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3. Eigene Untersuchungen 1 Material und Methode

4.4 Wasseraufnahme und Konsistenz der Exkremente

Wasseraufnahme

Die Wasseraufnahme steht bei den Hühnern in einem engen Zusammenhang mit der Trockensubstanzaufnahme. Aber auch die Legeleistung, die Haltungsbedingungen, auch der Gehalt an Rohprotein sowie an Mengenelementen im Futter wirken sich auf den Wasserbedarf aus. Bei optimalen Haltungsbedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) beträgt die Wasseraufnahme etwa 2 l Wasser/kg TS-Aufnahme (KAMPHUES et al. 1999). Neben der Umgebungstemperatur

(bei 30 °C: 3l H2O/g TS, bei 35 °C: 4,5l H2O/g TS; JEROCH et al. 1999) beeinflußt auch die Futterart und deren Zusammensetzung die Wassermenge, die pro g TS aufgenommen wird. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Anteil der Rohfaser in der Ration und ob sie aus löslichen oder unlöslichen Faseranteilen besteht. Die unterschiedlichen Rohfaserarten besitzen ein unterschiedliches Quell- bzw. Wasserbindungsvermögen. So hat Weizen zum Beispiel nach BRINKER (1996) ein Wasserquell- bzw. -haltevermögen von 1,06 l/kg Futter, während es bei Sonnenblumenschrot 2,24 l/kg Futter beträgt. HADORN und WENK (1996) stellten bei der Zulage von 20 % Sojaschalen zu einer Futterration bei Broilern einen deutlich höheren Wasserverbrauch als bei der Zulage von 20 % Hirseschalen fest. Die Autoren führten den höheren Wasserverbrauch bei der Zulage von 20 % Sojaschalen auf den Gehalt an löslichen Fasern, die Futterviskosität und das Wasser-bindungsvermögen zurück. Dadurch soll ein Mangel an stoffwechselverfügbarem Wasser hervorgerufen worden sein, was die Tiere durch eine erhöhte Wasseraufnahme auszugleichen versuchten. Bei einer Zulage von 2 % hochveresterten Pektins zur Futterration bei Legehennen stellte ROMRUEN (1987) fest, dass die Wasseraufnahme über 100 ml höher war als bei der Kontrollgruppe.

Auch STADERMANN (1989) stellte bei einer gesteigerten Zulage von niedrigverestertem Pektin zur Futterration von Legehennen eine deutliche Steigerung der Wasseraufnahme fest. In dem vorliegenden Versuch wurde die höchste absolute Wasseraufnahme bei Angebot des Tresterfutters verzeichnet. Die mittlere Wasseraufnahme betrug hier bei 267,67 ml/Tier/Tag (siehe Tabelle 17). Im Vergleich dazu betrug die mittlere Wasseraufnahme bei Verzehr des Kontrollfutters 190,75 ml/Tier/Tag und bei Verzehr des Carotinfutters 198,16 ml/Tier/Tag. Diese erhöhte Wasseraufnahme bei Verzehr des Tresterfutters gegenüber den anderen beiden Versuchsfuttern ist zum einen mit der höheren Aufnahme an Trockensubstanz und Rohfaser zu begründen. Zum anderen lag es auch an der höheren Konzentration des Pektins im Tresterfutter. Die Werte der TS-Aufnahme und der Rohfaseraufnahme variierten bei Angebot des Kontrollfutters und des Carotinfutters nicht weit auseinander. Dieses spiegelte sich auch in der Wasseraufnahme wider (siehe Tabelle 15, 16 und 17).

Vergleicht man die auf ein Gramm Trockensubstanz bezogene mittlere tägliche Wasseraufnahme, so war diese bei Verzehr des Tresterfutters im Mittel 0,63 ml/g TS höher als bei Verzehr des Kontrollfutters (siehe Abbildung 24).

