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Pflegebedürftige Personen, für die eine Pflege in der Häuslichkeit nicht mehr ausreichend oder zumutbar ist, haben Anspruch auf Pflege in vollstationären Einrichtungen.

Hilfe zur Pflege

Die Hilfe zur Pflege umfaßt dabei nach § 68 Bundessozialhilfegesetz sowohl die Kurzzeitpflege als auch die vollstationäre Pflege. Anspruch auf vollsttationäre Hilfe zur Pflege haben Personen, die auf Dauer vorraussichtlich für mindestens sechs Monate wegen einer körperlichen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens in erheblichem oder höheren Maß der Hilfe bedürfen. Bei der Kurzzeitpflege von max. vier Wochen im Jahr handelt es sich um Pflege in einer vollstationären Einrichtung für eine Übergangszeit im Anschluß an eine stationäre Behandlung oder in Krisensituationen. Empfänger von Hilfe in Einrichtungen haben Anspruch auf einen Barbetrag für persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens.

Personen mit sehr geringem eigenen Einkommen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben oder voll erwerbsgemindert im Sinne des § 43 Abs. 2 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch sind, und die ihren Lebensunterhalt nicht aus ihrem eigenen Einkommen und Vermögen beschaffen können, haben Anspruch auf Leistungen der bedarfsorientierten Grundsicherung nach dem Grundsicherungsgesetz.

Damit soll für diesen Personenkreis Sozialhilfe vermieden , aber auch der verschämten Altersarmut begegnet werden.

Am 31.12.2004 erhielten vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf rund 700 Personen Hilfe zur Pflege und 60 Personen Eingliederungshilfe in Einrichtungen sowie 370 Personen Grundsicherung, d.h., etwa 70% der im Leistungsbezug stehenden Heimbewohnerinnen und Bewohner im Bezirk sind Steglitz-Zehlendorfer.

Die Finanzierung der vollstationären Pflege wurde mit Inkrafttreten des Pflegeversicherungsgesetzes zum 01.07.1996 und der Reformierung der Tagessätzestruktur der Pflegeheime auf eine neue Grundlage gestellt. Die Pflegeversicherung übernimmt die Kosten für die pflegebedingten Aufwendungen, die Aufwendungen für medizinische Behandlungspflege sowie die Aufwendungen für die soziale Betreuung von Heimbewohnern, bei denen eine entsprechende Einstufung nach dem SGB XI vorliegt. Die Höhe der Kostenübernahme richtet sich nach der im Einzelfall bewilligten Pflegestufe, die 1023,00 € in Pflegestufe 1, 1279,00 € in Pflegestufe 2, 1432,00 Euro in Pflegestufe 3 bzw. bis zu 1534,00 € bei Härtefällen beträgt. Übersteigen die tatsächlichen Kosten für den Pflegeplatz den Betrag, welchen der Heimbewohner aus Leistungen der Pflegeversicherung sowie ggf. aus eigenem Einkommen und Vermögen aufbringen kann, so können unter bestimmten Voraussetzungen Kosten vom zuständigen Sozialhilfeträger übernommen werden. Zuständig für die Leistungsgewährung ist derjenige Sozialhilfeträger, in dessen Zuständigkeitsbereich die betreffende Person vor der Heimaufnahme ihren ständigen Wohnsitz hatte.

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist Versorgungsschwerpunkt vollstationärer Pflege in Berlin. Mit 60 Pflegewohnheimen und 4.599 Plätzen (Stand 31.12.2004) liegt das Kapazitätsniveau mit einem Anteil von 17,6 % (Stand 01.07.2004) aller Pflegeplätze in Berlin weit über dem der übrigen Bezirke.

Eine Übersicht der Einrichtungen nach Planungsregionen ermöglicht dir Tabelle 8.2.1 .

Neben Einwohnern des Bezirks werden in den Steglitz-Zehlendorfer Pflegeheimen auch Personen versorgt, die zu diesem Zweck aus anderen Bezirken zugezogen sind.

