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The World of Macintosh

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Berufswahlvorbereitung beginnt nicht erst in der 8. Klas-se. Lehrerinnen und Lehrer können auf allen Stufen – schon ab dem Kindergarten – die Bildungschancen der fremdsprachigen Kinder positiv beeinflussen, aber auch beeinträchtigen. Die Autorin zeigt auf, wie der gesell-schaftlich brisanten Chancenungleichheit in der Schule entgegengewirkt werden kann.

Jugendliche aus Migrantenfamilien haben am Ende der obligatorischen Schulzeit wesentlich ungünstigere Startbe-dingungen für eine qualifizierende nach-obligatorische Bildung. Sie verbrachten die Volkschulzeit häufiger in ei-ner Kleinklasse oder in der Oberstufe mit Grundanforde-rungen. Sie haben markant häufiger eine irreguläre oder verzögerte Einschulung erlebt oder Klassen repetiert (Mey-er 2003). Besond(Mey-ers betroffen sind Jugendliche, die aus Portugal, der Türkei oder dem Balkan stammen, Jugendli-che aus Migrantenfamilien der zweiten Einwanderungs-welle (vergleiche Kasten, Beispiel 1).

Der schlechtere Bildungserfolg der Jugendlichen aus Portugal, der Türkei oder dem Balkan wirkt auf der Sekun-darstufe II fort: Sie beteiligen sich deutlich weniger häufig an den Ausbildungsgängen dieser Stufe (2001: 47%) als die Jugendlichen aus Italien oder Spanien (2001: 76%. CH 77%). 9% der Jugendlichen aus Portugal, der Türkei oder dem Balkan besuchen eine Anlehre oder Vorlehre im Ver-gleich zu 2% der Schweizerinnen und Schweizer. Die Hochschulabschlussquote liegt seit 1988 nur wenig über Null (Personen aus Italien, Spanien 4%, der Schweiz 12%, Deutschland, Österreich, Frankreich 15%!) (Lischer, 2003).

Erfahrungen aus der Praxis

Die praktischen Erfahrungen in der Berufsberatung zeigen, dass drei Faktoren die Integration in die Sekundarstufe II besonders erschweren können:

Aufenthaltsstatus

• Der oder die Jugendliche hat einen Ausweis N oder F.

(vergleiche Kasten «Ausweise» und Beispiel 2) Sprachkompetenzen

• Die Deutschkenntnisse sind für die gewünschte Bildung ungenügend.

• Er oder sie verfügt auch in der Muttersprache über gerin-ge Kompetenzen.

Migration

• Er oder sie ist relativ spät in die Schweiz eingewandert und bringt eine Vorbildung mit, die von derjenigen, die

die Gleichaltrigen in der Schweiz erhalten, wesentlich abweicht.

• Die Eltern haben ihre Bildung nicht in der Schweiz ab-solviert und kennen das schweizerische Bildungssystem – insbesondere die Berufsbildung – nicht gut genug.

• Die Familie im Herkunftsland übt Erfolgsdruck auf die Fa-milie in der Schweiz aus: Sie erwartet, dass die Kinder eine möglichst prestigeträchtige Ausbildung machen.

• Die Familie verfügt über wenig Kontakte zu Schweizerin-nen und Schweizern.

• Die Familie erwartet – insbesondere von den Mädchen – eine traditionelle Lebensweise. Die Heirat ist aus ihrer Sicht wichtiger als eine Ausbildung auf Sekundarstufe II.

• Die Familie sieht ihre Zukunft nicht in der Schweiz.

• Er oder sie wirkt auf die Verantwortlichen in den Ausbil-dungsbetrieben aufgrund des Namens, der Sprache, des Aussehens oder des Verhaltens als ausländisch und fremd.

Abgesehen von diesen Faktoren können natürlich auch andere eine Rolle spielen, genau wie bei Jugendlichen aus Schweizer Familien auch, zum Beispiel Motivation, Kon-taktfähigkeit, Haltung der Familie der Bildung gegenüber, Sprachbegabung.

Nicht alle diese Faktoren sind von der Schule beein-flussbar. Dennoch kann sie einen wichtigen Beitrag leisten.

Was können Lehrpersonen aus der Sicht der Berufsberatung tun?

