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Die wachsenden Studierendenzahlen verweisen einerseits ebenfalls auf den guten Ruf der Universität, andererseits

stellen sie eine Herausforderung für die Lehre dar. Die

Si-cherstellung eines angemessenen Betreuungsverhältnisses

wird daher die Universität Basel weiterhin beschäftigen.

Statistisches Portrait

Quartärbildung

Gemäss der kantonalen Weiterbildungsumfrage von 2009 hat sich die Weiterbildungsaktivität der Baselbieter Bevölkerung in den ver-gangenen Jahren konstant auf einem hohem Niveau gehalten.1 Bei einer näheren Betrachtung der Resultate fällt auf, dass sich der An-teil an Weiterbildungsmassnahmen, welche als ausdrücklich berufs-orientiert bezeichnet wurden, zwischen 2006 und 2009 sogar leicht erhöht hat, nämlich von 53% auf 62% aller Weiterbildungsteilneh-menden. Entsprechend zurückgegangen sind demgegenüber sowohl die freizeitorientierten, als auch all jene Weiterbildungen, welche im Graubereich zwischen persönlicher und berufsspezifischer Bildung eingeordnet wurden. Laut Bundesamt für Statistik liegt die nationale Teilnahmequote an Weiterbildungskursen aller Art mit 50% leicht tiefer als im Kanton Basel-Landschaft.2

Generell kann festgehalten werden, dass rund vier Fünftel der Nut-zer und NutNut-zerinnen von Weiterbildungsangeboten über Jahre hin-weg konstant zufrieden mit dem Angebot in der Region sind. Wenn dennoch über das Angebot geklagt wird, dann vorwiegend über das Fehlen eines nachgesuchten Themas, sowie über zu wenig Informa-tionen und die zu grosse Distanz zum Kursangebot.3 Auf die Frage, ob es im vorhergegangen Jahr eine Hinderungsgrund für den Besuch einer Weiterbildung gab, die gerne besucht worden wäre, nannten rund die Hälfte aller Berufstätigen die berufliche Belastung und die ungünstigen Kurszeiten. Bei diesem Punkt fällt auf, dass deutlich mehr Frauen (47%) als Männer (35%) Kurse nicht besucht haben, obwohl sie es eigentlich gerne getan hätten. Sie begründen dies häu-figer als die Männer mit der familiären Belastung sowie mit zu hohen Kurskosten.

Unterschiede nach Geschlecht

Im Vergleich von ausschliesslich berufstätigen Weiterbildungsteil-nehmenden fällt auf, dass weibliche Mitarbeitende deutlich weniger oft in den Genuss von finanzieller Unterstützung durch den Arbeitge-ber kommen, als ihre männlichen Kollegen. 39% der Frauen bezah-len ihre Weiterbildung selbst, während nur 22% der männlichen An-gestellten ihre Weiterbildung aus der eigenen Tasche bezahlen. Die kantonalen Zahlen bestätigen auch den im Bildungsbericht Schweiz 2010 auf nationaler Ebene ausgemachten Unterschied zwischen den Geschlechtern.4

1 Im Auftrag der Fachstelle Erwachsenenbildung wurde die Bevölkerungsumfrage 2009 zum Weiterbildungs-verhalten der Basellandschaftlichen Bevölkerung zum dritten Mal nach 2003 und 2006 durch das Institut für Markt- und Meinungsforschung ISOPUBLIC durchgeführt. Wo nicht anders vermerkt, beziehen sich die statistischen Angaben auf diese Umfragen.

2 Gemäss Bundesamt für Statistik: «Teilnahme an Weiterbildung in der Schweiz. Erste Ergebnisse des Moduls Weiterbildung der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2009».

3 Bei der kantonaler Bevölkerungsumfrage von 2009 gaben 24% der Befragten als Kritik an, dass das gewünschte Weiterbildungsthema im kantonalen Angebot fehlt, 19% beklagten den mangelnden Informationsstand über das Angebot und 10% bezeichneten die räumliche Distanz zum Kursangebot als zu hoch.

4 Auf nationaler Ebene finanzieren 60% aller erwerbstätigen Frauen ihre Weiterbildung selbst, während dieser Anteil bei erwerbstätigen Männern nur ein Drittel ausmacht. Siehe Bildungsbericht Schweiz 2010, Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung, Projektleitung Stefan C. Wolter, S. 268.

