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65 Erstes Hauptstück.

Vom

P f l a n z e n b a u .

§.

'4-Pflanzen, welche mit Vortheile gebauet werden können, heissen ökonomische P f l a n « z e n , und der.Theil der Oekonomie, welcher sich mjt ihrer Gewinnung beschäftiget, heißt der P f l a n z e n b a u .

§. '5.

Diese Pflanzen sind: i . Getreide, 2. Fut-terkräuter, Z. Gartenkräuter oder Küchenge«

wachse, 4.. Gartenbaume, oder Obstbäume, 5. Waldbaume, 6. Handelskräuter.

1. DieMstnulgsaltigkeit der ökonomischen Pflan«

. . zen^ macht, eine gute Einthellung derselben ' sa^ver.. Nher..da h«er?ihre Kentniß

voraus-gesetzt wird, so kömt Fs eigeMich nur darauf an, daß m<ü, Pflanzen, welche in hex.Gewin-nung und im Gebrauche, am meisten' Werein konimen, in einen Abschnitt bringe, u)tz Wie-derholungen zu vermeiden. Dazu meine ich hje^ bequenlste Eintheilung gewählt zu haben.

E ' §. 16.

66 Ersten Theils I . Hauptstück.

. §. 16.

W i e alle organische Körper, brauchen auch die Pflanzen zu ihrer Nahrung organische Kor>

per, welche ihnen aber durch die Fäulung aufge«

löset.werden müssen, ehe sie davon die nähren«

den"Thelle aus der Erde, aus dem Wasser, oder aus der iuft, anziehen oder annehmen können.

l . Weil alle faulbare Körper in ihrer Mischung, Erde, Wasser, Oehl und Salz enthalten, so gab man ebernals eine Mischung dseser Stoffe für dje Nahrung der Pstanzen an. Aber, nach den Untersuchungen und Meynungen der neuern Chemiker und Naturforscher, bestehen ' alle Pflanzen ans Kohlenstoff, Wasserstoff,

Sauerstoff und Stickstoff, nnd fordern lbefr diese Substanzen zu ihrer Nahrung. Diese Theorie, welcde hier als bekant aus der Na-tnrlehre vorausgesetzt w i r d , ist noch nicht zu solcher-Gewi-Ken und Klarheit gebracht wor-den, daß sie bereits von den praktischen Lands wirlhen unmittelbar genutzet weiden kdnte.

' ' Wissen muß sie oer, vvelcher selbst neue Uns tersuch!,naen über die Physloloa.!? der Pflan-zen nnsielll'N will. Den Praktikern ab<r ge^

' nüqet es noch zur Zeit zu wisse«, daß Koblen-' - sioff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff

in jedem f^u'balen Körper veßndlich sind, und bey der Fäuluug ausgeschieden werden', und daß also, auch nach deu neuesten O?eynuna.en, welche noch in manchen wesentlichen Stücken von einander abweichen, den Pflanzen die '- / .. nölKigeNak'UttH verschaffet wird, wenn ihnen,

„ach alter-Mlse, organische »Körper durch die Fäulung ftusgeUet werden.

s.Die

Einleitung. §. 16. 67 2. Die Materie, woraus organische Körper

be-sieh«, und welche denselben zur Nahrung dieul, scheint, ohne Abnehmen und Zunehmen, beständig m Umarbeitung zu seyn. Der Un-terschied, daß einige Thiere sich von animali«

scheu, andere von vegerabilischen Theilen, er«

nähren, rührt daher, weil ihre Nahrung in»

nerhalb ihren Körpern aufgelösct wird, und weil ihre Verdauungowerkzeuge verschiedent-lich gebildet sind. Aber die Nahrung der Pflanzen wird außer ihren Körperu aufges löset, und alsdann von den Wurzelfascrn, welche mau mi: den Milchgefaßeu der Thiere vergleichen kan, eingesogen. Deswegen dienen ihnen alle durch die Faulung aufgelöste orga-nische Körper zur Nahrung, obgleich manche mehr und schneller, als andere nabren.

