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Die Theaterfassung des Romans Die Verwirrungen des Zöglings Törless im Theater Komödie

Von den Inszenierungen, die ich zu besuchen Gelegenheit hatte, wählte ich zu einer näheren Beschreibung Die Verwirrungen Zöglings Törless. Diese Vorstellung finde ich in mehreren Hinsichten außergewöhnlich. Es handelt sich um eine Adaptation eines Prosawerkes, das zum ersten Mal in der Tschechischen Republik dramatisiert und aufgeführt wurde. Vom größten Interesse ist allerdings die Tatsache, dass diese Inszenierung in einer internationalen Koproduktion entstanden ist und in Prag auf Deutsch aufgeführt wurde.

Der Roman Die Verwirrungen des Zöglings Törless erschien 1906, als das erste literarische Werk des österreichischen Autors Robert Musil (geboren 1880).

Musil ging beim Verfassen des Romans von seinen Erlebnissen aus den Kadettenanstalten in Eisenstadt und Mährisch-Weißkirchen (Hranice na Moravě) aus.131 Die Handlung des Romans spielt sich auch in einer Militäranstalt ab. „Drei Jungen, darunter Törless, ertappen einen vierten beim Diebstahl. Doch anstatt ihn anzuzeigen, wollen sie ihn selbst bestrafen. Törless ist hin- und hergerissen zwischen der Faszination an den auch sexuell motivierten Bestrafungen und seiner Moral."132 „Das grundlegende Thema des Romans ist der Orientierungsversuch des siebzehnjährigen Törless" auf dem Weg zwischen der Kindheit und dem Erwachsensein.133

Im Jahre 2005 adaptierte der Regisseur und Direktor des Theaters Komödie Dušan David Pařízek den Roman für die Bühne. Die Inszenierung mit dem gleichen Titel entstand in der Koproduktion des Theaters Komödie mit dem Deutschen Theater Berlin und den Salzburger Festspielen. Diese Mitarbeit brachte die interessante Möglichkeit der internationalen Besetzung. Von den fünf Figuren, die in der Theaterfassung auftreten, wurden drei von den deutschen Schauspielern dargestellt: die Hauptfigur Törless (Alexander Khuon) und seine zwei Freunde

131 HOWALD, S. Ästhetizismus und ästhetische Ideologiekritik. München : Wilhelm Fink Verlag, 1984. ISBN 3-7705-2226-5. S. 18.

132 DAWIDOWSKI, C. Die Verwirrungengen des Zöglings Törless. Klappentext. In Exlibris [online].

[2009-03-27]. Dostupné na WWW:

<https://www.exlibris.ch/buch.aspx?status=detail&p_id=3489444&t_na=sbz>.

133 HOWALD, S. Ästhetizismus und ästhetische Ideologiekritik. München : Wilhelm Fink Verlag, 1984. ISBN 3-7705-2226-5. S. 71.

Beineberg (Gabor Biedermann) und Reiting (Niklas Kohrt). Zwei restliche Rollen hat der Regissseur den Tschechen anvertraut. Den misshandelten Basini spielte Jiří Černý und die Prostituierte Božena Gabriela Míčová. Für die tschechischen Darsteller bedeutete die Teilnahme auf dem Projekt die Konfrontation mit einer fremden Sprache, da der Text auf Deutsch dramatisiert wurde.

Die Uraufführung dieser dramatisierten Version fand am 15. August 2005 am österreichischen Kulturfestival Salzburger Festspiele statt, im Rahmen des

„Young Directors Project". Zur Teilnahme am Festival wurde Pařízek als erster tschechischer Regisseur eingeladen. Ihre deutsche Premiere erlebte die Inszenierung am 3. September 2005 in dem Theater Kammerspiele, der zweiten Bühne des Deutschen Theaters in Berlin und in Prag wurde die Vorstellung am 7. November 2005 im Theater Komödie im Rahmen des Prager Theaterfestivals deutscher Sprache zum ersten Mal aufgeführt.

