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Schulvorbereitend Freiwillig

8. Vorbereitung auf die Schule

Ähnlich wie der Eintritt in die Kindertagesstätte, stellt der Übergang in die Grundschule, einen großen Schritt in der Entwicklung der Kinder dar.

Dieser Übergang muss sorgfältig gestaltet werden, da er der Beginn einer weiteren positiven Entwicklungsphase für das Kind sein soll.

An die zukünftigen Schulkinder werden höhere Anforderungen gestellt. Wir machen speziell auf sie abgestimmte Angebote, wobei der Schwierigkeitsgrad erhöht ist.

Dadurch werden unter anderem, die sozialen und emotionalen Kompetenzen gefördert und gefestigt. Gezielte Beobachtungen ermöglichen uns, den individuellen Stand des Kindes festzustellen und sie auch weiterhin gut zu begleiten.

Wir geben Lernimpulse, die auf die Schule vorbereiten:

• sei es das selbständige Essen, Anziehen, auf die Toilette gehen, Y

• Orientieren in der näheren Umgebung, Alter, Name, Adresse, Y

• Selbstbewusst sein und Rücksicht nehmen können, Y

• spielen können mit sich, Gegenständen und anderen

• Laute, Wörter, Sätze sprechen können

• Begriffsbildung (groß/klein), Merkfähigkeit, Y

• sitzen, laufen, Bewegungsabläufe trainieren, Y

• Stifthaltung, Tasse/ Löffel halten, Fädeln können, usw.

Wir beginnen schon in der Kindertagesstätte, einige Rituale aus der Schule einzuführen:

• Das Melden bei Gesprächskreisen.

• Das Zuhören und ausreden lassen.

• Das Kennenlernen bestimmter Handzeichen (der leise Fuchs - leise sein).

Sie übernehmen im Kindertagesstättenalltag kleinere Aufgaben wie, Getränke einschenken, Geschirrspüler ein- und ausräumen, Botengänge in andere Gruppen übernehmen, Brotdosen und Joghurts öffnen, beim An - und Ausziehen helfen u.v.m.). Kinder brauchen so viel wie möglich selbst gestaltete Bildungszeit (auch Freispiel genannt), in der sie sich Themen, Spielpartner, Raum und den zeitlichen Rahmen selbst auswählen können. Diese selbst gestaltete Bildungszeit sollte nach Möglichkeit weder mit Angeboten von seitens der ErziehrInnen noch durch sonstige Aktivitäten unterbrochen werden.

Wir vermitteln Wissen interessant und kindgerecht, um die Freude am Lernen zu erhalten, denn Erlerntes wird ein Leben lang erweitert und vertieft.

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8.1 Brückenjahr

Ein Jahr vor der Schule beginnt für die zukünftigen Schulkinder das „Brückenjahr“.

Die Kinder lernen die Schule und ihre zukünftigen Mitschüler kennen. Sie werden so emotional und sozial gestärkt und der Übergang in die Schule wird erleichtert.

Zusätzlich wird die pädagogische Arbeit von der Kindertagesstätte und Grundschule stärker verbunden.

Im Brückenjahr werden die im Elternhaus und Kindertagesstätte begonnenen Bildungsprozesse, nachfolgend in der Grundschule, ohne Unterbrechung in enger Zusammenarbeit fortgeführt.

Am Brückenjahr beteiligt sind die Kindertagesstätte „Sterntaler“, der Kindergarten

„Wundertüte“ in Windhorst und die Grundschule Bücken.

Dieses Angebot ist in Form einer Spiel - und Lernwerkstatt auch „Piratengruppe“

genannt, im Kindertagesstättenwochenplan fest verankert. Die individuelle Umsetzung erfolgt an einem festen Tag der Woche, für 1,5 Stunden bzw. 2 Schulstunden in den Räumen der Grundschule Bücken.

Den Kindertagesstättenkindern ist die „Piratengruppe“ bekannt und sie freuen sich darauf, bald dazuzugehören. Die Kinder erleben gemeinsam die verschiedensten Angebote und Spiele. Die „Piratenzeit“ wird mit einem Begrüßungsritual (Lied, ErzählrundeY) eingeleitet.

Im Laufe des „Piratenjahres“ werden folgende Themenschwerpunkte angesprochen:

• die mathematischen Vorläuferfähigkeiten (mehr/ weniger, usw.)

• die Sprachlichen Fähigkeiten (Reimwörter finden, usw.)

