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Studienziele, Qualifikationen und Berufsfelder

Berufsfelder

2.1 Allgemeine Studienziele (Learning Outcomes) und Qualifikationen Das Bachelorstudienfach Altertumswis-senschaften führt die Studierenden im Grundstudium zu einem breit angeleg-ten altertumswissenschaftlichen Grundwissen und vermittelt einen Ein-blick in die grundlegenden Arbeitstech-niken, Methoden und Theorien aller Bereiche. Im Bachelor-Aufbaustudium werden diese Grundkenntnisse erwei-tert, wobei in einem selbstgewählten Schwerpunkt die Kenntnisse vertieft sowie die spezifischen Methoden- und Theoriekompetenzen erworben wer-den. Dabei bildet die gemeinsame kul-turwissenschaftliche Perspektive und die Auseinandersetzung mit methodo-logischen Fragen die integrierende Ba-sis der Altertumswissenschaften.

Allgemeine Berufsziele: Der Bachelor-abschluss gilt in der Regel nicht als be-rufsqualifizierend; dazu dient vielmehr der auf einen Bachelor aufbauende Ab-schluss mit einem Master. Ziel einer auf die berufliche Praxis hinführenden Ausbildung auf der Bachelor-Stufe ist es, allgemeine Qualifikationen zu ver-mitteln, die auf einen Masterabschluss mit entsprechenden Karriereaussichten in den etablierten Berufsfeldern vorbe-reiten. Museen, Schulen, Kantonsarchä-ologien und andere

Wissenschaftsinsti-tutionen stellen gezielt senschaftlerinnen und Altertumswis-senschaftler mit ihren jeweils sehr spe-zifischen Kompetenzen und disziplinä-ren Kenntnissen ein. Daher sind nach einem allgemein altertumswissen-schaftlichen Bachelorabschluss an den traditionellen Profilen orientierte Mas-terabschlüsse wichtig. Die gemeinsa-men Lehrziele auf Bachelorniveau sind:

Erlernen der fachspezifischen Metho-den und Arbeitstechniken; Erarbeitung eines Überblickswissens; Einblick in exemplarische Forschungsbereiche;

Einblick in die Entwicklung von wis-senschaftlichen Fragestellungen; Fach-ethik; kritische Aufarbeitung der Wir-kungsgeschichte der Antike.

Nach dem Bachelorabschluss kann auf dieser breiten und interdisziplinären Grundlage die Spezialisierung im Mas-terstudium fortgeführt werden.

2.2 Fachspezifische Studienziele und Qualifikationen

Ägyptologie

Im Bachelorstudium sollen die Studieren-den einen Überblick über die verschiede-nen Teilbereiche des Faches und der an-gewandten Methodik erhalten. Es wird in die Kenntnis der unterschiedlichen Kate-gorien der materiellen Hinterlassen-schaft eingeführt und deren kulturhisto-rische Einordnung geübt. Im zweiten Stu-dienjahr ist die Einführung in die Hiero-glyphenschrift und die Klassisch-Ägypti-sche Sprache vorgesehen, die als Grund-lage allen Umgangs mit Schriftquellen dient. Darauf aufbauend werden im

drit-ten Studienjahr anhand der Lektüre un-terschiedlicher klassisch-ägyptischer Texte (literarische Werke,religiöse Texte, Steleninschriften, Biographien, Briefe usw.) Übersetzungs- und Analyse-techniken eingeübt. Parallel dazu wird in eine weitere Sprach- bzw. Schriftstufe eingeführt (abwechselnd Altägyptisch, Neuägyptisch, Hieratisch, Demotisch oder Koptisch). Die Kombination von Sprach- und Schriftkompetenz und von soliden historischen, archäologischen, re-ligions- und kulturgeschichtlichen Kennt-nissen wird ein vertieftes Studium um ei-genes Forschen im Bereich der Ägyptolo-gie ermöglichen.

