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Umgang mit kultureller Vielfalt in einer von Migration geprägten Region

Diskurs zur kulturellen Verunsicherung in Verwaltung und Gesellschaft

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Ausgangslage

Wandel/Veränderung als alltägliche Konstante Brüchige Solidarität

Kulturelle Vielfalt / kulturelle Fremdheit Abnahme gemeinsamer Identität

Kleiderordnungen bzw. Kleidervorschriften Umgangsformen zwischen Männer und Frauen Divergierende Werteorientierung

Extreme: Antifeminismus, Homophobie, Islamophobie, Salafismus…

(Weltweite) nationalistische Tendenzen

Trump, Wilder, Petry, Le Pen, Putin, Orban, Erdogan…

Populismus

Rückzug in die eigene Ethnie

Kultur des Misstrauens/Vertrauensverlust Gegenüber dem System / dem Staat

Gegenüber Kooperationspartnern / Communities / Gruppierungen Suche nach den „richtigen“ Bündnispartnern…

Kontrollverlust (Ohnmacht) des Staates Bewältigungsstrategien Verkauf von Standards Keine klare Haltung…

Inszenierungen Armut

Was beunruhigt uns? Welche Gründe führen zu Verunsicherung?

Beobachtung

Wen wollen wir erreichen? Was ist die Zielrichtung?

Haltung entwickeln gemeinsame Identität Solidarität

Transparenz Normen

Wahrhaftigkeit / Ehrlichkeit

Worauf wollen wir uns konzentrieren?

Meinungsbilder über Erfahrungen, Irritationen und Anforderungen im Umgang mit kultureller Vielfalt im beruflichen Alltag einholen

Leitfragen-Interviews durchführen

Orientierungsrahmen für den alltäglichen Umgang mit Vielfalt entwickeln

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Umsetzung

Interviewrahmen

Begrenzung auf wenige Fragestellungen

Keine Erhebung personenbezogener Daten (Alter, Geschlecht)

Zustellung der Präambel + Leitfragen an die Befragten

> schriftliche oder mündliche Abfrage differenziert nach Kommune

Gewährleistung der Anonymität

> bei der Auswertung keine Verbindungen zwischen Kommunen und befragten Fachbereichen herstellen

Art der Ergebnissicherung (Mitschrift, Bandaufnahme)

> differenziert nach Kommune

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Umsetzung

Leitfragen

Frage A: In welchen Situationen Ihres Arbeitsbereiches spielt kulturelle Vielfalt durch Zuwanderung eine Rolle?

Frage B: Gibt es Situationen in der direkten Begegnung mit Zugewanderten, die Sie besonders beschäftigen?

Frage C: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Frage D: Gibt es Lösungen?

Frage E: Wenn Sie Unterstützung im Umgang mit kultureller Vielfalt abrufen könnten, welche Angebote wären für Ihren beruflichen Alltag oder den Beschäftigen besonders hilfreich?

Frage F: Hätten Sie Interesse an einem weiteren interkommunalen Entwicklungsprozess?

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Ergebnisse

durchgeführte Interviews > 15 insgesamt + 2 Ergänzungen aus bereits vorhandenen Gesprächen Amtsleitung Jugendamt Teamleiter JobCenter

Markt & Integration

Abteilungsleitung im Referat Stadtplanung

Abteilungsleitung im Ordnungsamt

Amtsleitung Jugendamt Amtsleitung

Schulverwaltungsamt

Koordinierungsstelle Stadtentwicklung Sachgebietsleitung

Abteilungsleitung Ausländerbehörde

Externes Beratungsbüro für Geflüchtete

Schulverwaltungsamt - Fachberatung Integration

Sachbearbeitung Baugenehmigungen

Abteilungsleitung Ausländerbehörde

Steuerungsunterstützung Amtsleitung Sozialamt

Sachbearbeitung Schulamt Sachbearbeitung

Asyl-bewerberleistungsgesetzt

Leitung VHS Abteilungsleitung

Meldestelle

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Umsetzung Verfahren

Schritt 1

• Tabellarische Erfassung aller Antworten

• Sortiert nach Leitfragen

Schritt 2

• Clustern nach inhaltlicher Aussage

• Codierung

Schritt 3

• Vergabe der Codes

• Auswertung nach Mehrfachnennung

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Ergebnisse

Frage A: In welchen Situationen Ihres Arbeitsbereiches spielt kulturelle Vielfalt durch Zuwanderung eine Rolle?

