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Unterrichtsanregungen für Merkschreibungen

Im Dokument GRUNDWORTSCHATZ RHEINLAND-PFALZ (Seite 73-76)

Unterrichtsanregung 1

Die Lehrkraft diktiert einige Wörter mit Auslautverhärtung wie endlich, Herbst und selbst. Die Kin-der vergleichen ihre Schreibweisen mit Kin-der Normschreibung und markieren Abweichungen. An-schließend wird herausgestellt, dass bei diesen Wörtern eine von der Aussprache abweichende Schreibweise nicht durch Verlängerungen erschlossen werden kann.

Unterrichtsanregung 2

Die Kinder erhalten folgende Wortliste: bald, deshalb, endlich, Ergebnis, Herbst, innerhalb, irgend, jemand, Jugend, Mädchen, niemand, ob, Obst, Ordnung, Sand, selbst, unterwegs.

Dazu wird der Arbeitsauftrag erteilt, in jedem Wort zu markieren, was rechtschriftlich schwierig erscheint. Die Markierungen werden verglichen und begründet. Die Merkstellen, die sich durch die Auslautverhärtung ergeben, werden herausgestellt beziehungsweise von der Lehrkraft benannt und in einer bestimmten Form (beispielsweise farbig eingekreist) markiert.

Umlaut ä/Diphthong äu

Die Schriftzeichen ä und äu finden sich in Wörtern, zu denen in der Regel Wortverwandte mit a oder au existieren: Mäuse – Maus, Gläser – Glas, Hälse – Hals. Die Aussprache des äu [ɔʏ] wird im Deut-schen am häufigsten durch das Basisgraphem eu verschriftet, während äu als Orthographem fun-giert. Schülerinnen und Schüler lernen zunächst die Basisschreibung eu kennen und später den Erhalt des Wortstamms durch die besondere Schreibweise äu. Für das äu gilt die Strategie: Findest du zu einem Wort mit eu ein ähnliches Wort mit au, dann schreibe äu. Beispielsweise ist Häuser verwandt mit Haus. Daher wird Häuser geschrieben. Ansonsten schreibe eu (Eule).

Das Schriftzeichen ä bezieht sich auf die beiden Laute: kurzes ä /ɛ/ und langes ä /ɛ:/. Welcher Laut gesprochen wird, bestimmt das verwandte Wort. Bei Glas wird ein langes a /a:/ gesprochen, sodass bei Gläser auch ein langes ä /ɛ:/ vorliegt. Bei Hals hingegen wird ein kurzes a /a/ gesprochen und entsprechend bei Hälse ein kurzes ä /ɛ/. Das kurze ä /ɛ/ findet sich im Deutschen in vielen Wörtern, etwa in Ente, Ende, Geld, helfen und weg. Es wird in der Regel durch das Basisgraphem e realisiert. Di-daktisch ist ein Bezug zur Aussprache insofern wenig sinnvoll. Vielmehr gilt auch hier, dass Wortver-wandte mit a gesucht werden müssen, um die Schreibweise abzuleiten, wie hält – halt, Gräser – Gras und Äpfel – Apfel.

Darüber hinaus gibt es Wörter mit ä, die nicht hergeleitet werden können und Merkschreibungen dar-stellen (März, Lärm). Diese werden erst im folgenden Abschnitt behandelt (vergleiche Abschnitt „Be-sondere Schriftzeichen und Wörter, Wörter mit ä ohne Ableitung“).

Didaktisch bietet es sich an, die Ableitungen zunächst anhand von Nomen einzuführen, da die Wort-verwandten hier in der Regel am einfachsten zu finden sind. Bei Verben und Adjektiven führen Ab-leitungen häufig zu Wörtern, die entweder umgangssprachlich selten sind (schlängeln) oder von den Kindern deshalb schwieriger gefunden werden, weil sie mit einem Wortartenwechsel einhergehen (Stärke). Wichtig ist, die Übungen nicht auf Nomen zu beschränken, da für die Rechtschreibkompetenz vielfältige Ableitungen vorgenommen werden müssen.

Wörter, die neben dem Orthographem ä weitere orthografische Besonderheiten aufweisen (Nähe – nah), sollten erst später behandelt werden. Die jeweiligen Orthographeme sind zudem in verschiedenen Bereichen anzutreffen, sodass entweder weitere Strategien relevant werden (Land – Länder/Auslaut-verhärtung) oder Merkschreibungen hinzukommen (fahren – fährt/ Wortstamm {fahr} mit h).

