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Wie schon beim zweiten Besuch geben die Kinder zu Beginn des Besuches ihre Bücher zurück und ich erkläre noch einmal, worauf ich achte. Für den letzten Besuch habe ich die Panoramabar, eine kleine Prüfung und die Überreichung der

Bibliotheksführerscheine und der Urkunde, die sie zum Bibliotheksprofi erklären, geplant. Zuerst gehen wir wieder in den zweiten Stock und setzen uns auf die große Treppe. Dort teilt die Pädagogin ihre Kinder in Zweier-oder Dreier-Gruppen ein und ich stelle jeder Gruppe ein paar Fragen rund um die Bibliothek. Für die richtige

Beantwortung der Fragen erhalten die Kinder den letzten Stempel in ihrem

Führerschein. Damit ist der offizielle Teil des Bibliotheksführerscheines abgeschlossen.

Als Überraschung überreiche ich jetzt der Pädagogin die wirklich schön gestalteten Urkunden, die in der Mitte genau in Größe des Führerscheines einen freien Platz hat, um dort diesen einzukleben. Die Kinder freuen sich sehr darüber und überlegen gleich, wo sie die Urkunde aufhängen werden. Jetzt fahren wir mit dem Lift in den fünften Stock und schauen uns die Panoramabar genauer an. Ich erkläre den Kindern, dass hier viele unserer Veranstaltungen stattfinden und dass ich mich freuen würde, wenn sie einmal mit ihrer Klasse oder den Eltern zu einer dieser Veranstaltungen kommen würden. Der Ausblick von der Panoramabar ist bei gutem Wetter einfach herrlich und man kann von drei Seiten aus fast ganz Salzburg bewundern. Zusätzlich sind auf den Fenstern die Himmelsrichtungen, die wichtigsten Berge mit Höhenangabe und ein paar Sehenswürdigkeiten von Salzburg markiert. So kann man ganz nebenbei spielerisch ein bisschen Heimatkunde unterrichten. Etwa: Wo geht die Sonne auf? Wer findet den Tower vom Flughafen? Wozu dient der Sender auf dem Gaisberg? Wo ist eure Schule?

Den Kindern macht das richtig viel Spaß und sie wollen gerne gleich länger bleiben und etwas trinken. Dabei erkläre ich ihnen, dass die Panoramabar immer zur gleichen Zeit geöffnet hat, wie die Bibliothek und sie gerne die Bücher auch hier oben lesen dürfen.

Wenn wir dann wieder hinuntergefahren sind, steigen wir im dritten Stock aus, damit sie auch einmal den Bereich für die Jugendlichen und die Erwachsenen sehen. Seit Kurzem haben wir dort ein neues Projekt aufliegen „Salzburg begreifen“ das ist eine 16 m² große Landkarte vom Bundesland Salzburg, die auf dem Boden ausgelegt ist. Auf ihr

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sind alle Gemeinden, Flüsse, Berge, Autobahnen und vieles mehr zu finden. Zu dieser Landkarte gibt es 42 Themenboxen mit deren Hilfe der Heimatkundeunterricht viel interessanter und abwechslungsreicher gestaltet werden kann. Zusätzlich gibt es auch noch eine 4 m² große Luftbildaufnahme von der Stadt Salzburg, die ebenfalls auf dem Boden liegt und beide Karten dürfen und sollen betreten und bespielt werden. Das ist die jüngste Attraktion in unserer Bibliothek. Falls von den Pädagogen gewünscht, können sie mit ihrer Klasse an einem anderen Tag wiederkommen und ich stelle ihnen die gewünschten Themenboxen bereit und sie halten in der Bibliothek ihren Unterricht ab. Wenn die Gruppe noch Bücher ausleihen will, gehen wir zurück in den zweiten Stock und sie suchen sich noch neue Bücher aus. Diesmal vereinbare ich mit den Kindern bzw. mit den Pädagogen, dass die Medien von den Kindern bzw. deren Eltern zurückgebracht werden und nicht mehr mit der Gruppe. Nachdem alle Kinder sich neue Medien ausgesucht haben, gehen wir in das Erdgeschoss und die Kinder entlehnen die Medien. Das klappt dann schon richtig gut. Beim Hinausgehen bedanke ich mich bei der ganzen Gruppe für ihren Besuch und sage auch immer dazu, wie sehr ich mich freuen würde, wenn ich sie bald wieder hier in der Bibliothek sehen würde.