Um Informationen über die tatsächliche Anzahl und Struktur von Sozialhilfeempfängern bzw.

Empfängern bedarfsorientierter Grundsicherung in den Pflegeheimen erhalten zu können, wurde eine Befragung der Heimbetreiber in Steglitz-Zehlendorf durchgeführt, an der sich 55 Einrichtungen mit 4.162 vollstationären Pflegeplätzen beteiligt haben..

Obwohl nicht alle Einrichtungen detaillierte Auskünfte gemacht haben, können aufgrund der doch recht hohen Rücklaufquote – von 91,7 % der Heime mit 90,5 % des gesamten Pflegeplatzbestands liegen Angaben vor – mit gewissen Vorbehalten Aussagen zur Sozial- und Bewohnerstruktur in den Steglitz-Zehlendorfer Pflegewohnheimen gemacht werden.

Tabelle 8.2.1 Pflegeeinrichtungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf nach Planungsregionen und Verkehrszellen geordnet ( Stand 31.12.2004 )

Planungsregion / Einrichtung Plätze Straße Verkehrszelle

Region A (Steglitz)

Haus Fichteneck 58 12163, Ermannstr. 25 0621

Sophienhaus Bethanien 103 12163, Paulsenstr. 5-6 0621

FSEgGmbH Pflegeheim Steglitz 40 12163, Rückertstr. 11-12 0621 Haus Fichtenberg (Psychiatrisches Pflegeheim) 46 12165,

Carl-Heinrich-Becker-Weg 27-29

0621

Seniorenpflegeheim Steglitz 54 12165, Grunewaldstr. 39 0621

Haus der Betreuung und Pflege 50 12167, Albrechtstr. 28 0632

Lutherstift 41 12167, Lutherstr. 7 0632

Alten- und Pflegeheim Dr. Ruf und Manthei 30 12169, Steglitzer Damm 69-69a

0634 Blindenwohnstätten Kniese-Haus 78 12167, Stindestr. 25-26 0634 Vivantes Senioren Centrum Am Stadtpark 132 12167, Stindestr. 0634

632 Region B (Lankwitz, Lichterfelde Süd/-Ost)

Senioren Centrum Am Bäkepark 92 12207, Bahnhofstr. 29 0641

Krankenheim Ruhesitz am Wannsee 80 12207, Boothstr. 17 0641

Seniorenpflegeheim Haus Rothenburg 18 12207, Herwartstr. 15 0641 Krankenheim Ruhesitz am Wannsee 48 12207, Jungfernstrieg 18 0641 Seniorenheim am Jungfernstieg 42 12207, Jungfernstieg

24-24a 0641

Haus Königsberger Str. 23 34 12207, Königsberger Str.

23

0641 Privat-Hospital Königsberger Straße 130 12207, Königsberger Str.

36a

0641 Seniorenzentrum Bethel Lichterfelde 60 12207, Promenadenstr. 6-7 0641 Seniorenzentrum Lichterfelder Ring 168 12209, Lichterfelder Ring

197

0643

Vitanas Senioren Centrum Kastanienhof 93 12247, Bruno-Walter-Str.

4-6

0671 Seniorenpflegeheim Käthe Kollwitz 112 12247 Kaulbachstr. 63-67 0671 Wohnpflegezentrum Steglitz Haus Leonore 285 12247, Leonorenstr. 17-33 0671 HPW-Seniorenpflegeheim Sanatorium West 140 12249, Dessauerstr. 1 0673 Alten-und Pflegeheim Walke 45 12249, Gallwitzallee

123-143

0673 Senioren Centrum Rosengarten 166 12249, Preysingstr. 40 0674

1.513

Region C (Lichterfelde West, Zehlendorf Mitte/-Süd)

