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Nutzen Sie die Vorteile des Bundesprogramms „50plus AKTIV“ der ARGE Krefeld für BewerberInnen, die über 50 Jahre alt sind

Im Dokument Kreation: (Seite 31-44)

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Setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir beraten Sie gerne.

ARGE Krefeld Projektteam „50plus AKTIV“

Fütingsweg 34 47805 Krefeld Tel.: 02151 – 70 48 115 arge-krefeld.415@arge-sgb2.de

www.argekrefeld.de Zusammenarbeit mit einer Vertretung für

Benelux ging die Namensänderung in HOZA CUTTER GmbH einher. Auch wenn dieser Name in der internationalen Fachwelt dann leichter zu verstehen ist – ob dadurch allein die Verkaufszahlen steigen? Dafür müssen eher neue Kunden gewonnen werden.

Ersatzinvestitionen sind selten – dafür hal-ten die Maschinen einfach zu lang. Denn schon immer legte Peter Heidemanns besonderen Wert auf eine einfache, solide Bauweise und kundenspezifische Anpassun-gen. Mit der gelieferten Qualität sind die über 2.500 Kunden weltweit in der Regel sehr zufrieden – und das meist auch Jahr-zehnte lang. Immerhin gibt es Verschleiß. Die Schneidmesser etwa der Zackenschneidema-schinen müssen scharf bleiben. Auch dafür sorgt der Cutter-Spezialist. Andreas Struwe www.hoza-cutter.de

vaneker-koch.de

Der Lieferant für Digitaldruck Werbetechnik

Siebdruck

* Online-Shop *

Textilbeschriftung

KREFELD LEIPZIG

Ultraschallschneidemaschine als Einbaumodul.

>> Software- und Systemlösungen für die Bekleidungswirtschaft

Die einstige Modemetropole Krefeld hat zwar nicht mehr die großen Seidenweber zu bieten, aber immer noch Firmen, die sich auf Nischenprodukte und individuelle Dienstleistungen für die Branche spezialisiert haben und dabei eine wichtige Rolle spielen. Ein solcher Betrieb ist die ImPuls AG, die als Softwareentwicklungs- und Beratungsunternehmen seit 1975 Warenwirtschaftssysteme und Flächenmanagement für Bekleidung, Textil, Schuhe, Sport und Accessoires entwickelt.

Das Geheimnis des Erfolgs sind die Mitarbeiter – hochkaräti-ge Spezialisten, die das Unternehmen selbst ausbildet. Weil man auf diese Fachkräfte angewiesen ist, gab es auch noch nie Diskussionen über den Krefelder Standort, versichert Vor-stand Rainer Markwitz.

Wer in die Dießemer Straße von der Uerdinger Straße aus einbiegt, landet nicht gerade in einem Krefelder Vorzeige-viertel. Und fragt sich, wo hier denn nun ein Software-Unter-nehmen sitzen soll. Wenn man sich jedoch durch die Torein-fahrt traut und sich in den Hof auf den Parkplatz der ImPuls AG begibt, ist man plötzlich in einer ganz anderen Welt. Hier eröffnet sich dem Besucher ein nicht erahntes Hinterhof-Idyll mit hervorragend renovierten Gewerbegebäuden, Grün-und Ruhezonen.

Der größte Teil der rund 50 Beschäftigten arbeitet in Krefeld, ein kleinerer Teil im Entwicklungszentrum Syke nahe Bre-men. „Fünf Vertriebsfachleute gehören dazu“, berichtet der Diplom-Kaufmann, „die bei Kunden, Interessenten und auf jährlich etwa 20 Modefachmessen wie Bread &Butter, Premi-um, CPD, GDS, ISPO und JAM unterwegs sind, weil dort unse-re Zielgruppe komprimiert anzutunse-reffen ist“. Der Großteil der Belegschaft besteht aus Software-Spezialisten: Informatiker und Consultants. Komplett ausgebildete Mitarbeiter gebe der Arbeitsmarkt nicht her, weil eine Kombination aus EDV-Wissen, Programmierung und Fachkenntnissen der Fashion-Branche unüblich sei. Daher habe sich das Unternehmen darauf spezialisiert, eigenen Nachwuchs auszubilden wie derzeit einen Hochschulstudenten in dualer Ausbildung mit dem Abschluss “Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik“.