Abbildung 24: Mittlere relative tägliche Wasseraufnahme der drei Versuchsgruppen bei Angebot der drei Versuchsfutter in den drei Bilanzen (Angaben in ml/g TS;

n = 9 Tiere pro Futter und Gruppe)

Wie bei der Futteraufnahme, war auch bei der Wasseraufnahme am zweiten Tag der zweiten Bilanz eine Reduktion der Aufnahme bei Angebot von allen drei Versuchsfuttern zu erkennen (siehe Abbildung 10). Dieses bestätigt, dass am zweiten Tag der zweiten Bilanz ein exogener Einfluss auf alle Tiere eingewirkt haben muss.

Exkremente

Die erhöhte Wasser- und Futteraufnahme bei Angebot des Tresterfutters wirkte sich

1.86 1.80

2.05

1.77

2.00 2.62

2.48 2.52

1.91

0.00 0.50 1.00 1.50 2.00 2.50 3.00

Gruppe A Gruppe B Gruppe C

relative Wasseraufnahme ( ml / g TS )

Kontrollfutter Carotinfutter Tresterfutter

(siehe Tabelle 24) und der Trockensubstanzgehalt war deutlich niedriger (siehe Tabelle 25). Der TS-Gehalt in den Exkrementen bei Verzehr des Tresterfutters betrug im Mittel 243,73 g TS/kg uS, bei Verzehr des Kontrollfutters 283,44 g TS/kg uS und bei Verzehr des Carotinfutters bei 279,26 g TS/kg uS. Makroskopisch wiesen die Exkremente bei Angebot des Tresterfutters eine deutlich festere Beschaffenheit auf als bei Angebot der beiden anderen Versuchsfutter.

Auch HADORN und WENK (1996) beobachteten einen Einfluss der unterschiedlichen Rohfaserarten auf den TS-Gehalt der Exkremente. Bei einer Zulage von 20 % Hirseschalen zu einem Broilerfutter stellten sie eine deutliche Erhöhung des TS-Gehaltes in den Exkrementen fest. Durch Zulage von 20 % Sojaschalen verzeichneten sie hingegen eine deutliche Verringerung des TS-Gehalts in den Exkrementen. Den erhöhten TS-Gehalt in den Exkrementen führten sie auf den hohen Anteil an unlöslichen Nahrungsfasern zurück, die zu einer vermehrten Ausscheidung an unverdauter Nahrung über die Exkremente führten. Die Verringerung des TS-Gehaltes in den Exkrementen bei der Zulage von Sojaschalen führten sie auf den hohen Gehalt an unlöslichen Rohfasern zurück. Auch ROMRUEN (1987) stellte bei Zulage von Zitruspektin eine Erniedrigung des TS-Gehalts in den Exkrementen fest. Ebenso wie HADORN und WENK (1996) beobachtete er eine schmierige Konsistenz der Exkremente. Als Ursache für die pektinbedingte Verflüssigung der Exkremente wird – neben der direkten Wasserbindung und der erhöhten Wasseraufnahme mit verstärkter Harnausscheidung – die Auswirkung des Pektins auf die Darmpassage und die interstinale Wasserabsorption gesehen (ORTH 1985, ROMRUEN 1987). Dieser Einfluss auf die Kotkonsistenz lässt sich auch bei einer niedrigeren Pektindosierung (2 %) nachweisen (DROCHNER et al. 1993). Die Exkremente waren allerdings bei der niedrigen Pektinzulage deutlich geformt, wie es auch im vorliegenden Versuch zu beobachten war.

Bezieht man die mittlere tägliche TS-Aufnahme bzw. deren Abgabe auf die Körpermasse der Tiere und setzt diese in Beziehung, so ergab sich bei Angebot des Tresterfutters ein anderes Verhältnis als bei Angebot des Carotin- und des Kontrollfutters (siehe Abbildung 25). Bei Einsatz des Kontroll- und des Carotinfutters

ausgeschieden. Bei Angebot des Tresterfutters betrug dieser Anteil dagegen 37 %. Das Verhältnis zwischen der mittleren täglichen Wasseraufnahme und der Wasserabgabe über die Exkremente - wiederum auf die Körpermasse bezogen - war bei Angebot des Tresterfutters höher als bei Angebot der beiden anderen Versuchsfutter. Bei Einsatz des Kontroll- und des Carotinfutters wurden 39 % der aufgenommenen Wassermenge wieder ausgeschieden, bei Angebot des Tresterfutters dagegen 49 %. Der Anteil der unverdaut ausgeschiedenen Trockenmasse sowie die Wasserabgabe über die Exkremente war bei Einsatz des Tresterfutters somit jeweils ca. 10 % höher als bei Angebot der beiden anderen Versuchsfutter. Dies bestätigt die geringere Verdaulichkeit des Tresterfutters. Die höhere Wasserabgabe wurde höchstwahrscheinlich durch den höheren Pektin- und Rohfasergehalt im Tresterfutter hervorgerufen. Die Tiere geben über die Exkremente nicht mehr Wasser ab als sie aufnehmen.