Die Schriftzeichen ä und e können lautlich nicht unterschieden werden (Held, hält). Eine Schreib- weise mit ä kann in der Regel von einem verwandten Wort mit a abgeleitet werden (hält – hal-ten, Gläser – Glas). Ebenso gibt es keinen Ausspracheunterschied zwischen eu und äu. Auch hier wird die Schreibweise äu durch eine Ableitung von au festgestellt (Häuser – Haus).

Lautgetreue ableitbare Nomen mit Umlautung a – ä

Arzt – Ärzte, Apfel – Äpfel, Ast – Äste, Dach – Dächer, Fach – Fächer, Garten – Gärten, Gras – Gräser, Hals – Hälse, Nacht – Nächte, Saft – Säfte

Lautgetreue ableitbare Verben und Adjektive mit Umlautung a – ä

alt – älter, halten – hält, hart – härter, kalt – kälter – Kälte, kämpfen – Kampf, lang – länger – Länge, scharf – schärfer – Schärfe, schlagen – schlägt, Schlange – schlängeln, schwarz – schwär-zen, stark – stärker – Stärke, tragen – trägt, warm – wärmer – Wärme, wachsen – wächst – Ge-wächs, waschen – wäscht, Zahl – zählen

Ableitbare Wörter mit Umlautung a – ä und Orthographem oder komplexer Wortform Bad – Bäder, Ball – Bälle, Bank – Bänke, Blatt – Blätter, Brand – Brände, Draht – Drähte, fahren – fährt, Fahrrad – Fahrräder, erkältet – kalt – kälter, fallen – fällt, Gefahr – gefährlich, Jahr – jähr-lich, Kamm – Kämme – kämmen, Katze – Kätzchen, krank – kränker, Land – Länder, lassen – lässt, nah – näher – Nähe, nass – Nässe, packen – Gepäck – Päckchen, Pass – Pässe, Platz – Plätze, Rad – Räder, Satz – Sätze, Schatz – Schätze, Schrank – Schränke, Spaß – Späße, Stamm – Stämme, Strand – Strände, Tanne – Tännchen, Vase – Väschen, Vater – Väter, Wald – Wälder, Wasser – Wässer – Gewässer, Zahn – Zähne

Ableitbare Wörter mit äu

außen – äußerlich, bauen – Gebäude, blau – bläulich, braun – bräunlich, Frau – Fräulein, Haus – Häuser, kaufen – Verkäufer, Kraut – Kräuter, laufen – (du) läufst – Läufer, laut – läuten, Maus – Mäuse, Raum – Räume – aufräumen, Strauch – Sträucher, Zaun – Zäune

Umlaut ä/Diphthong äu

Die Schriftzeichen ä und äu finden sich in Wörtern, zu denen in der Regel Wortverwandte mit a oder au existieren: Mäuse – Maus, Gläser – Glas, Hälse – Hals. Die Aussprache des äu [ɔʏ] wird im Deut-schen am häufigsten durch das Basisgraphem eu verschriftet, während äu als Orthographem fun-giert. Schülerinnen und Schüler lernen zunächst die Basisschreibung eu kennen und später den Erhalt des Wortstamms durch die besondere Schreibweise äu. Für das äu gilt die Strategie: Findest du zu einem Wort mit eu ein ähnliches Wort mit au, dann schreibe äu. Beispielsweise ist Häuser verwandt mit Haus. Daher wird Häuser geschrieben. Ansonsten schreibe eu (Eule).

Das Schriftzeichen ä bezieht sich auf die beiden Laute: kurzes ä /ɛ/ und langes ä /ɛ:/. Welcher Laut gesprochen wird, bestimmt das verwandte Wort. Bei Glas wird ein langes a /a:/ gesprochen, sodass bei Gläser auch ein langes ä /ɛ:/ vorliegt. Bei Hals hingegen wird ein kurzes a /a/ gesprochen und entsprechend bei Hälse ein kurzes ä /ɛ/. Das kurze ä /ɛ/ findet sich im Deutschen in vielen Wörtern, etwa in Ente, Ende, Geld, helfen und weg. Es wird in der Regel durch das Basisgraphem e realisiert. Di-daktisch ist ein Bezug zur Aussprache insofern wenig sinnvoll. Vielmehr gilt auch hier, dass Wortver-wandte mit a gesucht werden müssen, um die Schreibweise abzuleiten, wie hält – halt, Gräser – Gras und Äpfel – Apfel.