Die Hauptprogrammiersprache ist Java. Das Geschäft benö-tigt eine intensive Beratung und tiefe Prozesskenntnisse.

Bekenntnis zum Standort Krefeld

„Unsere zumeist langjährigen Mitarbeiter kommen aus dem Großraum Krefeld und sind Spezialisten, die wir nicht verlie-ren möchten“, zählt Markwitz einen wichtigen Grund für

Erfolg in der Nische

den Standort Krefeld auf. Es gebe aber noch weitere gute Gründe wie etwa die zentrale Lage mit der Nähe zum Flug-hafen. In einer Stunde fliege man zu Messen, Kunden und Interessenten nach München und Berlin.

Einen Vorteil hat die Spezialisierung: „Wir sind marktführend in unserem Segment und haben im deutschsprachigen Raum maximal zwei ernst zu nehmende Wettbewerber“, so Markwitz. Das Unternehmen erziele über drei Millionen Euro Jahresumsatz und betreue mehr als 300 Unternehmen aus der Fashionbranche, darunter so bekannte wie Closed, Tuzzi, Falke oder Sport 2000. „Pro Jahr gewinnen wir 20 bis 30 hin-zu, zumeist allerdings kleinere Betriebe. Rund 2.000 mögli-che Interessenten für die Software-Lösungen gebe es in der Modebranche. Bisher habe das Unternehmen hauptsächlich den deutschsprachigen Markt einschließlich Österreich und der Schweiz bearbeitet, zunehmend würden jedoch

Partner-ImPuls AG

Das Softwareentwicklungs- und Beratungsunterneh-men aus Krefeld wurde 1975 gegründet. Es beschäftigt rund 50 Mitarbeiter und unterhält eine Entwicklungs-stätte in Syke bei Bremen. Der Umsatz betrug 2008 drei Millionen Euro. Vorstand: Rainer Markwitz.

www.impuls.de

Neben der Impuls AG gibt es in Krefeld einen weiteren Anbieter von Warenwirtschaftssystemen für die Textil-und Bekleidungsindustrie. Die LSE Software OHG mit Sitz auf dem Dießemer Bruch arbeitet ausschließlich für Großhandel oder Bekleidungshersteller und setzt besonders auf die bedarfsgerechte Einbindung von Online-Shop-Systemen. www.lse-software.de

ImPuls AG <<

schaften im östlichen Mitteleuropa, in Italien und sogar in China aufgebaut.

High-Tech-Lösungen für die Modebranche

Das Unternehmen ist auf ERPII-Systeme, Warenwirtschafts-systeme und Flächenmanagement für Bekleidung, Textil, Schuhe, Sport und Accessoires spezialisiert.

Mit ImPuls fashion XL ist bereits die sechste Produktgenera-tion am Markt. Das webbasierte ERPII-System stellt alle Funktionen weltweit per Internet zur Verfügung. Die Bran-chenlösung wurde für die Geschäftsprozesse maßgeschnei-dert. Dokumentiert werden unter anderem Farben, Größen und Längen, Vororder-Auftragserfassung sowie Eigen- und Fremdfertigung mit Produktionsplanung. Einsetzbar ist das System in der Produktion, im Großhandel und im gehobenen

Filialhandel. Aktuell ist ein Auftrag des bekannten Modean-bieters Rosner aus Ingolstadt, der laut Markwitz mit dem System Vertrieb, Beschaffung, Produktion und Lagerlogistik steuert und Änderungen im Fertigungsprozess simuliert.