Abbildung 25: Mittlere tägliche TS-Aufnahme, Wasseraufnahme, TS-Kotabgabe und Wasserabgabe über die Exkremente im Verhältnis zur Körpermasse (KM) bei Angebot der drei Versuchsfutter (Angaben in g/kg KM; n = 27 Tiere pro Futter)

62.82 66.38 70.26

Vergleicht man für alle Versuchsfutter die auf die Körpermasse bezogene N-Aufnahme und N-Abgabe, so entstand bei Einsatz des Tresterfutters eine negative N-Bilanz (siehe Abbildung 26). Diese ist hauptsächlich auf die erhöhte N-Abgabe über die Harnsäure zurückzuführen. Setzt man beim Tresterfutter für jedes Tier die N-Abgabe über Harnsäure in Beziehung zum Körpermassenzuwachs, so zeigt sich bei zunehmendem Körpermassenzuwachs eine geringere Abgabe von Stickstoff über die Harnsäure (siehe Abbildung 27). Dies lässt vermuten, dass es durch das Energiedefizit zu einer Verringerung des Körpermassenzuwachses kommt, was wiederum eine erhöhte N-Abgabe über die Harnsäure zur Folge hat.

Abbildung 26: Mittlere tägliche N-Aufnahme sowie mittlere tägliche N-Abgabe über Harnsäure, über die Exkremente und über das Ei bei Angebot der drei Versuchsfutter (Angaben in g/kg Körpermasse; n = 27 Tiere pro Futter)

0.66 0.68

Abbildung 27: Korrelation zwischen mittlerem täglichen KM-Zuwachs (x; g KM) und mittlerer täglicher N-Abgabe über Harnsäure (y; g) bei Angebot des Tresterfutters unter Ausschluss der ersten vier Tage jeder Bilanz (n = 27 Tiere)

Bei Einsatz des Tresterfutters wurde deutlich, dass sowohl für die TS-Ausscheidung als auch für die Wasser- und N-Abgabe über die Exkremente zum Teil erheblich höhere Werte zu verzeichnen waren als bei den beiden anderen Versuchsfuttern. Dies kann zu einer Beeinträchtigung des Stallklimas führen, welches die Tiere und auch das dort beschäftigte Personal belastet. Außerdem entsteht ein erhöhter Aufwand für die Entsorgung der Exkremente.

4.4 Eibeschaffenheit

Die Dotterfarbe ist abhängig von der Menge und der Mischung der Carotinoide, die von der Henne aus dem Futter resorbiert werden, sowie von dem Mischungsverhältnis, mit dem sie in das Dotter eingelagert werden (SCHIEDT 1998).

Die Xanthophylle und deren Metaboliten werden hauptsächlich in das Dotter eingelagert und sind die farbgebenden Komponenten. Die Carotine werden dagegen nur in Spuren eingelagert und sind für die Farbgebung des Dotters nicht von großer Bedeutung. Bei freilaufenden Legehennen werden hauptsächlich Zeaxanthin, Lutein

y = -0.0094x + 1.2247 R2 = 0.0249

0.60 0.80 1.00 1.20 1.40 1.60 1.80 2.00

-15 -10 -5 0 5 10 15

K M -Zu w achs (g K M )

N-Abgabe über Harnsäure (g)

und β-Cryptoxanthin im Dotter gefunden. In der kommerziellen Legehennenfütterung werden vorwiegend Zeaxanthin und/oder Lutein eingesetzt, aber auch Xanthophylle wie Canthaxanthin, Astaxanthin und einige Apocarotinoide (SCHIEDT 1998).

