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KunST In SAnKT GEoRGEn

durch die dunkle Metropole

Den Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und Theologie in Frankfurt zu begleiten und zu fördern, ist Ziel der Kunstbeauftragten der Hochschule Sankt Georgen. Dieses Unternehmen geht bereits ins fünfte Jahr; im Mittelpunkt steht eine Ausstellung pro Semester mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem Umfeld der Städelschule im Atrium des Hochschulgebäudes. Im Som-mersemester 2007 hat Thomas Bayrle mit Dolly Animation eine mehrsemestrige Reihe eröffnet, die verschiedene künstlerische Positionen nach Sankt Georgen bringt.

Stephen Suckale, across the dark metropolis

Der Städelschulabsolvent Stephen Suckale stellte im Wintersemester 2008/2009 in Sankt Georgen aus. Seine Installation across the dark metropolis umkreist auf verschiedenen Ebenen die Stadt Los Alamos in New Mexico, USA. Hier entwi-ckelte Robert Oppenheimer die Atombombe und lieferte dadurch Grundbausteine der moder-nen Physik und des Kalten Krieges. Hier leitete Seymore Cray in den 70er Jahren das digitale Zeitalter ein, indem er 1976 im Los Alamos National Laboratory den ersten Supercomputer

„cray-1“ installierte. Zeitgleich beendete der Fotograf William Eggleston die zehnjährige Arbeit an seiner ersten in Farbe fotografierten Serie „Los Alamos“, deren Motive ein typisiertes Abziehbild der biederen Alltagsnormalität einer amerikanischen Kleinstadt der 70er Jahre prä-sentieren. Weder die weltweit prägenden tech-nischen Entwicklungen noch die Technikaffinität der Stadtbewohner sind in Egglestons Bildern präsent. Stephen Suckale recherchiert in seinen Projekten häufig Substrukturen und folgt verbor-genen Spuren, die erst bei vertiefter Recherche sichtbar werden. Die Installation across the dark metropolis beginnt bei einem zentralen Bild, auf dem der Künstler das Plakatmotiv von Fritz Langs wegweisenden Stummfilm „Metropolis“

aufgreift. Davon ausgehend führt er den damit eröffneten Dialog von Natur und Technik in eigenen Fotografien und Collagen zu der Serie

„Los Alamos“ weiter. Across the dark metro-polis vernetzt verschiedene geistesgeschichtliche Zusammenhänge, die sich in Los Alamos wie unter einem Brennglas verdichten.

Philip Götze & Janus Hochgesand, wannabe Im Sommersemester 2009 thematisiert die Aus-stellung wannabe von Philip Götze und Janus Hochgesand Sehnsucht und Suche nach Utopien im Spannungsfeld von Wunsch und Wirklichkeit, von Konstruktion und Realität. In einer Zeit der vielbeschworenen, doch seltsam irrealen Krise werden Bruchstellen im globalen gesellschaft-lichen Gefüge sichtbar, die vor dem Individuum nicht Halt machen. Wannabe, der Möchtegern, steht für den garstig breiten Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Philip Götze und Ja - nus Hochgesand, die im Abschlussjahr in der Bildhauerklasse bei Tobias Rehberger studieren, bringen in zwei raumgreifenden Skulpturen eine trügerische Idylle zum Ausdruck: Wo die Diffe-renz von Realität und Virtualität kaum ge steigert werden kann, wächst gleichzeitig eine Sehn - sucht nach Echtheit, Heimat, nach einer besseren Welt.

Im Zentrum von Janus Hochgesands Skulptur perfect. In the middle of somewhere else steigt ein halb versunkener Koffer aus einem Meer aus Kacheln und Sonnenversprechung heraus, das mit einem Steg aus Eichenplanken in kippeliger Balance steht. Fernweh kommt zum Ausdruck, und der Betrachter stellt sich der Frage, ob das, was man sucht, eigentlich hier oder wo anders oder überhaupt nicht zu finden ist.