Für ein Unternehmen wie Rosner, das zum Beispiel jährlich zwei Millionen Kleidungsstücke für Damenoberbekleidung herstellt, ist es wichtig, schnell auf Nachfrageeffekte reagie-ren zu können. Ist eine bestimmte Hose der „Renner“ oder findet diese keinen Absatz? „Mit Hilfe der Hochrechnung werden die Umsätze der Vertreter nach Menge und Kunden-zahl ermittelt, wobei Erfahrungswerte mit einfließen“, beschreibt Markwitz den Systemvorteil mit tagesaktueller Reaktionsmöglichkeit. Das Raffinierte daran sei, dass inner-halb sehr enger Zeiträume die Produktion einzelner Teile storniert oder mit großen Mengen gestartet werden könne.

Das bedeute zum Beispiel schnellstmögliche Nachbestellung von Garnen und Stoffen bei den Webereien.

ImPuls fashion ist ein durchgängiges Warenwirtschaftssy-stem von der Produktion bis zum „Point of Sale“ – mit Kas-senanbindung und B2B/B2C-Shop. Es ist für kleinere und mittlere Unternehmen geeignet. Komplettiert wird die Systemreihe von ImPuls retail, einem Java-basierten Flächen-management-System, das unterschiedliche Verkaufsflächen wie Shop-in-Shop oder Flächenpartnerschaften berücksich-tigt.

Der Vorteil des Flächenmanagements sei, dass neben einer effektiven Sortimentssteuerung und Planung für einen opti-malen Warenfluss gesorgt wird. Die Software liefert Abver-kaufsquoten, Lagerumschlagsgeschwindigkeit und Lagerbe-stände in den Shops und sorgt durch automatische Nachlie-ferung für eine schnelle und zielgenaue Verteilung auf die Flächen.

„Die neueste Errungenschaft ist die Nutzung der Radio Fre-quency Identification (RFID), mit deren Hilfe Daten berüh-rungslos gelesen und gespeichert werden können“, sagt Markwitz. Dazu werde die Ware mit einem Transponder aus-gestattet, der per Funk auf Anfrage eines Lesegeräts oder einer mobilen Datenerfassungseinheit antwortet und die Daten übermittelt. Das System identifiziert dann die Artikel, um zum Beispiel Lieferscheine automatisch zu erstellen.

Service und Schulung

„Die von uns entwickelten Lösungen haben einen immer gleichen Standard. Individuelle Anpassungen an die Geschäftsprozesse des Kunden sind jedoch möglich“, stellt Markwitz klar. „Unsere Software ist nie fertig, sie wächst viel-mehr mit neuen Techniken und durch Anregungen von Kun-den oder von uns selbst.“ Die KunKun-den profitieren von regel-mäßigen Updates. Für die Präsentation der Produkte an jedem gewünschten Ort genüge ein Notebook. Die Consul-tants stehen den Kunden für Fragen zur Verfügung und indi-viduelle Schulungskonzepte gehören zu den Leistungen der ImPuls AG.

„Das Wichtigste für uns ist, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, denn unsere Systeme sind das Rückgrat eines Unternehmens. Wenn sie nicht funktionieren, steht das Unternehmen still“, ist sich der Firmenchef seiner Verant-wortung bewusst. Doch ImPuls sei ein leistungsfähiges, ser-viceorientiertes Unternehmen, das darüber hinaus finanziell nicht von Banken abhängig sei. Wolfhard Petzold Rainer Markwitz und sein Team arbeiten in unerwartet

reizvoller Umgebung an der Dießemer Straße.

>> Beleuchtungsspezialisten

Dem Markt treu geblieben

Haben Sie eigentlich schon einmal bewusst auf die Beleuchtung in einer Kirche geachtet - oder haben Sie diese eher als

selbstverständlich hingenommen?

S

timmungsvolles Licht in sakrale Räume zu bringen, ist nicht einfach. Doch es gibt Menschen und Unternehmen, die beschäftigen sich genau mit diesem Thema - mit Be- und Ausleuchtungskonzepten und deren Umsetzung in Gottes-häusern jeden Alters. Und mit der repräsentativen Illuminie-rung von Räumen mit besonderen Dimensionen, seien es historische Gebäude, Kulturbauten oder moderne Räume mit speziellen lichttechnischen Anforderungen. Wenn Archi-tekten und Beleuchtungsfachhandel an ihre Grenzen stoßen, da beginnt die Arbeit von Stephan Gotzes und seinen Mitar-beitern.

