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Vergleich mit den Windverhältnissen am Observatorium Davos

Im Dokument Wind- und Temperaturverhältnisse (Seite 45-48)

Im Davoser Hochtal, zu dem das Dischma nur ein Nebental bildet, folgen die Winde bis zu einem gewissen Grad ihren eigenen Gesetzen (M. S c h ü e p p und Ch. U r f e r 1963). Aber ganz unzweifelhaft besteht zwischen dem dortigen sogenannten Schön-wetterwind und dem Talwind im Dischma ein gewisser Zusammenhang. Die Aufstellun-gen der Anemographen ist allerdings nicht Aufstellun-genau miteinander vergleichbar, steht doch das Observatorium etwas am Hang und der Windmesser außerdem auf dem Dach des dreistöckigen Gebäudes.

Worüber wir aber Vergleiche ziehen dürfen, sind die Einsatzzeiten des Windes. Die Richtung von ENE, die in Davos dem «Schönwetterwind» entspricht, ist im Juni schon von 6 oder 7 Uhr an zu erkennen, ohne daß aber der Wind eine bedeutende Geschwin-digkeit erreichen würde. Eine deutlichere Strömung tritt erst um 8 oder 9 Uhr ein, ent-spricht aber mit ihrer SElichen Komponente einem lokalen Hangaufwind an der Station.

Erst 1 bis sogar 2½ Stunden später als in der Teufi kann man auch in Davos vom Ein-satz des Schönwetterwindes sprechen. Von den 4 Tagen im Juni ist er an keinem einzi-gen vor 9 Uhr erschienen, ließ aber unter Umständen bis um 10.30 Uhr auf sich war-ten. Sein Abbruch wird auch zu ganz unterschiedlichen Zeiten beobachtet: Manchmal ist schon um 13.30 Uhr eine deutliche Drehung nach N zu erkennen, manchmal aber auch erst im spätern Nachmittag, und dies ganz unabhängig von der jeweiligen Ge-schwindigkeit.

Im September stellte sich die Windfahne an den betreffenden Tagen zwischen 8 und 10 Uhr erstmals auf die ENEliche Richtung ein, während der eigentliche Beginn des Schönwetterwindes erst auf 10.30 bis gut 12 Uhr anzusetzen ist. Nachmittags waren ebenfalls zu sehr unterschiedlichen Zeiten - zwischen 13 und 18 Uhr - die Übergänge in den N-Wind zu erkennen.

Es fällt also vor allem auf, um wieviel unzuverlässiger der Zeitpunkt des Windein-satzes im Davoser Hochtal festgelegt werden kann als im Seitental. Dies spricht ganz deutlich für die Annahme, daß eben die regelmäßigen, ohne große zeitliche Unter-schiede sich von Tag zu Tag wiederholenden Winde in den 3 Seitentälern (wovon das Dischmatal das mittlere ist) die primäre und auslösende Kraft liefern für die markan-teste Komponente des Davoser Talwindes, des ENE-Windes, der aber an sich noch vie-len andern lokavie-len Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist.

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..,.

Zusammenstellung der berücksichtigten Schönwettertage

Druckverteilung am Boden 1

Druckverteilung in 500 mb

1

Winde in 700 mb

Flache Druckverteilung. Hoch Achse eines subtropischen (abflauende Bise von Nordsee bis Österreich im Hochdruckrückens von den unten)

Abbau, verdrängt durch Tief Pyrenäen über Frankreich bis NNE 15-20 kts bec.

südlich Island. Störungslinie Nordsee NNW 10 kts vor Bretagne und Spanien

Hoch über Zentraleuropa im Isohypsen, die über dem Ozean NE 10-15 kts Aufbau. Tief über Süditalien W-E gerichtet sind, biegen (Bise unten, N oben) zieht ab; Störung über Nord- über Mitteleuropa nach S,

um-see wandert nach Finnland kreisen Tief in Italien

Hoch ausgedehnt, Zentrum in ähnlich; Druck gestiegen. Aus- NNE 10 kts den Ostalpen verstärkt. Stö- läufer Azorenhoch bis

Mittel-rungen über Nordeuropa europa

Zentrum des Hochs nach fast abgespaltener Hochdruck- NNE 5-10 kts Ungarn verschoben. Flachere kern über Mitteleuropa

Druckverteilung in Westeuropa

Hoch zieht nach NE ab. Erste abgespaltenes Hoch in Mittel- var. bec. SW 5 kts Störungen in Nordspanien und europa. Schwacher

NE-Westfrankreich Gradient hier

Schmaler Ausläufer des Azo- Ausläufer des Azorenhochs bis var., teils N renhochs über Südfrankreich- Benelux und Mitteldeutsch- 10-15 bec. 10 kts Alpen bis Ungarn. Störung vor land

Bretagne-Schweden, Tief über der Nordsee

Flacher Ausläufer des Azoren- Westtrift bis Frankreich und N 5-10 kts bec.

hochs über Mitteleuropa. Ein Mitteldeutschland. Tief west- W 10-15 kts Tief über Nordsee, eines süd- lieh Portugal. Hier schmale

lieh Island, ein flaches im SW windschwache Zone Spaniens. Fronten bis zur

Nordküste Mitteleuropas.