Aquinata-Pflegeheim 47 12205, Knesebeckstr. 1 0661

Johanniterheime Berlin Seniorenheim

107 12205, Finckensteinallee 125

0662 Johanniterheime Berlin

Hospital/Seniorenpflegeheim 43 12205, Finckensteinallee

125 0662

Aquinata Pflegeheim 74 12205, Pfleidererstr. 3-4 0662

Haus Wiesengrund 102 14167, Pinnauweg 15-17 0662

Alba Langenskiöld 51 12205, Weddingenweg 70 0663

Seniorenheim Bellack (Psychisch- und

Alkoholkranke) 19 12203, Hindenburgdamm

137 0664

Seniorenresidenzen Bürgerpark Haus Steglitz 180 12203, Klingsorstr. 121 0664 Haus der Betreuung und Pflege

Seniorenheim Albert Ilnitzky

53 14163, Hohenzollernstr. 8-10

0491

Pensionsheim Lindenhof 34 14163, Hohenzollernstr. 24 0491

Heinrich- und Margarete-Grüber-Haus 77 14167, Teltower Damm 124 0492

Residenz Zehlendorf 267 14165, Claszeile 40 0493

Evangelische Pflegewohnheim Schönow 123 14167, Teltower Damm 189-203

0493 1.177

Region D (Zehlendorf Mitte, Dahlem, Nikolassee, Wannsee)

Haus der Betreuung und Pflege Haus Nansen 84 12169, Berliner Str. 11 0502 Pflegeheim Haus Riemeisterfenn 70 14169, Riemeisterstr. 1 0502

Evangeline Booth Haus 51 14163, Goethestr. 17-21 0503

Krankenheim Schlachtensee 72 14129, Kirchblick 8 0503

Altenheim Zur Kutsche 17 14163, Kleiststr. 4 0503

Haus Birkenhof Uta Eigner GbR 27 14163, Lindenthaler Allee

20 0503

Waldsee Pflegeheim 23 14163, Matterhornstr. 12 0503

Seniorenhaus am Rhumeweg 86 14163, Rhumeweg 32 0503

Residenz Dahlem 108 14195, Clayallee 54-56 0512

Krankenheim Finckenhof 63 14195, Lentzeallee 15-17 0512

Seniorenzentrum Curamus 65 14195, Ladenbergstr. 6-8 0513

Krankenheim Ruhesitz am Wannsee 85 12109, Am Sandwerder 43 0522

Haus Waldow 28 14129, Cimbernstr. 36 0522

Seniorenheim König 77 14129, Libellenstr. 15-18 0522

Haus Leoplod 23 14129,

Prinz-Friedrich-Leopoldstr. 31

0522 Diakonissenhaus und Altenheim 40 14129, Reifträgerweg 1-5 0523

Haus Matterhorn 33 14129, Rolandstr. 2 0523

Haus der Betreuung und Pflege Schlachtensee 54 14129, Spanische Allee 8 0523 Pflegewohnheim Hubertus 28 14129, Spanische Allee

10-14 0523

Senioren Centrum Schäferberg 125 14109, Königstr. 24-27 0532 ASB-Seniorenzentrum „Am Großen Wannsee“ 78 14109, Zum Heckeshorn 18 0532

Pflegeheim Dorotheenstraße 40 14109, Dorotheenstr. 2 0533

1.277

1

1 Quelle: Pflegeinrichtungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, 10/ 2004, Koordinierungsstelle rund ums Alter

Kapazitätenauslastung der Pflegeinrichtungen

Die Auslastung der Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen war hoch. Am 31.12.2004 waren 90,4% aller verfügbaren Plätze belegt (Abb. 8.2.1). Zum Vergleich: am 30.09m1997 lag der Auslastungsgrad der 39 Steglitzer Seniorenpflegeeinrichtungen bei durchschnittlich 88,4%².

Abb. 8.2.1 Auslastungsgrad der Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen am 31.12.2004

belegte Plätze 90,4%

nicht belegte Plätze 9,6%

3

Pflegeeinrichtungsbewohner mit Bezug von Sozialhilfe/Grundsicherung

58.2% der Bewohner in Pflegeeinrichtungen in Steglitz-Zehlendorf waren am 31.12.2004 Selbstzahler.Nur 41,8 % der Bewohnerinnen und Bewohner Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen haben von den zuständigen Trägern der Sozialhilfe ganz oder teilweise Leistungen erhalten. (vgl. Abb. 8.2.2).