Elternarbeit

Umfragen bei Jugendlichen legen nahe, dass die Eltern ei-ne wichtige Rolle bei der Berufswahl spielen, eiei-ne wichti-gere als die Schule und die Berufsberatung. Eltern, die die Eigenheiten des schweizerischen Schulsystems schon vom Kindergarten an kennen gelernt haben, über die Beurtei-lung von Leistungen in der Schule informiert sind und die Bedeutung des Übertritts nach der 6. Klasse erfasst haben, können ihre wichtige Rolle und ihre Verantwortung bei der Berufswahl besser wahrnehmen.

Unsere Erfahrungen mit der Elternarbeit zeigen, dass die fremdsprachigen Eltern – vor allem diejenigen, die ih-re eigene Ausbildung nicht in der Schweiz absolviert ha-ben – neha-ben dem Einbezug in den üblichen Elternveran-staltungen spezielle Angebote brauchen. Idealerweise finden solche Veranstaltungen ein bis zwei Jahre vor

je-B e s s e r e C h a n c e n f ü r f r e m d s p r a c h i g e S c h ü l e r /i n n e n n a c h d e r S c h u l e

Was können Lehrkräfte aus der Sicht der Berufsberatung tun?

aktuell

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Von Monika Lichtsteiner Müller

Fachpsychologin für Berufs- und Laufbahnberatung FSP, arbeitet auf der Zentralstelle für Berufs-, Studien- und Laufbahnbera-tung des Kantons Bern. Sie ist zuständig für Integrationsfragen

dem Übergang statt: ein bis zwei Jahre vor dem Kindergar-ten, vor dem Schuleintritt, vor der Selektion in die Ober-stufe und in der 7. Klasse – also vor dem Beginn der Be-rufswahlvorbereitung in der Schule. Bei diesen Veranstal-tungen müssten die Eltern erfahren, was ihre Töchter und Söhne in der bevorstehenden Bildungsstufe lernen wer-den, welche Methoden dabei zur Anwendung kommen und wie die Eltern ihre Kinder unterstützen können. Aus der Sicht der Berufsberatung müssten sie immer auch über die Bedeutung der Stufe im Hinblick auf die ganze Schul-und Bildungslaufbahn informiert werden.

Wichtig ist, dass sich die Eltern bei Veranstaltungen willkommen fühlen, und möglichst konkret in einer ein-fachen Sprache – mit Beispielen ausgeschmückt – infor-miert werden. So können viele Eltern, die Deutschkennt-nisse mitbringen, direkt erreicht werden. Zusätzlich ist eine Zusammenarbeit mit Sprach- und Kulturvermittlungs-personen zu empfehlen. Im Rahmen eines laufenden Pro-jektes der Berufsberatung im Kanton Bern wurde eine bildliche Darstellung entwickelt, mit der den Eltern das Bildungssystem nach der obligatorischen Schule erklärt werden kann. Die Eltern erfahren anhand von Geschichten und weiterer Bilder, dass die Ausbildungen der beruf-lichen Grundbildung – ab nächstem Jahr das neue Fach-wort für Lehre und Anlehre – in einem Betrieb und in der Berufsfachschule stattfindet und zu einem Abschluss führt, der eine berufliche Karriere ermöglicht. Für viele El-tern hat die Lehre einen geringen Stellenwert, da es in ih-ren Ländern diese Ausbildungsform gar nicht gibt.

Eltern, die sich während der ganzen Schulzeit ihrer Kinder mit dem Bildungssystem in der Schweiz ausein-andergesetzt haben, können ihre Töchter und Söhne beim Übertritt besser unterstützen.

Fördern der Sprachkompetenz

Da die Sprachkompetenz für den Bildungserfolg zentral ist, ist der Vermittlung von Deutsch – fächerübergreifend – be-sondere Beachtung zu schenken. Eine einfache Massnah-me, von der auch die Schweizer Schülerinnen und Schüler profitieren, ist das konsequente Sprechen von Hoch-deutsch im Unterricht. Lehrerinnen und Lehrer sollten den

Besuch des Unterrichtes in Heimatlicher Sprache und Kul-tur (HSK) unterstützen und mit den HSK-Lehrkräften Kon-takt pflegen. Wer die Muttersprache gut beherrscht, profi-tiert auch beim Lernen von Deutsch.

