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N- Sulfonylimido-Komplexe lassen sich ebenso durch Metathese von Metalloxochloriden mit Sulfonyl-sulfinylamiden erhalten:
Im Gegensatz dazu führen entsprechende Umsetzungen mit Chromylchlorid aufgrund des hohen Oxidationspotentials der vermuteten Chrom(VI)-tosylimido-Intermediate unter Reduktion des Metallatoms zu dinuclearen, sauerstoffverbrückten d
1-d
1-Verbindungen.
Durch Zugabe von Sulfurylchlorid kann die Bildung oxoverbrückter Komplexe unterdrückt, die Reduktion des Chroms hingegen nicht verhindert werden, was ein wichtiger Hinweis auf den Mechanismus dieser Reaktion ist.
O
Cl
Cl
O
n
Mo + 2 - 2 SO2 S
N O O
Cl
Cl
R
R
R
R
R
R
S
N O
O
n
Mo R = Me, iPr
S O
..
R
R
S N O
O R
Cl V Cl
Cl
N S O O
Me
R
R
Cl V Cl
Cl
O
+ S - SO2
O
..
S N O
O Me
R
R
R = H, Me d0
d0
d0
d0
+ S
O
..
S N O O O
Cr Cl
Cl
O d0Cl O
Cl
NTs NTs
Cl
Cl nCr Cr
d1 d1
2 3
- 2 SO2 - [TsNSO2]n
+ S
O
..
S N O O O
Cr Cl
Cl
O d0
2 - SO2
- [TsNSO2]n
Cl Cr Cl
Cl
NTs
n d1
V
Cl 4 Cl 5
N 2 N 1 P C 11
C 7
C 15 C 1
Cl 1 Cl 2
Cl 3
Ein anderer Zugang zu Chrom(V)-imido-trichloriden besteht in der Reduktion von halogenosubstituierten Bis(arylimido)-chrom(VI)-Komplexen mit elementarem Chlor.
Neben der Darstellung von [M(NR)Cl
3]-Derivaten des Chroms und Vanadiums wurden auch deren Folgereaktionen untersucht. So kann in einer metathetischen Reaktion selektiv ein Chlorid durch einen Aryloxy- oder Thiolatliganden substituiert werden.
Durch Umsetzung von Komplexen des Typs [V(NAr)Cl
3] mit Iminophosphoranen gelingt erstmals die Darstellung gemischter Imido-Phosphoraniminato-Komplexe des Vanadiums.
+ N
Ar
Cr Cl
Cl
N ArCr
Cl Cl
Cl
N ArCl2
- ArNCl2
Ar =
F F F
F
F F
F F
Cl Cl Cl
3/2
Cl Cl
Cl
NR+ - LiCl
M E Ar
Cl
Cl
NR MM = Cr;
M = V;
ArELi
R = tBu, C6F5
R = C6F5, 2,4,6-Cl3C6H2 E = O;
E = S;
Ar = Dip, 2,6-Ph2C6H3, 2,4,6-I3C6H2 Ar = Trip
Cl Cl
Cl
NAr
Cl
Cl
NAr
V
Ar =
Cl Cl Cl
+ Me3Si-N=PR3 - Me3SiCl
V
R
RR P
N
R = tBu, NMe2 ,
Darüber hinaus kann durch Einführung des Bis(pentafluorphenyl)-amides eine weitere Kombination zweier unterschiedlicher Stickstoffdonor-Liganden erreicht werden.
Im zweiten Teil der Arbeit wurden zunächst α-Diimine mit elektronenarmen Fluoroaryl-Substituenten an den Iminstickstoffatomen synthetisiert. Durch Kondensation einer α,β-Dicarbonylverbindung mit dem entsprechenden primären Amin entstehen die 1,4-Diazadiene.