Gotzes … dieser Name wird in Krefeld sofort mit einem texti-len Begriff in Verbindung gebracht: mit der Paramentenwe-berei. Von jeher hatte die Familie Gotzes so mit Kirche und Kirchen zu tun – die Herstellung von Paramenten und kirchli-chen Gewändern war ein einträgliches Geschäft. Hinzu kamen die Beschaffung und der Handel mit kirchlichen Ein-richtungsgegenständen. Hubert Gotzes, der die Paramen-tenweberei in der Luisenstraße 15, dem heutigen Haus der Seidenkultur, im Jahr 1905 gründete, war der Ur-Großvater von Stephan Gotzes. Und dieser ist dem ursprünglich texti-len Geschäft mit Kirchen und kirchlichen Würdenträgern bis heute treu geblieben. In vierter Generation stellt Stephan Gotzes auch heute noch Paramente her und hat auch noch kirchliche Gewänder im Angebot. Betritt man die heutigen Geschäftsräume in der Zwingenbergstraße, fällt der erste Blick auf einen gut bestückten Auswahlständer. Gewebt (sie-he Seite 35 rechts) und genäht wird sogar noch in Krefeld.

Doch das ist nicht das Hauptgeschäft. Stephan Gotzes gründete 1991 die STG GmbH – Partner für Architektur -/Kunst/Licht. Später kam dann noch die

Silberstreif-Pla-nungsgruppe hinzu. Diese plant und entwickelt Lichtkonzep-te, errechnet die jeweils notwendige Lichtqualität und ent-wirft je nach gewünschtem Lichteffekt hochwertige Sonder-leuchten. Die STG setzt das dann um, fertigt die Leuchten an;

z.T. handelt es sich um kunstvolle Einzelstücke bis hin zu Leuchterringen mit Durchmessern jenseits von 10 m. Alle Leuchter werden in der eigenen Werkstatt komplett mon-tiert und durchgetestet, danach wieder zerlegt und für den Versand verpackt. Da ist viel handwerkliche Kompetenz gefragt: 15 Mitarbeiter arbeiten für die STG GmbH - vom Der Nordbahnhof in unter-schiedlicher Lichtstimmung.

Kirchenatmosphäre mittels LED <<

Paramentenstoffe, Fahnen- und Brokatstoffe „made in Kre-feld“: Irgendwie war sie bislang nicht in Erscheinung getreten, die Seidenweberei F.X. Dutzenberg. Sie ist auch leicht zu über-sehen. Doch auf dem Frankenring 115 laufen noch Webstühle.

Wie oft fährt man über den Frankenring - aber dort eine Sei-denweberei? Anschließend an das respektable Wohnhaus ist an der hier abzweigenden Jägerstraße zwar eine alte Gewerbe-hallenfassade zu erkennen, aber eine noch aktive Seidenwebe-rei kommt da nicht in den Sinn. Das altehrwürdige Schild vorne am Wohnhaus „F. X. Dutzenberg Comptoir“ weist aber tatsäch-lich immer noch den Weg zum Büro in der ersten Etage. Ein wenig scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein.

Gegründet wurde die Seiden- und Paramentenstoffweberei ca.

1880. Franz Xaver Dautzenberg hatte sich als Goldschmied in Krefeld niedergelassen und stieg 1880 in die Paramentenwebe-rei ein. Durch einen Behörden-SchParamentenwebe-reibfehler wurde damals aus

„Dautzenberg“ ein „Dutzenberg“. 1898 gründete Franz –Xaver dann gemeinsam mit Schwiegersohn Carl Bitter eine Handels-gesellschaft. Dieser führte ab 1911 die Firma als alleiniger Inha-ber weiter. 1930 üInha-bernahm Sohn Wilhelm und 1965 dessen Sohn Kurt die Verantwortung. Seit 1991 leitet Tochter Cornelia Gathmann in vierter Generation den Betrieb. Und auch ihr Vater ist mit über 80 Jahren, jenseits jeder Diskussion über das Renteneintrittsalter, hier noch täglich anzutreffen.

