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A. uterina dextra

4.8 Vorhersagbarkeit der Anzahl zu gewinnender Embryonen

Es bestand eine statistisch bedeutsame Korrelation (r = 0,56, p ≤ 0,01) zwischen der Anzahl vorhandener Gelbkörper zu Beginn der hormonellen Stimulation und der Anzahl gewonnener Embryonen nach der hormonellen Behandlung. Weitere Zusammenhänge konnten zu diesem Zeitpunkt nicht nachgewiesen werden (s.

Anhang Tab. 15, S. 107).

Nach der hormonellen Stimulation bestand eine hohe Korrelationen zwischen der Anzahl der post ov. festgestellten Corpora lutea und der Embryonenzahl (r = 0,88, p ≤ 0,01). Auch die luteale Durchblutung aller CL pro Tier stand in gutem Zusammenhang zum Spülergebnis (r = 0,78, p ≤ 0,01).

Die Blutflussvolumina der Aa. ovaricae und Aa. uterinnae korrelierten post ov.

mittelgradig (r = 0,65, p ≤ 0,01) bzw. geringgradig (r = 0,31, p ≤ 0,05) mit der Zahl gewonnener Embryonen.

5 Diskussion

Bei der Anwendung von Superovulationsbehandlungen beim Pferd gilt trotz intensiver Forschungsarbeiten in den letzten Jahrzehnten die Variabilität der Stimulationsantwort nach wie vor als limitierender Faktor.

Im Rahmen der assistierten Reproduktionstechniken in der Humanmedizin wurden mit Hilfe der Farbdopplersonographie wertvolle Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen der Perfusion des inneren Genitales und der ovariellen Reaktion auf die hormonelle Stimulation gewonnen.

Die Farbdopplersonographie wurde beim Pferd bisher schon zur Charakterisierung der Perfusionsverhältnisse des inneren Genitales während des normalen Zyklus und der Gravidität eingesetzt. In der vorliegenden Studie wurden die Perfusionsverhältnisse während eines Superovulationsprogrammes bestimmt. Die Untersuchungen umfassten den Blutfluss in den Aa. uterinae, den Aa. ovaricae und in den Corpora lutea zu Beginn der hormonellen Stimulation in den Superovulationszyklen sowie am Tag der Ovulation (D 0) und den Tagen 1 bis 5 post ov. in den Superovulations- und in den Kontrollzyklen.

5.1 Ovarreaktion und Anzahl gewonnener Embryonen

In der vorliegenden Studie konnte in den Superovulationszyklen, in denen den Stuten 2 x täglich 12, 5 mg eFSH® injiziert wurden (Behandlungsschema s. Abb. 5, S. 39), mit durchschnittlich 4,4 Ovulationen pro Zyklus eine mit anderen Studien vergleichbar gute Ovarreaktion erzielt werden. Einige Autoren, die eFSH® in gleichen Dosierungen (2 x täglich 12,5 mg) einsetzten, berichten von niedrigeren Ovulationszahlen (NISWENDER et al. 2003; WELCH et al. 2006), wobei MCCUE et al. (2006) und LOGAN et al. (2006) in ihren Versuchen mit durchschnittlich 5,4 bzw.

5,5 Ovulationen pro Zyklus über den Ovulationszahlen dieser Studie liegen. Die von SQUIRES et al. (2006) hervorgehobene individuelle Stutenvariation wurde auch in den eigenen Untersuchungen beobachtet. Einige Stuten zeigten nach der eFSH® -Behandlung lediglich eine Ovulation, bei anderen konnten bis zu 10 Ovulationen erzielt werden.

In den Kontrollzyklen mit Besamung und Embryonengewinnung traten neben singulären Ovulationen in zwei Zyklen spontane Doppelovulationen auf, was zu einer durchschnittlichen Anzahl von 1,3 + 0,5 Ovulationen pro Zyklus führte. Verglichen mit Angaben vorangegangener Studien (NISWENDER et al. 2003; MCCUE et al. 2006;

SQUIRES und MCCUE 2007) liegt die durchschnittliche Anzahl der Ovulationen der Kontrollzyklen dieser Studie im zu erwartenden Bereich. Die Anzahl der in den Kontrollzyklen gewonnenen Embryonen (1,2 + 0,4) und die daraus resultierende Embryonengewinnungsraten von 87,5 % liegen dagegen deutlich über den zu erwartenden Werten von durchschnittlich 50 % pro Zyklus (SQUIRES und MCCUE 2007). MCCUE et al. (2006) konnten in Kontrollgruppe ihrer Studie mit durchschnittlich einem gewonnenen Embryo pro Spülung und einer Embryonengewinnungsrate von 83,3 % vergleichbare Resultate erzielen. Es ist jedoch zu bemerken, dass die Tierzahlen in der eigenen Arbeit (n = 6) und in den Untersuchungen von MCCUE et al. (n = 10) gering waren und es sich um ausgewählte, fruchtbare Stuten handelte. Weiterhin könnten diese überdurchschnittlichen Ergebnisse durch ein intensives Management und die ovulationsnahe Insemination mit ausreichend dosiertem Frischsperma eines fertilen Hengstes zu erklären sein.

