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4 Strukturdaten Nordrhein-Westfalen

9.1 Sonderabfallspezifische Entsorgungsstruktur

9.1.2 Sonderabfalldeponien (DK III)

9.1.2.1 Deponiestandorte und Deponiekapazitäten

In Nordrhein-Westfalen befinden sich insgesamt acht Deponien der Deponieklasse III in der Ablagerungsphase mit einem Restvolumen von rund 11 Mio. m³ zum Stand 31.12.2017. Davon werden drei Deponien mit einem Restvolumen von rund 1 Mio. m3 ausschließlich für die Entsorgung von Abfällen aus dem eigenen Konzern bzw. Unternehmen genutzt. Darüber hinaus verfügen drei Deponien in der Ablagerungsphase in Nordrhein-Westfalen über DK III-Abschnitte mit einem Restvolumen von rund 4,7 Mio. m³, auf denen gefährliche Abfälle abgelagert werden können.

Im Planungszeitraum bis 2030 ist eine Veränderung der Struktur der DK III-Deponien sowie der Deponien mit DK III-Abschnitten zu erwarten.

 Von den acht Deponien der Klasse III in der Ablagerungsphase ist eine Deponie weitgehend verfüllt und wird im Betrachtungszeitraum sehr wahrscheinlich in die Stilllegungsphase überführt. Zwei weitere Deponien haben Laufzeiten, die 2022 und 2026 enden.

 Von den DK III-Deponien werden zwei DK III-Deponien ausschließlich zur Entsorgung von Abfällen aus dem eigenen Unternehmen bzw. Konzern genutzt.

 Deponievolumen der Deponieklasse III in Höhe von rund 0,4 Mio. m3 wird im Jahr 2019 in Betrieb genommen.

 Zusätzliches Deponievolumen der Klasse III in Höhe von 2,4 Mio. m3 ist genehmigt.

 In der Planung bzw. im Zulassungsverfahren befindet sich ein Gesamtvolumen von etwa 10,5 Mio. m³ an zwei weiteren Standorten.

86 Abbildung 34: Übersicht Standorte DK III Deponien und Deponien mit DK III-Abschnitten

Quelle: Datengrundlagen LANUV, Darstellung Prognos AG

Tabelle 6: DK III Deponien und Deponien mit DK III-Abschnitten in NRW, Angaben zum Deponievolumen Stand 31.12.2017

Nr. Ents.-Nr. Deponie Betreiber Standort

DK III-Deponie

1 E11216124 Werksdeponie Halde III Venator Germany GmbH Duisburg

2 E16216056 Sonderabfalldeponie Dormagen

Rheinfeld Currenta GmbH & Co. OHG Dormagen

3 E17011350 Deponie Eyller-Berg Eyller-Berg Abfallbeseitigungs GmbH Kamp-Lintfort

4 E17016018 SAD Hünxe-Schermbeck AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft

Ruhrgebiet mbH Hünxe

5 E31636010 SAD Leverkusen-Bürrig Currenta GmbH & Co. OHG Leverkusen

6 E36236037 SAD Knapsack Remondis Industrie Service GmbH Hürth

7 E37039011 Klärschlammhochdeponie

Veolia Industriepark Deutschland GmbH Veolia Industriepark Deutschland GmbH Heinsberg

8 E38236042 SAD Troisdorf MINERALplus GmbH Troisdorf

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Deponie mit DK III-Abschnitten

9 E51351047 Zentraldeponie Emscherbruch AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft

Ruhrgebiet mbH Gelsenkirchen

10 E91391032 Deponie Dortmund Nord-Ost EDG Entsorgung Dortmund GmbH Dortmund

11 E95891190 Zentrale Reststoffdeponie

Hochsauerlandkreis AHSK Abfallentsorgungsbetrieb

des Hochsauerlandkreises Meschede

Deponievolumen in der Ablagerungsphase gesamt: 15,8 Mio. m3 Deponievolumen Inbetriebnahme 2019: 0,4 Mio. m3

Deponievolumen genehmigt: rund 2,4 Mio. m3 Deponievolumen in Planung: rund 10,5 Mio. m3

Es ergibt sich somit für Nordrhein-Westfalen ein verfügbares Deponievolumen von 15,8 Mio.

m³ zum Erhebungsstand 31.12.2017 auf DK III-Deponien und Deponien mit DK III-Abschnitten.