Im vorliegenden Versuch war das farbgebende Pigment das β-Carotin. Dieses spiegelte sich auch in den Farbstufen des Dotters wider, die im Mittel zwischen 2 und 9 lag (siehe Tabelle 23). Die dunkelste Farbstufe des Dotters wurde mit Einsatz des Tresterfutters erreicht. Sie lag im Mittel zwischen den Farbstufen 7 und 9. Diese dunklere Farbe des Dotters wurde nicht durch das β-Carotin hervorgerufen, sondern durch das Carotinoid Cryptoxanthin. Dieses ist in Spuren in der Möhre enthalten (SOUCI et al. 2002) und gehört zu den 'rotfärbenden' Carotinoiden. Die Farbstufen des Dotters bei Einsatz der beiden anderen Versuchsfutter waren deutlich niedriger.

Bei Einsatz des Carotinfutters betrug sie im Mittel 5,89 bis 3,64 und bei Einsatz des Kontrollfutters 4,89 bis 2,49. Obwohl im Carotinfutter eine deutlich höhere Konzentration an β-Carotin war, lag die Farbstufe des Dotters nur geringfügig höher, als die bei Einsatz des Kontrollfutters. Da das β-Carotin ein 'gelbfärbendes' Carotinoid ist, kann es durch eine höhere Konzentration zwar eine intensivere Farbe des Dotters erzeugen, aber keinen anderen Farbton.

Bei der Betrachtung der Dotterfarbe war auffällig, dass in der ersten Bilanz bei Einsatz aller drei Versuchsfutter die Dotterfarbe deutlich dunkler war als in den folgenden Bilanzen. Dieses ist auf das Alleinfuttermittel zurückzuführen, welches während der Eingewöhnungsphase der Legehennen gefüttert wurde (siehe Kapitel 3.2). In diesem Futter war als Carotinoid Canthaxanthin enthalten. Dieses war aus dem Organismus der Tiere in der ersten Bilanz noch nicht vollständig eliminiert.

Dies ist auch deutlich in Abbildung 13 zu erkennen. In der ersten Bilanz sank die Dotterfarbe bei Einsatz des Kontrollfutters und des Carotinfutters um mehrere Farbstufen ab. Bei Einsatz des Tresterfutters hingegen wurde eine weitgehend gleichbleibende Dotterfarbstufe festgestellt.

Die Dotterfarbe bei Einsatz des Tresterfutters würde nach WPSA (2000) nur bei sieben Prozent der Deutschen Verbrauchen Zuspruch finden (siehe Abbildung 6). In Großbritannien wäre der Zuspruch zu einer helleren Dotterfarbe jedoch größer.

β-Carotin

Das β-Carotin wird schon in den Darmepithelzellen zum größten Teil zu Vitamin A gespalten (HANK et. al 1991). Dies ist wichtig für das Sehvermögen, das Wachstum, die Fortpflanzung, die Abwehr von Pilzen und Bakterienerkrankungen sowie für die normale Entwicklung der Haut und Schleimhaut (HANK et al. 1991). Das β-Carotin wird allerdings nur in Spuren in das Dotter eingelagert. Zudem ist die Einbaurate nur geringfügig über das Futter zu beeinflussen (WILDFEURER et al. 1968). Die synthetisch hergestellten Carotinoide haben eine etwas geringere Einbaurate gegenüber den natürlichen Carotinoiden und die Einlagerungsrate der Pigmente in das Eigelb sinkt mit steigender Menge an Pigmentzusätzen (ACKER und TERNES 1994).

In dem vorliegenden Versuch war die mittlere tägliche β-Carotinaufnahme bei Angebot des Carotinfutters am höchsten (siehe Abbildung 28). Die mittlere β-Carotinkonzentration im Blutplasma der Hennen und in den Dottern war dagegen bei Angebot des Tresterfutters am höchsten.

