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II. Begründung mit Umweltbericht

6. Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung

Schutzgut Eingriffserheblichkeit Mensch, Kultur- und Sachgüter gering-mittel

Pflanzen, Tiere, Lebensräume gering bis mittel, betriebsbedingt ge-ring

Landschaft mittel bis hoch

Boden gering-mittel

Wasser mittel-hoch

Klima/Luft gering

Schädigungsverbot: Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwick-lungsformen.

Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zu-sammenhang gewahrt wird.

Störungsverbot: Erhebliches Stören der Tiere während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mau-ser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten.

Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt.

Tötungsverbot: Gefahr von Kollisionen, wenn sich durch das Vorhaben das Kollisionsrisiko für die jeweiligen Arten unter Berücksichtigung der vorgesehenen Schadenvermeidungsmaß-nahmen signifikant erhöht.

Die Verletzung oder Tötung von Tieren und die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwick-lungsformen, die mit der Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten verbunden sind, werden im Schädigungsverbot behandelt.

Fledermäuse

Aufgrund der ausschließlich intensiven landwirtschaftlichen Nutzung sind Fortpflan-zungs- und Ruhestätten von Fledermäusen nicht betroffen. Es ist außerdem auszu-schließen, dass durch indirekte Effekte, z.B. betriebsbedingte Auswirkungen, Fort-pflanzungs- und Ruhestätten in benachbarten Bereichen erheblich beeinträchtigt werden. Potenziell betroffene oder empfindliche Strukturen sind im Umfeld nicht vorhanden. Auch eine Tötung von Individuen durch betriebsbedingte Auswirkungen ist nicht zu erwarten. Schädigungsverbote werden deshalb nicht ausgelöst.

Leitlinien und Strukturen für den Flug von strukturgebunden fliegenden Arten wer-den durch das Aufstellen der Module nicht verändert.

Verluste und Beeinträchtigungen von Jagdlebensräumen werden durch die Installati-on der Photovoltaikanlage nicht hervorgerufen. Die derzeitigen intensiv landwirt-schaftlich genutzten Flächen (Acker) haben für den Nahrungserwerb von Fledermäu-sen eine geringe Bedeutung.

Durch die Umwandlung in extensiv bewirtschaftete Grünflächen wird die Qualität des Jagdhabitats durch die größere Anzahl an Beutetieren verbessert. Dies belegen die wenigen, bisher hierzu durchgeführten Untersuchungen. Störungsverbote werden deshalb nicht ausgelöst.

Da keine Fortpflanzungs- und Ruhestätten betroffen sind und das Kollisionsrisiko nicht nennenswert erhöht wird, können auch keine Tötungsverbote ausgelöst wer-den.

Sonstige Säugetiere, Reptilien, Amphibien, Libellen, Käfer, Tagfalter, Nachtfalter, Schnecken und Muscheln, Pflanzen

Aufgrund der Verbreitungsgebiete und der Lebensraumansprüche der Anhang IV-Ar-ten und der sonstigen streng geschützIV-Ar-ten ArIV-Ar-ten dieser Tiergruppen ist auszuschlie-ßen, dass Verbotstatbestände bezüglich dieser Arten ausgelöst werden. Sollten

Am-phibienarten den Bereich der geplanten Photovoltaikanlage auf ihren Wanderungen queren, so ist dies aufgrund des höher liegenden unteren Zaunansatzes weiterhin möglich. Für die Zauneidechse besteht aufgrund der fehlenden, besonnten Saum-strukturen auf dem Vorhabensgrundstück kein Besiedlungspotenzial. Dies gilt auch für den Randbereich zur Bahnlinie. Dort sind nitrophile Gras- und Krautfluren auf der Bahnböschung verbreitet. Magere besonnte Strukturen, die als Lebensraum der Zau-neidechse von Bedeutung sein könnten, gibt es im Planungsgebiet nicht.

Europäische Vogelarten

Bezüglich der Europäischen Vogelarten bestehen die gleichen Verbotstatbestände wie für die Arten des Anhangs IV und die sonstigen streng geschützten Arten.