Dazu ist folgendes anzumerken: Die Intention zu der durchgeführten Erhebung war u.a.

herauszufinden, in welchem Umfang die Bewohnerinnen und Bewohner der bezirklichen Pflegeeinrichtungen vom Bezug von Sozialhilfe- bzw. Grundsicherungsleistungen betroffen waren.Der angesichts der hohen Kosten für einen Pflegeplatz auf den ersten Blick doch verhältnismäßig niedrig scheinende Anteil von 41,8 % Sozialleistungsempfängern läßt darauf schließen, dass u.a. die gesetzliche Pflegeversicherung dazu beiträgt, den Anteil der “Selbstzahler”

in dieser Größenordnung von 58,2 % zu halten.

2 „55 und älter in Steglitz - Analyse und Entwicklungsmöglichkeiten bezirklicher Altenplanung 1998“

3 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnung

Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Fortbestehens der gesetzlichen Pflegeversicherung wäre in diesem Zusammenhang bei künftigen Erhebungen u.a. zu untersuchen, ob und in welchem Umfang ein Sozialhilfebezug durch gesetzliche Pflegeversicherungsleistungen vermieden werden konnte.

Abb. 8.2.2 Anteil Sozialleistungsempfänger an allen Bewohnern von Pflegeeinrichtungen in Steglitz-Zehlendorf am 31.12.2004

Empfänger von Sozialhilfe/Grund-sicherungsleistungen

41,8%

Selbstzahler 58%

4

Altersstruktur und Geschlechterverteilung von Bewohnern in Pflegeeinrichtungen mit Sozialleistungsbezug

Die Hochbetagten waren die mit Abstand dominierende Altersgruppe der Sozialleistungsempfänger.

Knapp zwei Drittel (63,5 %) der im Leistungsbezug stehenden Pflegeeinrichtungsbewohner waren über 75 Jahre und gut vier Fünftel von ihnen (82,8 %) hatten das 65. Lebensjahr überschritten (Abb. 8.2.3).

Gerade gut ein Viertel (26,7 %) der Leistungsempfänger in Steglitz-Zehlendorfer Pflegeheimen waren Männer, mit 73,3 % dominiert eindeutig der Anteil der Frauen (Abb. 8.2.4).

4 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen

Abb. 8.2.3 Leistungsempfänger in Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen nach Haupt-altersgruppen am 31.12.2004

Leistungsempfänger von 65-75 Jahren

19,3%

Leistungsempfänger unter 65 Jahren

17,2%

Leistungsempfänger über 75 Jahren

63,5%

5

Abb. 8.2.4 Leistungsempfänger in Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen nach Ge-schlecht am 31.12.2004

Leistungsempfängerinnen weiblich

73,3%

Leistungsempfänger männlich

26,7%

6

5 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen 6 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen

Ausländische Hilfeempfänger in Einrichtungen

Der Anteil ausländischer Hilfeempfänger in Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen war ausgesprochen gering und lag am 31.12.2004 bei lediglich 2,8 % (Abb. 8.2.5).

Anteil deutscher Hilfeempfänger

97%

Anteil ausländischer Hilfeempfänger

3%

7

7 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen

Bewohner- und Sozialstruktur in den Planungsregionen

In der Planungsregion B (Lankwitz, Lichterfelde Süd- und Ost) wurden am 31.12.2004 die meisten Pflegeplätze (1.513) und in der Planungsregion A (Steglitz) die wenigsten (632) Pflegeplätze vorgehalten.Die Auslastung der Pflegeeinrichtungen am Stichtag war unterschiedlich groß. Mit 96,5 % war sie in der Planungsregion A am höchsten (Abb. 8.2.5).