Wie auch in anderen Studien war in den mit eFSH® stimulierten Zyklen der vorliegenden Arbeit neben der Ovarreaktion auch das Spülergebnis der einzelnen Tiere höchst variabel (1 bis 6, ø 2,9 + 1,7 gewonnene Embryonen). Sehr ähnliche Ergebnisse erhielten SQUIRES et al. (2006), in deren Untersuchungen die Gesamtzahl gewonnener Embryonen zwischen 0 und 7 variierte und im Durchschnitt bei 1,8 lag.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe (1,2 + 0,4 Embryonen) konnte die durchschnittliche Anzahl gewonnener Embryonen in den Superovulationszyklen (2,9 + 1,7 Embryonen) deutlich gesteigert werden. Verglichen mit Ergebnissen vorangegangener Studien (NISWENDER et al. 2003; WELCH et al. 2006; MCCUE et al. 2006; LOGAN et al.

2006; SQUIRES et al. 2006) wurden auch in den mit eFSH® stimulierten Zyklen dieser Studie überdurchschnittlich viele Embryonen gewonnen. Dies könnte einerseits durch ein über die Zeit verbessertes Anwendungsschema für eFSH®,

andererseits durch die Optimierung der die Embryonengewinnungsrate generell beeinflussenden Faktoren (Management, Fertilität der Stuten sowie des Hengstes, Art und Dosis des eingesetzten Spermas, Durchführung der Embryonenspülung usw.) begründet sein.

Bei sehr hohen Ovulationszahlen (> 6 Ovulationen, s. Abb. 12, S. 55) wurde analog zu anderen Studien (SQUIRES et al. 2006, MCCUE et al. 2006) ein Rückgang der

Embryonengewinnungsrate beobachtet. Die Abnahme der Embryonengewinnungsrate bei hohen Ovulationszahlen ist möglicherweise auf die

von CARMO et al. (2006) beobachteten Veränderungen am Eierstock zurückzuführen. Die Autoren fanden in der Ovulationsgrube der Eierstöcke superovulierter Stuten, die 12 - 24 Stunden nach der ersten Ovulation geschlachtet wurden große Blutkoagula, die bei Stuten der Kontrollgruppe nicht vorkamen und die möglicherweise den Übergang der Eizellen in den Eileiter behindern.

Falls diese Blutkoagula den Ovulationsvorgang nicht beeinträchtigen sollten, wäre es vorstellbar, dass bei vielen Eizellen die Aufnahme durch den Fimbrientrichter oder die Eileiterpassage gestört sein könnten, da die Embryonen ihren eigenen Transport kontrollieren.

In der vorliegenden Arbeit wurden höhere Ovulationszahlen erreicht, wenn mit der eFSH®-Behandlung erst ab Tag 11 bis 14 post ov. begonnen wurde (s. Abb. 13, S. 56). Die Dominanz des größten Follikels scheint in diesem Zeitraum noch unvollständig ausgeprägt zu sein, so dass die kleineren Follikel noch in der Lage sind, das zugeführte eFSH® für ihr Wachstum nutzen zu können.

Eigene Ergebnisse zeigen weiterhin, dass höhere Ovulationszahlen erreicht wurden, wenn die Behandlungsdauer 3,5 (eFSH®-Gesamtdosis: 87,5 mg) bis 5 (eFSH® -Gesamtdosis: 125 mg) Tage betrug (s. Abb. 14, S. 57). Diese Beobachtungen sind möglicherweise dadurch zu erklären, dass eine kürzere Behandlungsdauer dazu beiträgt, dass die Follikel die Kompetenz behalten durch ansteigendes LH zu ovulieren, wohingegen es bei zu langer Behandlung zur Luteinisierung der Follikel kommen kann. Betrug die Behandlungsdauer nur 3 Tage, konnten maximal 2 Ovulationen erreicht werden, wobei davon auszugehen ist, dass die Behandlung zu

spät begonnen wurde und daher die meisten Follikel nicht mehr in der Lage waren Androgene zu Östrogenen zu konvertieren und deshalb atresierten.

5.2 Durchblutung, Durchmesser und hormonelle Aktivität des Corpus