3. Nicht durch die Wurzeln gllein, sondern auch durch die Blauer saugen ^die Pflanzen die nährenden Theiie ein, welche, vornehmlich bey der Häutung organischer Körper, in die Atmosphäre üoergehn, hauptsachlich Kohlen-stoff uud SauerKohlen-stoff. Aus dieser werden sie auch vom Erdboden angezogen, oder in dem«

selben abgesetzt, wodurch denn seine Fruchte barkeit vermehrt wird. Bieß kan zwar die Kunst befördern, aber nicht allemal hinläng-lich erzwingen, auch ist. die Fruchtbalkeit der ^ Atmo'ohare nicht in allen Jahren und Gegen-den gleich groß, deswegen die Landwirthe selbst den Pflanzen die Nahrung zubereiten müssen.

4. C. G. Aafn's Entwurf einer Pflavzenphu-siologie. Aus dem Dänischen übersetzt von I . H. Markussen. Kopenhagen 1798. 8.^

S . H i b l . X X I I I , 9Z,

E 5 '

Ingen-68 Ersten TheilS I . Hauptstück.

Ingenliouß über Ernährung der Pflanze«

und'Fruchtbarkeit des Bodens, übersetzt von G. Fischer, wvz. l?y8. «.*— Voigts neues Magazin für Naturkunde. I. 2. S . iar.

liesst'xion« für I'eta^. »Kuel 6e l'^ssriculture.

ps'-ls l?85 12. S. Physika!, ökon. B i b l . X I I . S. 4^. — I . " . ^abron. Versuch über den Ackerbau, mtt Anmeikungeu von I . R.

Forster Berlin 1782. 8.

-Hermbstädtü Mbandluna. über die Vegetation und »hle Veföioerunq duicd dle Düngung; in Annale» der Markischen ökonom. Gesellchaft.

II. 2. S. 12.

Grens systemat. Handbuch der gesamten Che-mie. ! l . S 153.

.Hermbstädts Archiv der Agriculturchemie.

Berlin m 3. seit z 803.

Die altern Mennungen und Schriften über die Nahrung der Pflanzen findet man angezeigt im neuen Hamburg. Magazm I I . S . üg.

§ !?. lg.

. Dle Arten d?r Erbm, in Absicht auf den Pflanzenbau, sind di- V t a u b e r de, die kal»

-kickte, die lhonichte, und die sandichee Erde. Jede hat ihre eigenen Vorlheile und Nachthelle, und alle muffen daher, so wie die .aus ihrer M M n i g entstehenden Abarten, auf 'verschiedene Weise, zubereitet werden.

I . / . 6. /^a//s«l älilertsr. Hzriculcur«s 5nn«

«3^MENt<i c'i.'wlc». — /^KerdruKets cnemiikH (Irunäer. lv^spun. comite <3. ^s. 6z,/^bof-Z-.

Uplalias 17ÜL 4.P Man hat zwey teursche

Einleitung. § . 1 7 . ' 3 . 6 9 Uebersetzllnaen, die beste ist: Cbvmische

Gmnd-satze des Ackerbaues m von I . G . Rrüniy.

Berlin 1764 * — Gemeinnütziges Natur- und Kunstmagaun U. die andere Hern 1765. 8>*

Auch hat man eine französische und englische Uebersetzung: Llemenz ä'^l-ienlturs

pl^K-^ue et cn^mipl^K-^ue 6s N . //"a//e^i^. » lver-6un. 1766. 12. "lue natural an6 criemiczl element» o5 ZssricuItUse. r.r2N8late6 srom tue lstin ok caunt <?^//enbo^Z-. by / . H!i/«.

I^onönn 177a. 12.^ Physik öbon.Niblioth.

V . S . 472. Eben diese Uebersetzung steht auch in De ro ruAca. I I . <y. 112.

