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Von der Vorbereitung» des Bodens zum Pflanzenbau

I n h a l t .

Urbarmachung §. 20. 21. der Holzungen §. 22.

der Moraste §. 23. 24. der Heiden §. 25. der Sandfelder §.26. Vorlheile der Urbarmachung

§. 27. Bestimmung des besten Landes H. 28.

Mischung der Erdatten §> 29-ZZ. Mergelung

§.34. Düngung §. 35-41. Bearbeitung des Landes §.42.

§. 2O.

Ein Boden, welchen die Kunst bereits zum Pstanzenbau zugerichtet hat, heißt u r b a r ; hin«

gegen ein solcher, welcher entweder von jeher, oder seif langer Zeit, sich selbst überlassen, ent»

weder mit Holz und Gebüschen, oder mit Moos und Wasserpflanzen,, oder mit andern wilden Krautern überwachsen, oder ein nackter, unsiä-ter Sand ist, heißt ein natürlicher oder wilder Boden, oder leede, l e i d e , l a i t e oder Dreisch.

I. Es gießt in Teutschland Platze, welche vor sehr vielen Jahren, z.B. vor dem dreyßigjahrigen Kriege, wirklich gebauet worden, hernach aber wieder verlassen und verwildert sind; und auch

I . Vorbereitung des Bodens. §.21. 7 z auch diese heissen Leedeu. Dieß Wort -hat sich in der Veneummq vieler Oerter. vor-nehmlich im Lande ober der Ens, erhalten, z . B . in Hochlaiten, Achlaiten.

§. 2 l .

Einen solchen Boden abräumen, ebenen, austrocknen oder befestigen, heißt ihn u r b a r machen. Felder, welche erst neulich urbar ge»

macht worden, werden N e . u b r ü c h e , R o d e n , N e u r e u t e , R i e d e n , R e u t f e l d e r gsnant.

1. IVlemoir« sur 1e? äskriotieweng par N . le>

^Hsqui« lie ^»-bl//^. p^riz 1759. iH. auch 176c». l 2 . und 2'Amsterdam 176s. 12. * m : Des M a r q . von Türbilly practischer Unters richt zum Anfreiffen und Brechen der unan^

gebaueten Felder. 2lltana 1762. 8. Steht auch fast ganz in Samlung der Berner Ge-selschaft I. 1760. S . 640. A"ch hat man eine englische Übersetzung: <ÜultivHtic»n o l darren lan6«. ^oncla«. 8.

kraäiqu« 6eg äökricnemenz. / ' a ^ 176a.

12. ist ein Auszug auH jenem.

2. Die Natulknnde erweiset, daß alle Pstanzen und Thiere, wenigstens ehemals, ohne Bey«

h'llfe des Menschen, welcher selbst das letzte Werk der Schöpfung war, sich fortgepflanzt haben; allein will der Mensch Psian^en und Thiere, an einem ihm, beliebigen Orte, in Menge, und von einer lhm beliebigen B e i schaffenheir, vermehren; alsdann muß er Vorrichtungen machen, welche die Oekonos wie lehlt.

E 5 I .

74 Ersten Theils l . Hauptsiiick.

Z. Zum Abschälen oder Entrasen eines wilden Bodens, hat man einen Schälpfiug angege-ben, wovon eine Beschreibung und Abbildung in 2.chrdegriff sämtlicher ökon. N?issensch.

I. S. 22, und von einem andern in alldem.

Haushalt, und Landwissen. I. S. 320. T. 3.

Fla,. 1. 2. zu finden ist. Unsere niedersach«

fischen Plaggenhauer verrichten dieß geschickt und schnell mit der Plaggenhacke.

q. Zu vielen Arbeiten, welche in der Landwirlh-schaft selten vorkommen, sind besondere Ma-schinen angegeben worden, die doch, wenn sie auch gleich das leisten, was ihre Erfinder versprechen, nur selten dazu angewendet wer-den, weil ihre Anschaffung, für einen einzelnen Fall, zu kostbar und mühsam ist. I n -zwischen zeige ich die vornehmsten überall an, damit dm Liebhabern solcher Erfindungen hier nicht etwas, wichtiges zu fehlen scheine; damit der, welcher sich derselben bedienen will, wisse, wo man sie beschrieben findet, und damit eine Veranlassung sey, ihren Werth anzuzeigen.