Die Verwirrrungen des Zöglings Törless wurden für drei und halb Saisons gespielt. In Berlin wurde die Vorstellung einmal bis zweimal pro Monat aufgeführt (innerhalb der Saison 2007/2008 fanden fünfzehn Aufführungen in Berlin statt), in Prag nur zweimal bis dreimal pro Saison (in deutscher Sprache, in die Kopfhörer ins Tschechische gedolmetscht). Die letzte Prager Aufführung fand am 18. November 2008 statt.134

Aus den 150 Seiten des Romans entstand eine 75 Minuten lange Inszenierung. Die Anzahl der Personen wurde, wie vorher erwähnt, auf fünf reduziert: Törless, Beinberg, Reiting, Basini und Božena. Der innere Monolog von Törless im Roman wurde durch die Dramatisierung in die Monologe umwandelt, in den Törless seine Gefühle aussprach und die Situationen von seinem Gesichtspunkt aus kommentierte. Seine Kommentare dienten auch als Ersatz der fehlenden Figuren und Szenen aus dem Roman.

Das Bühnenbild von Olaf Altmann veränderte sich während der Vorstellung fast nicht. Im Hintergrund stand ein überlebensgroßes Notausgang-Piktogramm, auf dem links eine Tür abgebildet war und rechts ein Männlein, das sich während der Vorstellung fast unbemerkbar zum Ausgang näherte. Auf der Bühne stand ein Overhead-Projektor, der zugleich als eine originelle Beleuchtung der Protagonisten und als ein Instrument zum Quälen von Basini diente, ein Wassereimer (zu

134 Divadlo Komedie [online], Praha: Divadlo Komedie. [2009-03-22], Dostupné na WWW: Divadlo Komedie http://www.prakomdiv.cz/newrep.asp?id=237&autor=l 1>.

demselben Zweck) und ein CD-Player, aus dem ab und zu die Musik von Roman Zach spielt.

Einige Rezensenten erwähnten die „viel zu vielen Monologeinsprengsel aus dem Prosatext"1 3 5. Diese wurden aber durch die effektiven Aktionsszenen gewechselt. Vor allem die Qualszenen und die Liebesszene zwischen Törless und Basini hinterließen in den Zuschauern einen starken Eindruck. „Die Inszenierung lässt gleichsam die Grausamkeiten, die Internatszöglinge an einem Kameraden begehen, wie auch die gefahrlichen Gedankengänge, die zu einer ideologischen Rechtfertigung ihrer Taten fuhren, kristallin werden. [...] Die meisten Zuschauer aber bleiben sitzen, harren aus, senken den Kopf und verschließen wohl auch zeitweilig Herz und Ohren, um hernach den Darstellern doch ausgiebig Beifall zu zollen."136 schreibt man in einer der Kritiken zur Vorstellung in Berlin.

Die eventuelle dramatische Darstellung einiger der Monologe würde jedoch den Gesamteindruck noch erhöhen. Zum Beispiel als Reiting am Anfang erzählt, wie er beim Gespräch mit Basini aufgedeckt hat, dass gerade er der gesuchte Dieb ist. Im Roman ist diese Situation auch durch das Erzählen Reifings ermittelt, auf der Bühne könnte diese sehr emotionale Situation, die Basini durchlebt („Eine merkwürdige Veränderung ging mit seinem Gesichte vor. [...] Es sah nun grünlich aus, käsig, verquollen." 137 ) sehr interessant dargestellt werden. Reitings Gesichtspunkt würde aber dabei verloren gehen. Weitere Szene, die ich bei der Theaterfassung vermisste, ist die Situation am Ende des Buches, als Törless zum Verhör vor die Kommission gerufen wird, um die Verheimlichung Basinis Vergehens zu erklären. Törless ist gierig seine Gefühle zu schildern („Es reizte ihn förmlich, von sich zu sprechen und seine Gefühle auf diesen Köpfen zu versuchen."1 3 8), gleichzeitig will er aber seine Schuld nicht merken lassen.

Interessant sind in dieser Szene auch die Reaktionen der vier Lehrer (des Mathematikers, des Religionslehrers, des Klassenvorstands und des Direktors), die die philosophischen Überlegungen von Törless unterschiedlich interpretieren.