Abb. 8.2.5 Auslastung der Pflegeeinrichtungen in den Planungsregionen am 31.12.2004

96,5%

93,5%

85,0%

89,5%

78,0%

80,0%

82,0%

84,0%

86,0%

88,0%

90,0%

92,0%

94,0%

96,0%

98,0%

Region A Region B Region C Region D

8

Die Konzentration von Empfängern laufender Sozialhilfe bzw. Grundsicherungsleistungen war in den einzelnen Planungsregionen ebenfalls verschieden stark ausgeprägt. Sie war in den Planungsregionen D (Dahlem, Zehlendorf, Nikolassee, Wannsee) und B (Lankwitz, Lichterfelde Süd- und Ost) mit 45,5 % bzw. 45,2 % deutlich höher als in den anderen beiden Regionen (Abb.

8.2.6).

8 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen

Abb. 8.2.6 Anteile von Leistungsempfängern in den Planungsregionen am 31.12.2004

31,1%

45,2%

38,9%

45,5%

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

35,0%

40,0%

45,0%

50,0%

Region A Region B R egion C Region D

9

Betrachtet man die Altersstruktur der Heimbewohner mit Sozialleistungsbezug, so fällt auf, dass der Anteil der unter 65jährigen in der Planungsregion B mit 26,7 % weitaus höher ist als in den übrigen Regionen. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich insbesondere die Einrichtungen “Haus Königsberger Straße 23”, “Privathospital Königsberger Straße” aber auch das “Haus Leonore” u.a.

auf die Versorgung von psychisch Kranken und junge Erwachsenen spezialisiert haben.

Die größten Anteile hochbetagter Sozialleistungsempfänger (über 75 Jahre) waren in den Regionen A (82,1 %) und C (Zehlendorf Mitte-/Süd und Lichterfelde West) zu finden (Abb. 8.2.7).

9 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen

Abb. 8.2.7 Altersstruktur der Sozialleistungsempfänger in Steglitz-Zehlendorfer Pflegeein-richtungen nach Planungsregionen am 31.12.2004

2,8%

26,7%

8,5%

17,0%

15,2%

20,7%

13,6%

82,1%

52,7%

77,9%

58,9%

24,1%

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0%

Region A Region B Region C Region D

unter 65 Jahre 66-75 Jahre über 75 Jahre

10

10 Quelle: Befragung der Einrichtungsbetreiber, eigene Berechnungen

Zusammenfassung

• Steglitz-Zehlendorf ist ein Versorgungsschwerpunkt vollstationärer Pflege in Berlin. Mit 60 Vollzeitpflegeeinrichtungen und insgesamt 4.597 Plätzen lag das Kapazitätsniveau mit einem Anteil von 17,6 % aller Vollzeitpflegeplätze in Berlin (Stand 01.07.2004) weit über dem der anderen Bezirke.

• Zwei Fünftel (41,8 %) der Einrichtungsbewohnerinnen und Bewohner hatten am 31.12.2004 von den zuständigen Trägern der Sozialhilfe ganz oder teilweise Leistungen erhalten; etwa 70 % davon waren Bürger aus Steglitz-Zehlendorf.

• Vier Fünftel (82,8 %) der im Leistungsbezug stehenden Einrichtungsbewohner waren über 65 Jahre alt und knapp zwei Drittel der Sozialleistungsempfänger (63,5 %) hatten das 75 Lebensjahr überschritten.

• Drei Viertel (73,3 %) aller Sozialleistungsempfänger in Steglitz-Zehlendorfer Pflegeeinrichtungen waren Frauen.

• Der Anteil ausländischer Sozialleistungsempfänger war mit 2,8 % ausgesprochen gering.

• Die höchste Konzentration an Pflegeplätzen (1.513) gab es in der Planungsregion B

(Lankwitz, Lichterfelde Süd- und Ost), in dieser Planungsregion war mit 45,2 % gleichzeitig auch der zweithöchste Anteil von Sozialleistungsempfängern (45,2 %) zu konstatieren.