Die begehbare Skulptur von Philip Götze Welt-frieden Teil 1. schwarzweiß gerendert zeigt im Maßstab 1:1 eine Bank auf einer Wiese, unter einem Baum, in dessen Stamm ein Herz geprägt ist. Der Garten, ein zentraler Topos der Kultur- und Kunstgeschichte, ist ein Ort der Sehnsucht, der Ruhe und Harmonie, ein Ort für intime Momente.

Die Installation lädt ein zum Verweilen, doch die artifizielle Umwelt aus glatten Oberflächen in schwarz-weiß und Grautönen und vor allem das grün blinkende Herz im Baumstamm versetzen die Betrachter in innere Unruhe. Weltfriede Teil 1 bleibt ein Irrealis, ein unabgeschlossenes Projekt, eine Utopie.

Klinikkapelle – ein gemeinsames Projekt mit der Hochschule für Gestaltung, offenbach

Das Architekturbüro Woerner und Partner führt den Neubau des Klinikums Offenbach durch.

Architekt Stefan Traxler hat im Sommer 2008 an Manfred Stumpf, Professor für Konzeptionelles Zeichnen an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, die Bitte heran getragen, ein Raum-konzept und die liturgische Einrichtung der öku-menisch genutzten Klinikkapelle in einem Projekt mit Studierenden zu entwerfen. Notwendig sind dafür viel religiöses und liturgisches Wis sen – Themen, die für Kunststudenten längst nicht selbstver ständlich sind. Durch persönlichen Kontakt über einen Sankt Georgener Doktoranden, der als Gaststudent bei Manfred Stumpf zeichnet, entstand die Idee einer Kooperation: Studierende der beiden Hochschulen entwickeln in einem wechselseitigen Prozess von Gestaltung und theolo gischem Gespräch einen Entwurf für die Klinikkapelle. Studie rende von Sankt Georgen, die an Kunst interessiert sind, können die gestal-terische Arbeit der Studie renden der HfG durch theo logische Inputs unterstützen und sich ihrer-seits praktisch mit dem Thema Kunst auseinan-dersetzen. Der kreative Weg der Gestaltung ist für die Sankt Georgener Studierenden weitge-hend Neuland – und umgekehrt: geisteswissen-schaftliche Recherche und theologi sche Analyse, Bewusstsein für kirchliche und seelsorgerische Fragen sind Lernfel der für die Offen bacher Studierenden. Zu Beginn des Wintersemesters 2008/2009 trafen sich die insgesamt rund zwanzig Studie renden zum ersten Mal, um die Baustelle des werdenden Klinikums und die Kapelle im alten Gebäude zu besichtigen. Wichtig war zu Beginn des Projektes ein gemein sames Wochenende im Kloster Plankstetten, an dem die Studierenden erste Entwürfe entwi ckelten und tiefe Eindrücke im spirituellen Umfeld sammelten.

Dies setzte sich fort an vielen Mitt wochsterminen im Winter- und Sommersemester. Bereits im Gestaltungsprozess war wichtig, einen engen Dialog mit dem Architekt, den Klinik seelsorgern in Offenbach (eine evangelische Pfarrerin und ein katholischer Pfarrer), Vertretern der evan-gelischen Landeskirche und des katholischen Bis tums sowie der Stadtverwaltung zu führen.

Die Ent würfe zu einem Glasfenster, zu Altar und Ambo sowie zur Lichtkonzeption und zu einem Ort für persönliches Gebet wurden an vier Präsentationsterminen vorge stellt und heiß dis-kutiert. Für die Stu dierenden beider Hochschulen machten diese Termine die harte Realität der Auf tragsarbeit deutlich. Inzwischen hat sich ein guter Konsens herauskristallisiert, der im Herbst/

Winter 2009 zur Umsetzung kommen wird.

