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Effi ziente Ästhetik

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effiziente ästhetik zmk 75x280.indd 1

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Akzeptanz herausnehmbarer zahnfarbener Polycarbonatschienen oder fest eingesetzter, indirekt gefertigter Langzeitprovisorien deutlich höher. Nachteilig sind die höheren Kosten. Eine weitere indirekte Möglichkeit bieten laborgefertigte Eierschalenproviso-rien [24]. Diese werden auf Grundlage eines digitalen Wax-ups auf den Situationsmodellen oder einem Situationsscan CAD/CAM-gefertigt und stehen zum Zeitpunkt der Präparation bereits zu Verfügung. Im Anschluss an die Präparation können Eierschalen-provisorien intraoral mit einem zahnfarbenen Provisoriumskunst-stoff unterfüttert werden.

Ein direktes, non-invasives Verfahren bieten okklusale Komposit- restaurationen im Seitenzahnbereich. Um eine gesicherte Kiefer-relation zu gewährleisten, empfiehlt es sich, im indirekten Ver-fahren ein Wax-up auf den registrierten und einartikulierten

Mo-dellen herzustellen, welches mithilfe von Tiefziehschienen in den Patientenmund übertragen wird [25]. Okklusale Kompositrestau-rationen unterliegen materialbedingt nach einem mehrjährigen Beobachtungszeitraum jedoch negativen Veränderungen hinsicht-lich Form, Textur und Füllungsrand, sodass sie als semiperma-nente Lösung anzusehen sind und mittelfristig eine Umsetzung in andere Materialien empfehlenswert ist [26].

In jedem Fall bedarf die reibungslose und zielgenaue Umsetzung des gewählten Therapiekonzeptes vorheriger Absprachen und guter Zusammenarbeit zwischen dem Dentallabor und den pro-thetisch behandelnden Zahnärzten.

Präparationen für vollverblendete Kronen im Seitenzahnbereich können mit 63 bis 72% koronalem Zahnhartsubstanzverlust ein-hergehen [27]. Versorgungen mit Table-Tops hingegen

ermög-Verwendete Produkte

(in der Reihenfolge ihrer Nennung im Text):

Alginat Cavex Cream Alginate, Cavex Holland BV, Harleem/Niederlande

Artikulator artex, Amann Girrbach GmbH, Pforzheim

Bissschlüssel Flexitime Bite, Kulzer GmbH, Hanau

Laborscanner 3Shape D2000, 3Shape A/S, Kopenhagen/Dänemark Table-Tops Polymethylmethacrylat (PMMA) – CAD/CAM-gefertigt:

Komposit-Befestigungszement Relyx Unicem, selbstadhäsiv, 3M Deutschland GmbH, Seefeld Knochenersatzmaterialien Cerabone, botiss biomaterials GmbH, Zossen

Geistlich Bio-Oss, Geistlich Biomaterials Vertriebsgesellschaft mbH, Baden-Baden

Membran Jason membrane, botiss biomaterials GmbH, Zossen

Implantate Straumann Bone Level (Tapered 2x Ø 2,9 mm, Ø 3,3 mm NC und Ø 4,1 mm RC), Straumann GmbH, Freiburg

Interokklusale Schlüssel LuxaBite, DMG Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH, Hamburg Intraloralscanner 3Shape Trios, 3Shape A/S, Kopenhagen/Dänemark

Scanbodies CARES SC/NC/RC Mono-Scankörper, Straumann AG, Basel/Schweiz

Abformmaterialien Aquasil Ultra+ Soft Putty und Aquasil Ultra+ XLV, DENTSPLY Caulk, Milford, USA Temporärer Befestigungszement Temp-Bond Clear, KerrHawe SA, Bioggio/Schweiz

Fräseinheit CORiTEC 350i, imes-icore GmbH, Eiterfeld

Lithium-Disilikatkeramik IPS e.max CAD HT, Ivoclar Vivadent GmbH, Ellwangen Flusssäure Ultradent Porcelain Etch, Ultradent Products GmbH, Köln Universal-Primer Monobond Plus, Ivoclar Vivadent GmbH, Schaan/Liechtenstein