Darüber hinaus gibt es Wörter mit ä, die nicht hergeleitet werden können und Merkschreibungen dar-stellen (März, Lärm). Diese werden erst im folgenden Abschnitt behandelt (vergleiche Abschnitt „Be-sondere Schriftzeichen und Wörter, Wörter mit ä ohne Ableitung“).

Didaktisch bietet es sich an, die Ableitungen zunächst anhand von Nomen einzuführen, da die Wort-verwandten hier in der Regel am einfachsten zu finden sind. Bei Verben und Adjektiven führen Ab-leitungen häufig zu Wörtern, die entweder umgangssprachlich selten sind (schlängeln) oder von den Kindern deshalb schwieriger gefunden werden, weil sie mit einem Wortartenwechsel einhergehen (Stärke). Wichtig ist, die Übungen nicht auf Nomen zu beschränken, da für die Rechtschreibkompetenz vielfältige Ableitungen vorgenommen werden müssen.

Wörter, die neben dem Orthographem ä weitere orthografische Besonderheiten aufweisen (Nähe – nah), sollten erst später behandelt werden. Die jeweiligen Orthographeme sind zudem in verschiedenen Bereichen anzutreffen, sodass entweder weitere Strategien relevant werden (Land – Länder/Auslaut-verhärtung) oder Merkschreibungen hinzukommen (fahren – fährt/ Wortstamm {fahr} mit h).

Die Schriftzeichen ä und e können lautlich nicht unterschieden werden (Held, hält). Eine Schreib- weise mit ä kann in der Regel von einem verwandten Wort mit a abgeleitet werden (hält – hal-ten, Gläser – Glas). Ebenso gibt es keinen Ausspracheunterschied zwischen eu und äu. Auch hier wird die Schreibweise äu durch eine Ableitung von au festgestellt (Häuser – Haus).

Lautgetreue ableitbare Nomen mit Umlautung a – ä

Arzt – Ärzte, Apfel – Äpfel, Ast – Äste, Dach – Dächer, Fach – Fächer, Garten – Gärten, Gras – Gräser, Hals – Hälse, Nacht – Nächte, Saft – Säfte

Lautgetreue ableitbare Verben und Adjektive mit Umlautung a – ä

alt – älter, halten – hält, hart – härter, kalt – kälter – Kälte, kämpfen – Kampf, lang – länger – Länge, scharf – schärfer – Schärfe, schlagen – schlägt, Schlange – schlängeln, schwarz – schwär-zen, stark – stärker – Stärke, tragen – trägt, warm – wärmer – Wärme, wachsen – wächst – Ge-wächs, waschen – wäscht, Zahl – zählen

Ableitbare Wörter mit Umlautung a – ä und Orthographem oder komplexer Wortform Bad – Bäder, Ball – Bälle, Bank – Bänke, Blatt – Blätter, Brand – Brände, Draht – Drähte, fahren – fährt, Fahrrad – Fahrräder, erkältet – kalt – kälter, fallen – fällt, Gefahr – gefährlich, Jahr – jähr-lich, Kamm – Kämme – kämmen, Katze – Kätzchen, krank – kränker, Land – Länder, lassen – lässt, nah – näher – Nähe, nass – Nässe, packen – Gepäck – Päckchen, Pass – Pässe, Platz – Plätze, Rad – Räder, Satz – Sätze, Schatz – Schätze, Schrank – Schränke, Spaß – Späße, Stamm – Stämme, Strand – Strände, Tanne – Tännchen, Vase – Väschen, Vater – Väter, Wald – Wälder, Wasser – Wässer – Gewässer, Zahn – Zähne

Ableitbare Wörter mit äu

außen – äußerlich, bauen – Gebäude, blau – bläulich, braun – bräunlich, Frau – Fräulein, Haus – Häuser, kaufen – Verkäufer, Kraut – Kräuter, laufen – (du) läufst – Läufer, laut – läuten, Maus – Mäuse, Raum – Räume – aufräumen, Strauch – Sträucher, Zaun – Zäune

Im Dokument GRUNDWORTSCHATZ RHEINLAND-PFALZ (Seite 73-76)