• Keine Ergebnisse gefunden

Folgende Faktoren sind also maßgeblich für die Entschei-dung ob und wie eine SOA eingeführt bzw. erweitert werden soll: Stand der Kompetenz, die aktuelle Infrastruk-tur sowie das Bekenntnis des Managements zu einer SOA.

Die Klärung dieser Fragen führt zu einer ersten Einschät-zung, welchen Status Service-orientierte Architekturen zu einem bestimmten Zeitpunkt in einen Unternehmen einnehmen und was die Zielsetzung für zukünftige SOA-Initiativen sein kann.

Diese Einschätzung muss im Rahmen einer Gap-Analyse konkretisiert werden. Die Gap-Analyse kann im Rah-men eines SOA-AssessRah-ments erfolgen. Das Ergebnis des SOA-Assessments spiegelt die Diskrepanz zwischen dem aktuellen SOA-Status in einen Unternehmen sowie der Zielsetzung zur Einführung und Umsetzung weiterer SOA-Aktivitäten wider. Eine realistische Einschätzung zur Einführung von SOA in einem Unternehmen bildet die Basis für eine detaillierte Projektplanung zur Umset-zung der nächsten SOA-Schritte. Diese wiederum ist die Voraussetzung für die Etablierung einer erfolgreichen SOA-Roadmap.

Präsentation Orchestrierung, Business

Process Management Enterprise Services Integration, Enterprise

Service Bus Enterprise Components

Basisinfrastruktur

Laufzeit-Umgebung

Design Time-Umgebun g

Grundlage für die Gap-Analyse bildet das SOA-Maturity-Modell. Das SOA-Maturity-Modell ermöglicht eine erste Bewertung anhand der folgenden Kriterien:

„ SOA-Kompetenzen

„ SOA-Infrastruktur (Prozesse, Tools)

„ Erfahrungen und erfolgreiche Projekte im Umfeld von SOA

„ Strategische Verankerung innerhalb des Unterneh-mens (Competence Center, …)

„ Wie wichtig ist SOA als Konzept zur Umsetzung der Geschäftsstrategie, ist es ein elementarer Bestandteil?

„ SOA-Geschäftsprozess-Architektur

„ SOA-IT-Referenzarchitektur

„ Aktuelle SOA-Initiativen

„ SOA-Roadmap

„ Kosten-/Nutzenanalyse auf Basis von SOA

„ SOA Governance

„ SOA-Leitprinzipien

„ Change Management

Je nach den unternehmensspezifischen Erfordernissen und der Bedeutung für das Unternehmen erstreckt sich ein entsprechendes Assessment über einen Zeitraum von einem Tag bis zu mehreren Wochen. Drei Assess-mentstufen werden empfohlen:

„ 1 – 2-tägiger Workshop: Die wichtigsten Erfahrungen und Fähigkeiten des Unternehmens im Umfeld von SOA werden aufgenommen, eine erste Einschätzung des Unternehmens wird vorgenommen. Erste Ziele und Möglichkeiten auf Basis einer SOA werden aufgezeigt.

„ 1 – 2-wöchiges Beratungsprojekt: Erfahrungen, Fähig- keiten, Prozesse und Projekte im Umfeld von SOA wer-den eruiert. Auf Basis dieser umfangreichen Analyse werden die Stärken und Schwächen des Unterneh-mens in diesem Kontext aufgezeigt. Konkrete SOA-Projekte zur Einführung einer Service-orientierten Inf-rastruktur, konkrete Geschäftsprozesse auf Basis von SOA sowie eine SOA-Roadmap werden vorgeschlagen.

