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Wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr 2014

Im Dokument ProSiebenSat.1 Media AG (Seite 59-65)

Am 02. April 2014 hat die ProSiebenSat.1 Media AG im Rahmen einer umfassenden Refinanzierung eine neue Konsortialkreditvereinbarung mit einem Volumen von 2.000,0 Mio Euro und einer fünf-jährigen Laufzeit bis April 2019 abgeschlossen. Diese neue Kreditvereinbarung besteht aus einem unbesicherten, endfälligen Darlehen in Höhe von 1.400,0 Mio Euro sowie einer unbesicherten, revol-vierenden Kreditfazilität (RCF) mit einem Rahmenvolumen von 600,0 Mio Euro. Die Kreditvereinbarung wird durch eine internationale Bankengruppe zur Verfügung gestellt. Die Darlehensverbindlichkeiten sind variabel verzinslich. Zudem hat die ProSiebenSat.1 Media AG eine siebenjährige unbesicherte Anleihe im Volumen von 600,0 Mio Euro mit einem Kupon von 2,625 % und einer Fälligkeit im April 2021 begeben. Der Emissionserlös der Anleihe und das neue endfällige Darlehen wurden für die Rückführung des besicherten endfälligen Darlehens in Höhe von 1.859,7 Mio Euro verwendet. Im Rahmen dieser umfassenden Refinanzierung wurden sowohl abgegrenzte Finanzierungskosten der abgelösten Darlehen als auch im Geschäftsjahr 2014 entstandene Finanzierungskosten in Höhe von insgesamt 40,0 Mio Euro im Finanzergebnis als Aufwand erfasst.

Im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Finanzanlagen wurden bei den entsprechenden Holding-Gesellschaften der verbliebenen ehemaligen europäischen Beteiligungen der SBS-Gruppe die Beteiligungsbuchwerte einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Dieser führte bei unmittelbaren Tochtergesellschaften der ProSiebenSat.1 Media AG zu Abschreibungsbedarf und entsprechenden Jahresfehlbeträgen, den diese Tochtergesellschaften im Rahmen bestehender Ergebnis- und Gewinn-abführungsverträgen in Höhe von insgesamt 56,0 Mio Euro an die ProSiebenSat.1 Media AG abgeführt haben. Darüber hinaus führten diese beiden direkten Tochtergesellschaften der ProSiebenSat.1 Media AG im Geschäftsjahr 2014 zur weiteren Vereinfachung der Beteiligungsstruktur Kapital herab-setzungen in Höhe von insgesamt 656,5 Mio Euro durch. Die dadurch frei gewordenen Mittel wurden

im Rahmen der Konzernverrechnung mit bestehenden konzerninternen Verbindlich keiten der ProSieben Sat.1 Media AG verrechnet. Im Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG wurden zusätzlich Wertberichtigungen auf den Beteiligungsbuchwert an diesen beiden Gesellschaften in Höhe von 11,6 Mio Euro vorgenommen.

Nach den umfangreichen Änderungen der Aktionärsstruktur im Vorjahr wurde auf der Haupt ver-samm lung am 26. Juni 2014 ein neuer Aufsichtsrat gewählt. Der neue Aufsichtsrat besteht zum 31.

Dezember 2014 aus acht Mitgliedern, den Vorsitz hat Herr Dr. Werner Brandt inne. Auf derselben Haupt versammlung wurde die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,47 Euro je Stammaktie beschlossen, die gesamte Dividendenausschüttung belief sich im Geschäftsjahr 2014 auf 313,4 Mio Euro.

Ertragslage

Der Umsatz der ProSiebenSat.1 Media AG stieg im Geschäftsjahr 2014 um 0,9 Mio Euro oder 2,8 Prozent auf 30,8 Mio Euro. Der Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf höhere Erlöse aus dem Verkauf von Programmnebenrechten zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verzeichneten gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 36,0 Mio Euro auf 135,9 Mio Euro im Jahr 2014. Diese Entwicklung ist überwiegend auf höhere interne Weiterbelastungen zurückzuführen.

Die Betriebsaufwendungen betrugen 246,3 Mio Euro (Vorjahr: 246,8 Mio Euro). Die Aufwendungen in den Bereichen Programm und Material (+4,0 Mio Euro) und Personal (+8,3 Mio Euro) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2014 aufgrund eines gestiegenen Geschäftsvolumens sowie höheren Mitarbeiter-zahlen. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen von insgesamt 117,9 Mio Euro (Vorjahr: 132,7 Mio Euro) führten vor allem die im Vorjahr enthaltenen Sondereffekte für die Bildung von Drohverlusten für schwebende Geschäfte und Wertberichtigungen auf Darlehen zu einem signifikanten Rückgang, der durch höhere Aufwendungen aus Währungsumrechnung teilweise wieder kompensiert wurde.