Gut wäre es, wenn einige dieser Maschinen von ganzen Gemeinen angeschaft, und jedem, gegen einen billigen Zins, zum Gebrauche ge-liehen wslrden; aber dieser Vorschlag gehört nicht in die Landwirthschast, sondern in die Polizey derselben.

§. 22.

Holzungen müssen jetzt mjt mehr Ueber«

legllng und Vorsicht, als ehemals geschehen ist, ausgerottet werden; und fast jede Holzart ver«

langt ein besonderes Verfahren. Zur Auszie»

hung (Ausrodung) der Bäume und Wurzeln

(Stub-I . Vorbereitung des Bodens. §. 22. 75 (Stubben, Stöcke) sind verschiedene Werkzeuge vorgeschlagen worden, welche aber dasjenige, was man von ihnen rühmet und erwartet, nicht leisten können.

1. Von Urbarmachung der Walder, sehe man Lch-begriss sännl. ökon. N)issensch. T h , l . V . l . S < y l .

2. Unter den zur Ausziehung vorgeschlagenen Maschinen, sind die vornehmsten:

Peter Sommers Hebelade, in den Schrif-ten der Berner Geselsch. I. und in M i l l s Feldwirthschaft l. S . 1 9 1 , auch in Hirsch Samlmlg ökon. Nachrlchren. Anspach l76Z.

8. S . 234. Dahin gehört auch I - Vösens verbesserte Hedmaschine, so P.Sommer er-»

funden. Gärungen 1771. 8. PKysir. ökon.

B i b l . I I . S . 6od; und Tur Aufnahme der Lanowirrhsch. i ? ü ü , 4. §. 127, wo eben«

falls eine Verbesserung angegeben ist.

Die alte Hebelade in Schwemers Erquicke stunden X V . Ausg. 23. Leupolds l'Kcstrutn lnackinarium S< 75« Taf. !Ü. Flg. 4.6. und l'Kezs.r. m»ck. ^^^rotecmnc:. S . 64. T . I I . Abhandl. der Schwed. Akademie. X V I I I . S . 193. Taf. 7.

Die zum Dienst des Forstwesens'verstärkte Kraft des Hebels. " Mosers Forstökon. I . S , 2 l l . m Neue Beytrnge zur Cameral-und Haushaltungswisscnsch. I e n a i / ü ü . 8. S . 83.

G.C. Silberschlag Closterbergische Versuche.

Berlin 1786. 8> S . lüy.

I . N). (rviegand) Abhandlung von der Holzsparkunst. Franks, und Leipz. l?ü?. 4»

S . 22.

7 6 Ersten Thells l . Hauptstück.

S . 20. R r ü n i n ökonomische Encyclop^die l l l . S . 2.^8. Taf. 2 - 8 . wo alle vorHelges name auch abgebildet sind.

(von Tenenborn) Beschreibung einer neu erfundenen Hebmaschine zum Ausroden der Stöcke. Mannheim l?8o. 4.

Z. Aber Silberschlag bat erwiesen, daß man von der Mechanik keine Maschine erwarten kau, durch die sich eine hinreichende Kraft , für alle, oder auch nur die meisten Falle,

er-reichen ließe, und die zugleich dauerhaft und wohlfeil flelulg wäre. Ben einer Gewalt von

?32>«QQ Pfund, blieb die Wurzel eines Kien, baums unbeweglich. Für die schwächsten Wur<

zeln aber verlangt keiner Werkzeuge. I . E . Silberschlags Nachricht von einigen zu Schön-eiche angestelleten Versuchen. V e r l i n 1773.4.

