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U NTERSUCHUNG  MOTORISCHER   D EFIZITE  DER   STAT1 F77A -­‐T IERE

3.   ERGEBNISSE

3.4   U NTERSUCHUNG  MOTORISCHER   D EFIZITE  DER   STAT1 F77A -­‐T IERE

Im folgenden Abschnitt der Ergebnisdarstellung schließt sich die Auswertung der Daten des Rotarod-Tests an. Dieser Verhaltenstest kontrollierte motorische und koordinative Defizite der transgenen STAT1F77A-Mauslinie. In diesem Experiment wurde die durch-schnittliche Aufenthaltsdauer der Tiere auf der Stange pro Versuch sowie die Anzahl der Versuche und die kumulierte Aufenthaltsdauer bis zum Erreichen der Zielzeit von 120 s ausgewertet. Die Auswertung der durchschnittlichen Aufenthaltszeit der Ver-suchsgruppen auf der rotierenden Stange über die vier gewährten Versuche zu drei Messzeitpunkten ist in Tabelle 10 beschrieben.

Durchschnittszeit  [s]   WT/WT  (n=26)   F77A/WT  (n=24)   F77A/F77A  (n=25)  

Testzeitpunkt   M   ±   SD   M   ±   SD   p   M   ±   SD   p  

1   26,4   ±   28,1   31,6   ±   33,2   1,000   32,3   ±   28,6   1,000   2   69,9   ±   37,2   87,1   ±   38,1   0,441   74,6   ±   47,9   1,000   3   106,2   ±   25,0   96,7   ±   32,2   0,934   90,9   ±   40,3   0,307  

Tabelle 10: Aufenthaltsdauer im Rotarod-Test. Aufgezeigt ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Versuch mit Standardabweichung (M±SD) und die p-Werte der multiplen statistischen Vergleichstests aufgeteilt nach Versuchsgruppen. Die Resultate der Vergleichstests erreichen kein Signifikanzniveau.

Abb. 12: Keine Differenzen in der Aufenthaltsdauer auf dem Rotarod. Dargestellt ist die mittlere Aufenthaltsdauer der Versuchstiere auf dem Rotarod im Alter von 8, 12 und 16 Wo-chen. Jedes Versuchstier erhielt 4 Versuche zum Erreichen des Zielwertes von 120 s. Die Test-gruppen aus Wildtyp- (blau), heterozygoten- (orange) und homozygoten Mäusen (rot) verbrach-ten ähnliche Zeiverbrach-ten auf der rotierenden Stange.

0   20   40   60   80   100   120   140  

1   2   3  

Zeit  [s]      

Testzeitpunkt  

Durchschni:szeit  

STAT1  WT/WT  n=26   STAT1  F77A/WT  n=24   STAT1  F77A/F77A  n=25  

Anhand von Abbildung 12 ist die Aufenthaltszeit pro Versuch der Testtiere auf dem Rotarod abzulesen. In der ersten Testung schafften die Mäuse es ungefähr 30 s lang, sich auf der Apparatur zu halten. Dieser Wert stieg während beiden weiteren Testungen auf ca. 95 s an. Der statistische Vergleich dieser Messgröße konnte an Zeitpunkt 1 und 2 bei normalverteilten Daten mittels einfaktorieller Varianzanalyse erfolgen, wohingegen am letzten Messpunkt die Daten bei signifikantem Kolmogorov-Smirnov-Anpas-sungstest durch einen Kruska-Wallis-Test verglichen wurden. Die statistische Auswer-tung zeigte zwischen den Wildtyp-, den heterozygoten sowie den homozygoten trans-genen Tieren keine signifikanten Unterschiede zueinander (t1: F2/72=0,301; p=0,741; t2: F2/72=1,137; p=0,326; t3: χ22/72=2,947; p=0,229). Somit waren folglich auch die in Tabel-le 10 angegeben Resultate der multipTabel-len PaarvergTabel-leiche nicht signifikant. Der Betrag der Standardabweichung ist in diesem Messparameter relativ groß, was vermutlich durch eine fehlende Habituation an die Testbedingungen zu erklären ist.

Weiterhin wurde die Versuchsanzahl bestimmt, die von den Testsubjekten benötigt wurde, um die Zielzeit von 120 s auf dem Rotarod zu erreichen. Da diese Daten nicht intervall-, sondern ordinalskaliert waren, wurden die mittleren Ränge der Versuchstiere zum statistischen Vergleich herangezogen. Die Ergebnisse des eingesetzten Kruska-Wallis-Tests sind in Tabelle 11 dargestellt.

Versuche  bis  zur  Zielzeit   WT/WT  (n=26)   F77A/WT  (n=24)   F77A/F77A  (n=25)  

Testzeitpunkt   nz   mR   nz   mR   p   nz   mR   p  

1   5   9,3   9   12,2   n.s.   11   15,3   n.s.  

2   17   29,1   21   27,7   n.s.   16   25,5   n.s.  

3   24   33,0   22   34,2   n.s.   21   34,9   n.s.  

Tabelle 11: Versuchsanzahl bis zur Zielzeit des Rotarod-Tests. Dargestellt sind die mittleren Ränge der Versuchstiere nach dem Kruska-Wallis-Test (mR) in der Testleistung Versuche bis zur Zielzeit unterteilt nach Genotyp (STAT1WT/WT; STAT1F77A/WT; STAT1F77A/F77A). Zusätzlich sind die Gruppenstärke (n) und die Anzahl der Probanden, die zum jeweiligen Messzeitpunkt das Testziel erreichten (nz) aufgetragen. Der Kruska-Wallis-Test erbrachte keine statistischen Unterschiede (n.s.=nicht signifikant) zwischen den Versuchsgruppen.