Diese redoxaktiven Chelatliganden sollten sich in der Stabilisierung von Vanadium(IV)- und Vanadium(III)-Verbindungen bewähren. Dazu wurden zunächst d
1-Komplexe durch Reduktion von Vanadiumimido-trichloriden mit einem Äquivalent Kaliumgraphit in THF dargestellt. Durch Koordination zweier Solvensmoleküle werden trigonal bipyramidale Komplexe gebildet.
+ - KCl
- DME
V Cl
Cl
NAr
N F5C6 F5C6 O
O
F F F
F
FF K
F
F F
F
N
Ar =
Cl Cl Cl
V Cl
Cl
NAr
Cl
O
R O
R
+ 2
- 2 H
2O
N
R N
R
R = H, Me
Ar
fNH
2Ar
fAr
f Arf = F FF
F F
F3C
F3C
C 1 C 8
N 1 C 2
C 3 F 1
C 1A
C 8A N 1A C 2A
F 1A
Die THF-Moleküle werden leicht durch Phosphor- oder Stickstoffdonor-Liganden ersetzt. Bei der Reaktion mit α-Diiminen wird der Chelateffekt zugunsten des Erhaltes der Koordinationsgeometrie nicht ausgenutzt. Unabhängig vom gewählten Metall-Ligand-Verhältnis entstehen Komplexe mit monodentaten Diiminen.
Vanadium-Chelatverbindungen mit einer Kombination eines N-Donor- und eines N-Akzeptorliganden werden aus der Komplexierung von Vanadiumimido-trichloriden mit α-Diiminen erhalten.
Cl V Cl
Cl
N Ar
1 eq C8K, exc. THF
V Cl
Cl
N Ar
Ar =
Cl Cl Cl
O O
V O
Cl 1
Cl 2
N 1 C 1 C 2
N 2 N 3
C 31 C 32 N 4
V Cl
Cl
E O O
V Cl
Cl
- 2 THF E + 2
L L
L E = O; L = Dip-G
E =
L = Dip-G, PiPr3 N
N Cl Cl Cl
Der dritte Teil der Dissertation widmet sich den katalytischen Eigenschaften von Chrom- und Vanadiumimido-Komplexen in der Olefinpolymerisation.
Am Beispiel der Norbornenpolymerisation mit verschiedenen Chromimido-Komplexen zeigt sich sowohl der Einfluß des Imidoliganden als auch der Oxidationsstufe des Metalls auf den Mechanismus, der sich in den unterschiedlichen Polymerstrukturen äußert.
N
R N
Ar' R V
N Ar
Cl Cl
Cl
+
N Ar
V Cl N
Cl
N
R
R Ar'
Ar' Cl
Ar =
Cl Cl Cl
Ar'
,
DAD = Dip-G, C6F5-G, CF3Ar-D (DAD)
Cr NtBu
BuN t
Cl
Cl
, MAO VI
n
Cr NC6F5
C6F5N
Cl
Cl
, MAO VI
CrV , MAO
n
n
m
R = tBu, C6F5; X = Cl R = Ts; X = OTs R = Bz; X = OBz
NR
X
Cl
Cl
Vanadium(V)imido-trichloride liefern unabhängig vom Rest am Imidostickstoffatom ausschließlich metathetisches Polynorbornen.
In der Ethenpolymerisation mit Chromkomplexen, die jeweils mit MAO aktiviert wurden, weist [Cr(NtBu)
2(OSiMe
3)
2] die besten Katalysatoreigenschaften auf. Bei den weiterhin untersuchten Chromdiimido-dichloriden sinkt die Aktivität der Komplexe mit zunehmendem –I-Effekt des Restes. Einzig die 2,4,6-Trifluorphenylimido-substituierte Verbindung durchbricht diesen Trend in auffallender Weise, was durch eine mögliche Stabilisierung der aktiven Spezies durch intramolekulare Chrom-Fluor-Wechselwirkungen zu erklären ist.
Ein direkter Vergleich ausgewählter Chrom(VI)-diimido-Verbindungen mit deren Chrom(V)-Analoga und deren Derivaten führt zu folgender Aktivitätsreihe:
In der Ethenpolymerisation mit Vanadiumimido-trichloriden führt [V(N-2,4,6-Cl
3C
6H
2)Cl
3] zu den höchsten Ausbeuten und stellt einen aktiveren Katalysator als das kommerziell verwendete Vanadylchlorid dar.