Physik, ökon. V i d i . V . S . , « 0 . Lettre 5 U . N. - sur lez expk>rieneeg falte?. 280N8N-eicns psr U. 8i!bsrlcnIgF. für un trooe 6'ar-dre, ^rii Q2 pu ötre ^eracine par tnute«

le« puifs^nces <^e la mecnani^ue. ^e^/l»

1773. Ein halber Bogen in 8.

4. Einen mit Bäumen und Gebüschen bewach^-senen Platz abschwenden (so nanien es unsere V o r f a l l e n ) , oder abbrennen, um Getreide dahin säen zu können, kan jetzt, wenigstens in den meisten Gegenben von Teutschland, weder aus ökonomischen, noch politischen Gründen, erlaubt werde«, wiewohl sich noch jetzt eilnqe Lander dadurch an ihre Nachkoms men versündigen. I n Finlaud nennet man , ein solches abgeschwendetes Land X i t ö , in Schweden Zwech» oder LweHelsnö, und das Verfahren selbst 8 w e ö M « ^ in England

I . Vorbereitung des Bodens. §.23. 77 venslnrinss oder Nnrnb»itir>ss. Zurnm^, 5nä-burnili^. Einige Nachrichl davon findet man in den Abhandlungen der scdwed. Aüad.

X I I . S . 141; und ln K r ü n i y Encyclop. V I . S . 596.

§. 23.

M o r a s t e , M o r f e l d e r , B r ü c h e , welche durch übermaßige oter beständige Nässe entste-hen, und gemeiniglich wahren Torf, oder doch eine dem Torfe sehr ahnliche Erde enthalten, und unter sich ein Thonlage.r haben, können, theils durch Besetzung mit nützlichen Bäumen, thells auch durch offene oder perdeckte Gläven oder Abzüge, oder auch durch Saugeschachte, ausgetrocknet, verbessert und genützet werden.

I . Dergleichen Baume sind Eltern oder Erlen, loschen und einige b e i d e n . Auch können dazu einige nützliche Grasarten dienen, z. B.

Ullesenfuchsschwanz (^/oMctt»'«^ ^ a i e » ^ ) Ia/Z I I . tab. g l . Rerner Taf.57. rvlesen-licschgr'as (/V?/e«m ^ s t i ^ / ö ) Rerner T. 196.

Z/c»^ I I I . tah. y. und andere.

s . Zur Abziehunq des Wassers hat man in England verschiedene Abziehpfinge svl-ain.

plou^n, <jt-2inmss ploussn) angegeben. Einige finoet man >« Mu.t'. ruttico teulsch. Uebersetz.

I V . S . 2H7, und in / ^ . Hai/el,'^ ^äv3nce«

ment ok art«. I^on<Ian 1772. S . 1.6. Mehre sind angezeigt in Physik, ykon. V i d i . V I . S . 3 5 2 . X. S . 364. 43a.

3. Die Anlegung der bedeuten Abzüge und der Saugeschächte, welch? schon die Romischen Lauowirthe kanten, wurden den Engländern zuerst

78 Ersten Theils I. Hauptstück.

zuerst durch Nugent's 1>2vel5 tKran^K 6er«

man)' 1768 bekaltt. S. die teutsche Ueber^

setznng (von F. <5. L. Rarsten). Berlin 1751.

8. U. S.75. Aber seir dieser Zeit haben sie solche zu einer große» Volkommenheit ge-bracht. Jetzt findet man dazu die beste An-leitung in folgenden Schriften:

(^ttikf/on'5) eüavs relati'nF to IZricuIwr«

»n6 rural gKair«. ^inburstd. 1775. 8. S . Bidliorl). VIl. S.H35. Vierte Ausg. 1797.

dse» Väyde in 8.

^/. ^o^«/a«'.l' «ecount os tks malt spraveä"

nio6e ok <3ralninss ^n6 . 07 ^/<?/I ^/ii»Fto».

1797. m7 Johnston'K Abhandlung über das Austrocknen der Sümpfe und Entwässerung kaltgründiger Aecker, nach dem Verfahren deS Klkingwns: übersetzt von Grafen von Po-dewils. Berlin 1799.4. S. Bibl. XXI. 486.

Thaer Englische Landwirthschaft. I. S.258.

und I I . 1. S . 1.

§. 24.'

Nach der Austrocknung brennet man ent«

weder den Boden ab, oder, welckes besser ist, man vermischt ihn auch nur mit reinem Sande.

I . Samlung der Serner Geselschaft 176l.

S . 24I und 739; und 1762. St. l. S. 3 1 ; ' und 1764. St. 4. S , 2 l . F 5 .