Alte Geschichte

Im Zentrum des Studiums der Alten Ge-schichte stehen partizipatorische Lehr-veranstaltungen, die durch Vorlesungen ergänzt werden. Dies fordert von den Studierenden eine aktive Auseinanderset-zung mit Quellen unterschiedlicher Art (Texte, Bildmedien, materielle Hinterlas-senschaften) und Literatur und bietet ihnen auf diese Weise die Möglichkeit,

• sich in die interpretatorischen Metho-den der Altertumswissenschaften ein-zuarbeiten;

• sich die Methoden und Problemlö-sungsansätze der aktuellen Ge-schichtsforschung (bildwissenschaftli-che, diskursanalytis(bildwissenschaftli-che, geschlechter-theoretische, historisch-anthropologi-sche, kulturwissenschaftliche, litera-turtheoretische Ansätze) anzueignen;

• kreativ und kritisch diese methodolo-gischen Grundlagen in der Interpreta-tion der unterschiedlichen Quellen-texte und -materialien konkret umzu-setzen;

• neben einem allgemeinen Überblick über die Geschichte der Antike Schwerpunktwissen in einzelnen Teil-gebieten zu erwerben;

• die eigenen Ergebnisse und Erkennt-nisse in mündlicher und schriftlicher Form angemessen zu präsentieren.

Gräzistik

Aufgabe und Ziel der Gräzistik ist es, die Studierenden im Verbund der Altertums-wissenschaften mit den schriftlichen Zeugnissen der altgriechischen Literatur und Kultur von den Anfängen (mykeni-sche Epoche/Homer) bis in die Spätantike vertraut zu machen, ihnen die methodi-schen und sprachpraktimethodi-schen Kenntnisse zu vermitteln, die eine wissenschaftlich fundierte Arbeit mit diesen Texten er-möglichen, und zur eigenständigen wei-teren Forschung anzuregen.

Im Zentrum steht im Grundstudium eine breit angelegte Elementarausbildung, vor allem die Sicherung von Wortschatz, For-menlehre und Syntax. Im Aufbaustudium erfolgt der Erwerb profunder Sprach- und Übersetzungskompetenzen sowie eine grundlegende Ausbildung in der Text-, Li-teratur- und Sprachwissenschaft. Damit einher geht die Vermittlung eines über-blicksartigen Gesamtwissens zur griechi-schen Literaturgeschichte auf der Grund-lage einführender Vorlesungen. In parti-zipativen Lehrveranstaltungen werden Methoden, Interpretations- und Arbeits-techniken für die Interpretationsarbeit auf dem Stand des aktuellen Forschungs-diskurses und unter Einbezug der alter-tumswissenschaftlichen und anderer Nachbardisziplinen angewandt. Im

Ba-chelorstudium werden die Voraussetzun-gen für ein selbstständiges wissenschaft-liches Arbeiten im darauf aufbauenden Masterstudium Gräzistik mit eigenem Be-rufsprofil geschaffen.

Klassische Archäologie

Das Bachelorstudium mit dem Schwer-punkt Klassische Archäologie vermittelt grundlegende Kenntnisse zur materiellen Hinterlassenschaft der klassischen An-tike. Es zeigt den Studierenden die Mög-lichkeiten der Analyse archäologischer Artefakte in ihrem kulturellen Kontext auf. Dazu gehört die Einordnung der Ge-genstände in ihren historischen Entwick-lungszusammenhang, ihre gattungs- und formspezifische Klassifikation sowie die Deutung und inhaltliche Bewertung der bildlichen Darstellungen. Ausserdem wird ein Grundwissen zu den fachspezifi-schen Theorien und methodifachspezifi-schen Kon-zepten vermittelt. Die Studierenden ler-nen im Laufe des Studiums die verschie-denen Arbeitstechniken des Fachs ken-nen. Auf Exkursionen, Ausgrabungen und im Rahmen von Museumspraktika werden darüber hinaus praxisrelevante Kompetenzen erworben.