Kulturelle Vielfalt durch Zuwanderung spielt eine Rolle bei…

Code A1

Vermittlung und Umsetzung behördlicher Entscheidungen

Umsetzung restriktiver Maßnahmen Einforderung/Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen

Umgang mit Verbindlichkeiten, Verabredungen Umgang mit Forderungen/Lösung von Konflikten Akzeptanz behördlicher Entscheidungen

Code A2

Organisations- und Personalentwicklung

Qualifizierung & Auswahl des Personals Ausgestaltung von Verwaltungsstrukturen Personaleinsatz Hausbesuche (Außendienst)

Code A3

Informationsvermittlung

Organisation und Vermittlung von Angeboten/Maßnahmen Informationsvermittlung

Kommunikation (gegenseitiger Umgang)

Frage B: Gibt es Situationen in der direkten Begegnung mit Zugewanderten, die Sie besonders beschäftigen?

Frage C: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Die Mitarbeiter beschäftigt in der direkten Begegnung mit Zugewanderten besonders...

Code B1

Zuweisung von Geschlechterrollen

Nicht-Akzeptanz weiblicher MA

Mangelnde Kommunikationsmöglichkeit mit Frauen, wenn Männer… Umgang mit Geschenken…

Umgang mit Anspruchshaltung…

Umgang mit Nähe und Distanz Umgang mit Erziehungsstilen

Code B3

empfundene Provokationen

Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit…

Einfluss von außen…

Umgang mit … „Clan“-Auftritten Ausgrenzung durch Sprachwechsel

Code B4

fehlende Handlungsgrundlagen

Umgang mit Bauanträgen…

Emotionale Betroffenheit…der MA Fehlende Verwaltungsgrundlagen…

Unterschiedliche Verhalten mit UMAs…

Die größten Herausforderungen sehe ich bei...

Code C1

Zugang zu und Ansprache von Kund*innen

Ansprache von Familien

Beachtung und Überwindung von Sprachbarrieren und/oder Verständnisproblemen

Einbindung von Multiplikatoren aus der jeweiligen Community

Schaffung von Vertrauensbasis: Verwaltung und Kunde

Code C2

Transparenz von Verwaltungshandeln Code C3

Professionelle Konfliktlösung

Konfliktlösungs- und Deeskalationsstrategien Entwicklung einer klaren Haltung; Gewinnung von Handlungssicherheit

Code C4

Vermittlung in Ausbildung und Beschäftigung

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Ergebnisse

Kulturelle Vielfalt durch Zuwanderung spielt in meinem Arbeitsbereich eine Rolle…

In der Vermittlung und Umsetzung behördlicher Entscheidung (Code A1) 20 Nennungen

Bei der Informationsvermittlung (Code A3) 17 Nennungen

In der Organisations- und Personalentwicklung (Code A2) 12 Nennungen Mitarbeiter*innen beschäftigt in der direkten Begegnung mit Zugewanderten besonders…

Kulturbedingtes Verwaltungsverständnis (Code B2) 24 Nennungen

Die Zuweisung von Geschlechterrollen (Code B1) 18 Nennungen

Fehlende Handlungsgrundlagen (Code B4) 8 Nennungen

Empfundene Provokationen (Code B3) 6 Nennungen

Die größten Herausforderungen sehe ich...

Zugang zu und Ansprache von Kund*innen (Code C1) 14 Nennungen

Professionelle Konfliktlösung (Code C3) 11 Nennungen

Transparenz von Verwaltungshandeln (Code C2) 9 Nennungen

Vermittlung in Ausbildung und Beschäftigung (Code C4) 5 Nennungen

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Ergebnisse

Kulturbedingtes Verwaltungsverständnis (Code B2) 24 Nennungen

In der Vermittlung und Umsetzung behördlicher Entscheidung (Code A1) 20 Nennungen

Die Zuweisung von Geschlechterrollen (Code B1) 18 Nennungen

Bei der Informationsvermittlung (Code A3) 17 Nennungen

In der Organisations- und Personalentwicklung (Code A2) 12 Nennungen

Bei einem Seminar zum Thema Korruption und Bestechung schaut der Referent die neue Mitarbeiterin mit Migrationshintergrund direkt an und sagt: „Das kennen Sie doch bestimmt.“ Da die Mitarbeiterin erst ganz neu angefangen hat, fragt sie nicht nach, wie das gemeint ist.