Berchs Versuch, wie morastig? Gegenden zum Ackerbau zu nutzen. Hannover, nütz-liche Saml. 1755. S . ^ö2. m Herner Se:ml. auserlesener Schriften. I. m L.eipzi<

ger Saml. X l .

Rein«

I . Vorbereitung des Bodens. §. 24.' 79 Reinhards vermischte Schriften. I. "S. 177.

Oekon. Nachr. l l . S . 66l. u. V l l l . S. 563.

Abhandlung der Bayerischen Akademie. I . 2. S . 127. UNd I I I . I . S . 2 l Z .

Schriften der -Hstnnöv. L.andwirchs6)afts-geselschaft. I. S . 2 l . und I!. S. 316.

L.inne Schonische Reise. S. 79.

(3sol^lc2l Nss^z. IV. S . 134.

Neues Verfahren, kalte, nasse und unfrucht-bare Länder zu verbessern. Aus dem EnaU«

scheu. Münster und Leipzig. 1775. 8. ' S . B i b l . VI. S. Zol.

2. Hierher gehöht auch die in neuern Zeiten an-gewendete Urbarmachung, da man ein de«

nachbartes fließendes Wasser über den Morast weglaufen, und durch dasselbe die ödere Moor-erde von dem darunter liegenden fruchtbaren Boden abschlämmen laßt. S . l3onera1 view

«f tne aFl'iculrure in t.Ne count^ c,k pertk.

Z^ Iame5 liotiertson. pertli. 17YY. 8. Ein ähnliches Verfahren ist die im Fürste^nthum Verden erfundene und jetzt auch im Herzoge thum Lüneburg gebräuchliche tünstlicheUebn'-schwemmung der Wieftn oder des morastigen Bodens mit Sand ^ wodurch die so genanten Schrvemwiesen entstehen. Man sehe I . F.

Meyer Preisschrift über die Schwemroiesen in den Annale« der nieder sächsischen Lalld, wirthsch.2. St. 3. welche auch besonders ver«

kauft wird. Zelle rzzai. 8. Man vergleiche auch Chaers Schriften aus den Annale;,.

I . S . l,2l.

Z. Wenn zdie Moorerde nicht nur mit viele«

Uebeldleibseln verfaulter Pflanzen vermischt, sondern

.82 .. Ersten Theils I. Hauptsiück.

sondern auch mit ErdöKl durchdrungen ist, so dient sie als Torf zur Feuerung. Moorpflan-zen, welche auf Torfmooren wachsen, sind ' Zn'ojv/io?llM ^/?Ll'«at5lW, Rerner Taf. I8c>j )?o/l,^acül«m, //o/? l. t2d.Z7. R,ern. T. 419;

. <5cif-M5 ce/)?itc,/«>f. Hi/? l l l . tüb <y. B.ern.

Taf. 286; i7a^.^ c ^ t t q / ^ , ^ / o / l. t»d> y i . Rern. T. 4Y5; »5/?^aF«llm ^a/A/?»-e, H^/ac/i«

.mm und andere.

§. 25.

Ein Boden, welcher mit Heide (Krieg.

K e r n . Taf. 555.) überwachsen ist, wird durch vorsichtiges Abbrennen, Ausreiffm der Nur»

zeln, durch künstliche Uederschwemmungen, wo solche möglich sind, und durch Verbesserung der Erdarten, jedoch nicht ohne viel« Mühe,, zum . Pflanzenbau geschickt gemacht.

1. von I u f t i von Andauung der Inländischen Heiden, in seinen ökon. Schrift. 1l. S.246.

" C. G. Mengcls Kopenhagener Magazin.

I I . S. 363.

.Hqnnöv. gel. Anzeigen. 1753. S. 514.

2. Ein Werkzeug zur Abraumung der'Heide, finpet man beschrieben und abgebildet in H6-vancement o5»rt« bv Aai/sl,< p. 47; und in Rrüniy Encyelop. XXU. S. ?l5.

§. 26.

Der Flugsand kan durch mancherley Ein-fassung, dlnck Zaune, Strohdocken u. dergl.

eben, und durch Besaung mit einigen Gras«

arten, fest gemacht werden.

