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Altersgruppe 1(AG1): 18 bis 35 Lebensjahre Altersgruppe 2(AG2): 35 bis 55 Lebensjahre

9 Vergleich der Ergebnisse mit denen des Forschungsthemas F 2118

In der Zusammenfassung dieses Forschungsthemas [24] sind die folgenden wesent-lichen Ergebnisse benannt:

1. Eine gleiche geschlechtsspezifische Untersuchung für Frauen sollte der vorgeleg-ten Untersuchung notwendigerweise folgen.

Diese Aussage ist auch für die vorgelegte Arbeit zwingend.

2. Eingeschränkt leistungsfähige Personen sind in allen untersuchten Altersgruppen in unterschiedlicher Häufigkeit vorhanden.

Auch bei der Klassierung von Leistungsumwandlungsspektren nach „effektiver“

oder „ineffektiver“ Ankopplung an ein HAS sind in fast jeder AG Spektren beider Klassen vorhanden. Wo dies in der AG1 bei zwei Versuchen nicht so ist, haben entweder nicht genügend VP an den Versuchen teilgenommen oder aber nur VP mit effektiv funktionierenden HAS. Beides erscheint durchaus möglich.

3. Aufgrund geriatrischer Veränderungen kann bei Bedienpersonen der AG 3 durch eine veränderte individuelle Disposition für 50 % der betrachteten Altersgruppe ein anerkannt sicheres Arbeitsmittel plötzlich in der Handhabung unsicher werden.

In Bezug auf LUSP kann festgestellt werden, dass sich die vorgefundenen Ver-hältnisse auch bei dieser Untersuchung einstellen. Mehr noch: nimmt man an, dass die LUSP den in F 2118 verwendeten Beanspruchungsindikatoren Pulsfre-quenz, Reaktionszeit, Feinmotorik und Vibrationssensibilität gleichgesetzt werden können, dann wäre ein LUSP auch ein Leistungsfähigkeitsmerkmal für die ent-sprechende VP oder Bedienperson.

So betrachtet verschärft die vorgelegte Arbeit die Aussage von F 2118: Der Anteil von eingeschränkt leistungsfähigen Bedienpersonen in der AG3 ist bis zu 2-mal größer als der der leistungsfähigen Bedienpersonen. Wahrscheinlich sind also bis zu 66 % der betrachteten Altersgruppe aus biologischen Gründen und damit mög-licherweise ohne eigenes Verschulden nur eingeschränkt leistungsfähig.

4. Im Alter gibt es offenbar größere Leistungsunterschiede zwischen leistungsfähigen und eingeschränkt leistungsfähigen Personen.

Bei dem Versuch F1955 ist das Verhältnis des Wertes der Leistungsumwandlung zwischen „ineffektiven“ und „effektiven“ Spektren im Mittel für die AG2 1 zu 1,3 und für die AG3 1 zu 1,4. Für den Versuch C DD ist dieses Verhältnis in der AG1 1 zu 1,2, in der AG2 1 zu 1,4 und in der AG3 1 zu 1,7. Obwohl noch zu wenige Da-ten vorliegen, kann das hier vorgelegte Ergebnis als stützend für diese, in F 2118 geäußerte Vermutung gewertet werden.

5. Vergleich der Beurteilung nach der Form von LUSP in Bezug auf die „effektive“

oder „ineffektive“ Ankopplung eines HAS an eine „Handmaschine“ mit der arbeits-wissenschaftlichen Leistungseinschätzung auf der Grundlage von Pallästhesio-metrie und der Untersuchung der Feinmotorik des Menschen (Anwendung eines Purdue-Steckbretts)

Mit diesem Vergleich soll der Frage nachgegangen werden, ob man die hier erst-malig vorgestellte Beurteilung von LUSP nach ihrer Form in eine Reihe mit den häufig genutzten arbeitswissenschaftlichen Beanspruchungsindikatoren Pallästhe-siometrie und Feinmotorik in eine Reihe stellen könnte. Sollte dies angenommen werden können, dann wäre auch eine Leistungseinschätzung mit Hilfe dieses Be-urteilungsverfahrens möglich. Auch hier darf der Hinweis nicht fehlen, dass es sich um eine Sammlung von Ergebnissen zur Stützung der vorgestellten Verfahrens-konzeption handelt. Erst das Vorliegen weiterer Ergebnisse wird das Verfahren bestätigen oder aber korrigieren können.

Für einen derartigen Vergleich standen direkt vergleichbare Daten aus Pallästhe-siometrie und Feinmotorikuntersuchungen des Versuches A DD sowie Impedanz-kurven von 29 männlichen Versuchspersonen des Versuches C DD zur Auswer-tung zur Verfügung. Bei beiden Versuchen treten ja für die VP Extremsituationen auf. Ist es bei Versuch AA DD die Greifsituation (extremer Griffdurchmesser) so ist es bei Versuch C DD die extreme Ankopplungskraft, die realisiert werden muss.

Die aufbereiteten Ergebnisse können der Abbildung 9.1 entnommen werden.