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1. Entwurf der Urkunde

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Endgültige Form der Urkunde

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Nach jeder Führung trage ich in meiner Statistik das jeweilige Thema, die Personenanzahl und die Dauer der Führung ein.

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Statistik über die Führerscheingruppen

Abbildung 3: Statistik über die Führerscheingruppe

Jahr Art der Anzahl der Anzahl der Neue Dauer

Institution Gruppen Kinder Karten

Kindergarten 1 28 16 1,5 Stunden

2017

Volksschule 1 16 11 2 Stunden

Kindergarten 22 312 119 44 Stunden

2018

Volksschule 15 273 134 30 Stunden

Kindergarten 3 17 10 6 Stunden

Volksschule 20 414 173 40 Stunden

2019 Gymnasium 1 24 0 1,5 Stunden

NMS 1 24 0 2 Stunden

Hort 1 15 0 1 Stunde

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6 Abschluss

Zuerst möchte ich über die Erfolge berichten:

Der Bibliotheksführerschein hat sich zu einem sehr begehrten Angebot in unserer Bibliothek entwickelt. Wie erhofft kommen inzwischen die interessierten Gruppen selbstständig zu uns und fragen ob sie mit neuen Kindern wieder den Führerschein bei uns machen können. Zusätzlich kommen viele Gruppen vierteljährlich zu speziellen thematischen Veranstaltungen zu uns. Meine Kollegin gestaltet diese Besuche immer sehr spannend und lehrreich und verwendet dafür verschiedene Techniken wie

Bilderbuchkino, Kamishibai, Rolltheater, Bodenbilderbuch, Taschenlampenkino usw.

Mit ihren eigenen Veranstaltungen kommt meine Kollegin so auf über 100 Veranstaltungen im Jahr.

Nachdem ich jetzt schon seit mehr als eineinhalb Jahren mein Projekt anbiete, konnte ich schon wesentlich mehr Erfahrungen sammeln und meine Führungen dahingehend anpassen. Aktuell haben 41 Gruppen mit einer Gruppengröße von 8-33 Kindern eine Führung mit mir gemacht. Wobei eine Führung mit 33 Kindern schon fast zu groß ist.

10 bis 15 Kinder sind eine ideale Gruppengröße. Alles dauert sehr lange: das Button Basteln, das Ausweise Stempeln, die Bücherrückgabe, das Erklären der Selbstverbucher etc. Die Kinder können sich meist nicht so lange konzentrieren und verlieren die Freude an den jeweiligen Themen.

Da der Führerschein ein ganz neues Angebot der Stadt:Bibliothek ist, traten auch kleinere Anfangshürden auf:

Doppelbelegung des Kinderveranstaltungsraumes, wir haben öfters mehrere Gruppen gleichzeitig im Haus, da sind meine Kollegen aber sehr flexibel und wir sprechen uns vorher ab, wer sich wo und wann mit seiner Gruppe aufhält.

Probleme gibt es bei den Abständen der einzelnen Besuche. Wenn sie länger als unsere Leihfrist auseinander liegen, dann muss ich die Leihfristen aller Konten verlängern.

Dafür notiere ich mir im Vorfeld alle Konten zu der jeweiligen Gruppe, damit keine Gebühren anfallen, denn die Eltern sollen in der Führerscheinphase ja nicht mit Kosten

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belastet werden. Auch dürfen die Kinder sich nur Bücher ausleihen, da CDs, DVD´s, Zeitschriften und Konsolenspiele bei uns eine kürzere Leihfrist haben.