Cr Cl Cl Cr
OSiMe3 Me3SiO
Cr Cl Cl N N
N F F
F
F
F
N F
N N
Cr Cl Cl
N N
Cr Cl Cl N
Cl Cl
Cl
Cl
Cl
N Cl Cr Cl Cl N
F F
F F
F F
F
N F F
F
> > >
Cr Cl
ClRN NR
Cr NR
Cl Cl
Cl
Cr Cl
>
Cl
NR
O Cr Cl
Cl
NR
> >
SR = tBu; 2,4,6-Cl3C6H2; C6F5
Bei Komplexen des Typs [V(NAr)Cl
3] führt die Substitution eines Chlorids durch einen Aryloxyliganden (O-2,4,6-I
3C
6H
2bzw. O-2,6-Ph
2C
6H
3) in den meisten Fällen zu einer drastischen Verringerung der katalytischen Aktivität.
Eine Stabilisierung der katalytisch aktiven Spezies wird hingegen durch die Einführung eines weiteren Stickstoffdonor-Liganden erreicht. Die nachstehend aufgeführten Komplexe gehen aufgrund ihrer hohen Aktivitäten und einer langen Lebensdauer als beste Vanadiumkatalysatoren aus den Experimenten hervor.
Bei den Vanadiumverbindungen liefert Et
2AlCl als Cokatalysator bessere Resultate als MAO.
Dies steht im Gegensatz zu den Ergebnissen, die mit Chromkomplexen erhalten wurden und gilt sowohl für die Norbornen- als auch für die Ethenpolymerisation.
V Cl
Cl
NCl Cl
Cl
N P
V Cl
Cl
NCl Cl
Cl
N F5C6 F5C6
R
R RR = tBu, NMe2
VI. Experimenteller Teil
1. Allgemeine Arbeitstechnik
Alle Versuche mit metallorganischen oder anderen luft- bzw. feuchtigkeitsempfindlichen Reagenzien wurden in heiß zusammengesetzten und im Ölpumpenvakuum abgekühlten Glasapparaturen unter einer Schutzgasatmosphäre von nachgereinigtem Argon (Trocknung mit P
4O
10-Granulat) durchgeführt.
Für die Ölpumpe wurde folgender, nicht korrigierter Enddruck gemessen: p = 10
-2mbar.
Die Probenvorbereitung für die Spektroskopie und die Analytik, sowie die Einwaage sehr luftempfindlicher Substanzen erfolgte in einer Glovebox (Typ MB 150 BG-II bzw.
LABMASTER 130, Firma Braun) unter einer nachgereinigten Stickstoffatmosphäre.
Die verwendeten Lösungsmittel wurden nach gebräuchlichen Methoden unter Schutzgasatmosphäre absolutiert und über aktiviertem Molekularsieb (Fluka 3 Å bzw. 4 Å) aufbewahrt.
Deuterierte Lösungsmittel für die Kernresonanzspektroskopie wurden über Molekularsieb aufbewahrt.
2. Spektroskopische Methoden
Die Kernresonanzspektren wurden an den Geräten AC-200, AMX-300 und AMX-400 der Firma Bruker aufgenommen. Alle im folgenden aufgeführten
13C-,
19F und
31P-NMR-Spektren sind Protonen-Breitband entkoppelt.
Soweit nicht anders vermerkt, erfolgten die Messungen bei Raumtemperatur.
Die Angabe der chemischen Verschiebungen bezieht sich auf die δ-Skala; als Standard dienten:
1
H-NMR: Restprotonensignale der deuterierten Lösungsmittel oder TMS
13
C-NMR: Lösungsmittelsignale oder TMS
19
F-NMR: CFCl
3(externer Standard)
31
P-NMR: 85 %ige H
3PO
4(externer Standard)
51