Detaillierte Erhebungen liegen nicht vor, ebenfalls keine Artnachweise in der Arten-schutzkartierung. Es wurden allerdings 3 Begehungen durchgeführt, um Hinweise auf ein Vorkommen von Feldbrütern zu erhalten (10.-25.04.2018). Es wurden im Vorha-bensgebiet keine Hinweise auf die Feldlerche u.a. Feldbrüter vorgefunden. Das Ge-biet wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Aufgrund der bekannten Verbreitungsgebiete (Bayerischer Brutvogelatlas) und der Lebensraumansprüche können im Gebiet mit seiner intensiven landwirtschaftlichen Nutzung (Geltungsbereich und näheres Umfeld) folgende Arten vorkommen:

Gilde der Bewohner intensiv genutzter Kulturlandschaften:

Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche

Sofern die Arten im Gebiet vorkommen, was auf der Fläche selbst aufgrund der Be-obachtungen vor Ort wenig wahrscheinlich, jedoch nicht gänzlich auszuschließen ist, ist davon auszugehen, dass Schädigungsverbote nicht ausgelöst werden. In den vor-liegenden Untersuchungen zu den Auswirkungen von Photovoltaikanlagen auf die Schutzgüter (BMU 2007) wurden Feldlerche und Rebhuhn als Brutvögel auf Freiflä-chen zwisFreiflä-chen den Modulen festgestellt. Deckungsmöglichkeiten sind auf den exten-siven Grünflächen gegenüber den derzeitigen Ackerflächen nicht schlechter, sondern eher deutlich besser. Gleiches gilt für die Qualität als Nahrungshabitat. Sonstige Stö-rungen und Beeinträchtigungen sind ebenfalls nicht zu erwarten, so dass auch keine Störungsverbote hervorgerufen werden. Gleiches gilt für die Tötungsverbote.

Gilde der Greifvögel:

Habicht, Sperber, Mäusebussard, Turmfalke

Fortpflanzungs- und Ruhestätten der potenziell vorkommenden Greifvogelarten wie z.B. Horstbäume werden nicht beeinträchtigt, auch nicht durch indirekte Effekte, so dass keine Schädigungsverbote ausgelöst werden.

Wenn überhaupt, werden durch das Vorhaben nicht essentielle Bestandteile der Jagdreviere beeinträchtigt. Die vorliegenden Untersuchungen belegen jedoch, dass Greifvögel die extensiv genutzten Grünflächen zwischen den Modulen als Jagdlebens-raum nutzen. Die Photovoltaikanlagen stellen für Greifvögel keine Jagdhindernisse

dar (BMU 2007), und die extensiv genutzten Grünflächen weisen ein erhöhtes Ange-bot an Kleinsäugern auf. Insofern werden auch bei den Greifvögeln keine Störungs-verbote hervorgerufen.

Weißstorch

Das Gebiet zwischen Nabburg und Haindorf/Perschen ist einer der wichtigsten Nah-rungslebensräume der in Nabburg und Perschen brütenden Weißstörche. Aufgrund der Strukturierung des Gebiets kann ausgeschlossen werden, dass der Vorhabensbe-reich essentieller Bestandteil des Nahrungslebenraums des Weißstorchs ist. Durch die Errichtung der Ausgleichs-/Ersatzflächen mit Anlage von Mulden und Entwicklung von Extensivgrünland südlich der Anlage wird für den Weißstorch das Nahrungsan-gebot auf diesen Flächen erheblich verbessert und zwar bereits kurzfristig, so dass die Auslösung von Verbotstatbeständen bei der Art auszuschließen ist.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei den europäischen Vogelarten keine ar-tenschutzrechtlichen Verbotstatbestände ausgelöst werden.

Zusammenfassung

Weder bei den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Arten und den nach na-tionalem Recht streng geschützten Arten noch bei den Europäischen Vogelarten wer-den Verbotstatbestände ausgelöst. Eine ausnahmsweise Zulassung ist deshalb nicht erforderlich. Die genannten artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen sind umzusetzen.