Weil ein Familienmitglied Zuflucht in einem Frauenhaus gesucht hat, gibt es eine große Aufregung in dieser Familie.

Der gesamte "Clan" will den Abteilungsleiter in seinem Büro zu Rede stellen und kommt unangemeldet ins Dienstgebäude. Er beschimpft die Mitarbeiterin im Vorzimmer. "Frau weg, damit auch Kinder".

Eine Ärztin kommt mit ihrem Mann in die Beratung, der Termin ist für die Frau gemacht, es spricht aber nur der Mann.

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Ergebnisse

Gibt es Lösungen?

Quartiersmanagement

Kultur- und Sprachmittler*innen

Sprachförderung, Sprachprojekte, Kurse mit Kinderbetreuung

Grundregeln des Zusammenlebens („Erinnerungswände“ )

Kollegialer Austausch/Fachaustausch

Hilfreiche Unterstützungsangebote?

Interkulturelle Kompetenz-Schulungen Deeskalationstraining

Supervision

Vernetzung von Fachämtern

Austausch mit anderen Kommunen Handlungs- und Orientierungsrahmen Vermittlung von best practises

Ein weiterer Schwerpunkt im letzten Quartal des Jahres 2018 war die Vorbereitung des “Interkommunalen Forums 2019“ am 04.02.2019, welches mit dem Titel „Zukunft in Vielfalt - Die Metropole Ruhr gemeinsam gestalten“ durchgeführt werden sollte. Die Berichterstattung hierzu wird im Integrationsbericht 2019 erfolgen.

Querschnitt

Das Referat Migration - Kommunales Integrationszentrum hat im Berichtsjahr die in den

vorangegangenen Integrationsberichten dargestellte dezernatsübergreifende Zusammenarbeit bezogen auf die Handlungsfelder sozialraumorientierte Stadtentwicklung und Neuzuwanderung fortgeführt.

Mit Blick auf die beiden Aufgabenschwerpunkte der Kommunalen Integrationszentren sind die beiden Stadtteilzentren Ebel 27 und Welheim 64 sowohl in der „Integration durch Bildung“ wie in der „Integration als Querschnittaufgabe“ initiativ.

Präventionsprojekt „Wegweiser“

Das Projekt „Wegweiser“ ist ein Präventionsprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen gegen

gewaltbereiten Salafismus bei Jugendlichen. Das Ziel besteht darin, den Einstieg von jungen Menschen in den extremistischen Salafismus zu verhindern und mit den Jugendlichen gemeinsam neue

Perspektiven zu finden.

Nachdem das Ministerium für Inneres des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 erste

Abstimmungsgespräche mit dem Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop geführt hatte, wurde das Projekt im Berichtsjahr im Polizeipräsidium Recklinghausen eingerichtet. Für die Trägerschaft des Projektes hatte der Verein RE/init e.V. in einem Bewerbungsverfahren den Zuschlag erhalten und im Sommer 2018 seine diesbezügliche Arbeit aufgenommen. Für die Stadt Bottrop gehört das Referat Migration der Fachkommission als Steuerungsgremium für das Präventionsprojekt an.

EU-Datenschutzgrundverordnung

Die Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung) machte es notwendig, bezogen auf das Integrationsportal und die Datenbank „Bildungschancen Ruhr“ in Absprache mit dem Datenschutzbeauftragten der Stadt Bottrop entsprechende Formulare zu entwickeln und bei sämtlichen Akteuren ihre Einverständniserklärung einzuholen.

Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte (KOKOBOT)

KOKOBOT unterstützt die Integration von Neuzugewanderten in der Kommune und dient lokalen Kräften aus dem Bereich Integration durch Bildung als zentraler Ansprechpartner vor Ort. Ziel des Programms ist die Bündelung und das Zusammenwirken von relevanten haupt- wie ehrenamtlichen

(Bildungs-)Akteuren sowie eine Verbesserung der ressortübergreifenden Abstimmung innerhalb der Kommunalverwaltung. Dadurch sollen Neuzugewanderte einen verbesserten Zugang zum

Bildungssystem erhalten und Bildungsangebote datenbasiert gesteuert und optimaler aufeinander abgestimmt werden.

