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Die Messungen der NO-Konzentrationen wurden insgesamt über einen Zeitraum von 80 Minuten durchgeführt. An den Messlokalisationen nasal und tracheal fand die Messung der NO-Konzentrationen jeweils effektiv über 40 Minuten statt. Dabei wurde die NO-Konzentration einmal in der Sekunde gemessen. Alle 10 Minuten erfolgte ein Wechsel des NO-Messsensors zwischen den Messlokalisationen nasal und tracheal.

Trotz der standardisierten Festlegung von einem Messintervall von 10 Minuten pro Messung pro Lokalisation konnte final eine ungleiche Messanzahl der NO-Werte ermittelt werden. Um eine einheitliche Anzahl der NO-Messungen gewährleisten zu können, wurden für die Auswertung von jedem Messzeitpunkt die Messwerte der ersten 500 Sekunden (8 Minuten) verwendet. Die Messwerte wurden in eine Exceltabelle überführt. Nachfolgend wurde mithilfe von Excel (Excel für Mac 2011, Microsoft, USA) aus allen Werten > 0 ppb der Mittelwert und die Standardabweichung der NO-Konzentration an jeder Messlokalisation berechnet. Artefakte wie geringe Messwerte < 0 ppb durch kurzzeitige Verlegung des NO-Probenschlauchs bzw. des Probensensors oder negative Werte aufgrund von Druckschwankungen multifaktoriellen Ursprungs innerhalb der Pferde wurden durch die Berechnung des Mittelwertes aus allen NO-Werten > 0 ppb entfernt. Für jeden Probanden jeder Gruppe wurden ein NO-Mittelwert und eine Standardabweichung pro Messzeitpunkt und Lokalisation ermittelt. Final wurde aus den kalkulierten Mittelwerten und Standardabweichungen der NO-Werte > 0 ppb erneut ein Mittelwert sowie eine Standardabweichung festgelegt, um für jede Gruppe eine repräsentative NO-Konzentration zu erhalten. Ergänzend dazu wurden die maximalen 10 % aus den erhobenen NO-Messwerten berechnet und in Form eines Mittelwertes und einer Standardabweichung für jedes Pferd in beiden Gruppen an den verschiedenen Lokalisationen dargestellt. Über dieses Verfahren konnte man die maximalen NO-Konzentrationen an den beiden Messlokalisationen in den Gruppen INT und nINT definieren.

Ferner wurden die während der 100-minütigen Anästhesiezeit protokollierten kardiopulmonalen Parameter in eine Exceltabelle übertragen. Anschließend wurden mithilfe von Excel Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet und in

tabellarischer Form dargestellt. Die Punktzahlen des Recovery Scales und die Dauer der Aufstehphase wurden ebenfalls in Exceltabellen erfasst und mittels Mittelwertberechnung, Standardabweichungsdarstellung und Medianberechnung ausgewertet.

Die statistische Auswertung der vorliegenden Daten erfolgte mit der Statistiksoftware GraphPad Prism 8 (GraphPad Software, Inc. USA). Ein Signifikanzniveau von 0,05 wurde angewandt. Die graphische Darstellung der Ergebnisse wurde ebenfalls mit der Software GraphPad Prism 8 (GraphPad Software, Inc. USA) durchgeführt.

Eine Prüfung der Normalverteilung erfolgte mit Hilfe des Shapiro-Wilk Tests und der visuellen Überprüfung der QQ-Plots. Die nachfolgende statistische Auswertung der erhobenen und berechneten normalverteilten Parameter wurde mittels 2-faktorieller Varianzanalyse durchgeführt. Nachfolgend wurde das post-hoc Verfahren Bonferroni angewandt. Verglichen wurden die Parameter der Pferde innerhalb einer Gruppe, die Gruppen untereinander und die NO-Konzentrationen an den zwei Messlokalisationen innerhalb der Pferde und zwischen den Gruppen. Eine 1-faktorielle Varianzanalyse mit anschließendem Dunnett-Test wurde für die Auswertung der Entwicklung der Parameter im zeitlichen Verlauf in Relation zu einem Basiswert verwendet. Die Entwicklung der Parameter im Verlauf der Allgemeinanästhesie wurde mittels 2-faktorieller Varianzanalyse und anschließendem Tukey-Test kalkuliert. Für die Auswertung des Recovery Scales und die Dauer der Aufstehphase wurde der nicht-parametrische Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test verwendet. Im Folgenden werden parametrische Daten als Mittelwert und Standartabweichung und nicht-parametrische Werte als Median mit Minimum und Maximum dargestellt.

4 Ergebnisse

4.1 Anästhesie 4.1.1 Sedierung

Nach der Bolusapplikation des Dexmedetomidins für die Messungen im stehenden und sedierten Pferd zeigten alle Pferde eine moderate bis gute Sedierung. In der Gruppe INT musste in sechs von sechs Fällen das Pferd vor der Narkoseinduktion nachsediert werden. In der Gruppe nINT mussten drei von sechs Probanden nachsediert werden, um eine ausreichende Sedierung vor der Narkoseinduktion gewährleisten zu können. Die Pferde der Gruppe INT erhielten im Rahmen der Sedierung (Bolusapplikation inklusive Nachsedierung) insgesamt 7,6 ± 1,6 μg/kg KGW Dexmedetomidin und die Pferde der Gruppe nINT bekamen 8,4 ± 2,1 μg/kg KGW Dexmedetomdin.

