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4 Warmwasserabgabe / Verbrauch

4.1 Komfort 62

4.1.1 Komfortbegriff 62

4.1.2 Verfügbarkeit 62

4.1.3 Meng 62

4.1.4 Temperaturen 63

4.1.5 Wasserzusammensetzung 63

4.2 Armaturen 63

4.2.1 Armaturenarten 63

4.2.2 Armaturenbedienung 64

Warmwasserabgabe / Verbrauch RAVEL

4 Warmwasserabgabe / Verbrauch

4.1 Komfort

4.1.1 Komfortbegriff

Komfort = ErhöhungderBequemlichkeit (Lexikon) Im Zusammenhang mit der Warmwasserversorgung können zur Definition des Komfortes folgende Kriterien genannt werden:

Der Komfortbegriff ist keine uniforme Grösse, sondern wird individuell durch die Gewichtung der einzelnen Kri-terien bestimmt. Die Gewichtung dieser KriKri-terien kann im Laufe der Zeit von anderen Faktoren beeinflusst werden und dadurch einem Wandel unterworfen sein.

Ein solcher Faktor kann, zum Beispiel beithermisch gut-gedämmten Wohnbauten, der prozentuale Energie-Ver-bauchsanteil sein, der im Vergleich zu älteren, schlechter gedämmten Bauten sichtbar grösser sein wird. Der Ver-brauchsanteil wird damit augenfälliger und gibt dadurch eher anlass zu Sparbemühungen. Damit die Entwicklung des Energieverbrauches in eine angemessene Richtung (Minimierung) gelenktwerden kann, muss der individuel-le Komfortbegriff mit Bezug auf das Warmwasser neu definiert werden.

Voraussetzung für eine Neubeurteilung des Komfortbe-griffes und damit der Änderung des Benutzerverhaltens ist die Kenntnis der, mit den wesentlichen Komfortkrite-rien zusammenhängenden Faktoren. Dies darum, weil vielfach auch aus Unkenntnis dieser Zusammenhänge ein unnötiger Energieverbrauch verursacht wird.

Nicht alle aufgelisteten Komfortkriterien sind durch das Benutzerverhalten wesentlich beeinflussbar. Nachfol-gend sollen darum nur die relevanten Kriterien näher erläutert werden.

4.1.2 Verfügbarkeit

Der Energieaufwand für die Bereitstellung des Warm-wassers ist, wie aus den betreffenden Kapiteln ersicht-lich, im wesentlichen von den eingesetzten Komponenten abhängig und daher optimierbar.

Das allzeit in genügender Menge verfügbare Warmwas-ser führt in Abhängigkeit der Aufbereitungsart zu ent-sprechenden Bereitschaftsverlusten.

Bei guter Wärmedämmung der Speicher sind die Ener-gieverluste über die Oberfläche des Warmwasserspei-chers im Verhältnis zum Gesamtaufwand für das Warmwasser lediglich ca. 4-8 %.

4.1.3 Menge

Der Ausflussvolumenstrom bei voll geöffneten Armatu-ren ist vom Fliessdruck und der Querschnittöffnung ab-hängig und kann somit bei gleicher Armatur und gleichem Gebäude stark variieren. Der Ausflussvolu-menstrom kann bei entsprechender Auslauföffnung durch gutes LuftWasser-Gemisch stark reduziert wer-den. Dies bedingt entsprechend gute Konstruktionen bei den Auslauföffnungen (z.B. Brauseköpfe).

Die Auswertung verschiedener Untersuchungen erge-ben, dass mit modernen Armaturen ein kleiner Ausfluss-volumenstrom genügt.

Der Einsatz von druckunabhängigen Durchflussbegren-zer zur Minderung des Ausflussvolumenstroms ist somit ein taugliches Mittel um einen, in der Praxi’s oft festzu-stellenden, überhöhten Ausflussvolumenstrom zu redu-zieren und damit den Wasser- und Energieverbrauch zu senken.

Beispiel:

Waschtisch = 6 I/min. (1 BW9)

Dusche = 12 I/min. (2 BW statt 3 BW in W3) BW = Belastungswert 1 BW = 0,1 I/s

W3 = Leitsätze für die Einstellung von Wasserinstallationen

Vor dem Einsatz solcher Durchflussbegrenzer in beste-henden Installationen ist die Zweckmässigkeit und deren Auswirkung auf das Verteilnetz abzuklären.