Das Bachelorstudium mit dem Schwer-punkt Klassische Archäologie qualifiziert für das konsekutive Masterstudium und bescheinigt den Absolventen/innen grundlegende Denkmäler- und Metho-denkenntnisse im Bereich der Klassi-schen Archäologie sowie die Fähigkeit sich neue Themenfelder individuell zu erschliessen und sich wissenschaftlich zu äussern.

Latinistik

Die Latinistik erforscht die Texte der rö-mischen Antike von ihren Anfängen im 3. Jh. v. Chr. bis in die ausgehende Spät-antike im 6. Jh. n. Chr. Die Aufgabe der Latinistik ist es, Texte zu edieren, zu kommentieren, zu übersetzen und zu in-terpretieren. Dieser traditionelle Rahmen des Faches wird internationalen Entwick-lungen der Latinistik entsprechend durch die Übersetzung und Interpretation latei-nischer Texte nachantiker Epochen er-weitert. In Basel, das zu den bedeutends-ten Druckerstädbedeutends-ten der Frühen Neuzeit gehört, nimmt die Erschliessung und Er-forschung lateinischer Texte des Huma-nismus eine prominente Stelle ein. Die Rezeption der römischen Literatur in den nachantiken Literaturen und ihr Fortle-ben bis hin zu jüngsten Aktualisierungen in der zeitgenössischen Literatur kom-men ergänzend hinzu.

Das Studium im BA vermittelt profunde Kenntnisse der lateinischen Sprache, die für die wissenschaftliche Analyse lateini-scher Texte unverzichtbar sind. Zugleich wird das Übersetzen und Interpretieren auf der Grundlage der philologisch-histo-rischen Methode eingeübt. Im BA stehen vor allem die ‚grossen‘ Autoren des anti-ken Rom im Mittelpunkt (u. a. Vergil, Ovid, Sallust, Livius und Tacitus), doch darüber hinaus wird in die römische Lite-raturgeschichte anhand von exemplari-scher Lektüre weiterer Autoren und lite-rarischer Gattungen (z. B. Cornelius Nepos, Martial, Plinius der Ältere, Plinius der Jüngere ...) eingeführt. Dieser traditio-nelle Weg der Ausbildung wird durch die Einführung in neuere Theorien der Lite-ratur- und Kulturwissenschaft ergänzt.

Neben der Sprachausbildung und der Einführung in die römische Literatur bil-det die lateinische Sprachwissenschaft den dritten wichtigen Bereich der Fach-ausbildung, in deren Zentrum die Ge-schichte der latinischen Sprache steht.

In Forschung und Lehre arbeitet die Lati-nistik mit den anderen altertumswissen-schaftlichen Disziplinen, mit den Neue-ren Philologien, aber auch beispielsweise mit den historischen Wissenschaften und Kunstwissenschaften zusammen.

Naturwissenschaftliche Archäologie Die Studierenden erwerben einen Über-blick über die wichtigsten in der Archäo-logie anwendbaren naturwissenschaftli-chen Methoden. Behandelt werden insbe-sondere Methoden der Archäobiologie (Archäobotanik, Archäozoologie, Archäo-anthropologie) und der Geoarchäologie (Sedimentologie, Mikromorphologie, Quartärgeologie), welche im Rahmen grösserer Ausgrabungen routinemässig zur Anwendung gelangen. Daraus abge-leitet werden Erkenntnisse zur Befundin-terpretation, zur Entwicklung des Men-schen, zu den vom Menschen genutzten Rohstoffen und den damit verbundenen Technologien, zur Wirtschaft und Wirt-schaftsentwicklung, zur Umwelt und zur Umweltentwicklung, zu Ernährung und Mobilität von Menschen und Haustieren und deren Veränderung im Lauf der Zeit.