• der Bewegungsbereich (balancieren, hüpfen usw.)

• Schatzkistengespräche

Zu jedem Bereich werden Spiele eingeführt und in Kleingruppen vertieft.

Anschließend folgt eine Freispielphase, die mit einem gemischten Schlusskreis und Lied endet.

Personell stellen die beteiligten Einrichtungen jeweils eine ErzieherIn bzw. eine Lehrkraft wöchentlich verlässlich ab.

Alle Mitarbeiter treffen sich mindestens einmal jährlich zu einer gemeinsamen Dienstbesprechung. Auf diese Weise lässt sich ein anspruchsvolles, ausdifferenziertes Spiel- und Lernangebot und zugleich eine zielgerichtete Entwicklungsbegleitung und Förderung realisieren.

Die „Piratengruppe“ ist das ganze Schuljahr hindurch geöffnet und wird nur in den Schulferien ausgesetzt. Erkenntnisse aus unseren Beobachtungen werden dokumentiert und für Eltern- und Übergabegespräche genutzt. Den zukünftigen Klassenlehrern sind diese Informationen hilfreich, um weiter individuell mit den Kindern arbeiten zu können.

Seite 48 8.1.1 Sprachförderung vor der Einschulung

Seit dem 01.08.2018 gibt es ein neues Gesetz im KitaG (§ 18a Abs. 2). Die Sprachförderung der Kinder, die ein Jahr vor der Schule sind und vorrangig nicht deutsch sprechen, wird in den Kitas (zuvor in den Grundschulen) durchgeführt.

Durch ein Sprachstandsfeststellungsverfahren wird der Sprachstand überprüft und dokumentiert. Dieses Verfahren findet 15 Monate vor dem Eintritt in die Schule statt.

Kinder, bei denen ein Förderbedarf festgestellt wurde, werden in der Kita von Sprachförderkräften gezielt gefördert und so auf die sprachlichen Anforderungen in der Schule vorbereitet. Hier geht es um Schlüsselkompetenzen, wie u.a um

Sprachverständnis bzw. um die Umsetzung von gestellten Aufgaben,

Wortschatzerweiterung, Satzbau usw. Also ist das Kind in der Lage, die gestellten Aufgaben zu lösen, Fragen zu stellen und Bedürfnisse zu äußern, sowie Wünsche zu formulieren.

Diese Sprachförderung findet in unterschiedlichen Organisationsformen statt, z. B.

einzeln, in einer Kleingruppe oder auch in einer Kitagruppe. Neben der

Berücksichtigung der kulturellen Herkunft und auch der sprachlichen Kenntnisse, orientiert sich die Sprachförderung an den Entwicklungsstand, sowie an den

Interessen, den aktuellen Bedürfnissen und Fragestellungen des Kindes. Eine Form der Umsetzung von Sprachförderung ist Kon-Lab*2, sowie GUK*3. Hier ist die Dokumentation ein wichtiges Instrument. Für die Qualität der Umsetzung dieser Aufgabe ist eine wertschätzende Beziehung ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dies gilt für die Beziehung zwischen Kind und erwachsenen Bezugspersonen, für die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern und für die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften aus unserer Einrichtung und der Grundschule.

Die Elternarbeit ist hier ein wichtiger Bestandteil. Die Eltern werden in die

Sprachförderung mit einbezogen und unterstützen so die Sprachentwicklung ihres Kindes.

Diese Sprachförderung soll alltagsintegriert stattfinden und den Kindern Freude bereiten. Der Sprachentwicklungsstand der Kinder in unserer Einrichtung wird mit Hilfe eines Sprachbogens*4, in Kooperation mit dem Landkreis Nienburg, erfasst, dokumentiert und reflektiert. Eine Qualitätssicherung ist durch den Kita-Frühling*5 und durch das Kennzahlen-Projekt des Landkreises Nienburg gegeben.

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*2 Kon- Lab- Konstanzer Labor. Sprachförderungsprogramm zur Förderung der Regelentdeckung im Deutschen

*3 GUK- Gebärdenunterstützende Kommunikation

*4 Beobachtungen zur Erfassung der Sprachentwicklung bei Kindern im Alter zwischen 4,5-5,5 Jahren

*5 Kita- Frühling, Kennzahlen-Projekt zur Sicherung der Qualität in der Arbeit der Kindertageseinrichtung im Elementarbereich.

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