135 SOKOLOWSKI, A. Törless flir die Schule. In Kultura-Extra [online], 4. 9. 2005, [cit. 2009-03-27]. Dostupné na WWW:

<http://www.kultura-(extra.de/theater/feull/toerless_kammerspiele_deutsches_theater berlin.php>.

136 A.C. Das Unerträgliche ertragen. In Berliner Theaterkritiken [online], [cit. 2009-03-27],

Dostupné na WWW: <http://www.theaterkritiken-berlin.de/Regietheater/Zoegling%20Toerless.htm>.

137 MUSIL, R. Die Verwirrungen des Zöglings Törless. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Verlag, 1966. S. 47

138 MUSIL, R. Die Verwirrungen... S. 141

Die ausländischen Kritiker haben die Idee der Besetzung durch die tschechischen Schauspieler durchweg positiv beurteilt, sowie auch ihre Leistungen.

In dem Artikel der Berliner Zeitung schreibt man: „Den tschechischen Darstellern [...] gelingt es durch ihr slawisch weich akzentuiertes Deutsch immerhin, den Figuren eine bündige Irritation zu geben, an der sich die Unterdrücker mit ihren Systemen der Barbarei entlarven." Die fremde Sprache hat dem gesamten Eindruck von der Inszenierung geholfen. Der Darsteller von Bassini Jiří Černý erwähnte in dem Gespräch139, das ich mit ihm führte, dass er vor dem Anfang der Proben überhaupt nicht Deutsch konnte. Allerdings der Fakt, dass er auf Deutsch spielen musste, hat ihm geholfen, sich in seine Rolle einzuleben: „Man versteckt sich in gewisser Weise hinter die fremde Sprache und man geht mit seinem Ego nicht so viel um. [...] Ich kann in der Sprache nicht nachdenken und so stelle ich mir keine zwecklosen Fragen. Das befreit mich irgendwie."

Bei der tschechischen Kritik woirde die Inszenierung auch gut aufgenommen.

Saša Hrbotický behauptet in seiner Rezension: „Pařízek ist es gelungen, einen gänzlich gegenwärtigen, minimalistischen Interpretationsansatz zu entwickeln, durch den er den einhundert Jahre alten Stoff szenisch aufschlüsselt und gleichzeitig unaufdringlich aktualisiert."140

Die Möglichkeit der Aktualisierung des Stoffes steckt darin, dass der Roman die auch heute gültigen menschlichen Werte und Konflikte des menschlichen Gewissens behandelt. Törless steht mehrmals auf einem Scheideweg und muss wie jeder Mensch mehrere Entscheidungen treffen: zwischen dem Gutem und dem

Bösen, zwischen der Moral und der Lust. Im Buch ist der Konflikt zwischen dem Gutem und dem Bösen mit dem Kontrast des Lichtes und der Dunkelheit unterstützt:

die Schlechtigkeiten spielen sich in der Nacht in der Kammer ab, weit von der hellen Welt in den Klassen beim Unterricht am Tag. Im Theater wurde sehr originell der Overhead-Projektor benutzt, der in den „dunklen" Szenen die einzige Beleuchtung bildete.

In der Theaterfassung vermisste ich die Gegenüberstellung der Kindheit und des Erwachsenseins, auf deren Grenze Törless steht. Es fehlten da die erwachsenen Figuren, mit denen Törless konfrontiert wird, zum Beispiel seine Eltern (und ihr

139 im Anhang dieser Bachelorarbeit

140 HRBORICKÝ, S. Česko-německá inscenace boduje. In Hospodářské noviny, [online], 11.11.2005, [cit. 2009-03-07], Dostupné na WWW: <http://hn.ihned.cz/cl-17185460-cesko-nemecka-inscenace-boduje>.

Brief mit der Beurteilung der Situation um Basini141) oder der Mathematiklehrer, von dem der enttäuschte Törless die Antworten auf seine Fragen nicht bekommt142, und andere Lehrer in der früher erwähnten Szene bei dem Verhör. Im Buch gibt es dazu noch einen Blick in die Zukunft, in dem der erwachsenen Törless das Ereignis mit Basini kommentiert.143

Die einzige erwachsene Figur in der Inszenierung ist Božena. Sie ist aber aus einer niedrigeren Sozialschicht und dazu eine Prostituierte und darum ist sie zusammen mit Basini von den anderen Protagonisten als minderwertig angesehen.