4.1.2 Aufrechterhaltung der Allgemeinanästhesie

Den Pferden der Gruppe INT wurde während der Allgemeinanästhesie insgesamt 3,1

± 0,6 mg/kg/h Ketamin, 5,4 ± 1,0 μg/kg/h Dexmedetomidin und 77,9 ± 15,1 mg/kg/h Guaifenesin administriert. Die Pferde der Gruppe nINT bekamen insgesamt 3,0 ± 0,5 mg/kg/h Ketamin, 5,3 ± 1,0 μg/kg/h Dexmedetomidin und 75,9 ± 13,6 mg/kg/h Guaifenesin.

4.1.3 Aufstehphase

Die Aufstehphase war bei allen Pferden ruhig und kontrolliert. Im Mittel benötigten die Pferde in der Gruppe INT 36,2 ± 11,7 Minuten und in der Gruppe nINT 36,2 ± 8,6 Minuten bis ein sicherer Stand wieder erreicht wurde. Zwischen den Gruppen INT und nINT konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden (p = 0,813).

Tabelle 1: Dauer der Aufstehphase (Minuten) von 6 Pferden, die im Rahmen der Studie

„Untersuchung des Einflusses der nasalen Stickstoffmonoxidproduktion auf die Oxygenierung bei Pferden unter Injektionsanästhesie“ in den Gruppen „intubiert“ (INT) und „nicht-intubiert“

(nINT) untersucht wurden.

Aufstehphase (Minuten)

Proband INT nINT

1 32 33

2 35 28

3 37 34

4 35 35

5 21 34

6 57 53

MW 36,2 36,2

SD 11,7 8,6

4.1.4 Aufstehqualität

Der Median der Recovery Scale in der Gruppe INT betrug 17,5 (13-26) und in der Gruppe nINT 15,5 (11-26). Der Median des Recovery Scales unterschied sich zwischen den Gruppen nicht signifikant (p = 0,125). Die Aufstehphase der Pferde war im Allgemeinen von einer relativ langen linken Seitenlage und einer recht kurzen sternalen Phase gekennzeichnet. Die Anzahl der Aufstehversuche betrug bei den sechs Pferden in der Gruppe INT jeweils einen Aufstehversuch. In der Gruppe nINT benötigten fünf Pferde ebenfalls einen Aufstehversuch. Ein Pferd (Pferd 4) verwendete zwei Aufstehversuche, bis es in einen sicheren Stand gelangte. Darüber hinaus fiel in der Gruppe INT Pferd 6 mit einem mittelgradigen Stridor nasalis auf. Aufgrund einer relativ langen Lage in Seitenlage, der mangelhaften Oxygenierung in Allgemeinanästhesie und der Symptomatik des mittelgradigen Stridor nasalis erfolgte an der Aufwachbox eine Infusion mit 10 Litern Ringer-Laktat-Lösung sowie die Administration einer 2 %-igen Dobutaminlösung (Dobutamin Liquid 500 mg/ 50 ml, Fresenius, Deutschland). Ferner wurden dem Pferd 1 mg/kg KGW Methylprednisolon

(Medrate Solubile ad us. Vet., 500 mg, Zoetis, Deutschland; Medrate Solubile ad us.

Vet., 125 mg, Zoetis, Deutschland) i.v. verabreicht. Das Pferd stand anschließend organisiert ohne eine sichtbare Sternalphase auf. Nachfolgend war die Standfestigkeit fast vollständig gegeben. Das Pferd erholte sich gut. Darüber hinaus fielen in der Gruppe nINT die Pferde 4 und 6 während der Aufstehphase mit einem geringgradigen bis mittelgradigen nasalen bis nasopharyngealen Stridor auf. Pferd 4 zeigte sich schon am Ende der Allgemeinanästhesie mit einem geringgradigen Stridor nasalis. Das erneute Einbringen eines Nasentubus während der Aufstehphase verbesserte die Situation zunehmend. Pferd 6 stellte sich in der Aufwachbox erneut mit einem deutlichen Stridor nasalis und einer Unterdruckatmung dar. Das Pferd erhielt 1 mg/kg KGW Methylprednisolon i.v. Anschließend stand das Pferd mit einem Aufstehversuch auf. Das Pferd präsentierte sich etwas wackelig, aber mit einer moderaten Balance und Koordination.

Tabelle 2: Recovery Scale nach Clark-Price et al. (2008) von 6 Pferden, die im Rahmen der Studie „Untersuchung des Einflusses der nasalen Stickstoffmonoxidproduktion auf die Oxygenierung bei Pferden unter Injektionsanästhesie“ in den Gruppen „intubiert“ (INT) und

„nicht-intubiert“ (nINT) untersucht wurden. Die eingeklammerte Zahl 1 präsentiert die erste Aufstehphase der Pferde, während die eingeklammerte Zahl 2 die zweite Aufstehphase der Pferde während der Versuchsreihe darstellt.

Recovery Scale (Punkte)

Proband INT nINT

1 15 (2) 11 (1) 2 19 (1) 16 (2) 3 26 (1) 26 (2) 4 13 (1) 13 (2) 5 16 (1) 15 (2) 6 25 (1) 22 (2)

Median 17,5 15,5

Min. und Max. 13-26 11-26

4.2 Kardiovaskuläre Parameter