Das Basteln der Buttons ist bei größeren Gruppen recht zeitaufwändig und nicht alle Buttons gelingen beim ersten Mal. Dadurch mussten einige Kinder einen zweiten Button gestalten und die restliche Gruppe wird ungeduldig und verliert die

Aufmerksamkeit. In diesem Fall presse ich die Buttons nach dem Besuch und gebe sie beim nächsten Mal aus.

Falls es die Zeit und die Konzentration der Kinder erlaubt, zeige ich auch sehr gerne unser Klavierzimmer in der zweiten oder dritten Stunde und öffne den Deckel des Flügels, damit die Kinder einmal das Innenleben eines Klaviers sehen. Sehr oft sind Kinder dabei die schon etwas Klavier spielen können und dann den anderen Kindern etwas vorspielen. Die Kinder finden es immer sehr interessant zu sehen, wie die Tastenbewegung den Klöppel anhebt und die verschieden langen und dicken Seiten dadurch den Ton erzeugen. Gerne darf auch jedes Kind einmal die Tasten drücken.

Erfolgreichen Kontakt zu den Kindergärten, Volksschulen bzw. den Pädagogen zu finden ist recht schwierig. E-Mails werden nicht an die Zielpersonen weitergeleitet oder werden nicht beantwortet. Telefonate sind effizienter. Am besten funktioniert die Mundpropaganda durch den jeweiligen Pädagogen.

Da jede Führerscheinstunde mit Vorbereitung und Nachbereitungszeit zwei bis

zweieinhalb Stunden dauert, stellt sich auch die grundsätzliche Frage wie viele Gruppen ich betreuen kann.

Zurzeit betreue ich alleine das Führerscheinprojekt und muss immer wieder Termine aufgrund von Absagen verschieben oder komplett streichen. Jedoch hoffe ich, dass einer meiner Kollegen mich in Kürze unterstützt und wir dadurch eine breitere Basis haben.

Die ideale Gruppengröße von 10-15 Kinder ist speziell bei Volksschulklassen oft überschritten und dadurch verlängert sich die Dauer der einzelnen Besuche. Hinzu kommt das die Kinder es gewohnt sind in der großen Pause etwas zu essen und dafür

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muss ich auch noch Zeit einplanen. Für das Bilderbuchkino im Veranstaltungsraum bereite ich den Beamer, den Computer und die Sitzkissen vor. Im Vorfeld habe ich in jeden Führerschein schon das Datum und das Thema der aktuellen Stunde eingetragen.

Bei der Entwicklung eines eigenen Logos für die Urkunde hatte ich Hilfe von Kollegen und unserer Marketingabteilung. In weiterer Folge wollen wir das Erscheinungsbild des Führerscheines überarbeiten und an unser offizielles Stadtbibliothekslogo angleichen.

Die Kosten für das ganze Projekt betragen pro Kind ca. 2 Euro, die sich durch den Druck der Urkunde, das basteln der Buttons, die Führerscheine und die Stempel ergeben.

Literaturverzeichnis 23

Literaturverzeichnis

Knudsen, Michelle (2017): Ein Löwe in der Bibliothek!. Illustrator: Kevin Hawkes.

Zürich: orell füssli Verlag

Melling, David (2005): Die Geisterbibliothek. Hamburg: Friedrich Oetinger Verlag Pauli, Lorenz (2011): Pippilothek???. Eine Bibliothek wirkt Wunder. Illustratorin:

Kathrin Schärer. Zürich: orell füssli Verlag

Anhang

Abbildung 1: Elternbrief Seite 8

Text: Dietlinde Beate Höllinger

Abbildung 2: Foto der Urkunde Seite 17,18

Text und Design: Kurt Hinteregger

Abbildung 3: Statistik über die Führerscheingruppen Seite 19 Text und Design: Dietlinde Beate Höllinger

Abbildung 4: Foto des Führerscheins Seite 19

Text und Design: Österreichisches Bibliothekswerk

Abbildung 5: Foto der Suchzettel Seite 14

Text und Design: Dietlinde Beate Höllinger

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