Phosphorsäure Phosphorsäureätzgel 37 %, Orbis Dental Handelsgesellschaft mbH, Münster Adhäsive Befestigung Multilink Automix, Ivoclar Vivadent GmbH, Schaan/Liechtenstein

Monolithisches Zirkoniumdioxid priti multidisc ZrO2 multicolor Translucent, pritidenta GmbH, Leinfelden-Echterdingen Titan-Klebebasen Straumann Variobase, Straumann GmbH, Freiburg

Definitives Befestigungskomposit Multilink Hybrid Abutment, Ivoclar Vivadent GmbH, Ellwangen Lichthärtendes Direktkomposit,

Füllungsmaterial z.B. Verschließen der Schraubenkanäle Altenberge und Aufbau der Koronoplastik

Estelite Sigma Quick, zum Tokuyama Dental Deutschland GmbH

Miniplastschienen Essix A+ 1 mm, Dentsply International, Raintree Essix, Sarasota, USA

ZMK | Jg. 37 | Ausgabe 3 | März 2021 | 104 – 117 117 lichen defektorientierte und substanzschonende

Präparations-formen. Die Grenzflächen zwischen Zahn und Restauration liegen jedoch unvermeidlich auch auf der vestibulär sichtbaren Fläche.

Um einen guten Kompromiss zwischen Zahnhartsubstanzscho-nung und Ästhetik zu vermitteln, können die Restaurationen im ästhetisch sichtbaren Bereich auf die gesamte vestibuläre Fläche im Sinne einer Teilkrone oder Onlay-Veneers [28] ausgedehnt werden. Okklusale Onlays zeigen über einen Beobachtungszeit-raum von 11 Jahren selbst bei Patienten mit ausgeprägten Zahn-hartsubstanzschäden hervorragende Überlebensraten [29].

Die vom Hersteller angegebenen Mindestschichtstärken okklu-saler Onlays in Maltechnik von 1 mm sollten Beachtung finden.

Ist eine Unterstützung der Restauration durch den Zahnschmelz gewährleistet, so wird von einigen Autoren auch eine weitere Reduktion dieser Schichtstärken diskutiert [30].

Die Abformung für die definitiven Restaurationen erfolgte in diesem Fall rein digital mit einem Intraoralscanner. Ganzkiefer-scans stellen für Intraoralscanner weiterhin eine Herausforderung dar. Die auf dem Markt befindlichen Intraoralscanner sind kon-ventionellen Silikon- oder Polyetherabformungen in Bezug auf Richtigkeit und Präzision unterlegen, wobei einige Systeme doch bereits Genauigkeiten im klinisch erforderlichen Maß bieten [31,32]. Als Ursache für die Ungenauigkeiten wird die Tatsache vermutet, dass das virtuelle Modell durch Matching-Algorithmen aus Einzelaufnahmen generiert wird [33]. Teilkieferscans im Front- und insbesondere im Seitenzahnbereich liefern insgesamt präzi-sere Werte als quadrantenübergreifende Scans [32]. Dieser Fall-bericht lässt erkennen, dass Intraoralscans durchaus eine Alter- native auch bei umfangreicheren Rehabilitationen sein können.

Die Autoren: ZA Pascal Hegemann, MSc (Hauptautor) Dr. Eva Auffahrt

PD Dr. Anne Wolowski, Ltd. Oberärztin und Stellvertreterin der Direktorin

Bilder: © P. Hegemann

Literaturverzeichnis unter www.zmk-aktuell.de/literaturlisten

ZA Pascal Hegemann Seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien des Universitäts- klinikums Münster

Zuständig für die klinischen Behandlungskurse am Patienten, die Versorgung von Patienten mit

dysgnathen Bissverhältnissen, Zahnfehlbildungen und Nichtanlagen sowie Mitglied der Sprechstunde für Kiefergelenkerkrankungen und Funktionsstörungen des Kauorgans (CMD)

i

www

ZA Pascal Hegemann, MSc

Poliklinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

am Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Campus 1 Gebäude W30

48149 Münster

pascal.hegemann@ukmuenster.de www.ukm.de

Besonderer Dank für die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei dieser Patientin gilt der Poliklinik für Kieferorthopädie so-wie der Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Münster.