I . Vorbereitung des Bodens. §. 26. z l 1. D. G. Schrebers Anweisung, wie der

Flug-sand stehend,, und dürre Felder zu Wiesen zu macheu. Leipzig 17Ü4. 8-^

Beschreibung, auf was Art man iu Däuue-mark, aus der Insel Seelands den fliegenden Sand dampfet, in öüonom. Nachr. VIII.

S . b2y. Ü38.

Linne Schonische Reise S. 104. 284.^

I-C.D.Schreders Beschreibung der Quecke.

Leipzig 1772. 4. S.20. S. Hiblioch. IV.

S . 401.

Gledirschs vermischte Abhandl. III. S. 45.120.

Adhandl. der schwedischen Akademie. XXX.

S . 276.

-Hannover. Landwirrhschftftegeselschaft. I.

S . it7« 330.

E . Viborg Beschreibung der Sandgewächse und chrer Anwendung zur Hemmung des Flug-sandes inHütland; übersetzt von I . Petersen Kopenhagen 1739. 8. S . Biblioch. X V l ! S .

154-2. Die hiezu dienlichen Pflanzen sind vornehni-lick: der Sandhaber ( ^ ^ M ^ a^e«a«'^), -viborg Taf. 2. Sandschiif, Helm der Hol-länder (^itncko a?e».) Rerner Taf. Z86.

Viborg Taf. l. und Sandrietgras («^a^H?

a?e»a,-/tt). ^o/i l. tab. 49. Rerncr Taf. 298.

Viborg Taf. 3, und. noch manche andere Arten Rietgras, welche fast alle kriechende Wurzeln haben. Auch gehört hieher die Sftnoweide (Ha/in a^e«^a). 'v'iborg T. 4 Wider den Gebrauch dieser Pfianzen wendet man ein, daß sie hartnäckige Unkräuter wür-den; aber auch ein vernünftiger «Arzt sieht

3 es

82 Ersten Thells I . Hauptsiück.

es nicht ungern, daß eine gefährliche Krank«

heit in eine weniger gefährliche übergeht.

2. Zu dieser Unternehmung tan die Nachricht, wie die Holländer ihre Dumen oder Duynen, durch Bepflanzung verschiedener Grasarlen, befestigen und bewahren, dienlich seyn. Die b.ste und ausführlichste Beschreibung dieser Arbeiten, hat mein Bruder ehemals auf den Duinen selbst entworfen. Sie sieht in -Han-növ< Magazin 1772. S . 15Z8.1554» Auch gehört dahin Abhandl. der schwed. Akad.

X X I . S . 13?.

§.

27-Inzwischen scheint die kostbare und lang, wellige Urbarmachung großer Felder, einem lanbwirthe, nur unter seltenen Umstanden, sichere Vorcheile zu versprechen; dahingehört, wenn die iandereyen sich iss der Nachbarschafe einer volkreiche» S t a d t befinden; wenn die M o -raste und Sandfelder schaden, und wenn kleine Ellernhölzer in der Nahe des G u t s , zwischen tragbaren Feldern, liegen. Aber durch unvor»

sichtige Ausrodung der Nadelhölzer, und Ent-blößung des Sandes, auch durch Verwehrung der Aecker, ohne verhältnlßmajsige V e r m e h . rung der Viehzucht, entsteht ein überwiegender Nachtheil.

1. Was in Rücksicht auf das gemeine Beste, , wegen Urbarmachungen und Anbauungen an- ' zuralheu und zu verfügen sey, das gehört in !

die Polizep der Landwirthschaft, Z 6. 2«.

I . Vorbereitung des Bodens. §. 23.29. Hz

§ . 2 8 . s Der beste Boden zum Pflanzenbau über»

Haupt, oder zum Getreidebau insbesondere, ist der, welcher viele Nahrung für die Pflanzen aus der tust anzuziehen, dazu rohe Matetia«

lien zu verarbeiten, und den- zum Wochsthume erforderlichen Grad der Festigkeit und Feuchtig«

teil, anzunehmen vermag. Er scheint derje-nige zu seyn, welcher aus wederje-nigem Sande, etwas mehr kalkickttr, noch mehr Staubet de, und größtenthejls aus thönichter Erde besteht.