Abbildung 28: Mittlere tägliche β-Carotinaufnahme über das Futter sowie mittlere β-Carotinkonzentration im Dotterlyophilisat und im Blutplasma bei Angebot der drei

0.012

ß-Carotinaufnahme über das Futter (mg) ß-Carotinkonzentration im Dotterlyophilisat (µg/g TS) ß-Carotinaufnahme

über das Futter

Die Bioverfügbarkeit des β-Carotins war damit bei Verzehr des Tresterfutters am besten. Die mittlere β-Carotinkonzentration war im Dotterlyophilisat und im Blutplasma bei Angebot des Tresterfutters höher als bei Verzehr des Carotinfutters, obwohl die mittlere tägliche β-Carotinaufnahme niedriger war. Dies kann dadurch bedingt worden sein, dass die Einbaurate von natürlichem β-Carotin besser ist als die von künstlich hergestelltem β-Carotin. Aber auch die höhere β-Carotinkonzentration im Carotinfutter gegenüber dem Tresterfutter könnte die Ursache dafür gewesen sein. Ein weiterer Einflussfaktor kann der höhere Fettanteil im Tresterfutter gegenüber dem Carotinfutter sein (siehe Anhang III). Da Fette die Resorption von Carotinoiden im Darmlumen fördern (ACKER und TERNES 1994), könnte auch die höhere Fettkonzentration im Tresterfutter zur besseren Bioverfügbarkeit des β-Carotins geführt haben. Auch die Verarbeitung des Tresters kann zu der besseren Verfügbarkeit des β-Carotins geführt haben (POOR et al. 1993).

Auffällig war, dass die β-Carotinkonzentration in den Dottern und im Blutplasma in der ersten Bilanz bei Angebot aller drei Futtermischungen deutlich höher war, als in den beiden anderen Bilanzen (siehe Tabelle 21 und 22). Dieses kann durch den unterschiedlichen Fettgehalt in den Versuchsfuttern hervorgerufen worden sein. So war der Fettgehalt bei allen drei Versuchsfuttern in der ersten Bilanz höher als in den beiden folgenden Bilanzen (siehe Anhang III). Weiterhin könnten die individuellen Unterschiede in der Carotinoidresorption zu den Schwankungen der β-Carotinkonzentration im Blutplasma und in den Dottern zwischen den Bilanzen innerhalb eines Futters geführt haben.

4.6 Schlussfolgerungen

Durch den vorliegenden Versuch konnte gezeigt werden, dass der Möhrentrester eine gute Akzeptanz bei den Legehennen aufweist und sich bei einer Zulage von 15 % zur Futterration nicht negativ auf die Leistung der Hennen auswirkt. Die Ergebnisse sollten allerdings durch einen Versuch über eine gesamte Legeperiode validiert werden.

Gegenüber dem Kontrollfutter und dem Carotinfutter zeigte sich bei Einsatz des Tresterfutters eine geringfügige Steigerung der Legeleistung und des

des β-Carotins des Tresters in das Dotter höher als bei Einsatz von künstlichem β-Carotin (Carotinfutter). Die Dotterfarbstufe war vermutlich aufgrund des Cryptoxanthins des Tresters höher als beim künstlichen β-Carotin. Allerdings erreichte sie nur die Farbstufe 8 - 9. Vom Verbraucher in Deutschland wird jedoch mehrheitlich die Farbstufe 14 gewünscht. Die erhöhte Futter- und Wasseraufnahme verursacht einen entsprechend größeren Versorgungs- und Entsorgungsbedarf.

Die wirtschaftlichen Aspekte, die sich mit der erhöhten Futter- und Wasseraufnahme sowie einer erhöhten Kot- und N-Ausscheidung ergeben, waren nicht Gegenstand dieser Arbeit. Sie sind jedoch ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Einsetzbarkeit des Möhrentresters und bedürfen daher einer eindeutigen betriebswirtschaftlichen Betrachtung. Daher kann noch keine Aussage darüber getroffen werden, in welchem Anteil Möhrentrester sinnvollerweise in einem Legehennenfutter eingesetzt werden kann. Die hier eingesetzte Größe 15 % dürfte im Bereich des maximal Möglichen liegen.

