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II. Empirischer Teil

1. Regionale Standortanforderungen und Kompetenzen am Standort Mainz

1.2 Wirtschaftsstandort Mainz

Mainz weist eine positive Entwicklung auf und bleibt ein traditionsreicher Standort mit einem vielfältigen Branchensprektrum und Orientierung zur Dienstleistung.

Somit ist die Stand Mainz nicht nur von wenigen Großunternehmen abhängig, woraus eine Reihe regionalökonomischer Vorteile resultieren (vgl. GVG der Stadt Mainz).

Ein Schwerpunkt ist hier die starke Medien- und IT-Branche mit über 18.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, die mittlerweile durch kleine und mittelständische Unternehmen im Dienstleistungsbereich ergänzt wird. Die Medienstadt Mainz ist Standort des Zweiten Deutschen Fernsehens, des Südwest Rundfunks, von 3sat und dem Media-Service-Center.

25 Die permanente Weiterentwicklung der Medienkompetenz und das Zusammenwachsen von TV- und IT-Branche sind zum Schwerpunkt im Wirtschaftswachstum der Region geworden. Um eine erfolgreiche Erweiterung des Medienstandortes zu unterstützen, wurde in der Stadtverwaltung unter der Initiative des Wirtschaftsdezernenten 1999 das Büro für Medienwirtschaft gegründet. Zu den Aufgaben des Büros gehören der Ausbau bereits bestehender Infrastruktur und die langfristige Förderung einer Medienkultur. Zu einer stärkeren Vermarktung der Medienbranche auf nationaler und internationaler Ebene wurde später mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Frankfurt RheinMain das Medienkompetenznetz RheinMain realisiert. Das Netz im Bereich der Medienwirtschaft für die Region umfasst ca. 2500 Unternehmen aus der Werbung und Multimedia, der Audiovisuellen Medien und Verlage.

Die IT-Branche gilt auch als Wachstumsbranche und hat sich in Mainz seit Mitte der 1990er zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Unternehmen dieser Branche erheblich erhöht, so dass man von über 600 IT-Unternehmen reden kann.

Eine wirtschaftsgeographische Studie von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz hat sich mit der Struktur der Mainzer IT-Branche und besonders mit den Netzwerkstrukturen in Form von Kooperationen beschäftigt ( PRESSEMELDUNG Stadt Mainz). Was Kooperationen und räumliche Verflechtungen betrifft, zeigt die Untersuchung grundsätzlich Kooperationen mit anderen Unternehmen überwiegend der gleichen Branche. So ist z.B. die Zusammenarbeit von Institutionen, Einrichtungen bzw.

Organisationen mit Hochschulen zu beobachten, was sehr positiv im Sinne der geforderten Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu bewerten ist. Laut der Ergebnisse der Befragung spielt der Faktor „räumliche Nähe“ eine wichtige Rolle.

Bei der Bewertung der Standortfaktoren liegt der Fokus auf den „weichen“

Standortfaktoren, z.B. sind die Unternehmen am besten mit dem Image der Stadt, mit dem Standort Wohnen und Wohnumfeld, mit der Freizeitmöglichkeiten, mit dem Kulturangebot und mit dem verkehrstechnischen Infrastruktur zufrieden.

26 Außerdem sind die Standortfaktoren wie die kommunikationstechnische Infrastruktur, Bildung, Nähe zu Abnehmern, das Erscheinungsbild des Betriebsstandortes sowie der Branchenkontakt von den Befragten gut bewertet. Das Angebot an Schulen und Ausbildungseinrichtungen zählt auch zu den positiv bewerteten Faktoren. Im Gegensatz dazu scheint die Zufriedenheit mit der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften mittelmäßig zu sein. Man wünscht sich Verbesserungen im Bereich der Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen und die Befragten sehen das wirtschaftspolitische Klima im gesamten Bundesland weniger positiv, wobei die Höhe der Lohnkosten für Fachkräfte, die hohen kommunalen Steuern und Angaben als problematisch betrachtet werden. Desweiteren kann man zusammenfassen, dass die Förderung der IT-Branche als zweckmäßig und bedeutend für die Etablierung der Stadt Mainz als attraktivem IT-Standort erscheint. Da die Untersuchung der in Mainz ansässigen IT-Unternehmen und Betriebe als Grundlagenforschung für das von der Wirtschaftsförderung initiierte Branchentreffen „IT-Forum“ dient, helfen die Ergebnisse bei dem Erkennen der Bedürfnisse und beim Ergreifen der Maßnahmen, um das Image der Stadt zu stärken und sich im Wettbewerb zu positionieren.

Ein anderer führender Branchenschwerpunkt am Standort Mainz ist die Gesundheitswirtschaft, die sich durch ein hohes Wachstum an Arbeitsplätzen in der Zukunft auszeichnet. Eine hohe Lebensqualität gepaart mit langer Lebenserwartung steigern die Nachfrage nach innovativen Produkten und hoch spezialisierten Dienstleistungen in dieser Branche. Auch hier wurde das Gesundheitskompetenznetz Mainz von dem Wirtschaftsdezernat aufgrund der positiven Entwicklungen.

Das Forum für Unternehmen aus der Mainzer Gesundheitswirtschaft wird von der Wirtschaftsförderung betreut, indem kleinere Unternehmen vernetzt und auch in anderen Regionen bekannter gemacht werden.

In diesem Zusammenhang ist die Biotechnologie als eine Schlüsseltechnologie für die weitere industrielle Entwicklung am Standort Mainz zu nennen . Mit seinen im Feld der Biotechnologie tätigen Hochschulen, Forschungseinrichtungen,

27 Großunternehmen und mittelständischen Firmen verfügt die Landeshauptstadt über ein starkes Potential an Know-how. Durch Vernetzung der vorhandenen Ressourcen und durch Unterstützung der Neugründung von Firmen an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis bietet sich die Möglichkeit für die weitere positive Entwicklung der Branche.

Tabelle 1 veranschaulicht einen kleinen Teil der biopharmazeutischen Unternehmen in Mainz, die sich erfolgreich durch innovative Produkte auf dem Markt etabliert haben, woraus ersichtlich ist, dass auch Galantos Pharma GmbH und Ganymed Pharmaceuticals AG im TechnologieZentrum Mainz ansässig sind.

Tab. 1: Biopharmaceutische Unternehmen in Mainz

Quelle: eigene Darstellung, vgl. Branchenbuch der Stadt Mainz

In den nächsten Kapiteln wird nicht nur auf eine weitere Entwicklung und zukünftiges Potential der Biotechnologie und Medizintechnik eingegangen, sondern auch Beispiele für andere zukunftsfähige Technologien erläutert, die von den Hochschulen oder von den zwei Max-Planck-Instituten erforscht werden.

Der Wirtschaftsstandort Mainz ist für viele weltweit agierende High-Tech-Unternehmen bekannt, wie z.B. Schott Glas, IBM Deutschland GmbH oder Novo Nordisk, die zusammen mit den Logistikunternehmen, mit der chemischen Industrie und mit den Energie- und Umwelttechnologien das breite Spektrum an TOU ergänzen.

Unternehmen ProteoSys AG tgcBIOMICS

GmbH

Galantos Pharma GmbH

Ganymed

Pharmaceuticals AG

Leistungen

Innovative Lösungen für die Funktionelle Proteomics

Entwicklung und Produktion Innovativer Bio- Pharmazeutika

F&E neue

Medikamenten zur Behandlung von degenerative Erkrankungen des menschlichen Hirms

Expertise im Finden hochkrebs- spezifischer Zielstrukturen

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