank

Ein herzlicher Dank geht an Rolf Hol-deregger, Tom Wohlgemuth, Josef Senn und Martin Moritzi, die eine Vorversi-on dieses Artikels kritisch durchgese-hen und wichtige Kommentare beige-steuert haben.

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«Sättigungsphase» zur Quelle wird.

Diese Studien gehen davon aus, dass Altbestände nach der Phase des Vor-ratsaufbaus durch das Gleichgewicht zwischen Biomassenaufbau und -abbau klimaneutral werden (oDuM 1969).

Neuere Untersuchungen stellen die-se Annahme in Frage. So haben etwa luyssAert et al. (2008) in einer Meta-analyse von 519 Einzeluntersuchungen (Bestände zwischen 15 und 800 Jah-re alt, 70 % in der gemässigten Zone) gezeigt, dass bei der grossen Mehrheit der Studien das Verhältnis zwischen Zuwachs und Verrottung konstant positiv war, also eine Kohlenstoffsen-ke vorlag. Die Erklärung dazu liegt in der gegenüber früheren Vorstellungen eher kleinräumigen Mosaikdynamik in der Zerfalls- und Verjüngungsphase von biologisch alten Wäldern (schulZe

et al. 2007). Dieses Beispiel zeigt, dass sich Naturwaldreservate und Senken-wälder durchaus kombinieren lassen, was auch wirtschaftlich attraktiv sein kann (volZ 2008). Welche Wirkung sich dabei für die Biodiversität einstellt, ist noch offen. Daher ist bei der Pla-nung von Waldreservaten und Senken-wäldern eine überregionale Koordina-tion angezeigt, werden die verschiede-ne Aspekte der Standortökologie und der betroffenen Arten berücksichtigt.

Senkenwälder sollten nicht in Vorrang-gebiete von Prioritätsarten des lichten Waldes zu liegen kommen.

8 Schlussfolgerungen

Der Wald hat das Potenzial und die Chance, einen überdurchschnittlich grossen Beitrag zum Schutz und zur integralen Förderung der Biodiversität in der Schweiz zu leisten. Durch sei-ne räumliche Ausdehnung, seisei-ne stand-örtliche und strukturelle Vielfalt sowie seinen langen Sukzessionszyklus bie-tet der Wald mit seinen vergleichswei-se naturnahen Pflanzengevergleichswei-sellschaften Die Bedeutung der in Tabelle 3

genann-ten Konfliktfelder ist unterschiedlich gross. BollMAnn et al. (2009) haben die steigende Nachfrage nach Holz, den Klimawandel und die invasiven Arten als zukünftige Herausforderungen bereits besprochen. In diesem Artikel sollen zwei Themen vertieft werden, die durch neuere Entwicklungen in der Energie- und Klimapolitik kontrovers diskutiert werden. Der Beschluss des Bundesrates, längerfristig auf Atom-energie aus eigener Produktion zu verzichten, ist nur ein Faktor, der die ohnehin wachsende Nachfrage nach Holz als Energieträger (Meier 2007) verstärken wird. Bei einem stehenden Holzvorrat von 364 m3 pro Hektare ist eine gesteigerte Nutzung nicht auto-matisch ein Problem für die Förderung der biologischen Vielfalt. So haben bei-spielsweise schiess und schiess-Büh

-ler (1997) gezeigt, dass in den Wäldern um die Thurauen in den Jahren 1918–

1930 bei einem stehenden Holzvorrat von rund 100 m3/ha die Vielfalt an Tag-faltern 45 Prozent höher war als heute.

Der Holzvorrat ist aber nur ein Indika-tor für die Biodiversität im Wald. Wich-tig ist auch, wie und wo die Nutzung geschieht (Standort- und Lebensraum-qualität, Umtriebszeit, Eingriffsflächen und -art, räumliche Einbindung usw.).

Deshalb sind höhere Nutzungen an minimale Standards zu knüpfen, wenn gleichzeitig ein positiver Effekt für die Waldbiodiversität erzielt werden soll (BollMAnn et al. 2009). Hierzu besteht allerdings ein erheblicher Forschungs-bedarf. Inwieweit zum Beispiel neue Typen von Mittelwäldern die steigende Nachfrage nach Wert- und Energieholz befriedigen und gleichzeitig Lebens-raum für Arten des lichten Waldes sein können, müsste genauer untersucht werden.

Das Kyoto-Protokoll und die poli-tischen Diskussionen um den Klima-wandel haben der Funktion des Waldes als CO2-Speicher eine neue Bedeutung und auch einen Marktwert gegeben (thürig und kAufMAnn 2008). Stei-gende Vorräte und schnellwüchsige Baumarten sind hier eine erwünschte Nebenerscheinung, die aber im Kon-flikt mit anderen Leistungen des Wal-des (Schutz, Wohlfahrt) stehen können (coleMAn 2002), weil alte, gleichför-mige Bestände mit grossen Vorräten weniger stabil sind oder schlechtere

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Abstract

Sustainable silviculture and the conservation of biological diversity in forests Biodiversity conservation has become an integral part of multifunctional forest management in Central Europe. In Switzerland, sustainable management practices have led to a positive development of indicators for ‘close-to-nature’ silviculture during recent decades, including increases in forest area, stand age and the pro-portion of old timber and dead trees. While numerous species have benefited from integrative sustainable silviculture, it has been less effective in fulfilling the requirements of habitat specialists of semi-open forests, and of communities of old-growth forest species. In the near future, increasing demand for energy timber and climate change are likely to be a challenge for the conservation of forest bio-diversity. This paper reviews findings from ecological studies relevant for con-servation practice and presents some important concepts and instruments for protecting, conserving and promoting biological diversity in Central European forests. Conservation instruments likely to have a complementary impact on forest biodiversity are recommended. They should be applied in the forest with more explicit spatial differentiation, and regional conservation practices should be com-bined with a transregional approach to forest reserve management.

Keywords: biological diversity, complementarity, conservation, habitat specialists, multifunctionality, silvicultural practice, Switzerland.

Forum für Wissen 2011: 37–41 37

Erfahrungen mit dem Programm zur Förderung