I'iie psiucipleg af »^ri'cultnre an6 ?e^etgtic»n b^ F>a»c. ^c>me. i_,ancknn 1759. 8. Zweyte Ausgabe, ^ m Grundsätze des Ackerbaues und Wachsthums der Pflanzen, übersetzt von I <l^.

tVöllner. Berlin 1763. 8. Dritte vermehrte Ausgabe 1782. auch im eisten Theil derVer»

ner Samlung auserlesener Schriften; auch in ökonomisch-physikalischen Abhandlungen. I V . S . 782. — ?rjncipe8 6e l'a^rlculture et 6s l» Vegetation. /'H^.? 176!. 12. ^ Eine italie-nische Uebersetzung steht hinter der ueuen^lus-gade von Oal/a«^<lii coltiva^ioue italians.

Venedig 1767. 3.

2. Se^ma«« 6e terris ^eoponiql5 in Opusc.

V. P 5 9

-G . -H. Piepenbring Anleitung zur Kentniß der verschiedenen Ackererdarten und derBüng-und Velbesserungsmitlel. Hannover 1797. 8.

3. Zur wahren Kentniß der Erbatte« ist die Kentniß der Mineralogie unentbehrlich^ indem die Keuzeichen, welche man gemeiniglich vom Gerüche, Gefchmacke und der Farbe hernimt,

C 3 unzu,

72 Ersten Thells I. Hauptstück.

unzulänglich und ungewiß sind. Ich erinnere aber noch einmal, daß hier vorausgesetzt werde, man kenne die in der Oekonomie vor-kommenden Naturalien, an den beygcsetzten systematischen Benennungen. Wer hier eine umständliche Anleitung zur Kentniß der Erd-arten verlangte, der würde in der Folge, mit gleichem Rechte, auch eine Anweisung zur Kentniß der Pflanzen, fordern können, und wo waren alsdann die Grenzen der Natur-geschichte und Oekonomie, dieser so weitlauf«

tigen Wissenschaften!

4. Die übrigen Arten der Erden kommen beym

Ackerbau wenig in Betrachtung. Die glas- >

artige Erde scheint nur versteint vorzukoms men; aber sie hat als Sand einen so <poßen Einfluß auf das Wachstbum der Pflanzen, daß sie hier allerdings genant zu werden ver-dient. Die Srauderde <st nur eine Mischung aus den übrigen Erdarteu und aus henve-seten lhienschen und pfianzenartigen Theilen. ' >

Fast alle Erdarlen enthalten auch Eisenerde,

welche nur alsdann zu schaden scheint, wenn , sie einer sonst ungemischten Erde in großer

Menge beygemischt lst. Jede reine oder ein-fache Eldart ist für sich allein nicht zum Nachsthum der Pflanzen geschickt.

5. Einem Landwirthe, der nämlich Botanik ver-steht, können die Kenzeichen der Erdarten, von den auf ihnen wildwachsenden Pflanzen, oft dienlich seyn. Z . H . lLrdrftuch (Fltma-5-ia oAci»a!/l5) Rerner Taf.60. und »Hülier-darm (^s//?«s) Rerner T. 308. zeigen Slaub-, erde an; so wie hingegen Fünffingerkran«

(/'oie«il'//a ^ i « » ^ ) Rerner T . 162. w u n d , kraut ( ^ « t / l M ^ v«/»e»-a«a) Rerner T . 26.

und

'Einleitung. §.17.18.195 71 und Huflattich ( T'tt^/aFo/ai/a^a) Rerner Taf. 177. gemeiniglich den Thon, und c?««>

/?^aii«m a^e»a^l«m den Sand andeuten.

S . Li«, plnlos. tiotan. S. 27a. ^<ia«/o»

l^nulle« 6e« plante«. I. S . Z2q. ^NMb.

Mag. XXII. S 8.

6. Den thonichten Boden nennen die Landwitthe kalt, und den sandichten und kalkickten warm.

Leichter, mitlerer unp starker Boden, sind relative Benennungen, welche nur die Bes schassenheit des Bodens einer einzelnen Ge<

gend, unterscheiden.

§. 19.

Diese Vorbereitung des Bodens besieht in Urbarmachung, Mischung, Düngung und Bearbeitung desselben.

E 4 Erster

72 Ersten Thells I. Hauptstück.

Erster Abschnitt.

Von der Vorbereitung» des Bodens