Das Finanzergebnis verringerte sich im Geschäftsjahr 2014 auf 529,0 Mio Euro (Vorjahr: 596,4 Mio Euro). Der Rückgang des Finanzergebnisses ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen:

• Das Beteiligungsergebnis als Saldo der Erträge aus Gewinnabführungsverträgen abzüglich der Aufwendungen aus Verlustübernahmen verringerte sich um 20,6 Mio Euro auf 681,2 Mio Euro.

Insgesamt verzeichneten die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen im Geschäftsjahr 2014 infolge der positiven Geschäftsentwicklung der deutschen Tochtergesellschaften einen Anstieg um 23,7 Mio Euro auf 812,4 Mio Euro. Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen erhöhten sich deutlich und betrugen 131,2 Mio Euro (Vorjahr: 86,8 Mio Euro). Ursächlich für den Anstieg waren insbesondere die im Berichtsjahr übernommenen Verluste der P7S1 Erste SBS Holding GmbH und der P7S1 Zweite SBS Holding GmbH, die sich aus der Wertminderung ihrer Beteiligung an der P7S1 Broadcasting S.à.r.l. zum 31. Dezember 2014 ergaben. Daneben fielen weitere Verluste bei Tochtergesellschaften an, die vor allem aus den dort vorgenommenen Wertberichtigungen auf Finanz anlagen stammen.

• Das Zinsergebnis als Saldo der Zinserträge und Zinsaufwendungen verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2014 um 26,9 Mio Euro auf minus 132,3 Mio Euro. Die Zinsaufwendungen ver zeich-neten einen Anstieg um 12,1 Mio Euro auf 146,7 Mio Euro, der vor allem durch die vollständige Auflösung von Rechnungsabgrenzungsposten sowie im Berichtsjahr angefallenen Finanzierungs-kosten im Rahmen der Refinanzierung negativ beeinflusst wurde. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich aus den günstigeren Konditionen der Refinanzierung. Die Zinserträge verringerten sich um 14,8 Mio Euro auf 14,3 Mio Euro im Geschäftsjahr 2014. Ursächlich hierfür waren die um 12,6 Mio Euro gesunkenen Zinserträge gegenüber verbundenen Unternehmen aus internen Darlehens-beziehungen aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verzeichnete vor diesem Hintergrund einen Rück-gang um insgesamt 30,1 Mio Euro auf 449,5 Mio Euro. Nach Abzug des Aufwands für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 149,1 Mio Euro (Vorjahr: 117,3 Mio Euro) sowie sonstiger Steuern weist die ProSiebenSat.1 Media AG im Geschäftsjahr 2014 einen Jahresüberschuss in Höhe von 300,2 Mio Euro (Vorjahr: 362,2 Mio Euro) aus.

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Risikokontrolle und zentrale Steuerung sind Grundsätze des Finanzmanagements der ProSiebenSat.1 Group. Das Finanzmanagement erfolgt zentral durch den Bereich Group Finance & Treasury der ProSiebenSat.1 Media AG. Dieser Bereich steuert das konzernweite Finanzmanagement und ist Ansprechpartner für alle Geschäftsführer und Mitarbeiter der Gruppe, die für Finanzen zuständig sind. Die übergeordneten Ziele des Finanzmanagements sind:

• Sicherung der konzernweiten Zahlungsfähigkeit durch gruppenweit effiziente Steuerung der Liquidität

• Sicherung der finanziellen Flexibilität und Stabilität, d.h. Erhaltung und Optimierung der Finanzie-rungs fähigkeit des Konzerns

• Steuerung der finanzwirtschaftlichen Risiken durch den Einsatz von derivativen Finanzinstru-menten

Das gruppenweite Finanzmanagement umfasst das Kapitalstrukturmanagement bzw. die Konzern-finanzierung, das Cash- und Liquiditätsmanagement, das Management von Marktpreisrisiken sowie von Adress- bzw. Kreditausfallrisiken:

• Ziel des Kapitalstrukturmanagements ist es, die Ausgestaltung der Kapitalstruktur bzw. der Finan zierung des Konzerns mittels unterschiedlicher Finanzierungsinstrumente zu optimieren.

Hierzu gehören sowohl Eigenkapital- oder eigenkapitalähnliche Instrumente als auch Fremd finan-zie rungsmittel. Bei der Auswahl geeigneter Finanfinan-zierungsinstrumente berücksichtigt das Unter-neh men Faktoren wie Marktaufnahmefähigkeit, Refinanzierungsbedingungen, Flexibilität bzw.

Auflagen, Investorendiversifikation und Laufzeit- bzw. Fälligkeitsprofile. Fremdfinanzierungsmittel im Konzern werden zentral aufgenommen bzw. gesteuert. Auf diese Weise können Größenvorteile genutzt und Kapitalkosten optimiert werden. Die Steuerung des Verschuldungsgrades (Leverage-Faktor) nimmt im Zusammenhang mit dem Kapitalstrukturmanagement der ProSiebenSat.1 Group einen besonderen Stellenwert ein.