• In der Planungsregion A (Steglitz) wurden vergeleichsise die wenigsten Pflegeplätze (632) vorgehalten, die Auslastung der Einichtungen ist hier jedoch am größten (96,5 %) und der Anteil von Sozialleistungsempfängern am niedridgsten (31,1 %).

• Besonderheiten in der Altersstruktur der Sozialleistungsempfänger weisen die

Planungsregionen B mit dem höchsten Anteil unter 65jähriger Leistungsempfänger (26,7 %) und die Regionen A und C mit sehr hohen Anteilen hochbetagter und vergleichsweise niedrigen Anteilen unter 65jähriger Sozialleistungsempfänger auf.

8.3 Grundsicherung

Zur Sicherung des Lebensunterhalts im Alter und bei dauerhafter Erwerbsminderung konnten Personen, die das 65. Lebensjahr vollendet hatten sowie dauerhaft Erwerbsunfähige, deren Einkommen und Vermögen zur Bestreitung des notwendigen Lebensunterhalts nicht ausreichte, seit dem 01.01.2003 Leistungen nach dem Grundsicherugsgesetz erhalten (seit 01.01.2005 werden diese Leistungen im Rahmen des SGB XII gewährt).Die bedarfsorientierte Grundsicherung umfaßt den für den Antragsberechtigten maßgeblichen Regelsatz zuzüglich 15 vom Hundert des Regelsatzes eines Haushaltsvorstands nach dem Bundessozialhilfegesetz zuzüglich der tatsächlichen Aufwendungen für Unterkunft und Heizung.

Am 31.12.2004 bezogen in Steglitz-Zehlendorf insgesamt 1.256 Personen Grundsicherungsleistungen, davon waren 947 Leistungsempfänger (75,4%) außerhalb von Einrichtungen. Absolut betrachtet ist das die niedrigste Anzahl von Leistungsempfängern außerhalb von Einrichtungen im Bezirksvergleich. Je 1.000 Einwohner kamen in Steglitz-Zehlendorf insgesamt 4,4 Empfänger bedarfsorientierter Grundsicherung. Nach Mitte (3,4 Empfänger je 1.000 EW) und Pankow (4,1 Empfänger je 1.000 EW) hatte Steglitz-Zehlendorf im Bezirksvergleich den geringsten Anteil von Grundsicherungsempfängern an der Gesamtbevölkerung. Insgesamt betrachtet lag der Anteil weiblicher Leistungsempfängerinnen mit 58,9% deutlich über dem der Männer (41,1%).

92,8% aller Empfänger von Grundsicherungsleistungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf waren Deutsche, der Ausländeranteil lag dementsprechend bei 7,2%.

Weitere Einzelheiten können der Tabelle 8.3.1 sowie den entsprechenden Diagrammen 8.3.1, 8.3.2und 8.3.3 entnommen werden.

Tabelle 8.3.1 Epfänger(innen) von bedarfsorientierter Grundsicherung in Berlin am 31.12.2004 nach Nationalität, Geschlecht und Bezirken

Bezirk Insgesamt Darunter Ausländer

außerhalb von Einrichtungen

Männlich Weiblich Deutsche

absolut % je 1 000 Einwohner1)

absolut % absolut % absolut % absolut % absolut %

Mitte 1 098 4,8 3,4 1 060 96,5 472 43,0 626 57,0 919 83,7 179 16,3

Friedrichshain-Kreuzberg 1 963 8,5 7,7 1 860 94,8 892 45,4 1 071 54,6 1 378 70,2 585 29,8

Pankow 1 425 6,2 4,1 1 128 79,2 561 39,4 864 60,6 1 419 99,6 6 0,4 1) Bevölkerung am 31.12.2003, Quelle: Bevölkerungsfortschreibung

1

1 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Abb. 8.3.1 Empfänger von Grundsicherungsleistungen außerhalb von Einrichtungen am 31.12.2004 nach Bezirken

- 500 1 000 1 500 2 000 2 500 3 000

Tsd.