5. Zusammenfassung

Christina Pötter: Einsatz von Möhrentrester in der Legehennenfütterung im Vergleich zu konventionellen Alleinfuttermitteln mit beziehungsweise ohne künstlichem β-Carotin

Ziel der vorliegenden Untersuchung war, die Akzeptanz des Möhrentresters sowie dessen Einfluss auf die Leistung der Tiere und die Lebensmittelqualität des Eis zu ermitteln. Dazu standen vier verschiedene Futtermittelmischungen zur Verfügung:

1. Versuch: - Futtermischung ohne Carotinzusatz = Kontrollfutter (K)

- Futtermischung mit künstlichem β-Carotinzusatz = Carotinfutter (C) - Futtermischung mit 15 % Möhrentresterzusatz = Tresterfutter (T) 2. Versuch: - Futtermischung mit 25 % Möhrentresterzusatz = Tresterfutter-25 Alle vier Futtermittel wiesen in etwa das gleiche Protein-Energie-Verhältnis auf. Der β-Carotingehalt des Tresterfutters entsprach in etwa dem des Carotinfutters.

Die Untersuchung bestand aus folgenden Abschnitten:

1. Versuch: Im ersten Versuch wurden 27 Legehennen in drei Gruppen mit jeweils 9 Tieren eingeteilt, die nacheinander das Kontrollfutter, das Carotinfutter und das Tresterfutter bekommen haben. In diesem Versuch wurden die Futter- und Wasseraufnahme, die Körpermassenentwicklung, die Legeleistung und die Eimasse ermittelt. Weiterhin erfolgte die Bestimmung der scheinbaren Verdaulichkeit der Rohnährstoffe, die Bestimmung der Dotterfarbe sowie die Ermittlung der β-Carotinkonzentration im Blutplasma und im Dotter.

2. Versuch: Im zweiten Versuch wurden die Legehennen in zwei Gruppen mit jeweils 13 Tieren eingeteilt. Als Futtermittel standen das Kontrollfutter und das Tresterfutter-25 zur Verfügung. Es wurde die Futteraufnahme, die Körpermassen-entwicklung und die Legeleistung bestimmt.

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1. Versuch: Die tägliche TS-Aufnahme war bei Angebot des Tresterfutters im Durchschnitt mit 110,97 ± 5,46 g/Tier/Tag am höchsten (K: 100,58 ± 4,58 g/Tier/Tag;

267,68 ± 43,30 ml/Tier/Tag bei Angebot des Tresterfutters am höchsten (K: 190,75 ± 49,45 ml/Tier/Tag; C: 198,16 ± 39,52 ml/Tier/Tag).

Die Exkrementenkonsistenz war bei Einsatz des Tresterfutters deutlich fester und die Exkrementenmenge mit durchschnittlich 41,48 ± 4,10 g/Tier/Tag am höchsten (K: 27,95 ± 4,05 g/Tier/Tag; C: 28,73 ± 3,72 g/Tier/Tag). Der Trockensubstanzgehalt im Kot war dagegen mit 24 % im Vergleich deutlich niedriger (K: 28%; C: 28 %). Der N-Gehalt in den Exkrementen war bei Einsatz des Tresterfutters höher als unter Kontrollbedingungen.

Die scheinbare Verdaulichkeit der Rohnährstoffe (außer Rohfett und Rohfaser) war bei Angebot des Tresterfutters signifikant am niedrigsten. Vor allem infolge der niedrigeren Verdaulichkeit des Rohproteins (75,66 %) und der NfE (67,93 %) war die nach HÄRTEL et al. (1977) errechnete umsetzbare Energie mit 9,20 - 9,84 MJ/kg TS beim Tresterfutter deutlich niedriger als bei Einsatz der beiden anderen Futtermischungen (K: 10,71 - 11,15 MJ/kg TS; C: 11,07 - 11,46 MJ/ kg TS).

Die Körpermassenentwicklung, die Legeleistung und das Eigewicht wurden durch die Fütterung nicht signifikant beeinflusst. Bei Angebot des Tresterfutters konnte eine bessere Einbaurate des β-Carotins in das Dotter sowie eine dunklere Dotterfarbstufe (T: 8,10; K: 3,26; C: 4,45) festgestellt werden.

2. Versuch: Die TS-Aufnahme war bei Angebot des Tresterfutters deutlich höher als bei Einsatz des Kontrollfutters. Bei der Körpermassenentwicklung und der Legeleistung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede.