Zentraler Gedanke des neuen Andachtsraumes ist das Thema „Lebensbaum“. Beim Rundgang der HfG am 10. – 12. Juli 2009 wurde das Projekt erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Weitere Ausstellungen und Projekte Kunst in Sankt Georgen veranstaltete im akade-mischen Jahr 2008/2009 weitere Ausstellungen und Projekte. Im Januar 2009 erleichterte eine sportliche Zwischennutzung im Atrium die Prü-fungszeit; Titel des Projekts war Exerzitium.

Vom 8. Mai 2009 an zeigte der evangelische Theologe Fritz Reith Im Zentrum: Blau im dritten Obergeschoss. Die Serie Samenkorn aus sechs Bildern ist ein Beispiel für einen spirituellen Weg, der nicht im Wort der Predigt, sondern im Bild seinen Ausdruck findet. Am 25. Mai 2009 eröff-nete im ersten Stock unter dem Titel pw in SG eine kleine und feine Ausstellung mit Werken von Stephan Belloff und Andreas Skorupa.

Beide arbeiten in den Ateliers der Praunheimer Werkstätten. Stephan Belloff entwickelt abstrakte Motive mit hoher Farbintensität, Andreas Skorupa malt unverwechselbar präzise Menschen- und Heiligenfiguren, besonders gerne den Heiligen Georg im Drachenkampf. Die Kunsthistorikerin Dr. Anna Meseure hat die Ausstellung durch kundige Vorträge bei der Eröffnung sowie beim Sommerfest erschlossen.

Zeitgenössische Kunst findet in Frankfurt vor al - lem außerhalb der Hochschule Sankt Georgen statt. Deshalb haben wir neben vielen Ein-ladungen und Hinweisen auf Ausstellungen auch 2008/2009 spezielle Führungen für Sankt Geor-gener organisiert: Claudia Gaida vom Frank fur - ter Institut für Kunst- und Filmvermittlung, Künst-lerin und ausgewiesene Kennerin der Frank furter Kunstszene, führte uns durch die Absolven-tenausstellung der Städelschule im September 2009 sowie durch den Rundgang der Städelschule im Februar 2009.

Seit Januar 2008 ist Kunst in Sankt Georgen mit einer eigenen Seite auf der Hochschul-Homepage vertreten. Unter www.sankt-geor-gen.de/campus/kunst.html finden sich Hinweise zu den aktuellen Veranstaltungen und weiter-führende Informationen, Bilder und Texte zu Ausstellungen und Projekten.

(Für die Kunstbeauftragten: Viera Pirker)

14. dEZEMBER 2008

Musik zum Advent

Chor – und Instrumentalwerke u.a. von:

Wolfgang Carl Briegel: Kantate „Mache dich auf, werde Licht“

für Soli,

Chor und Orchester Alberich Hirschberger: „Concerto in G-Dur“

für Streicher Franz Xaver Brixi: „Rorate coeli“

für Chor und Orchester Wolfgang Amadeus Kirchensonate in G-Dur

Mozart: KV 241

für Streicher und Orgel Ausführende:

Solisten, Chor und Orchester der Hochschule Sankt Georgen

Leitung:

dr. Helmut Föller

21. JAnuAR 2009

Verleihung des Förderpreises 2008 des Freundeskreises Sankt Georgen siehe S. 93

28. JAnuAR 2009

Ein Tag in Sankt Georgen für Schülerinnen und Schüler

Programm:

09.15 Uhr Begrüßung in der Mensa 09.35 Uhr Besuch der Vorlesungen in

Philosophie und Theologie 11.30 Uhr Sankt Georgener Messe

Eucharistiefeier der Hochschule 12.30 Uhr Mittagessen in der Mensa 13.30 Uhr Gesprächsrunde

Informationen zu Studium und Berufsmöglichkeiten

Organisation: P. Ansgar Wucherpfennig SJ, Sr. Beate Glania MMS, der AStA der

PhThH Sankt Georgen Mit Unterstützung durch das Dezernat Bildung und Kultur, Bischöfliches Ordinariat Lim burg

14. JunI 2009

Sankt Georgener Sommerfest

Auch in diesem Jahr fand wieder ein Sommerfest im Park von Sankt Georgen statt: eine Gele gen-heit zur Begegnung zwischen Lehrenden und Studierenden, Mitarbeitern, Nachbarn, Freun den und Menschen aus den städtischen Kirchenge-meinden.