Als Grundlage für die Umsetzung der Bildungskoordination wurde die Herstellung von Transparenz hinsichtlich der Bildungsakteure sowie –angebote entlang der gesamten Bildungskette in den Blick genommen.

Um mehr Transparenz in der örtlichen Bildungslandschaft zu schaffen, hatte KOKOBOT eine detaillierte Zusammenstellung der örtlichen Akteure, ihrer Tätigkeitsbereiche und Angebote erarbeitet und zur Verfügung gestellt. Unterstützt wurde KOKOBOT hierbei durch den AK Zuwanderung. Für die

Vergleichbarkeit der Angebote für Zugewanderte und zur besseren Übersicht, hatte KOKOBOT einen Steckbrief als Vorlage mit folgenden Angaben erstellt: 


• Name der Organisation

• Kontaktdaten

• Ansprechpartner

• allgemeine Angebote für Zugewanderte

• Bildungsangebote für Zugewanderte

• Angaben zur Zielgruppe

• Kosten der Angebote

Die Steckbriefe wurden gesammelt, alphabetisch sortiert und in einem Dokument zusammengefasst.

Dieses Gesamtdokument wurde den Akteuren anschließend per E-Mail zur Verfügung gestellt. Zur Jahreswende 2017/2018 wurden die Steckbriefe an die Teilnehmenden des AK Zuwanderung als PDF-Datei versendet. Da es kontinuierlich Änderungen bei den Trägern gab und jedes Mal neue

Dateiversionen hätten versendet werden müssen, wurde diese Darstellungsform nicht mehr fortgeführt.

Dafür wurden die Bildungsangebote in die Online-Datenbank „Bildungschancen Ruhr“ übertragen und kontinuierlich aktualisiert. Zudem werden die Träger mit Kontaktdaten, Angeboten etc. im

Integrationsportal der Stadt Bottrop dargestellt.

In Absprache mit dem Bildungsbereich im Referat Migration hat KOKOBOT eine Stadtkarte von Bottrop im Plakat-Format erstellen lassen. In dieser Karte werden differenziert nach ehemaligen

Gemeinschaftsgrundschulbezirken alle Kitas und Schulen in Bottrop dargestellt.

Im Bereich der Frühkindlichen Bildung unterstützte KOKOBOT das Referat Migration bei dem Programm

„Von Anfang an“ und bei den Brückenangeboten. Die Bildungskoordinatorin hat hier insbesondere eine beratende Funktion eingenommen. Bei der Erstellung der Informationsmaterialien für „Von Anfang an“

wurde auf eine leicht verständliche Sprache und die Nutzung von Piktogrammen geachtet. Zudem wurden die Inhalte in Deutsch und Englisch dargestellt. Bei den Brückenangeboten für Kinder von 4-6 Jahren mit einem Sprachförderbedarf findet ein regelmäßiger Arbeitskreis mit dem Referat Migration, dem Fachbereich Jugend und Schule, dem Anbieter des Sprachförderangebots in Grundschulen und den Anbietern der Brückenangebote statt. Auch hier steht im Fokus des Aufgabenbereichs die Erreichung der Zielgruppen - neben der regelmäßigen Teilnahme an den Arbeitskreisen und der Zusammenfassung von Ergebnissen. Zudem wurden durch die Bildungskoordinatorin Informationen zu verschiedenen

Themenbereichen weitergegeben, beispielsweise Sprachkurse mit Kinderbetreuung, etc.

Für die datenbasierte Bildungskoordination entlang der gesamten Bildungskette werden langfristig ressortübergreifend Daten aus der Kommunalverwaltung benötigt. Aufgrund der weitgehenden Deckungsgleichheit der Akteure und der Schaffung von Synergien sind auf Anregung der

Bildungskoordinatorin die Arbeitsgruppe datenbasierte Bildungskoordination mit einem bestehenden dezernatsübergreifenden Arbeitskreis zur sozialräumlichen Datenerhebung in einem Gremium

zusammengefasst worden. Dieser Arbeitsgruppe gehören an: Amt für Statistik, Fachbereich Jugend und Schule, Koordinierungsstelle Integrierte Stadtentwicklung/Innovation City, Referat Migration, Sozialamt und Stadtplanungsamt.