Zum Stand Juli 2019, kommen insgesamt rund 13,3 Mio. m3 DK III-Deponievolumen hinzu, die in Betrieb genommen, genehmigt, im Zulassungsverfahren oder in Planung sind. Unter Berücksichtigung der Planungen und des in Bau befindlichen DK III-Deponievolumens würde sich zukünftig ein Volumen von 28,9 Mio. m³ (entsprechend 49,16 Mio. t) ergeben.

9.1.2.2 Auf DK III Deponien bzw. Deponien mit DK III-Abschnitten abgelagerte gefährliche Abfälle nach Art und Herkunft

Insgesamt wurden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 knapp 1,32 Mio. t gefährliche Abfälle auf Deponien der Klasse III und auf Deponien mit DK III-Abschnitten abgelagert. Von den 1,32 Mio. t auf DK III-Deponien und DK III-Abschnitten abgelagerten Mengen wurden im Jahr 2017 61 % auf DK III-Deponien und 39 % auf Deponien mit DK III-Abschnitt abgelagert.

Die auf DK III-Deponien und DK III-Abschnitten abgelagerten Mengen sind gegenüber 2004 um 31 % angestiegen. Aus Nordrhein-Westfalen stammen in 2017 insgesamt 0,96 Mio. t (73 %), aus anderen Bundesländern 0,35 Mio. t (26 %) und aus anderen Staaten 9.400 t (1 %). Dabei haben sich bei steigender Gesamtmenge analog zur insgesamt obertägig abgelagerten Menge in Nordrhein-Westfalen die Anteile zu Gunsten der Herkunft aus anderen Bundesländern verschoben. So lag der Anteil der aus Nordrhein-Westfalen stammenden und auf DK III-Deponien und III-Deponien mit DK III-Abschnitt abgelagerten Abfällen im Jahr 2004 noch bei 0,8 Mio. t (82 %) und der Anteil aus anderen Bundesländern bei 0,2 Mio. t (17 %). Die Mengen aus anderen Staaten sind bis auf die Jahre 2007, 2010 und 2011 annähernd auf gleich niedrigem Niveau.

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Abbildung 35: Auf DK III Deponien bzw. Deponien mit DK III-Abschnitten abgelagerte gefährliche Abfälle nach Herkunft

Quelle: Datengrundlagen LANUV, Darstellung Prognos AG

Von den im Jahr 2017 aus anderen Bundesländern in Nordrhein-Westfalen auf DK III-Deponien und Deponien mit Deponieabschnitt der Klasse III abgelagerten gefährlichen Abfällen stammen die meisten aus den folgend aufgeführten Bundesländern:

 Niedersachsen (0,18 Mio. t),

 Hessen (ca. 0,10 Mio. t),

 Rheinland-Pfalz (ca. 0,04 Mio. t),

 Baden-Württemberg (0,03 Mio. t).