• Im Rahmen des Cash- und Liquiditätsmanagements optimiert und zentralisiert das Unternehmen Zahlungsströme und stellt die konzernweite Liquidität sicher. Ein wichtiges Instrument ist dabei das Cash-Pooling-Verfahren. Mithilfe einer rollierenden konzernweiten Liquiditätsplanung erfasst bzw.

prognostiziert die ProSiebenSat.1 Group die Cashflows aus operativen sowie nicht operativen Geschäften. Hieraus leitet das Unternehmen Liquiditätsüberschüsse oder -bedarfe ab. Liquiditäts-bedarfe werden über die bestehenden Cash-Positionen oder die revolvierende Kreditfazilität (RCF) abgedeckt.

• Das Management von Marktpreisrisiken umfasst das zentral gesteuerte Zins- und Währungs-management. Ziel ist es, die Auswirkungen von Zins- und Währungsschwankungen auf das Kon-zern ergebnis und den Cashflow zu begrenzen. Neben Kassageschäften kommen auch deriva tive Finanzinstrumente in Form bedingter und unbedingter Termingeschäfte zum Einsatz. Diese Instru-mente werden ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt.

• Im Mittelpunkt des Managements von Adress- bzw. Kreditausfallrisiken stehen Handels-beziehungen und Gläubigerpositionen gegenüber Finanzinstituten. Bei Handelsgeschäften achtet die ProSiebenSat.1 Group auf eine möglichst breite Streuung der Volumina mit Kontrahenten ausreichend guter Bonität. Hierzu werden unter anderem externe Ratings der internationalen Agen-turen herangezogen. Risiken gegenüber Finanzinstituten entstehen vor allem durch die Anlage liquider Mittel und den Abschluss von derivativen Finanzinstrumenten im Rahmen des Zins- und Währungsmanagements.

Fremdkapitalausstattung

Am 02. April 2014 wurde im Rahmen einer umfassenden Refinanzierung eine neue Konsortial kredit-vereinbarung mit einem Volumen von 2.000,0 Mio Euro und einer fünfjährigen Laufzeit bis April 2019 abgeschlossen. Diese neue Kreditvereinbarung besteht aus einem unbesicherten, endfälligen Dar-lehen in Höhe von 1.400,0 Mio Euro sowie einer unbesicherten, revolvierenden Kreditfazilität (RCF) mit einem Rahmenvolumen von 600,0 Mio Euro. Die Kreditvereinbarung wird durch eine internationale Bankengruppe zur Verfügung gestellt. Die Darlehensverbindlichkeiten sind variabel verzinslich. Die revolvierende Kreditfazilität kann auch in anderen Währungen als Euro in Anspruch genommen werden. Zum 31. Dezember 2014 war der RCF nicht in Anspruch genommen.

Zudem hat die ProSiebenSat.1 Media AG im Geschäftsjahr 2014 eine siebenjährige unbesicherte Anleihe im Volumen von 600,0 Mio Euro mit einem Kupon von 2,625 % und einer Fälligkeit im April 2021 begeben. Sie ist am regulierten Markt der Luxemburger Börse (ISIN DE000A11QFA7) notiert.

Der Emissionserlös der Anleihe und das neue endfällige Darlehen wurden für die Rückführung des besicherten endfälligen Darlehens in Höhe von 1.859,7 Mio Euro verwendet. Das neue endfällige Dar lehen wird ferner für allgemeine betriebliche Zwecke genutzt. Die neue revolvierende Kreditfazilität mit Laufzeit bis April 2019 löst die nicht in Anspruch genommene bestehende RCF-Kreditlinie mit Fälligkeit im Juli 2018 ab.

Der Tilgungsbetrag bei Endfälligkeit des Darlehens beläuft sich zum 31. Dezember 2014 auf 1.400,0 Mio Euro (Vorjahr: 1.859,7 Mio Euro). Der Tilgungsbetrag bei Endfälligkeit der Anleihe beläuft sich zum 31. Dezember 2014 auf 600,0 Mio Euro.

Die Risiken aus der Änderung von variablen Zinssätzen werden durch derivative Finanzgeschäfte in Form von Zinsswaps abgesichert. Die Absicherungsquote auf Ebene der ProSiebenSat.1 Media AG liegt bei ungefähr 95 Prozent (Vorjahr: 86 %).

Der durchschnittliche, festverzinsliche Swap Zinssatz betrug rund 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,9 %).

Leasing

Die ProSiebenSat.1 AG hat Mietverträge für am Standort Unterföhring genutzte Immobilien abge-schlossen, die als operatives Leasing eingeordnet wurden. Die Verträge enden frühestens im Jahre 2019.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Im Berichtsjahr bestanden im ProSiebenSat.1 Konzern keine wesentlichen außerbilanziellen Finan-zierungsinstrumente.

Im Dokument ProSiebenSat.1 Media AG (Seite 59-65)