Abb. 13: Versuchsanzahl bis zum Erreichen der Zielzeit im Rotarod-Test. In der Graphik sind die mittleren Ränge nach dem Kruska-Wallis-Test unterteilt nach Genotyp dargestellt. Eine steigende Anzahl von Versuchstieren erreichte über den Testzeitraum jeweils den Zielwert, wobei sich die Gruppen nach der statistischen Auswertung dieses Parameters nicht unterschieden.

Abbildung 13 zeigt die mittleren Ränge der Versuchsmäuse in Abhängigkeit vom eingesetzten Genotyp. Die aufgetragene Rangfolge war das Resultat des Kruska-Wallis-Tests, der zum statistischen Vergleich der Versuchsgruppen in der Anzahl der Versuche bis zum Erreichen der Zielzeit von 120 s genutzt wurde. Die Auswertung ergab keinen signifikanten Effekt zwischen den Gruppen (t1: χ22/22=1,555; p=0,460; t2: χ22/51=2,699;

p=0,259; t3: χ22/64=1,501; p=0,472). Im Vergleich der drei Testzeitpunkte fiel auf, dass jeweils eine größere Anzahl von Versuchstieren mutmaßlich aufgrund von Lerneffekten zu nachfolgenden Zeitpunkten die definierte Zielzeit erreichte.

Eine detaillierte Charakterisierung der Leistung im Rotarod-Test war durch die Beschreibung der beanspruchten Zeit zur Vollendung der Zielzeit von 120 s auf dem Rotarod möglich. Die Mittelwerte dieser Messgröße sind in Tabelle 12 beschrieben.

0   5   10   15   20   25   30   35   40  

1   2   3  

mi:lerer  Rang  

Testzeitpunkt  

Versuche  bis  zur  Zielzeit  

STAT1  WT/WT   STAT1  F77A/WT   STAT1  F77A/F77A  

Zeit  bis  Zielwert  [s]   WT/WT  (n=26)   F77A/WT  (n=24)   F77A/F77A  (n=25)   Testzeitpunkt   nz   M   ±   SD   nz   M   ±   SD   p   nz   M   ±   SD   p  

1   5   143,0   ±   24,3   9   166,0   ±   50,7   1,000   11   165,6   ±   42,72   1,000   2   17   147,5   ±   35,8   21   149,8   ±   39,6   n.s.   16   144,5   ±   36,25   n.s.  

3   26   142,1   ±   43,1   22   146,9   ±   41,9   n.s.   21   139,3   ±   39,11   n.s.  

Tabelle 12: Kumulierte Zeit bis zum Erreichen der Zielzeit im Rotarod-Test. Aufgezeigt ist die benötigte Zeit bis zum Zielwert (M) mit Standardabweichung (SD) sowie die Versuchsgruppenstärke (n) und die Signifikanzniveaus der multiplen Vergleichstest an t1 (p).

Durch die fehlende Signifikanz des Kruska-Wallis-Test wurden keine Post-Hoc-Tests an t2 und t3 durchgeführt. Die Anzahl nz entspricht den Tieren, die den Zielwert zum jeweiligen Testzeitpunkt erreichten. Die statistischen Vergleichswerte weisen kein Signifikanzniveau auf (n.s.=nicht signifikant).

Abb. 14: Die Versuchsgruppen benötigen ähnliche Zeiten zum Erreichen des Zielwerts im Rotarod-Test. In der Graphik sind die kumulierten Zeiten bis zum Erreichen des Zielwerts der STAT1WT/WT- (blau), STAT1F77A/WT- (orange) und STAT1F77A/F77A-Tiere (rot) über alle Mess-zeitpunkte dargestellt. Der statistische Vergleich zeigt keine signifikanten Unterschiede zwi-schen den Versuchsgruppen.

Die kumulierten Zeiten der Testgruppen bis zum Erreichen des Zielwertes sind in Ab-bildung 14 im Säulendiagramm abgebildet. Alle Testgruppen zeigten einen geringen Rückgang der Messzeiten über den Testverlauf. Da sich die Daten in ihrer Eigenschaft der Normalverteilung unterschieden, wurde am ersten Zeitpunkt ein einfaktorieller ANOVA-Test und an den weiteren Messpunkten ein Kruska-Wallis-Test durchgeführt.

Die statistische Analyse wies kein Leistungsdefizit der transgenen Testgruppen im Ver-gleich mit der Wildtyp-Kontrollgruppe nach (t1: F2/24=0,555; p=0,582; t2: χ22/54=0,224;

p=0,893; t3: χ22/67=0,079; p=0,961). Im Falle des Erreichens des Zielwertes benötigten alle Versuchsgruppen für die Testleistung ähnliche Zeiten.

0   50   100   150   200   250  

1   2   3  

Zeit  [s]    

Testzeitpunkt  

Zeit  bis  Zielwert  

STAT1  WT/WT   STAT1  F77A/WT   STAT1  F77A/F77A  

Grundsätzlich konnte während des Testablaufs des Rotarod-Tests beobachtet werden, dass die Versuchstiere aller Genotypen häufig die Testumgebung aus Neugierde explo-rierten. Insgesamt ließen sich in der durchschnittlichen Aufenthaltsszeit auf dem Rotarod sowie der Anzahl und der Dauer bis zum Erreichen der Zielzeit von 120 s also keine Differenzen zwischen den getesteten Genotypen feststellen.

3.5. Charakterisierung der Mauslinie STAT1F77A/F77A im Offenfeldtest