Abb. 9.1 Vergleich von vier Beurteilungsmöglichkeiten menschlicher Leistungs-fähigkeit: Pallästhesiometrie, Feinmotorik, Form eines LUSP, Wert der Leistungsumwandlung

Im Forschungsbericht Riedel et al. [24] ist in Bezug auf die beiden Beanspru-chungsindikatoren Vibrationssensibilität und Feinmotorik die folgende Tabelle zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit der VP angegeben:

Tab. 9.1 Relative Verteilung der Leistungsfähigkeit nach der Exposition

Alter 18 bis 35 Jahre Alter 36 bis 55 Jahre Alter > 55 Jahre Leistungsfähigkeit niedrig hoch niedrig hoch niedrig hoch Vibrationssensibilität 30 % 70 % 50 % 50 % 50 % 50 %

Feinmotorik 40 % 60 % 40 % 60 % 50 % 50 %

Diese Tabelle vermittelt die Erkenntnis, dass für beide Beanspruchungsindikatoren in jeder AG leistungsfähige und eingeschränkt leistungsfähige VP zu finden sind und dies im Mittel über beide Beanspruchungsindikatoren etwa im Verhältnis 1:1 zwischen leistungsfähig und eingeschränkt leistungsfähig. Ausgenommen davon ist allerdings die AG1.

Betrachtet man Abb. 9.1, so gelangt man zur gleichen Erkenntnis. Hier aber ist die AG3 ausgenommen. Darüber hinaus kann man aus Abb. 9.1 folgende Erkenntnis-se ableiten:

- Die Leistungseinschätzung von VP mittels einer Beurteilung nach der Form ih-rer berechneten LUSP ergibt, dass sowohl die AG1 als auch die AG3 kein Ver-hältnis 1:1 zwischen effektiver und ineffektiver Ankopplung des HAS der VP an eine „Handmaschine“ ergeben. Nur die AG2 kann näherungsweise mit Tab. 9.1 verglichen werden.

- Ein Vergleich der Beurteilung nach der Form der LUSP mit den Werten der Leistungsumwandlung LSpektrum für jedes Spektrum ergibt, dass die LSpektrum – Werte für die AG3 mit der Beurteilung nach der Form der LUSP nicht überein-stimmen. Übereinstimmung findet sich aber für die LSpektrum –Werte, dies wie-derum näherungsweise, mit den Aussagen für Tab. 9.1.

- Leistungseinschätzungen infolge Pallästhesiometrie und Feinmotorik stimmen den Verhältnissen unfit/fit zufolge gut überein.

- Leistungseinschätzungen infolge Beurteilung nach der Form der LUSP und nach den Werten der Leistungsumwandlung stimmen den Verhältnissen inef-fektiv/effektiv zufolge bis auf die AG3 gut überein.

- Die Verhältnisse ineffektiv/effektiv stimmen für die Werte der Leistungsum-wandlung gut überein.

- Bemerkenswert ist die Feststellung, dass das Verhältnis ineffektiv/effektiv der Werte der Leistungsumwandlung für die AG3 aufzeigt, dass drei effektive Spektren zusammengenommen 1,8-mal mehr Leistung umwandeln als acht ineffektive zusammengenommen.

- Die einzelnen Leistungseinschätzungen infolge Pallästhesiometrie und Fein-motorik stimmen über alle AG insgesamt 15-mal überein, also gerade mal für 50 % der VP.

- Ein Vergleich der Leistungseinschätzung infolge Beurteilung nach der Form der LUSP jeweils einzeln mit der Leistungseinschätzung infolge Pallästhesio-metrie und der Leistungseinschätzung infolge Feinmotorik ergibt nahezu das gleiche Ergebnis.

- Ein Vergleich der Leistungseinschätzung infolge Beurteilung nach der Form der LUSP mit einer gleichzeitigen Betrachtung der beiden anderen Leistungs-einschätzungen ergibt keine Übereinstimmung für die AG’en 1 und 2 aber etwa 18 % Übereinstimmung für die Qualitäten unfit und ineffektiv.

Zusammengefasst kann folgendes festgestellt werden:

a) Eine Leistungseinschätzung infolge Beurteilung nach der Form von LUSP ent-spricht durchaus der, die durch die Anwendung zweier arbeitswissenschaftlich lang eingeführter Beanspruchungsindikatoren wie der Leistungseinschätzung infolge Pallästhesiometrie und der Leistungseinschätzung infolge Feinmotorik zu verzeichnen ist.

b) Eine Leistungseinschätzung des Menschen sollte guter und stimmiger Ergeb-nisse wegen immer mit einer Beanspruchungsindikatorenanzahl von > = 2 ausgeführt werden, vgl. [24]. Mögliche Beanspruchungsindikatoren sind: Puls-frequenz, Reaktionszeit, Feinmotorik und Vibrationssensibilität

c) Daraus ergibt sich jedoch zukünftig möglicherweise, dass der Beanspru-chungsindikator Leistungseinschätzung infolge Beurteilung nach der Form von LUSP durch die Verwendung von fünf inneren Merkmalen auch allein zur Leis-tungseinschätzung des Menschen eingesetzt werden kann.

6. Mit geeigneten Verfahren sollten diejenigen Personen erkannt werden können, die aufgrund ihrer individuellen Disposition an dem zu betrachtenden (Handmaschi-nen) Arbeitsplatz nicht einsetzbar sind.

Das hier beschriebene Verfahren zur Ermittlung von LUSP und deren Interpretati-on wird als geeignetes Verfahren zur Ermittlung vInterpretati-on leistungsfähig eingeschränk-ten Arbeitnehmern im vorbezeichneeingeschränk-ten Sinn angesehen. Natürlich muss es noch bis zur Einsatzreife in der Praxis weiterentwickelt werden.

10 Vergleich der Ergebnisse mit Arbeiten von