Ausgedehntes Hoch, Zentrum weit nach N ausgebuchtete var. 5 kts bec.

über Süddeutschland-Öster- Isohypsen NW bis W

reich-Tschechoslowakei

Hoch etwas nach E verschoben Hoch ausgedehnt. Wind- fast windstill und abgeschwächt. Störungen schwach bis 8000 m

vor Island und Golf von Biscaya

Azorenhoch reicht bis nach W-Wind in ganz W- und Mit- W 15 bec. 20-30 kts Osteuropa. Störungen weiter teleuropa, dreht in S- und

E-imN Europa auf N-NW ab Wei6-heiter, absinkende Davos fluh-joch

Dunstobergrenze. (SLF)

31. Juli 1961 1 Flache Druckverteilung, abzie- W-Strömung biegt über der bis 5000 m

<

10 kts allg. wolkenlos; Ten-hendes Tief über Polen, neues Küste Frankreichs und Hol- denz zu Bise im

Mittel-über Spanien Iands auf N-NW land 11,9 13,2

4.Aug.1961 1 Flacher Ausläufer des Azoren- W-Strömung biegt über dem Winde

<

10 kts allg. wolkenlos hochs bis nach Polen. Störun- Kontinent auf WNW bis NNW

gen weiter im N ab 111,7 1 12,9

5.Aug.1961 1 Abgespaltenes Hoch über AI- außer in S-Europa allgemein var. bec. W-SW, noch allg. heiter pen bis Jugoslawien. Fronten W-Strömung 10 bec. 15-20 kts

bis nahe Mitteleuropa 111,8 1 13,1

26. Aug. 1961 1 Flaches Hoch über Mittel- und W-Strömung biegt über Süd- N oder var. 5-10 kts heiter, Spuren Cb Südeuropa. Störungen von den europa auf NW ab bec. NW 10 kts über Relief Azoren über England nach

Skandinavien 111,0 1 12,3

27.Aug.1961 1 Hoch von Bordeaux über WSW-Strömung im westlichen, 1 NW 10 kts bec. 1 schön und warm. Spuren Alpen bis Ungarn verstärkt. WNW im östlichen Mittel- var. N 5-20 kts Ch über Relief Störungen vor der Kanalküste europa

und in N-Europa 111,0 1 12,4

28.Aug.1961 1 Hoch verstärkt, Kern über Schwache W-NW-Strömung var. N 5-15 kts schön und warm. Spuren

Benelux-Westdeutschland bec. var. SW Cb über Relief 110,6 12,2

29. Aug. 1961 1 Hoch ausgedehnt in Richtung Ausläufer des Azorenhochs var. 5-15 kts heiter

Schweden und Spanien bis Benelux und Österreich bec. var. 5-10 kts 1 10,8 1 12,4 10. Sept. 1961 1 Schwaches Hoch. Störung über Hoch reicht von Spanien bis N 15 kts bec. heiter, leichte Bise im

Island, vor England und Dänemark. Tief über Ungarn WSW 10 kts Mittelland Spanien

1 9,8 1 10,4 11. Sept. 1961 1 Hoch wird nach E (Wien) ab- Hochdruckkeil stößt bis NW- WSW 10 kts bec. Morgennebel in den

gedrängt von Störung, die Eng- Deutschland vor W 15 kts Niederungen. Ci abends land und NW-Frankreich

über-schritten hat 10,0 1 11,9

19. Sept. 1961 1 Hoch von Istambul bis Süd- Hochdruckkern über Triest. SSW bec. var. 5-10 kts heiter norwegen. Luftmassengrenze Hier Südströmung

mitten durch (Amsterdam-Weimar-Lvov). Atlantische Störungen bis W-Frankreich und Cornwall

1 var.

<

10 kts 1 heiter 1

9,6 11,3

1

20. Sept. 1961

!

Hoch verstärkt, Kern bei Finn- Hochdruckkeil, Basis Tunis-land. Störung hat England und Griechenland, stößt bis Süd-fast ganz Frankreich über- skandinavien vor. Südströmung schritten, ist wenig aktiv in W-Europa

1 9,6 1 11,2

if:,.

1

24. Sept. 1961 1 Flache Druckverteilung, Hoch Hochdruckkeil von Algerien in var. 5-10 kts nach Nebel in den Nie-w in Rußland, Tief bei Gibraltar. Richtung Finnland vorstoßend. bec. W-N derungen heiter bis auf

1

l

10,5

CJ1 Störung von Westnorwegen bis Westeuropa in SW-Strömung abgeschwemmte Ac

zum Kanal 9,5

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