„ 4 – 8-wöchiges Assessment-Projekt: Sämtliche Erfah-rungen, Fähigkeiten, Prozesse, Initiativen und Projekte im Umfeld von SOA werden wie im Beratungsprojekt umfassend eruiert. Auf Basis dieses sehr umfangrei-chen Assessments werden die Stärken und Schwäumfangrei-chen

des Unternehmens in diesem Umfeld detailliert auf-gezeigt. Konkrete SOA-Projekte zur Einführung einer Service-orientierten Infrastruktur und zur Abbildung ausgewählter Geschäftsprozesse auf Basis von SOA sowie eine SOA-Roadmap werden vorgeschlagen und anhand einer Prioritätenliste bewertet. Konkrete Sofortmaßnahmen werden mit den Zuständigen im Unternehmen besprochen und sind Bestandteil einer langfristigen SOA-Unternehmensstrategie.

Eine SOA-Roadmap beschreibt die konkreten Schritte zur Umsetzung der SOA-Vision. Sie enthält die wesentlichen Aktivitäten und Zeitvorgaben:

Die Ergebnisse des SOA-Assessments werden in einem sechsstufigen SOA-Maturity-Modell abgebildet:

„ Level 0 – Legacy Applications

„ Das Unternehmen hat bislang keine SOA-Aktivitä-ten begonnen oder Erfahrungen in diesem Umfeld gesammelt.

„ Level 1 – SOA Strategy Initiation

„ Erste SOA-Initiativen wurden gestartet.

„ Überlegungen zur Verwendung von SOA zur Optimierung von Geschäftsprozessen oder der IT-Infrastruktur sind im Gange.

„ Erste SOA-Kompetenzen sind vorhanden.

„ Level 2 – SOA Governance

„ Im Unternehmen sind bereits weitgehende SOA-Initiativen gestartet worden.

„ Erste Verantwortlichkeiten für die Umsetzung weiterer SOA-Strategien sowie zur Verankerung der zukünftigen SOA-Projekte (Governance) wur-den festgelegt.

„ SOA-Projekte zur Abbildung von Geschäftsprozes-sen sind etabliert.

„ Level 3 – Process Modeling

„ Erste SOA-Projekte befinden sich vor dem Abschluss.

„ Die strategischen Planungen zu SOA gehen in kon-krete Geschäftsprozessimplementierungen über.

„ SOA ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie.

„ Erste wiederverwendbare Services wurden imple-mentiert und im Rahmen der Projekte orchestriert

Abbildung 3: SOA-Roadmap/Maturity-Modell

Optimizing SOA

Prozess-Optimierung Echtzeit BAM

Laufzeit SLA-Überwachung

SOA Process Execution

Technische Serviceorchestrierung Definition der Policies

Service Lifestyle Management

Prozessausführung und KPI-Überwachung

SOA Process Modeling

Prozess-Modellierung, Portal-Integration, Definition von KPI SOA-Services definieren und orchestrieren

Service-Kandidaten ermitteln

Prozess-Rollen, -Rechte und SLA definieren

SOA Governance

Registry/ Repository einführen Business Domains definieren Daten-Objekt-Modell definieren Prozesse identifizieren

SOA Strategy Initiation

ESB einführen

Erzeugung von Schnittstellen zu den Legacy-Systemen Auflösung der System-zu-System-Verbindung Kompetenz-Center gründen

Legacy Application

Kein SOA

5 4

2 1 0 3

„ Level 4 – SOA Process Execution

„ Erste SOA-Aktivitäten wurden bereits erfolgreich durchgeführt.

„ Erste Geschäftsprozesse basieren auf SOA.

„ SOA ist Grundlage für die zukünftige Entwicklung neuer Geschäftsprozesse sowie der Optimierung bestehender Geschäftsprozesse.

„ Service Lifecycle Management ist als integrale Aufgabe zur Pflege der Services etabliert.

„ Level 5 – Optimizing SOA

„ SOA ist ein integraler Bestandteilteil der Unter-nehmensstrategie. Konzepte wie SOA Governance, Shared Services (Wiederverwendbarkeit), Change Management sind im Unternehmen etabliert.

„ Die IT-Infrastruktur ist weitgehend auf Basis einer SOA abgebildet.

„ Viele Geschäftsprozesse basieren auf SOA.

„ Herausforderungen sind die Optimierung der SOA-Infrastruktur und Geschäftsprozesse.