Auf dem Campus gab es die Möglichkeit, ganz Sankt Georgen kennen zu lernen. Für das leibli-che Wohl standen neben dem Kaffeehaus ein Biergarten und ein Grillstand bereit. Für unsere kleinen Besucher war wie immer ein großes Kinderfest organisiert. Auch für heitere Unterhal-tung bei Musik war gesorgt.

Programm:

12.30 Uhr Festbeginn

13.30 Uhr Kaffeehauseröffnung

14.00 Uhr Vorstellung des Spendenzwecks 14.30 Uhr Kirchenführung, P. Stephan Kessler SJ

(auch um 17.00 Uhr) 15.00 Uhr Zauber /-Jongleur Show

Führung durch die CIBEDO (Christlich – Islamische Begeg nung- Dokumentationsstelle)

Hochschulführung, P. Ulrich Rhode SJ 15.30 Uhr Einführung in die Ausstellung

Art’Lab Oratorium (Fritz Reith) 16.00 Uhr Kunstausstellung der Praunheimer

Werkstätten (Anna Meseure-Fischer) „Finanzkrise und die dritte Welt – Theorie trifft Praxis“(Vorträge des Nell-Breuning-Instituts und Ärzten für die dritte Welt)

Hochschulführung (P. Ulrich Rhode SJ)

17.00 Uhr Kunstausstellung der Praunheimer Werkstätten (Anna Meseure-Fischer) Programm Seminarkirche

14.00 und 16.30 Uhr Andacht 14.20 und 16.00 Uhr Orgelmusik 14.30 Uhr Kirchenführung Musikalisches Programm

14.00 Uhr nic demasmsow

14.00 Uhr Kaffeehausmusik (mit dem Kaffeehaus-ensemble der Studierenden und dozierenden) 16.30 Uhr Sommerfestband

(Studierende und leh rende der Hochschule)

Dem Sommerfest-Team 2009 gehörten an:

Katharina Kunkel, Prisca Patenge, Mareike Jauß, Simone Schamburg, Marco Hüsing

29. JunI 2009

Eröffnung des Instituts für Weltkirche und Mission

Akademischer Festakt zur Gründung des Insti-tuts für Weltkirche und Mission an der Philoso-phisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen Begrüßung – Professor Dr. Ulrich Rhode SJ,

Rektor der Hochschule Sankt Georgen

– Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Vorsitzender der Bischöflichen Kommission Weltkirche Festvortrag Prof. Dr. Albert-Peter Rethmann,

Gründungsdirektor des IWM Grußworte – Bischof Dr. Franz Peter

Tebartz-van Elst, Limburg, Vorsitzender der Bischöflichen Unterkommission für Missions fragen – Prälat Dr. Klaus Krämer,

Präsident von Mission Aachen.

Gebet Doktoranden aus Indien, Afrika, Polen

Mittagessen

Musikalische – Während des Festaktes:

Gestaltung Voice Of Grace Choir, Nigeria/

Amsterdam

– Während des Mittagessens:

Nadja Kossinskaja, Ukraine;

Matthias Rethmann, Münster

05. JulI 2009

Sommerserenade

chor – und Instrumentalmusik Programm:

G. F. Händel: Concerto grosso in D-Moll Joseph Haydn: „Singt dem Herrn alle Stimmen“

für Chor und Orchester“

Joseph Haydn: „Konzert für Klavier und Orchester in G-Dur“

Joseph Haydn: Adagio aus dem „Konzert für Violoncello und Orchester in C-Dur“

Felix Mendelssohn Bartholdy: Weltliche Chormusik

u.a.

Ausführende:

Chor, Orchester und Solisten der Hochschule Sankt Georgen

Leitung:

dr. Helmut Föller