1: Weiterbildungsbeteiligung in den Jahren 2006 und 2009

Daten: Fachstelle Erwachsenenbildung BL, Bevölkerungsumfrage 2009 durch ISOPUBLIC Keine Weiterbildung

Berufliche Weiterbildung

Freizeitorientierte Weiterbildung Berufs- und freizeitorientierte Weiterbildung 45%

2: Hinderungsgründe für den Besuch von Weiterbildungsangeboten durch Berufstätige nach Geschlecht 2009 (Mehrfachnennung möglich)

Daten: Fachstelle Erwachsenenbildung BL, Bevölkerungsumfrage 2009 durch ISOPUBLIC

0,0 15,0 30,0 45,0 in %

3: Finanzierung der Weiterbildung von Berufstätigen nach Geschlecht 2009 (Mehrfachnennung möglich)

Daten: Fachstelle Erwachsenenbildung BL, Bevölkerungsumfrage 2009 durch ISOPUBLIC

0,0 20,0 40,0 60,0 in %

Arbeitgeber

Frauen Männer

Unterschiede nach Bildungsstand

Die Auswertung der kantonalen Bevölkerungsumfrage stützt eben-falls den auf nationaler Ebene bekannte Trend, dass wer bereits viel Bildung hat, auch zu viel Weiterbildung kommt.5 Diese Bildungsvari-ante des Matthäus-Prinzips («Wer hat, dem wird gegeben») ist auf der kantonalen Quartärstufe allgegenwärtig. In Zahlen ausgedrückt be-deutet dies, dass nur 27% der Befragten mit tiefem Ausbildung stand angaben, im vorhergegangenen Jahr eine Weiterbildung besucht zu haben. Demgegenüber standen 55% der Befragten mit mittlerem und 69% der Befragten mit höherem Ausbildungsstand, die angaben, im gleichen Zeitraum eine Weiterbildung besucht zu haben.

Informationsverhalten im Weiterbildungsbereich

Das Matthäus-Prinzip in der Weiterbildung findet eine weitere Be-stätigung bei der Untersuchung des Informationsverhaltens. Nur 26% der weniger gut ausgebildeten Baselbieterinnen und Baselbieter erhalten oder beziehen ihre Information über mögliche Weiterbil-dungen am Arbeitsplatz. Im Gegensatz dazu gaben 65% mit ho-hem und 53% mit mittlerem Bildungstand an, Informationen über Kursangebote am Arbeitsplatz bezogen zu haben. Diese Disparität weist darauf hin, dass weniger gut ausgebildeten Baselbieterinnen und Baselbieter offenbar auch weniger oft in den Genuss von Per-sonalentwicklungsmassnahmen im Weiterbildungsbereich kommen als ihre besser (grund-)gebildeten Arbeitskollegen und -kolleginnen.

Allgemein fällt auf, dass mehr als die Hälfte aller Baselbieterinnen und Baselbieter keine Stelle angeben können, welche ihnen bei der Wahl geeigneter Weiterbildungsmöglichkeiten beratend zur Seite stehen könnte. Mit 14% die meisten Nennungen erreicht das Berufs-informationszentrum (BiZ) des kantonalen Amts für Berufsbildung und Berufsberatung, gefolgt vom kantonalen Amt für Industrie, Ge-werbe und Arbeit (KIGA) mit 7%. Bei den meisten anderen Nen-nungen fällt auf, dass die angegebenen Beratungsstellen gleichzeitig auch anbietende Stellen sind, wie z.B. bei der Klubschule Migros (6%), den KV-Schulen (6%), der Pro Senectute (4%) oder der Volks-hochschule beider Basel (2%).

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Informations- und Beratungsdienstleistungen den weiterbildungswilligen Bewohnern und Bewohnerinnen des Kantons weitgehend unbekannt sind. Aus-nahmen bilden die Berufsinformationszentren (BiZ) der kantonalen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie die kantonalen Ar-beitsvermittlungsstellen. Der aufstrebende Weiterbildungssektor hat zwar bereits ein respektables Marktvolumen erreicht, aber abgesehen von den genannten Ausnahmen auf kantonaler Ebene, findet eine grosse Mehrheit der Baselbieter und Baselbieterinnen keinen Zugang zu neutralen, qualitativ abgesicherten Auskünften und Beratungen über ihre Weiterbildungsmöglichkeiten.

5 Vgl. Bildungsbericht Schweiz 2010, S. 266 – 268.

Volkshochschulen

Pro Senectute

Migros-Klubschule

KV

RAV/Arbeitsamt

Amt für Berufsbildung/

Berufsberatung/BiZ Gemeinde/Kanton

5: Bekanntheitsgrad von ausgewählten Informations- und

Beratungsstellen nach Geschlecht 2009 (Mehrfachnennung möglich)

Daten: Fachstelle Erwachsenenbildung BL, Bevölkerungsumfrage 2009 durch ISOPUBLIC

0,0 10,0 20,0 in %

Hoch Mittel Tief

4: Weiterbildungsbeteiligung nach Bildungsstand 2009

Daten: Fachstelle Erwachsenenbildung BL, Bevölkerungsumfrage 2009 durch ISOPUBLIC 0,0

in %

20,0

60,0 56

69

55

27 40,0

Total Hoch Mittel Tief

Bericht