Dass die Sprachkompetenz eine entscheidende Rolle für den Schulerfolg und den Erfolg in der Berufsbildung spielt, dessen sind sich viele Fachleute der Schule, der Be-rufsberatung und der Lehrbetriebe bewusst. Welche Sprachkompetenzen auf welchem Niveau vorhanden sein müssen und wie diese erfasst und gefördert werden kön-nen, ist hingegen nicht sehr bekannt.

Die Erfahrung zeigt, dass für eine dreijährige Lehre in der Regel Deutsch als Fremdsprache auf dem Niveau B1 ge-mäss Europäischem Sprachenportfolio (ESP) nötig ist, für vierjährige Lehren und «sprachlastige» dreijährige Lehren wie die kaufmännische Lehre oder Buchhändler/in das Ni-veau B2 (Kasten ESP).

Wichtig ist für die Schülerinnen und Schüler, dass sie von der Lehrperson Rückmeldungen erhalten, auf wel-chem Niveau ihre Sprachkenntnisse in Deutsch als Fremd-sprache sind und ein konkretes Lernziel vor Augen haben.

Zentral für das Bestehen einer Ausbildung auf Sekundar-stufe II ist das Textverständnis. Lehrlinge müssen Fachtex-te versFachtex-tehen können, auch solche, die von FachleuFachtex-ten

ge-aktuell

Schule in der Schweiz absolviert. Sie will Coiffeuse werden und sucht eine Lehrstelle. Nach der ersten Absage kommt sie zum Schluss, dass sie besser zurück nach Portugal geht, um dort Hebamme zu lernen. Sie erkundigt sich nicht genau, wo diese Ausbildung angeboten wird und ob sie den Anforderungen genügt. Dennoch ist sie zuversicht-lich, dass es schon klappen wird. Doch nach den Som-merferien kehrt sie zurück in die Schweiz und sitzt vorerst zu Hause.

Beispiel 2

Sivalingam* ist in Sri Lanka geboren und kommt 1991 als Zehnjähriger in die Schweiz. Nach der obligatorischen Schule besucht er einen speziellen Kurs für Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene, da er mit dem Ausweis F keine Lehrstelle findet. Es folgt ein Jahr Integrationsklasse.

Anschliessend findet er eine Stelle als Hilfsarbeiter in ei-nem Spital. Er verdient Fr. 2800.– netto und sorgt für sei-ne Mutter. Der Vater ist gestorben. Da Mutter und Sohn nicht mehr fürsorgeabhängig sind, erhalten sie den Aus-weis B. Wieder ist ein Schritt geschafft. Doch Sivalingam will unbedingt noch eine Lehre machen. Sein Ziel ist eine Ausbildung bei der Post. Sein früherer Lehrer hilft ihm, sich auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Er besteht die Prüfung und bekommt einen Ausbildungsplatz zugesi-chert. Doch nun taucht ein neues Problem auf: Vom Lehr-lingslohn von Fr. 620.– kann er nicht leben – geschweige denn seine Mutter unterhalten. Stipendien bekommt er mit dem Ausweis B auch keine. Die Gemeinde stellt sich zuerst auf den Standpunkt, Sivalingam solle seine Stelle nicht aufgeben. Doch der junge Mann gibt nicht auf. Er will nun das Schweizer Bürgerrecht beantragen. Dann ist er stipendienberechtigt. Er wird von seiner Berufsberaterin ermuntert und unterstützt. Die Gemeinde sichert nun doch eine Überbrückungshilfe zu. Heute ist Sivalingam in der Ausbildung bei der Post, hat das Schweizer Bürgerrecht er-halten und kann dank Stipendien überleben.

schrieben sind, die sich schriftlich nicht unbedingt klar und verständlich ausdrücken können. Um bei Schnupper-lehren und Vorstellungsgesprächen einen guten Eindruck zu hinterlassen, kann es entscheidend sein, die Sprache dem Kontext entsprechend anpassen zu können.

Was gehört zu einer Jugendsprache, was sind Schimpf-wörter und wie spricht man mit einem Chef oder einer Chefin auf einer Baustelle, in einem Grossverteiler, in ei-nem Spital oder in eiei-nem Büro?