Wir kamen schnell auf die Vergangenheit, und Kurt Bitter warf den Blick auf die Jahre des Zweiten Weltkrieges und den Wie-deraufbau der Weberei nach schweren Bombentreffern. Dem Weben von Stoffen für militärische Fahnen ist das Unterneh-men bis heute treu geblieben. In solchen schmalen Marktseg-menten, in denen die Stoffe ganz individuell nach Kunden-wunsch gefertigt werden, lohnt sich das qualitativ hochwerti-ge Weben in Deutschland weiterhin. 6 Mitarbeiter produzieren zudem noch Seiden- und Brokatstoffe etwa für die Restaurie-rung historischer Kutschen oder „textile“ Tapeten beispielswei-se für Schloss Charlottenburg in Berlin. Und eben jene Stoffe, aus denen Stephan Gotzes dann die kirchlichen Gewänder

nähen lässt. WFG

www.dutzenberg.de Werkzeugmacher über den Elektromeister bis hin zum nur

noch selten anzutreffenden Gürtlermeister, der allerlei Metallen die gewünschten Formen verpasst.

In der Firmenkonstellation mit Konzeption, Planung auf der einen und Konfektionierung, Fertigung auf der anderen Seite können individuelle Ideen für die unterschiedlichsten Raum-konstellationen entwickelt und Lösungen mit individuell angefertigten Leuchtkörpern umgesetzt werden. Pro Jahr geht in 100 bis 150 Kirchen neues Licht auf. Zunehmend wird auch in Kirchen mit neuen Beleuchtungskonzepten

„Lichtatmosphäre“ erzielt. Passend zur Liturgie werden ver-schiedene Lichtstimmungen erzeugt. Da bietet die LED-Tech-nik so manche Möglichkeit.

Die Kundenliste ist lang und liest sich wie ein Fachreisefüh-rer. Die umgesetzten Projekte fangen beim Aachener Dom an, gehen über den Dom St. Petrus in Osnabrück und hören bei der Liebfrauenbasilika in Trier noch lange nicht auf. Und es gibt Installationen im benachbarten Belgien, Österreich und den Niederlanden. Und - wie schon angedeutet: Auch weltliche Gebäude werden neu lichtinszeniert. In Krefeld wurde kürzlich auch eine Art Pilgerstätte neu ausgeleuchtet, der Nordbahnhof am Oranierring.

Achten Sie aber doch einfach mal bei einem nächsten Besuch einer Kirche auf die Beleuchtung, vielleicht wurde diese ja von Stephan Gotzes und seinem Team entwickelt.

Montiert haben sie die Leuchtwelten aber nicht. Das wird dem örtlichen Handwerk überlassen. Pia Lülsdorf www.lichteindruecke.de

Schutzmantelkapelle in Mengerskirchen/Westerwald.

St. Urbanus in Arnsberg-Voßwinkel.

>> Schlechte Zeiten – Gute Zeiten

„Der Handel profitiert in wirtschaftlich schlechten Zeiten von der Krawatte!“ Ein Satz, der erst einmal überrascht. Mit der entsprechenden Erläuterung dazu zeigt sich jedoch, wel-chen Wahrheitsgehalt diese Worte von Christoph Ploenes, Assistent der Geschäftsleitung beim Krawattenhersteller

„Hans Ploenes GmbH“, haben. „In schlechteren Zeiten profi-tiert die Krawatte quasi als ‚Krisentrend’“, erklärt Ploenes.