„ 3.2 SOA-Projektplanung und Vorgehen

Nach dem Assessment der SOA Readiness, der Überprü-fung des Reifegrades für eine SOA-Implementierung, erfolgt die strukturierte Projektplanung, um das für jedes Unternehmen individuelle am besten geeignete Vorgehen zu bestimmen. Ein wesentlicher Punkt in der Planung für die Vorgehensweise von SOA-Projekten ist es, die Unterschiede zwischen Business- und IT-Projekten zu erkennen, geeignete Vorgehensmodelle zu bestimmen sowie weiterführende Methoden zu evaluieren.

Business-Projekte vs. IT-Projekte

Business-Manager sehen die Planung eines SOA-Projektes unter dem Aspekt, dass Unternehmen in der Lage sein müssen, heute und zukünftig Veränderungen schnell, erfolgreich und souverän zu initiieren und zu realisieren.

Sie müssen Wege finden, sich intensiver mit Innovationen ihrer Geschäftsprozesse und -modelle beschäftigen zu können.

IT-Manager sehen die Vorgehensweise in einem SOA-Projekt unter dem Aspekt, dass eine SOA die notwen-digen Brücken zwischen Geschäftsabläufen und einer flexiblen IT baut und somit Reibungsverluste reduziert.

Ein Ergebnis ist eine Kostenreduzierung, welche eine Verlagerung des IT-Budgets von der Maintenance zur Innovation ermöglicht. Darüber hinaus können eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit, eine einfache Integration sowie durch gezielte Wiederverwendung von Services eine schnelle Anpassung der IT-Services an die jeweiligen Anforderungen erreicht werden.

Projektmanager betrachten die Planung von SOA-Pro-jekten hinsichtlich der maßgeblichen Einflüsse auf diese Projekte, die sich aus den jeweiligen Einstiegspunkten in eine Service-orientierte Architektur ergeben:

„ Das Geschäftsmodell: Business Process Management als Disziplin erzeugt servicebasierte, transparente Geschäftsprozesse, die flexible Änderungen des Geschäftsmodells unterstützen und eine über SOA Governance kontinuierliche Optimierung der Abläufe ermöglichen.

„ Portale: Portale ermöglichen eine rollenbasierte, integrierte Benutzeroberfläche zur Einbindung von Prozessen, Informationen und Abläufen, die eine pro-duktive Zusammenarbeit aller Beteiligten fördert.

„ „Information as a Service“ (IaaS) bietet die konsistente Sicht und den Zugriff auf Geschäftsdaten, die Infor-mationen für einen bestimmten Kontext darstellen.

Dieser Informationsintegrations-Layer vermittelt zwi-schen Bereitstellern und Informations-Abnehmern nach bestimmten, definierten Regeln und transformiert verschiedene Informations-Typen und

Formate mit dem Ziel, verschiedene Sichten („Views“) auf Geschäftsdaten für die Weiterverabeitung zu bieten.

„ Legacy-Applikationen: Die Modernisierung bestehen-der Legacy-Anwendungen bietet modulare, wiebestehen-der- wieder-verwendbare (Service-orientierte) Anwendungs-komponenten, die bestehende IT-Infrastrukturen unterstützen und optimal auf diesen aufsetzen.

„ Die Konnektivität: Die Anwendungs-Interoperabilität und -konnektivität erfordert zwar die Implementierung eines flexiblen Enterprise Service Bus, bietet dafür aber dynamischen, unabhängigen und genormten Zugriff auf die Services eines Unter-nehmens und erhöht die Werte der Services.

„ SOA Governance: SOA Governance definiert und erzeugt effektive Governance-Prozesse und -Verfahren (nicht für IT-Bereiche). Diese führen zu einer stärkeren Bindung der Business- und IT-Komponenten über den gesamten Lebenszyklus und mindern so die „Total Cost of Operation“ und damit auch die „Total Cost of Ownership“.

Wie und wo sollte Ihr Unternehmen