In der Theaterfassung ist es durch den Sprachunterschied dargestellt. Einige Kritiker interpretierten deshalb die Inszenierung als eine Parallele zu der politischen und gesellschaftlichen Situation in Europa nach der Erweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004, also ein Jahr vor der Entstehung der Inszenierung. In der Rezension der Salzburger Aufführung in der Neuen Züchner Zeitung schreibt man:

„Während [das Roman] im Vielvölkerstaat der Donaumonarchie spielt, verwandelt sich das Opfer-Täter-Verhältnis in Pařízeks Inszenierung zu einer Auseinandersetzung, die unverkennbar auf die Machtverhältnisse zwischen alten und neuen EU-Staaten innerhalb der erweiterten Union anspielt."144 Mir persönlich ist dieser Vergleich nicht eingefallen. Die Thematik des Machtmissbrauchs kann aber sicher auf mehrere sozial-politische Situationen und Subjekte bezogen werden.

Solche internationale Projekte, wie die Inszenierung Die Verwirrungen des Zöglings Törless, bringen einen großen kulturellen Beitrag mit sich; leider sind sie aber auf den tschechischen Bühnen eher vereinzelt. Auch das Aufführen von Stücken in ihrer originalen Sprache ist immer nur auf die Teilnahme der ausländischen Theatergesellschaften an verschiedenen Festivals eingeschränkt.

Hoffentlich werden in der Zukunft mehrere solche Theatervorstellungen entstehen.

141 siehe MUSIL, R. Die Verwirrungen ... S. 54

142 siehe MUSIL, R. Die Verwirrungen ... S. 79

143 siehe MUSIL, R. Die Venvirrungen ... S. 119

144 WELLERSHAUS, E. Theatralische Identitätssuche. In Neue Zürcher Zeitung [online], 11.8.2005, [cit. 2009-03-27], Dostupné na WWW: <http://www.nzz.ch/2005/08/I2/fe/articleDlKMT.html>.

5. Abschluss

Als Ziel meiner Bachelorarbeit habe ich mir gesetzt, die Vertretung der deutsprachigen Werke auf ausgewählten Prager Bühnen seit der Theatersaison 1990/91 zu analysieren.

Im ersten Kapitel habe ich alle aufgeführten Inszenierungen, insgesamt 73, in vier Gruppen eingeteilt, demnach, ob sie zur deutschen, österreichischen, Schweizer oder Prager deutschen Literatur gehören. Am meisten war die österreichische Literatur vertreten, mit insgesamt siebenunddreißig Inszenierungen, was mehr als die Hälfte aller Premieren bildet. Die meisten Autoren, dessen Werke inszeniert wurden, waren jedoch die Deutschen (siebzehn von den gesamten vierunddreißig).

Im zweiten Teil der Arbeit habe ich eine Gesamtanalyse der Spielpläne durchgeführt. Im Allgemeinen hat sich innerhalb der achtzehn Saisons eine Beliebtheit der gegenwärtigen Dramatik gezeigt. Mehr als die Hälfte aller inszenierten Texte waren Werke aus der zweiten Hälfte des 20. und aus dem Anfang des 21. Jahrhunderts. Es wurden auch viele Stücke der Moderne inszeniert.

Die Anzahl der Premieren pro Saison war jedes Jahr unterschiedlich.

Obwohl man über keine regelmäßig steigende Tendenz sprechen kann, ist es ohne Zweifel, dass die zweite Hälfte der behandelten Zeitperiode die erste in der Anzahl der aufgerührten Inszenierungen überhöhte. In der Saison 2004/05 fanden die meisten Premieren, insgesamt neun, statt.