Auffällig ist, dass die Mengen aus Niedersachsen von 0,14 auf 0,18 Mio. t und Baden-Württemberg von 0,007 auf 0,03 Mio. tseit 2004 angestiegen und die Mengen aus Hessen um 23 % von 0,13 Mio. t auf 0,10 Mio. t zurückgegangen sind. Dies deutet auf eine Arbeitsteilung zwischen den Bundesländern bei der Entsorgung von gefährlichen Abfällen hin, die zukünftig hinsichtlich der Restlaufzeiten der DK III-Deponien und Deponien mit DK III-Abschnitten eine große Rolle spielen kann. Da nur wenige andere Bundesländer über DK III-Deponien verfügen, ist damit zu rechnen, dass auch zukünftig Abfälle, die auf DK III-Deponien abgelagert werden müssen, teilweise nach Nordrhein-Westfalen verbracht werden. Die aus dem Ausland auf DK-III-Deponien in Nordrhein-Westfalen verbrachten gefährlichen Abfälle haben einen Anteil von knapp 0,7 % an der insgesamt auf DK III-Deponien abgelagerten Menge und spielen eine

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 andere Staaten

andere Bundesländer Nordrhein-Westfalen in Mio. t

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Der größte Anteil (55 %) der in Nordrhein-Westfalen auf DK III-Deponien und Deponien mit DK III-Abschnitt abgelagerten gefährlichen Abfälle stammt in 2017 aus dem AVV-Kapitel 19. Dabei ist ein Anstieg der deponierten Mengen aus AVV-Kapitel 19 von 0,09 Mio. t im Jahr 2004 auf 0,7 Mio. t im Jahr 2017 zu erkennen. Während Abfälle aus dem AVV-Kapitel 17 im Jahr 2004 noch 81 % (0,8 Mio. t) der abgelagerten Abfälle stellten, hat sich deren Anteil bis 2017 auf 32 % (0,4 Mio. t) reduziert. Dabei gingen die Mengen zwischen 2004 und 2010 auf 0,2 Mio. t zurück, stiegen ab dem Jahr 2011 jedoch wieder leicht an. Die Abfälle aus anderen AVV-Kapiteln beliefen sich kontinuierlich auf 0,1 - 0,2 Mio. t.

Abbildung 36: Auf DK III-Deponien bzw. Deponien mit DK III-Abschnitten abgelagerte gefährliche Abfälle nach Abfallkapiteln

Quelle: Datengrundlagen LANUV, Darstellung Prognos AG

Die fünf mengenrelevantesten Abfallschlüssel stammen aus den beiden AVV-Kapiteln 17 und 19 und teilen sich im Jahr 2017 wie folgt auf:

 AVV-Schlüssel 19 02 05* „Schlämme aus der physikalisch-chemischen Behandlung, die gefährliche Abfälle enthalten“ (Aufkommen 0,27 Mio. t / Anteil 20,1 %)

 AVV-Schlüssel 17 05 03* „Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten“

(Aufkommen 0,21 Mio. t / Anteil 16,3 %)

 AVV-Schlüssel 19 01 11* „Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken, die gefährliche Stoffe enthalten“ (Aufkommen 0,14 Mio. t / Anteil 10,8 %)

 AVV-Schlüssel 19 12 11* „sonstige Abfälle (einschließlich Materialmischungen) aus der mechanischen Behandlung von Abfällen, die gefährliche Stoffe enthalten“

(Aufkommen 0,11 Mio. t / Anteil 8,7 %)

 AVV-Schlüssel 17 03 01* „kohlenteerhaltige Bitumengemische“

(Aufkommen 0,11 Mio. t / Anteil 8,7 %).

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Sonstige

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Abbildung 37: Auf DK III-Deponien bzw. Deponien mit DK III-Abschnitten abgelagerte gefährliche Abfälle nach TOP AVV-Schlüsseln

Quelle: Datengrundlagen LANUV, Darstellung Prognos AG

Angestiegen im Betrachtungszeitraum sind die Mengen beim AVV-Schlüssel 19 02 05* sowie beim AVV-Schlüssel 19 12 11* sowie dem AVV-Schlüssel 19 01 11*. Der Rückgang des Aufkommens beim AVV-Schlüssels 17 05 03* ist insbesondere durch den starken Mengenrückgang der in Nordrhein-Westfalen erzeugten gefährlichen Böden und Steine von 1,4 Mio. t auf 0,2 Mio. t zu erklären.