Beim Thema Übergang Schule - Beruf hatte KOKOBOT eine detaillierte Übersicht mit Angeboten zur Integration von Geflüchteten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt mit den jeweiligen

Ansprechpartnern und Adressdaten erstellt und haupt- und ehrenamtlichen Akteuren aus dem Bereich Zuwanderung als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Auch diese Angebote wurden in die Datenbank

„Bildungschancen Ruhr“ aufgenommen. KOKOBOT hatte ferner Kontakt zur Willkommenslotsin der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe aufgenommen und ihre Stellenangebote und Benachrichtigungen zu Maßnahmen und Informationsveranstaltungen regelmäßig an den AK Zuwanderung weitergeleitet.

Datenbank „Bildungschancen Ruhr“

Im Berichtszeitraum hatte KOKOBOT entlang der Bildungskette zu den örtlichen wie überörtlichen Akteuren in der Arbeit mit Neuzugewanderten Kontakt aufgenommen bzw. die vorhandenen Kontakte intensiviert. Dazu gehören das Regionale Bildungsnetzwerk, die Kommunale Koordinierung KAoA, die

Lehrkräfte aller Schulformen in der Beschulung von Neuzugewanderten im Rahmen der DaZ-Foren im Primar- und Sekundarstufenbereich, die Anbieter der Brückenangebote sowie die Akteure des Projektes

„Von Anfang an“. Zusätzlich wurden auch überörtliche Akteure einbezogen, deren Zuständigkeiten auch für Bottrop gelten, wie die Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe, die Abendrealschule und das

Weiterbildungskolleg Gelsenkirchen, das bfw-Unternehmen für Bildung usw. Die hier gesammelten Informationen dienten zusätzlich als Grundlage zum Aufbau der Datenbank.

Die Datenbank „Bildungschancen Ruhr“ stellt die Bildungsangebote für Zugewanderte regional dar. Die Koordinator/inn/en der Bildungsangebote für Neuzugewanderte pflegen die Daten der jeweiligen Kommune ein. Verantwortlich für die Datenbank sind die Bildungsinitiative RuhrFutur und der Regionalverband Ruhr (RVR). Neben Bottrop sind die Kommunen Bochum, Duisburg, Essen,

Gelsenkirchen, Herne, Mülheim an der Ruhr sowie Oberhausen, sechs Hochschulen (Ruhr-Universität Bochum, Fachhochschule Dortmund, Technische Universität Dortmund, Universität Duisburg-Essen, Hochschule Ruhr West, Westfälische Hochschule), die Transferagentur Kommunales

Bildungsmanagement NRW und die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) beteiligt.

In dem das Projekt begleitenden Arbeitskreis war KOKOBOT von Beginn an vertreten und an der Entwicklung der Datenbank maßgeblich beteiligt.

Seit dem 16. November 2018 ist die Datenbank „Bildungschancen Ruhr“ online zugänglich. In der Datenbank werden stetig Funktionen erweitert und Verbesserungen umgesetzt. Daher bleibt der begleitende Arbeitskreis auch weiterhin bestehen. Wer keine Einwilligung gemäß der

EU-Datenschutzverordnung geben mochte oder eine Aufnahme in die Datenbank ablehnte, ist dort nicht vertreten. Da die Datenbank zunächst noch nicht zur Verfügung stand, wurden die erhobenen Daten als Übergangslösung in eine Excel-Tabelle übertragen und dort verwaltet.

AK Integrationskursträger

Im Hinblick auf die Außerschulische Sprachförderung wurden mit Hilfe von KOKOBOT die relevanten Akteure zusammengebracht und ihre (auch einzelfallbezogene) Kooperation untereinander gefördert.

Der bestehende AK Integrationskursträger wurde verstetigt. Ihm gehören weiterhin an:

• Regionalkoordination des BAMF

• Referat Migration

• VHS Bottrop

• Sozialamt

• FB Recht und Ordnung (Ausländerbehörde)

• Arbeit für Bottrop (Jobcenter und Arbeitsagentur)

• Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen/Bottrop e.V.

• Interkulturelle Akademie für Sprache

• Nestor GmbH

• RE/init e.V.

• Stiftung Bildung und Handwerk

Durch KOKOBOT wurden regelmäßige Abfragen bei den Trägern von Integrationskursen zum aktuellen und geplanten Stand des Integrationskursangebotes, zu den Teilnehmerzahlen sowie zu den freien Plätzen in Bottrop durchgeführt und den relevanten Akteuren zur Verfügung gestellt. Der

Informationstransfer soll Brüche und Verzögerungen in der Bildungsbiografie der Neuzugewanderten verringern. Bei diesem Arbeitskreis war KOKOBOT neben der Koordinierungstätigkeit für die

Organisation, Moderation und Zusammenfassung der Ergebnisse zuständig.