Im Schwerpunkt Naturwissenschaftliche Archäologie sind Theorie und Praxis eng verknüpft. Ein besonderes Gewicht ha-ben dabei materialbezogene Bestim-mungs- und Analyseübungen. Dazu gehö-ren Praktika und Bestimmungsübungen

in der Archäobotanik, Archäozoologie, Archäoanthropologie und Geoarchäolo-gie. Somit erlangen die Studierenden praktische Kompetenzen im Bestimmen von Tier- und Menschenknochen, botani-schen Makroresten sowie anthropogen entstandenen Sedimenten. Durch die Teilnahme an Feldkursen und Lehrgra-bungen erlernen die Studierenden die Anwendung naturwissenschaftlicher Feldmethoden, insbesondere in der ar-chäobotanischen, archäozoologischen und geologisch-bodenkundlichen Bepro-bung von archäologischen Ausgrabun-gen.

Ur- und Frühgeschichtliche und Provinzi-alrömische Archäologie

Die Lehre ist darauf ausgerichtet, optimal auf eine Tätigkeit in archäologischer Bo-dendenkmalpflege (Kantonsarchäolo-gien), Museum und Universität vorzube-reiten. Zentrale Ziele sind deshalb der Er-werb eines fundierten und facettenrei-chen Überblickswissens über die ur- und frühgeschichtlichen Epochen und die rö-mische Zeit sowie die Vermittlung von Theorie-, Methoden und Reflexionskom-petenz. Spezifische material- und praxis-orientierte Kompetenzen werden u. a. in Übungen zur Befund- und Fundauswer-tung sowie bei Lehr- und Forschungsgra-bungen vermittelt. Da die archäologische Denkmalpflege den grössten Stellen-markt darstellt, ist die praktische Ausbil-dung ein besonderes Anliegen.

Die Ur- und Frühgeschichtliche und Pro-vinzialrömische Archäologie wird in Lehre und Forschung im Sinne einer ‚In-tegrativen Archäologie‘ vermittelt und

praktiziert, die mit human- und natur-wissenschaftlichen Ansätzen Daten zu Gesellschaften der Vergangenheit gene-riert und zu einer Gesamtschau inte-griert. Integrativ bedeutet auch, dass sich der Fachbereich mit seinen Forschungs-fragen und Wissensbeständen in interdis-ziplinäre Forschungsfelder integriert und so neue Forschungsfragen, methodische Ansätze, theoretische Konzepte etc. gene-riert. Nicht zuletzt aus diesem Selbstver-ständnis ergibt sich der Grundsatz einer forschungsgeleiteten, auf den frühzeiti-gen Erwerb fachspezifischer und interdis-ziplinärer Forschungskompetenzen aus-gerichteten Lehre. Ein Teil der Lehrveran-staltungen wird deshalb in Kooperation mit KollegInnen aus der Naturwissen-schaftlichen Archäologie und/oder aus anderen altertumswissenschaftlichen Fachbereichen durchgeführt. Praxisorien-tierte Lehrveranstaltungen finden mög-lichst in enger Verzahnung mit For-schungsprojekten statt. Mit diesem Lehr-profil werden die Studierenden in die Lage versetzt, ihre Kenntnisse und Fähig-keiten im Masterstudium berufsqualifi-zierend zu vertiefen.

2.3 Berufsfelder

Der Bachelorabschluss gilt in der Regel nicht im eigentlichen Sinn als berufsqua-lifizierend. Um eine wissenschaftliche Anstellung zu finden, ist der Masterab-schluss meist unabdingbar.

Museen, Schulen, Kantonsarchäologien, Universitäten und andere Wissenschafts- sowie Kulturinstitutionen stellen gezielt AltertumswissenschaftlerInnen mit ihren

jeweils sehr spezifischen Kompetenzen und disziplinären Kenntnissen ein.

Detailliertere Informationen zu den Kom-petenzen und Learning Outcomes, die dieses Studienangebot vermittelt, finden Sie im Qualifikationsprofil im Anhang.