1. G. Fordice in Clement« ofa^noulture »nH Vegetation. ^<?»t/o» 1771. 8. bestimmet die beste Verhältnis so, daß von 400 Gran Erde, loo Gran Wasser, 7 Gran kalkichte Erde, 1 Gran Schleim, und entweder 73 Gran Sand und 2iy Gran Tbon, oder auch umge,

" kehrt zly Sand und 73 Thon seyn sollen. S . ' < Phys. ökon. B i b l . III. S . 228.

2. Die chemische Untersuchung der Erde kan doch allein nicht die Beschaffenheit des Bos Yens hinlänglich für. den Landmann bestim-men. S . Schumachers Pechältniß'der Vieh-zucht zum Ackerbau S , Hz.

. § . 29.

Um einem Boden jene Verhältnlß zu gebe«/

vermischt man Erdarlen von entgegengesetzten Eigenschaften mit einander, um den Fehler der .einen».zdufch den Fehler der andern, .zu ver«

besseM..:. Zu dieser^ Mischung dienen Thon, Sand, Kalk, Gyps und.Mergel. .

F s l .

H4 Ersten Theils I . Hauptsiück.

1. C. W . Pörner Anmerkungen über Baume Abhandlung vom Tl,one< Leipzig 1771. z.

S . i>z6 phvs. ökonam. H i b l . l l l . S . 15.

Neue Ausgabe der Urschrift 1797. 8.

2. Schon die Alten haben'dergleichen Mischun-gen vorMischun-genommen. Man lese Plimus 5 M . nat. lib. 57 0 5- 6. 7- 8 nach -Hard. N . S . 53. 54« auch Theophrast ös cAusiis plsn»

tar. l l l , 2H. p. 28Y.

g. Es wurde nicht unmöglich seyn, in einem Boden eine bestinue Verhältnis der Erdarten zu erzwingen. Ader übeibaupt läßt sich die Mischung, wegen der Kosten oer Fuhren und der Arbeiten, nicht gar oft anwenden. Nur selten liegt die bessernd Erdart unter der fehlerhaften Damerde. Zudem verlangt diese Unternehmung wenigstens einige mineralogis sehe Keniniß; so lange diese nicht algemein gewcnoen ist, so lange wird es besser seyn, Empiriker zur Vermehrung des Düngers zu ermahnen, mit dem sie zum Thell jene Ab«

ficht auch erreichen können.

§ 3o.

T h o n oder i e i m bessert den sandlchten ober gar zu locke»n Boden. Alte Thonwande ( W ä l -lerwände) blechet man auch dem festen Boden.

1. von I u s t i ökonomische Schriften. I. S . g i y . Kluleum r M c . I l . ^ S . 296.

' §. 3t.

S a n d bessert den qar zu zähen, zu dich«

ten, ober thonichten Boden. Der beste ist der reinste, aus dem Meere oder aus Flüssen.

l .

I. Vorbereitung des Bodens. §. 32. 35 1. Algemeine' -Haushalt, unv L.andwissensch^

1. S. iy6. . -.' vonIusti ökon. Schriften. I. S . 37a.

Piniol". tr»n«HÄ. n. l lg. p. 293. <.

2. Unter gewissen Umstanden können such große Steine auf den Aeckern nn^n. S- vorrarh kleiner Anmerkungen über mancherley ge»

lehr« Gegenstände. S t . ^'S.'ZaZ.' . Die kalkichle Erde mildert die- Säure/ mm<

bert die Nässe, befördert.. d i e ' M i i l l i r i ^ und bejsttt den thoni6)ten Baden.-- - ' ..^ '.l.?

I . Mills Feldwinhichaft. I. S.6F^ " / Leipz. Saml. XII. S . 40.

-Algemeine -Haushalt, u. Landwissensch. I.

S. 28Y. wo man doch fälschlich deu Kalk, zur Verbesserung des saudlchren, kieftchten und stcinichten Bodens,, vorgeschlagen hat.