Die Umsetzung der regelmäßigen Abfragen wurde im Rahmen des Lernclusters Nord in Dortmund den Bildungskoordinatorinnen und –koordinatoren aus der Region vorgestellt. Die Stadt Dortmund zeigte großes Interesse und übernahm nach Rücksprache mit KOKOBOT die Vorlage und passte sie an ihre

Spezialkurse genutzt (Alphabetisierung etc.). Seitdem konnten bereits erste Erfolge hinsichtlich der Koordinierung der Kurse verzeichnet werden.

Quartierszentrum Startklar

Das Referat Migration hat seine Kooperation mit dem Quartierszentrum „Startklar“ als ein von

Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop, Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr e.V. und DRK-Bottrop Service gGmbH gemeinsam umgesetztes Vorhaben im Berichtsjahr weiter

intensiviert. Das Quartierszentrum hat sich im Berichtsjahr aus Sicht des Referats Migration wiederum als ein wichtiger Ansprechpartner für die Belange und Bedarfe der neuzugewanderten Menschen in Bottrop erwiesen.

AK Zuwanderung

Der AK Zuwanderung hat im Berichtsjahr regelmäßig getagt. Ihm gehören u.a. an:

• AG Soziale Brennpunkte e.V.

• Arbeiter-Samariter Regionalverband Ruhr e.V.

• Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen/Bottrop e.V.

• Caritasverband für die Stadt Bottrop e.V.

• Evangelische Kirchengemeinde Bottrop

• Frauenzentrum Courage

• Die Johanniter (Mobile Flüchtlingshilfe)

• Der Paritätische

• Referat Migration

• DRK-Bottrop Service gGmbH An Themen wurden u.a. besprochen:

• Integrationskurssituation in Bottrop

• die Situation unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter

• Vorstellung der Willkommenslotsin der Kreishandwerkerschaft Emscher Lippe

• Jugendmigrationsdienst in Bottrop

• Flüchtlingsberatung

• Förderprogramm KOMM-AN NRW Programmteil II

• Präventionsprogramm "Wegweiser - Gemeinsam gegen gewaltbereiten Salafismus"

• Integrationsbericht 2017

• Informationsaustausch Angebote und Veranstaltungen

• Angebote des Referat Migration: „Von Anfang an“, Griffbereit, Rucksack KiTa und Rucksack Schule

• Datenbank „Bildungschancen Ruhr“

• Berichte aus den Einrichtungen

Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements für Neuzugewanderte

Im Rahmen des Programmteils II „Bedarfsorientierte Maßnahmen vor Ort“ unterstützt das Land

Nordrhein-Westfalen im Rahmen von KOMM-AN NRW seit 2016 das örtliche ehrenamtliche Engagement für Neuzugewanderte. Die Zuwendungen erfolgen in Form von Pauschalen für Sach-, aber nicht für Personalaufwendungen. Zuwendungsempfänger sind die Kommunalen Integrationszentren in den Kreisen und kreisfreien Städten. Wie in den vorangegangenen Programmjahren sind die beantragten

Pauschalen an Dritte zur Unterstützung ihres ehrenamtlichen Engagements weitergeleitet worden.

Vorausgegangen war wiederum eine Abstimmung mit den Antragstellern bezogen auf die Verteilung der Pauschalen. Im Berichtsjahr sind über KOMM-AN NRW Programmteil II umgesetzt worden:

AG Soziale Brennpunkte e.V.

Über die Verwendung entsprechender Pauschalen konnten die Aufwendungen von drei ehrenamtlichen BegleiterInnen erstattet werden. Sie begleiteten Einzelpersonen bzw. Familien zu folgenden

Institutionen:

• Schulen und Behörden/Ämtern (Ausländerbehörde, Sozialamt, Jobcenter, Jugendamt etc.)