„Die Endverbraucher ‚peppeln’ mit modischen Accessoires ihr Outfit auf. Wenn Hemd und Anzug erst einmal bleiben, kann man sich allein mit der Krawatte im modischen Trend präsentieren.“

Die Farben der Saison bestimmen die Kollektionen. Auch bei der Firma „alpi Krawattenmode GmbH“ setzt die Geschäfts-leitung auf die aktuellen Farben. Birgit Porten (Verkaufslei-tung) und Nicole Waßenberg (Technische Lei(Verkaufslei-tung) sehen in den kommenden Monaten Krawatten in allen Beerentönen, im Lilaspektrum oder auch in einem leichten Patina-Grün.

Irritierte oder widerstrebende Äußerungen zu diesen Trends helfen nicht weiter: „Der deutsche Mann sollte dahingehend einfach mutiger sein und sich mehr trauen“, sagen die bei-den Frauen und schmunzeln vergnügt. „Wer mit der Mode geht, kann auch lässige Schals oder Einstecktücher tragen.“

Angesprochen auf die Zukunft der Krawattenproduktion bzw. –konfektion in Krefeld, sind beide optimistisch: Die Kombination des Begriffs „Made in Germany“ mit dem Her-kunftsort Krefeld stehe für besondere Qualität – und distan-ziere eindeutig vom ostasiatischen Wettbewerb. Zudem hält sich damit zumindest in Fachkreisen auch der Ruf Krefelds als Textil-Stadt.

Christopher Ploenes geht noch weiter: „Nach wie vor läuft fast alles was in Deutschland mit Krawatte zu tun hat, über Krefeld. In Europa gilt Krefeld neben Como in Italien als Kra-wattenzentrum.“ Ploenes gibt jedoch ebenso zu: „Auch Kre-feld hat in den letzten Jahrzehnten als Produktionsstandort reichlich Federn gelassen, da die Produktionskosten für den Massenmarkt in Deutschland einfach zu hoch sind.“ Den-noch gebe es hier in der Region immer Den-noch einige Krawat-tenstoffwebereien und viele Firmen, die mit der Krawatte

‚handeln’. Der „Samt und Seide–Slogan hat in der Krawatten-stadt Krefeld nach wie vor seine Berechtigung. Nicole Waßenberg und Birgit Porten ergänzen: Das Image „Stadt wie Samt- und Seide“ fasst Tradition, Know How und Ferti-gungskompetenz zusammen. Das ist eine für uns wichtige

Qualitätsaussage.“ Nina Multhoff

Schlechte Zeiten sind gute Zeiten – im Krawattengeschäft

Parade der Krawattenträger: Auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real ist die Krawattenwelt noch in Ordnung.

Sichtbare Belege der Samt- und Seidenindustrie<<

Krefeld bleibt Krawattenstadt

Wie es der Zufall so will, Krawatte und Kre-feld – zweimal die Anfangsbuchstaben Kr.

Auch wenn beide Begriffe heute nicht mehr ganz so häufig im Einklang miteinander genannt werden, wie zu der Zeit, als Alpi noch bekannter war als Aldi: Es gibt in Kre-feld noch einige Krawattenfirmen.

Neben den beiden genannten Unternehmen sind in Krefeld folgende Krawattenunter-nehmen tätig (Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

AC Accesoires GmbH Ambiance GmbH Ascot Karl Moese GmbH Carl van Megen GmbH Crenova GmbH Feld GmbH

J. Sieker GmbH & Co. KG Ludwig Güsken GmbH & Co. KG Monti Krawatte Wolfgang Nolte GmbH Schaefer & te Neues GmbH & Co.

Schönau & Houcken Krawattenstoffe GmbH Seidenfalter Krawattenfabrik GmbH & Co.

United Silk Mills International GmbH

Haus der Seidenkultur

Wer nach sichtbaren Belegen der Samt- und Seidenindustrie in Krefeld Ausschau hält, der findet das „Haus der Seidenkultur“ in der Nähe des Krefelder Hauptbahnhofs in der Luisenstraße. Die Straße wirkt in ihrem südlichen Abschnitt recht unscheinbar -und hinter den schlichten Fassaden vermutet man nicht unbedingt etwas zum Thema Seidenkultur.