H. Hieher gehören auch einige Alten Tophsteme (tttt-rZe sapnact'ge). auch die vom Meere aus»

geworfenenConchplien, welche man in

Nonh->. umberl^id nutzet, die incrustirren tNoose, dergleichen z. B. dieRatzeburger See in Menge liefert, und der Scherp, Salz- Vorn-oder Pfannensteln de» Salzwerie, der, we-.

nigsten? gemeiniglich, «ich: viel mehr alS Kalk ist. Zu Qürrenberg »erkauft matt vo»

einem Gemenge aus Dornstein, Pfannensiein und Holzasche, den halben Dreso. Scheffel, oder «neu Centner, für 2v Ggr.

Z. Vom Aalzsteine' s. Anzeige vom Nuyen und Gebrauche der Salzasche zum Düngen.

F 3 Franks.

ßtz Ersten THAls I/Hauptfll'lck.

Franks, und Leipz.^fZ. 8. A i b l . I V . S.6OZ.

Schriften der Lhurpfälz. Geselschftft. 1769.

<,. Um Weilburg hat man ein Pochwerk, und .eine 3M)le mit einem Siebwelke angelegt,

"ym den festen. Kaltstem zu zerkleinern, und verkauft .dort 62 Pfund für 4 Kreuzer. S . Bemerkungen der Pfälzischen ökonom. Ge«

selsch. vdm F.'l?75.

S.H?5-z. Auch der gebraute Kalkstein wird in England, ..:...Schlesien, und in der Nachbarschaft vonEger,

und an mehren Orten, wirklich gebraucht. Auf '"' dem Huusrick' löscht man ihn mit wenig Was«

ser, und wirst ihn hernach mit einer kleinen Wurfschauffel über das Land. I n der Algem.

«Haushalt, und Landwirchsch. I. Taf. 1 . Fig. 2. findet man die Abbildung eines Ofens .' <^um KMbrennen zu d,esem Gebrauche. Kalk, ,:' schult.verspricht weit weniger Nutzen.

'- 6. Es ist falsch^ daß der aufs Land gebrachte ungebrante Kalk, eine Saure aus der Luft . - anziehe, und mit derselben ein eldlchtesMits .- .telsalz werde. S . Ph>s. ökon. B i b l . I V .

> S . 542... Ueberhaupt wird wohl schwerlich eint'freye Säure in der Damerde vorkonMn.

§-

33-Mürber oder klelngestojsener G y p s , oder die schwefelsaure Kalkerde, verbessert den tho«

Nichten Boden, wie der Kalk, aber schneller.

l4 F. A. Carrheuser mineralogische Abhandlung.

Giessen 1773. 8. S . 81. phfs. ökon. B i b l . IV. G . 5 4 I .

Bemer«

I. Vorbereitung des Bodens. § . n . 87 Bemerkungen der pfalzischen ökon. Gesel-schaft. 1775- S . /.

N r ü n i y Encyclop. X X . S . 460.

I . F. Mayer die Lehre vom Gyps, als einem vorzüglich guten Dung zu allen Erdgewachsen.

Anspach l?6y. 4. zweyte Ansinge. — Mayers Veyträge und Abhandlungen, l . S . 261.

I . F. Mayer Vertheidigung des Gypses, als einer vortreflichrn Düngsorte. Franks, am M . i?7l< 8- — Zweyte Fortsetzung der Vertrage S . 1.

Ebendesselben erste Fortsetzung der Beyträge S . 173. S.,Phys. ökon. B i b l . I I . S.56Q.

2. Die schnellere Würkung rührt wohl daher, weil Gyps leichter als Kalk zerfall, und sich ehr und genauer als dieser mit Thon ver-mischt, wozu vielleicht die Auflöslichkeit in Wasser das meiste veyträgt. Eden diese ist die Ursache, daß der mit Gyps vermischte Vvden langer als sonst feucht bleibt, oder später von der Dürre leidet. Am meisten roürkt er, wenn er im Frühjahr über das aus-gegangene Getreide, über Kle^ und Hülsen-früchte gestreuet, und bald vom Regen in die Erde eingeschlämt wird. Aber die mit Gyps bestreueten Aecker sind, vor dem Regen, den Schafen und andern Thieren gefährlich. S . meine B e t r a g e zur Get'onom. V I . S . 544.