Mitte Friedrichshain-Kreuzberg Pankow Charlottenburg-Wilmersdorf Spandau Steglitz-Zehlendorf Schöneberg-Tempelhof Neukölln Treptow-Köpenick Marzahn-Hellersdorf Lichtenberg Reinickendorf

2

Abb.8.3.2 Empfänger von Grundsicherungsleistungen am 31.12.2004 in Steglitz-Zehlendorf nach Geschlecht

männlich 41,1%

weiblich 58,9%

3

2 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz 3 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Abb. 8.3.3 Grundsicherungsempfänger insgesamt am 31.12.2004 in Steglitz-Zehlendorf nach Nationalität

Deutsche 92,8%

Ausländer 7,2%

4

Altersstruktur der Empfänger bedarfsorientierter Grundsicherung

Drei Fünftel (60,4%) der Grundsicherungsempfänger im Bezirk waren 65 Jahre und älter, wobei die 65 bis unter 75jährigen mit einem Anteil von 33,0% die mit Abstand am stärksten repräsentierte Altersgruppe stellen.

Knapp zwei Fünftel (39,5%) aller Empfänger bedarfsorientierter Grundsicherung in Steglitz-Zehlendorf waren voll erwerbsgeminderte Personen. Der Anteil der über 65jährigen Grundsicherungsempfänger lag dementsprechend bei 60,5%. Den im Bezirksvergleich mit Abstand höchsten Anteil voll erwerbsgeminderter Personen mit Bezug von Grundsicherungsleistungen hatte Lichtenberg mit 69,3% (Abb. 8.3.5)

4 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Tabelle 8.3.2 Empfänger(innen) bedarfsorientierter Grundsicherung in Berlin am 31.12.2004 nach Altersgruppen und Bezirken

Bezirk Insgesamt Voll erwerbsgeminderte Personen Senioren2)

Durch-

Abb. 8.3.4 Empfänger bedarfsorientierter Grundsicherung in Steglitz-Zehlendorf am 31.12.2004 nach Altersgruppen

3,1%

18 bis unter 25 Jahre

25 bis unter 50 Jahre

50 bis unter 65 Jahre

65 bis unter 75 Jahre

75 bis unter 85 Jahre

85 Jahre und älter

6

5 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz 6 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Abb. 8.3.5 Anteile Erwerbsgeminderter und Personen über 65 Jahren am 31.12.2004 nach Bezirken

28,1 71,9

31,8 68,2

53,2 46,8

27,8 72,2

27,7 72,3

39,5 60,5

35,5 64,5

21,5 78,5

51,1 48,9

52,8 47,2

69,3 30,7

41,3 58,7

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

%

Mitte Friedrichshain-Kreuzberg Pankow Charlottenburg-Wilmersdorf Spandau Zehlendorf-Steglitz Schöneberg-Tempelhof Neukölln Treptow-Köpenick Marzahn-Hellersdorf Lichtenberg Reinickendorf

Voll Erwerbsgeminderte Senioren über 65 Jahren

7

7 Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Zusammenfassung

• Der Anteil an Empfängern von bedarfsorientierter Grundsicherung war in

Steglitz-Zehlendorf im Verhältnis zu anderen Bezirken verhältnismäßig gering. Nur 4,4 Personen je 1.000 Einwohner erhielten am 31.12.2004 derartige Leistungen.

• Drei Viertel (75,4%) aller Grundsicherungsleistungen wurden in Steglitz-Zehlendorf außerhalb von Einrichtungen gewährt.

• Der Anteil weiblicher Leistungsempfängerinnen lag mit 58,9% deutlich über dem der Männer (41,1%).

• 92,8% der Grundsicherungsempfänger waren Deutsche. Vor dem Hintergrund eines Ausländeranteils von 9,8% an der Gesamtbevölkerung am 31.12.2004 waren Ausländer im Verhältnis weniger häufig von Grundsicherungsleistungen betroffen als Deutsche.

• Der deutlich überwiegende Teil von Leistungsempfängern waren mit 60,5% Personen über 65 Jahren.; 39,5% der Grundsicherungsempfänger waren voll erwerbsgeminderte Personen.