RAVEL Warmwasserabgabe / Verbrauch

4.1.4 Temperaturen

Das Empfinden für eine angenehme Warmwassertem-petratur ist hauptsächlich vom Verwendungszweck und in geringem Masse von der Jahreszeit abhängig.

Für die Körperpflege ist eine Nutztemperatur (Mischwas-sertemperatur) von ca. 37 bis 45 °C erwünscht. Für Reinigungszwecke sind 50 bis 55 °C zweckmässig.

Die Energieverluste eines Speichers und Verteilsystems sind praktisch proportional zur Temperaturdifferenz zwi-schen Warmwasser und Umgebung. Eine Annäherung der Speichertemperatur an die gewünschte Nutztempe-ratur bedingt, bei vorgegebenen Verhältnissen, eine Ver-grösserung des Speichervolumens. Bei gleicher thermischer Behälterdämmung sind die resultierenden Bereitschaftsverluste, trotz grösserer Speicheroberflä-che, um ca.10% kleiner.

Eine weitere Energieeinsparung ist bei Waschtischen mit Einhebelmischern zu erwarten, da die Mischwassertem-peratur aufgrund der tieferen SpeichertemMischwassertem-peratur bei der vorwiegenden Mittelstellung entsprechend tiefer ist. Be-dingung ist jedoch, dass der Einhebelmischer richtig benutzt wird.

Die Annäherung der Speichertemperatur an die Nutz-temperatur bewirkt, dass vermehrt grössere Fliessge-schwindigkeiten zu erwarten sind, als dies bei höheren Warmwassertemperaturen der Fall ist, dabei ist jedoch unter Umständen das Thema «Legionelle» zu beachten.

4.1.5 Wasserzusammensetzung

Eine genügende Wasserqualität wird von den zuständi-gen Wasserwerken garantiert, wenn auch unter immer schwereren Bedingungen und erhöhten Aufwendungen.

Die Hygiene im hausinternen Verteilnetz kann vom Be-nutzer durch entsprechenden Unterhalt und Einsatz ge-eigneter Armaturen günstig beeinflusst werden.

Bezogen auf den Energieverbrauch ist dieses Kriterium nicht relevant.

4.2 Armaturen

4.2.1 Armaturenarten

Wenn die einzelnen Armaturenarten ihren Vorteilen ent-sprechend eingesetzt werden, kann der Wasser- und Energieverbrauch minimiert werden.

Normale Wandbatterie

Warmwasserabgabe / Verbrauch RAVEL

Die nachstehendeTabelle 1 zeigt, dass der Energiever-brauch für das Warmwasser:

- beim Zweigriffmischer bei Bäder/Dusche 19% höher ist als beim thermischen Mischer (ca. 200 kWh/Jahr Energiemehrverbrauch)

- beim Zweigriffmischer bei Waschtischen 56% höher ist als bei berührungslosen Armaturen (ca.150 kWh/Jahr Energiemehrverbrauch).

4.2.2 Armaturenbedienung

Die Produktevielfalt der angebotenen Armaturen deckt die vielfältigsten ästhetischen Wünsche ab. Doch die Handhabung der Armaturen scheint nicht für jede Hand-lung zweckmässig zu sein. Vielfach wird von Rechtshän-dern, aus praktischen Gründen, bei Zweigriffmischern unnötigerweise der Warmwassergriff betätigt, oder der Einhebelmischer wird in seiner Mittelstellung belassen, obwohl vielfach die Entnahmemenge kaum grösser ist als die, bis zum Erreichen der Beharrungstemperatur notwendige Ausstossmenge.

Demnach sind eindeutigere Vorteile zu erwarten, wenn die Ergonomie einzelner Armaturenprinzipien unter dem Gesichtspunkt von vermeidbarem Warmwasserver-brauch überprüft würde (Einhebelmischer, elektroni-sche, berührungslose Armaturen). In beiden Fällen geht vielfach ein, im Verhältnis zur effektiv genutzten Warm-wassermenge, wesentlicher Energieanteil durch Aus-kühlung ungenutzt verloren.

RAVEL Berechnung von Warmwasseranlagen