und V l l . S . 156.

z. Schon seit undenklichen Zeiten hat man in unserer Nachbarschaft,, im Pmce Niedeck, diesen Gebrauch vom Vypse gemacht; aber Mayer hst das Verdienst, ihn ^gemeiner betaut ge, macht zu haben. I n der Geschichte der

F 4 Lands

88 Ersten Thells I. H.,!,ptstück.

Landwirthschaft van Rupferzell hat er S . 74. eist Pochwerk abgebildet, um Gnps-steine zu zerkleinern, wovon aber schwerlich ein Gewinn zu erhalten sevn wird. Eine Mühle zu eben diesem Gebrauche ist beschrie-ben und abgebildet in Schubarrs ökonomi, schen kameralist. Schriften. IV. S . Haus-vater. V. S. Y47. Unleugbar ist es, daß die Empfehlung des Gvpses von denen, welche ihn am wenigsten temren, am meisten über, trieben wird.

§. 34.

Vorzüglicher, als jene einfachere Erhärten, ist, in den meisten Fällen, der M e r g e l . Der thonlchte Boden verlangt K a l k m e r g e l , der sandichte aber M e r g e l oder THonmergel, und der kalkichte, Thonmergel oder san«

dichten Thonmergel.

l . (Andreä) Abhandlung über eine beträcht-liche Anzahl Erhärten, aus Sr. Majestät deutschen Landen, und derselben Gebrauch für den Landwirth Auf Befehl der König!.

Churfürstl" Cammer dem Druck übergeben.

Hannover 1769. 8 '^

(aearßical ess»V8 H l . S- 25. m M ' ^ z »n6 observation« pnvücal 2nö ütterAr^ re2«j be«

köre tne p^ilufopnical societ)'' 2t Läinbour^u.

1771. Ph>s. ökon. Vibl. IV. S.539-F. G. P. Geip Versuch vom Mergel und dessen Würkungen im Lande. Hannöv. nüyl.

Sainl. 1756. S< 34. — Berner Saml.

ftuverlesener Schriften. I.

M i n

-I . Vorberilttmg des Bodens. §. 34. 89 Mindische B e n a g e zum N " y e n und 1?ers gnügen 1768. S l . 2 . m Hannöv. Magazin 17ÜY. S . 1234.

, Hannöv. Magazin 1773. S t . 14.

> DeUa marna, 6 ä'al<:uni »Itri fnsslli »tri » rencler kvrtili le terre. Oper« 6i ^«tc?»lo

^ a » o » . In ^ekesia 1768. 4.

Schwachdeims Nachricht vom Mergel in ökon. N f t c h r . l l l . S . l2v. 2t! Innrnal oecnn.

1752. d^ovem. m Algemeines Magazin IV.

K . 123.

Iordmarg tjanlig t i l mager jords förbattring, beskrefwen af «i.. U). Rothof. Göteborg.

1773. 8. S . Z i b l . I V . S . 132.

H. Die Lehre vom Me» gel hat Andrea am gründe lichsten und volstandigsten abgehandelt, als er die, auf Befehl der königlichen Kammer in Hannover, aus dem ganzen Churfürstcmbum zusammengebrachten Merqelanen, die sich über 320 belaufen, und jetzt im Göttingischen ökonomischen Garten aufbewahrt werden, un, versuchte. Ich brauche die Benennungen, so wie sie von ihm bestimmet sind.

Z. M e r g e l ist eine natürliche Mischung, fast aus gleichen Theilen Thon und Kalkcrde. Er heißt l RalkmerZel, wenn die Mischung drey Theile Kalk und ein Theil Thon ist. Er heißt 2 l h o m n e x g e l , wenn sie dreyHheile Thon und ein Theil Kalk ist. Wenn nm dreyThei,

Z. M e r g e l ist eine natürliche Mischung, fast aus gleichen Theilen Thon und Kalkcrde. Er heißt l RalkmerZel, wenn die Mischung drey Theile Kalk und ein Theil Thon ist. Er heißt 2 l h o m n e x g e l , wenn sie dreyHheile Thon und ein Theil Kalk ist. Wenn nm dreyThei,