B

ei Patienten mit Klasse-III-Dysgnathie sowie Gesichtsasym-metrie ist primär die Harmonie der Gesichtsrelationen be-sonders in der vertikalen, sagittalen und transversalen Di-mension gestört: Das skelettale Untergesicht und dement- sprechend das vertikale Weichteilprofil weisen eine größere Re-lation im Vergleich zum Mittelgesicht auf. Die Verlängerung oder Verkürzung des Untergesichtes mit entsprechendem Effekt auf die faziale Ästhetik kann im Sinne einer kausalen Therapie bei diesen Patienten nur durch eine kombinierte kieferorthopädisch- kieferchirurgische Behandlung mit einer operativen Vergröße-rung (bei „Short-face-Syndrom“) oder VerkleineVergröße-rung (bei „Long-face-Syndrom“) des Interbasenwinkels zwischen Oberkiefer und Unterkiefer erreicht werden. Dabei definiert sich das Behand-lungsergebnis nicht nur über die letztendlich erreichte Okklusion oder die hergestellte Funktion, sondern muss auch den ästhe-tisch-kosmetischen Ansprüchen des Patienten gerecht werden.

Daher ist es notwendig, die Behandlungsmaßnahmen so abzu-stimmen, dass sich neben der Korrektur der Okklusion auch ein harmonisches Erscheinungsbild ergibt. Im vorliegenden Artikel wird anhand eines Patientenbeispiels eine kausale Therapie einer skelettalen Dysgnathie Klasse III mit Laterognathie durch eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Korrektur ab-gehandelt.

Die Dysgnathien

In der Kieferorthopädie gibt es 3 Kategorien von Problemen bzw.

Dysgnathien, die sich in den 3 Dimensionen entwickeln können.

Diese Dysgnathien können einzeln oder kombiniert sein (Abb. 1):

Funktionelle Dysgnathie: Die Ursache für diese Dysgna-thien kann in der Regel eine Fehlfunktion – z.B. Atemstörun-gen, Zungenfehlfunktion oder Daumenlutschen sein. Je nach Art der Fehlfunktion können sich im Laufe des Wachstums skelettale und dentoalveoläre Dysgnathien entwickeln, be-sonders in der Phase des Zahndurchbruches, wie z.B. labiale Kippung der Oberkieferfrontzähne mit Protrusion der Präma-xilla (Daumenlutschen), Einengung des Oberkiefers bzw. Ent-wicklung eines skelettal offenen Bisses (Mundatmung) oder Entwicklung eines dental offenen Bisses (Zungendysfunktion).

Skelettale Dysgnathien: Die skelettalen Dysgnathie sind in der Regel die Folge eins disharmonischen Wachstumsverlau-fes, wie z.B. Klasse II- oder III-Dysgnathien oder Trauma bzw.

syndrombedingte Wachstumsstörungen, wie z.B. Wachstums-störungen bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten bzw. Gelenkfrakturen während der Wachstumsphase. Diese Dysgnathie kann sich in der sagittalen, vertikalen und trans-versalen Richtung in einem Kiefer oder in beiden Kiefern ent-wickeln.

Dentoalveoläre Dysgnathien: Diese Dysgnathie begrenzt sich auf die Zahnstellung mit dem entsprechenden Alveolar-knochen. Zu diesen Dysgnathien gehören ebenso die Zahn-verlagerungen und Zahnretention. Die Zahnfehlstellungen können sich in den 3 Dimensionen (Hoch- oder Tiefstand und Kippstand) entwickeln.