Doch hinter der nett zurechtgemachten Vier-Fenster-Front von Hausnummer 15 fin-den sich im Erdgeschoss viele Informationen rund um die Naturfaser Seide. Betritt man aus dem Treppenhaus kommend die unteren Räume, zeigen alte Musterstücke und Dessins die Samt- und Seiden-Tradition und machen die textile Historie allgegen-wärtig. Der museale Charakter musste aber nicht erst durch Zusammentragen von Einzelstücken geschaffen werden – das Ambiente ist authentisch, das Haus der Sei-denkultur ist deckungsgleich mit den Räumen der ehemaligen Paramentenweberei von Hubert Gotzes (siehe auch S. 34). Hier wurden fast 90 Jahre lang Stoffe für liturgi-sche Gewänder und aufwändige Schmuck- und Gebrauchsgegenstände für Gottes-dienste gewebt. 1905 wurde die „Hubert Gotzes Paramentenfabrik“ ins Handelsregi-ster eingetragen, drei Jahre später erfolgte der Umzug in die Luisenstraße, in die Sei-denweberei des Seidenfabrikanten Gottfried Diepers aus dem Jahre 1867. Bis 1989 wurde hier noch im Vollbetrieb in traditioneller Art gewebt. Nach dem plötzlichen Tod des letzten gelernten Webers wurde dann aber die Produktion immer mehr zurückge-fahren und schließlich 1992 ganz eingestellt. Danach wurde die Handweberei in ein Museum, in das Haus der Seidenkultur, umgestaltet.

Und wo wurde hier gearbeitet? Die Antwort findet man nicht, wie man aus heutiger Sicht vielleicht erwarten würde, irgendwo hinten im Hof, sondern in der ersten Etage.

Über den separaten Lieferanteneingang erreicht der Besucher den alten Websaal. In einem schmalen, langgestreckten Raum stehen dicht gedrängt acht alte Jacquard-Handwebstühle. Was für unwissende Betrachter eher aussieht wie eine vollgepackte Abstellkammer, ist ein unveränderter Arbeitsplatz aus der ruhmreichen Vergangen-heit. Hier wurde in besten Zeiten produziert, bis es dunkel wurde. Und genau deshalb, wegen möglichst langer Ausnutzung des Tageslichts, wurden die Webstühle oben, und eben nicht im Erdgeschoss installiert.

Und wie hat man mit der relativ einfachen Mechanik nun diese komplizierten Muster und Farbvariation herstellen können? Herzstück der Holzwebstühle sind die Harni-sche, die über Jacquard-Lochkarten angesteuerten Fadenköpfe, die die jeweils gewünschten Schussfäden zum Einsatz brachten. Die Muster für die Stoffe wurden von den Patroneuren gezeichnet, anschließend in eine „Maschinensprache“ übersetzt und in Lochkarten gestanzt. Die Lochkarten wurden dann am Webstuhl mit Hilfe von Nadeln „gelesen“ – mit diesem Loch–Nicht Loch-System, quasi einem ersten binären Code zum Weben, konnten selbst große und komplizierte Muster entstehen.

Ein Teil der Webstühle in der Luisenstraße sind noch heute betriebsbereit - bei Führun-gen wird das gern demonstriert. Hört man dann einmal zu, wie nur ein einzelnes Schiffchen mit dem Kettfaden hin- oder herfliegt, weiß man mit Sicherheit: Heutige Arbeitsschützer hätten den wirtschaftlichen Aufschwung Krefelds kategorisch unter-bunden. Leise ist es in den Handwebereien früher nicht zugegangen.

Geöffnet ist das Haus der Seidenkultur jeden 1. und 3. Sonntag eines Monats, jeweils in der Zeit von 14 bis 18 Uhr und jeden 2. Mittwoch im Monat, jeweils in der Zeit von 16 bis 19 Uhr. Sonntags gibt es ab 14.30 Uhr stündliche Führungen. Informieren kann man

sich unter: www.seidenkultur.de Nina Multhoff

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