• Arztterminen und Therapiesitzungen

• unterschiedlichen Beratungsstellen und Organisationen

• Rechtsanwälten und Gerichtsterminen

Darüber hinaus boten diese Ehrenamtlichen ebenfalls weitere Unterstützung an:

• Ausfüllen von Formularen und Organisation von Rechnungen/Dokumenten

• Hilfestellung bei Problemen mit Ämtern

• Nachhilfe, u.a. im technischen Bereich

• Transporte von Möbeln/Personen und Möbelaufbau

• Hilfe bei Renovierungen und Reparaturen

• Freizeitgestaltung (z.B. Sportveranstaltungen, Organisation von Ausflügen und Kindergeburtstagen)

• Kinderbetreuung

• Wohnungssuche im engen Bottroper Wohnungsmarkt

• Hilfe und Rat in Bezug auf Themen in den Familien, wie Gewalterfahrungen etc.

Unterstützt werden konnte ferner eine niederschwellige Sprachlerngruppe inklusive Kinderbetreuung für Frauen. Eine bis zwei Ehrenamtliche betreuten das Angebot, bei einer maximalen Gruppengröße von zehn Personen. Die Teilnehmerinnen hatten unterschiedliche Aufenthaltstitel und damit unterschiedliche Zugänge zu Sprach- und Integrationskursen.

Caritasverband für die Stadt Bottrop e.V.

Der Caritasverband konnte den laufenden Betrieb des Ankommenstreffpunktes über die entsprechenden Pauschalen teilweise refinanzieren.

Über die entsprechenden Pauschalen konnten die Aufwendungen von insgesamt zehn Ehrenamtlichen teilweise erstattet werden, die sich mit unterschiedlicher Häufigkeit um Neuzugewanderte kümmerten.

Zu ihren Aufgaben zählten:

• Begleitung zu Arzt- und Krankenhausterminen

• Unterstützung bei Behördengängen

• Übersetzungshilfen in unterschiedlichen Zusammenhängen

• Begleitung bei diversen Angeboten des Caritasverbandes für Neuzugewanderte (z.B.

niedrigschwellige Sprachlerngruppen, das Mütter-Café, das Fotoprojekt „Bottrop durch unsere Augen“ oder auch das Musikprojekt „Rhy-Motion“)

• Begleitung bei themenorientierter Gruppenarbeit zu unterschiedlichen Themen (z.B. Feiern in Deutschland, Religionsvielfalt, Stellung der Frau in Beruf und Familie, Einbürgerung, Asylrecht, Aufenthaltsrecht)

Ferner konnten Maßnahmen des Zusammenkommens und der Orientierung über die entsprechenden Pauschalen umgesetzt werden:

• Lehr- und mediale Ausstattung für niedrigschwellige Sprachlerngruppen

• Im Rahmen der Sprachlerngruppe wurde Ausflug nach Duisburg zur Beschäftigung mit der Geschichte und der Entwicklung des Ruhrgebiets unternommen.

Die niedrigschwellige Sprachlerngruppe wurde einmal wöchentlich für unterschiedliche Niveaus und Zielgruppen angeboten. Es diente der Vorbereitung auf einen Sprachkursbesuch und soll in erster Linie einfache Kommunikation in deutscher Sprache vermitteln, zum Sprechen ermutigen und das

Selbstbewusstsein stärken.

Unterstützt wurde im Rahmen von KOMM-AN NRW ferner der Austausch zwischen Ehrenamtlichen, um sich über Chancen, Herausforderungen und Grenzen im Ehrenamt auszutauschen.

Flüchtlingshilfe Bottrop e.V.

Das Vorhaben, den Internetauftritt der Flüchtlingshilfe Bottrop e.V. neu zu gestalten, konnte mit einer entsprechenden Pauschale aus dem Programm KOMM-AN NRW Programmteil II umgesetzt werden.

Über die entsprechenden Pauschalen konnten die Aufwendungen der ehrenamtlich Tätigen teilweise erstattet werden. Die Ehrenamtlichen unterstützen Einzelpersonen und Familien durch folgende Angebote:

• Begleitungen und Betreuung von Einzelpersonen und Familien in den deutschen Alltag (Behörden, Schulen etc.)

• Durchführung von niedrigschwelligem Sprachunterricht

• Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche

• Begleitung von Auszubildenden (Fachsprache erlernen, Hausaufgabenhilfe)

• Angebote im künstlerisch-kreativen Bereich

• Organisation von Tätigkeiten im Handwerkerpool (Möblierung/Renovierung von Wohnungen,

• Organisation von Tätigkeiten im Handwerkerpool (Möblierung/Renovierung von Wohnungen,