Rückmeldungen geben

Ausländische Schülerinnen und Schüler sind besonders darauf angewiesen, dass sie Rückmeldungen von den Lehrpersonen erhalten und lernen, sich angemessen zu verhalten, sodass sie auch in der Arbeitswelt in der Schweiz bestehen. Die Rückmeldungen sollen sich auf die Leistung und auf das Verhalten beziehen und den Schüle-rinnen und Schülern Konsequenzen sichtbar machen, aber auch Lösungen aufzeigen und Mut machen.

Lehrerinnen und Lehrer sollten mit den Schülerinnen und Schülern sprechen, wenn sie die Hausaufgaben nicht sorgfältig machen, sich nicht an Termine halten und wenn Lücken vorhanden sind, aber auch positive Rückmeldun-gen geben. Die JuRückmeldun-gendlichen mit Migrationshintergrund sollten lernen, sich an die hier üblichen Regeln zu halten und zum Beispiel wissen, wie man sich entschuldigt, wenn man krank ist und deshalb nicht in die Schule oder

Schnupperlehre gehen kann. Die Jugendlichen sollten wis-sen, dass bei Schnupperlehren und Vorstellungsgesprä-chen Fragen erwünscht sind.

Faire Chancen bei der Schullaufbahn

Fremdsprachige Kinder sind in der Kleinklasse klar über-vertreten. Sensibilisierte Lehrpersonen setzen sich gegen die Einschulung oder Versetzung in die Kleinklasse ein und ermöglichen die Rückversetzung in die Regelklasse.

Sie sind ihrer eigenen Leistungsbeurteilung gegenüber kri-tisch eingestellt. Traue ich dem Mädchen aus dem Kosovo oder dem Jungen aus Portugal genug Leistungsfähigkeit zu oder lasse ich mich von einem Schweizer Pass oder von studierten Eltern zu sehr beeinflussen? Kann sich das scheue Mädchen genügend einbringen und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln? Sie achten darauf, dass ausländische Schülerinnen und Schüler – auch solche der zweiten Einwanderungswelle – eine faire Chance auf ei-nen Platz in der Oberstufe mit erweiterten Anforderungen haben. Ausserdem bemühen sie sich um kontinuierliche Weiterbildung in Integrationsthemen.

Berufswahlvorbereitung und Realisierungshilfe – nicht nur eine Aufgabe der Schule

Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die gut informierte Eltern haben, die sich bewusst sind, wel-che Kompetenzen sie auf welwel-chem Niveau haben, die sich in der schweizerischen Gesellschaft adäquat bewegen können und die eine ihren Begabungen entsprechende Schulbildung erhalten haben, bringen bereits sehr gute Voraussetzungen mit für die Wahl einer Ausbildung nach der obligatorischen Schule und für die Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Nora* stammt aus dem Kosovo und war eine unauffällige Schülerin in der Realschule mit durchschnittlichen Leis-tungen. Im 10. Schuljahr entdeckte sie, dass sie mehr kann, als sie von sich selber dachte. Die Lehrerin macht ihr Mut. Sie beginnt, sich für anspruchsvollere Ausbildun-gen zu interessieren, wagt den Schritt in die Handelsmit-telschule. Diese schafft sie zwar nicht, findet aber in der Ausbildung zur Technischen Operationsassistentin eine passende Ausbildung.

Das europäische Sprachenportfolio(ESP) orientiert sich an dem vom Europarat entwickelten gemeinsamen europäi-schen Referenzsystem für das Sprachenlernen.

z.B. Leseverstehen (aus der Checkliste zur Selbsteinschät-zung):

Niveau B1: «Ich verstehe die wesentlichen Punkte in kür-zeren Zeitungsartikeln über aktuelle und vertraute The-men.» «Ich kann die Bedeutung einzelner unbekannter Wörter aus dem Kontext erschliessen und so den Sinn von Äusserungen ableiten, wenn mir die Thematik vertraut ist.» . . .

Niveau B2: «Ich kann auch Fachartikel, die über mein ei-genes Gebiet hinausgehen, lesen und verstehen, wenn ich zur Kontrolle ab und zu im Wörterbuch nachschaue.» «Ich kann ein Handbuch (zum Beispiel zu einem Computerpro-gramm) rasch durchsuchen und für ein bestimmtes Prob-lem die passenden Erklärungen und Hilfen finden und F-Ausweis vorläufig aufgenommene Ausländer N-Ausweis Ausweis für Asylsuchende

Personen mit Schweizer Pass, mit C- und B-Ausweis gelten auf dem Arbeitsmarkt als «inländische Arbeitnehmende».