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Nur zwei Stücke wurden innerhalb der Zeitperiode von zwei verschiedenen Theatern inszeniert: Kabale und Liebe von Friedrich Schiller und Das weite Land von Arthur Schnitzler. Die Inszenierung mit den meisten Reprisen war Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt (116 Vorstellungen). Der Autor, dessen Stücke am meisten in die Spielpläne aufgenommen wurden, war Thomas Bernhard.

Seine acht Stücke haben wesentlich den Anteil der österreichischen Werke in den Repertoires erhöht. Die Inszenierungen seiner Stücke waren auch bei der Verleihung der Alfréd-Radok-Preise am erfolgreichsten.

Aus der Erforschung hat sich ergeben, dass sich einzelne Bühnen in der dramaturgischen Auswahl ziemlich viel voneinander unterscheiden. Jede Bühne orientiert sich auf andere Literaturepochen und Nationalliteraturen. Die meisten

deutsprachigen Stücke, insgesamt achtundzwanzig, wurden im Theater Komödie aufgeführt.

Grundsätzlich überwiegt in Prag der Trend des Aufführens der Stücke in tschechischer Übersetzung. Die Ausnahme woirde durch die Inszenierung Die Verwirrungen des Zöglings Törless gebildet, der ich das letzte Kapitel gewidmet habe.

Die deutsprachige Dramatik scheint eine feste Position auf den Prager Bühnen zu haben. Die Stücke von den Klassikern Goethe und Schiller werden immer wieder in die Repertoires aufgenommen und in den letzten achtzehn Theatersaisons hat sich vor allem das Phänomen des Aufführens der österreichischen und deutschen postmodernen Dramatiker durchgesetzt. Es wäre von Interesse, mit Hilfe weiterer Erforschungen die Situation auf dem ganzen Gebiet der Tschechischen Republik zu beschreiben.

6. R e s ü m e e

Tato bakalářská práce nese název „Inscenace německy psaných děl na vybraných pražských scénách (1990/91 - 2007/08)". Jejím cílem je zanalyzovat zastoupení německy psaných textů v dramaturgických plánech pražských divadel od roku 1990. Do výzkumu byly zařazeny tyto scény: Národní divadlo a jemu přidružené scény Stavovské divadlo a Divadlo Kolowrat, dále Divadlo Komedie, Divadlo na Vinohradech, Divadlo Na zábradlí a Divadlo v Dlouhé.

První část práce obsahuje ucelený přehled všech inscenací, sestavený na základě informací z divadelních ročenek a internetových archivů divadel. Inscenace jsou rozděleny do čtyř oddílů - na díla německých, rakouských, švýcarských a

pražských německých autorů. Toto rozdělení ukázalo, že největší část z celkového počtu sedmdesáti tří inscenací tvoří adaptace rakouských textů.

Druhá kapitola z různých hledisek vyhodnocuje charakter německy psané tvorby, zařazené do pražských divadelních repertoárů. Prokázala se zásadní převaha děl z druhé poloviny dvacátého století a z doby po roce 2000. Nejhranějším autorem byl během osmnácti uplynulých sezón Thomas Bernhard, jehož zinscenované hry zaznamenaly i nejvíce úspěchů při udílení výročních Cen Alfréda Radoka. Srovnání jednotlivých sezón podle počtu premiér poukázalo na výrazný nárůst počtu nově uvedených inscenací v druhé polovině zkoumaného období. Analýza dále zjistila, že se dramatické plány jednotlivých scén od sebe značně liší a každé z divadel se orientuje na jinou oblast německy psané dramatiky.

Poslední kapitola se věnuje inscenaci Zmatky chovance Tórlesse, která vznikla v koprodukci Divadla Komedie s Německým divadlem v Berlíně a s festivalem Salzburger Festspiele a byla jediným představením, které bylo uváděno v německém jazyce.

Německy psaná dramatika se zdá mít na pražské divadelní scéně svou pevnou pozici. Stále znovu jsou adaptována díla klasiků Goetheho a Schillera a v posledních letech se projevil významný trend uvádění německých a rakouských postmoderních dramatiků. Bylo by zajímavé pomocí dalších výzkumů zmapovat situaci na celém území České republiky.

7. Literaturverzeichnis:

Primärliteratur

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