Die Untersuchungen zeigten, dass Möhrentrester als Rationsbestandteil die Legeleistung und das durchschnittliche Eigewicht nicht beeinträchtigt, sondern eher eine leichte Steigerung hervorruft. Gegenüber dem künstlichen β-Carotin wurde durch den Trester eine deutlich dunklere Dotterfarbe und eine bessere Einbaurate des β-Carotins in das Dotter erzielt. Die scheinbare Verdaulichkeit der Rohnährstoffe wurde durch den Tresteranteil gesenkt, was zu einer Verringerung der umsetzbaren Energie führte. Dadurch wurde eine erhöhte TS- und Wasseraufnahme hervorgerufen sowie eine erhöhte Exkrementen- und N-Abgabe.

Insgesamt ist die Zulage von Möhrentrester bis zu 15 % zur Futterration von Legehennen möglich. Dabei sind jedoch der erhöhte Futter- und Wasserverbrauch sowie die erhöhte Exkrementen- und N-Abgabe zu berücksichtigen. Zur Validierung der Ergebnisse ist ein Langzeitversuch zu empfehlen.

6. Summary

Christina Pötter: Use of carrot residues in the feeding of laying hens in comparison to conventionally used complete feed with respectively without artificial β-carotene

The aim of this study was to get information about the acceptance of carrot residues and to study the influence of feeding carrot residues on performance of animals and quality of eggs. For this purpose a feeding trial with laying hens was performed using four different feed mixtures:

experiment 1: - feed mixture without carotene = feedstuff Ct (Ct = control) - feed mixture with artificial β-carotene = feedstuff AC - feed mixture with 15 % carrot residues = feedstuff CR experiment 2: - feed mixture with 25 % carrot residues = feedstuff CR25

In all four feedstuffs the protein-energy-ratio was identical. The content of β-carotene in the feedstuff CR was nearly the same as in the feedstuff AC.

Layout of investigations

1. experiment: In the first experiment 27 laying hens were divided into 3 groups of 9 animals each. They were fed subsequently with feedstuff Ct, feedstuff AC and finally feedstuff CR. During this experiment feed and water intake, gain of body weight, laying performance and egg weight were recorded. In addition, the apparent digestibility of nutrients, the colour of egg yolk and the β-carotene concentration in egg yolk and in blood plasma were determined.

2. experiment: This experiment was carried out with a total of 26 animals (2 groups of 13 animals each), which were fed with feedstuff CR25 in comparison to feedstuff Ct.

The parameters feed intake, body weight gain and laying performance were recorded throughout the trial.

Results

1. experiment: Average daily dry matter intake was the highest while feeding carrot residues (g/animal/day: CR: 110.97 ± 5.46; Ct: 100.58 ± 4.58; AC: 105.21 ± 4.47).

The same relation was found for the water intake (ml/animal/day:

CR: 267.68 ± 43.30; Ct: 190.75 ± 49.45; AC: 198.16 ± 39.52).

While feeding carrot residues the amount of the excreta was higher (g/animal/day:

CR: 41.48 ± 4.10; Ct: 27.95 ± 4.05; AC: 28.73 ± 3.72) and the consistency was clearly more solid. However, the dry matter content in the excreta clearly decreased (CR: 24 %; Ct: 28%; AC: 28%). Feeding carrot residues the amount nitrogen in the excreta was higher in comparison to feeding other feed mixtures.

The apparent digestibility of the nutrients was – with the exception of crude fat and crude fibre – significantly the lowest while feeding the feedstuff CR. As a result of the lower digestibility of crude protein (75.66 %) and nitrogen free extracts (67.93 %) the estimated metabolisable energy content (according to HÄRTEL et al. 1977) of the feedstuff CR was lower than in the other feed mixtures (MJ/kg DM: CR: 9.20 - 9.84;

Ct: 10.71 - 11.15; AC: 11.07 - 11.46).

No significant difference in gain of body weight, laying performance and egg weight could be detected while feeding the different feed mixtures. It was observed,

No significant difference in gain of body weight, laying performance and egg weight could be detected while feeding the different feed mixtures. It was observed,