Sie haben bei der Stellensuche in der aufgeführten Rei-henfolge Vorrang vor den Personen mit F- oder N-Ausweis.

Da die Berufslehre als Arbeit gilt, sind auch die Jugend-lichen auf Lehrstellensuche von dieser Regelung betroffen.

Die Kantone setzen diese Vorgabe aber unterschiedlich um.

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In der 8. und 9. Klasse geht es nun zusätzlich darum, eine Wahl zu treffen und einen Ausbildungsplatz zu su-chen. Da ausländische Jugendliche in ihrer Familie nicht unbedingt auf vorhandenes Wissen über die notwendigen Schritte zurückgreifen können, ist es speziell für sie wich-tig, dass sie einen Überblick über die verschiedenen Bil-dungsgänge und über die Vielfalt der Berufe erhalten und sich von ihren Kompetenzen, Interessen und dem Angebot her realistisch positionieren können. Ausserdem sollten sie die konkreten Handlungsmöglichkeiten kennen wie:

Informationsbroschüren lesen und beurteilen, Informa-tionsveranstaltungen besuchen und beurteilen, Lehrbe-triebslisten auf dem BIZ holen und sich nach einer Schnupperlehre erkundigen, nach einem Termin für eine persönliche Beratung auf dem BIZ fragen, Schnupperlehren machen, die Erfahrungen reflektieren und Schlussfolge-rungen ziehen, Bewerbungsschreiben verfassen, Bezie-hungen ausnutzen, mit Absagen umgehen . . . (vgl. auch Sturzenegger ).

Auch wenn in der Berufswahlvorbereitung die spe-ziellen Bedürfnisse von Jugendlichen mit Migrationshin-tergrund berücksichtigt werden, muss man damit rech-nen, dass ein Teil der betroffenen Jugendlichen ohne zusätzliche Hilfe den Übergang in die Sekundarstufe II nicht schafft. Für Jugendliche, die eine engmaschige Be-treuung und intensivere Unterstützung brauchen, müssen Fachleute zu Verfügung stehen, die sich spezifisch mit Re-alisierungshilfe und Coaching befassen und mit den Be-trieben Kontakte pflegen können. In den letzten Jahren sind verschiedene Projekte in diesem Bereich lanciert wor-den. Um Synergien nutzen zu können, scheint es mir wichtig zu sein, solche Projekte gut zu vernetzen und in der Regel bestehenden Organisationen wie der Berufsbera-tung oder einer Berufsschule anzugliedern.

Für die betroffenen Jugendlichen bedeutet der Über-gang von der obligatorischen Schule in die Sekundarstufe II eine grosse Herausforderung. Sie müssen Durchhalte-willen an den Tag legen, hartnäckig sein und sich nicht selten auch mit kleinen Schritten zufrieden geben können.

Es ist an uns, den Fachleuten der Schule, der Berufs-beratung und der Berufsbildung, sie zu unterstützen und uns dafür einzusetzen, dass strukturelle Hürden in unse-rem Bildungswesen abgebaut werden.

* Die Namen der Jugendlichen in den Beispielen wurden geändert.

Bibliographie

Lischer Rolf (2003). «Wer wählt welche Ausbildung?» In: terra cognita.Schweizerische Zeitschrift zu Integration und Migra-tion der Eidgenössischen Ausländerkommission EKA, 1(2):

40–41. www.terra-cognita.ch.

Meyer, Thomas (2003). «Ungebildet in die Wissensgesellschaft?»

In:terra cognita. Schweizerische Zeitschrift zu Integration und Migration der Eidgenössischen Ausländerkommission EKA, 1(3):

24–29. www.terra-cognita.ch.

Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren Hg. (2001)Europäisches Sprachenportfolio.Bern. www.portfo-liolangues.ch.

Sturzenegger Thomas (2003). Schritte zur Berufsfindung mit aus-ländischen Jugendlichen. Schweizerischer Verband für Berufs-beratung, Zürich.

aktuell

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