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Einbeziehung anderer Technologien

Einfluss neuer IT-Technologien auf zukünftige SOA Projekte

Laut einer Umfrage unter den Top 500-Firmen werden deren zukünftige SOA-Aktivitäten (gemäß einer AMR-Studie in 2006) von folgenden Themen beeinflusst:

Verbesserte Integration von Informationen und Services (IaaS)

IaaS (Information as a Service) macht Informationen in Service-orientierten Anwendungen konsistenter und erreichbarer. Ziel von IaaS ist es, Informationen generell als Service zur Verfügung zu stellen, damit jeder Service-Nutzer in Echtzeit regelbasiert und vor allem kontrolliert auf aktuelle Informationen konsistent zugreifen kann. So wird eine hohe Datenqualität für Services sichergestellt.

Der Trend geht hier zu Daten-Services aus verschiedenen SOA-basierten Anwendungen und Portalen, die konsis-tent sind und auf die in Echtzeit zugegriffen werden kann.

Sie sind mit anderen Services kombinierbar, um neue Geschäftsprozesse und Daten zu erzeugen.

Größere Kundenorientierung durch Stammdaten-Management

Gerade durch den granularen Aufbau einer SOA hat sich der Wunsch der Fachabteilungen nach einer konsisten-ten, vollständigen und vor allem hochaktuellen Sicht auf wichtige Stammdaten (Kunden, Partner, Lieferanten, Pro-dukte) noch mehr verstärkt. In einer SOA spielt gezieltes Stammdatenmanagement (Master Data Management) eine besondere Rolle: Über definierte Information-Servi-ces werden wichtige Geschäfts- und Stammdaten stets aktuell, konsistent und standardisiert anderen Geschäft-prozessen bzw. Services zur Verfügung gestellt, z. B. durch andere Benutzer, Anwendungen oder Prozesse. Innova-tive Lösungen führender Hersteller für das Master Data Management basieren heute auf einer SOA und verbin-den Geschäftsabläufe/Geschäftsprozesse mit zentralen Geschäftsdaten (Stammdaten) durch Informations-Integ-ration (SOI-, SOA-IntegInformations-Integ-ration). Dieser IntegInformations-Integ-rations-Prozess wird auch „Master Data Services” (MDS) genannt und sorgt für die Konsistenz, Vollständigkeit und Aktualität von wichtigen Stammdaten. Darüber hinaus ermöglicht er die Pflege von Daten aus heterogenen Quellen. MDS im Rahmen einer SOA ermöglicht eine umfassende Sicht auf

Kunden und Produkte und verbessern den Service-Level für Kunden und Partner. Darüber hinaus wird die Einhal-tung und das Management gesetzlicher Anforderungen (Compliance) erleichtert.

Standardisierung von Web Services

Heute werden Web Services hauptsächlich dazu verwen-det, über interne, vor allem aber externe Integration von SOA-Komponenten einen Business Value zu erzeugen. Die Entwicklung geht dahin, „diskrete“ Prozesse und Appli-kationen als Services von externen Providern zu bezie-hen, was wiederum den Trend zum Provisioning und zur Orchestrierung von Geschäftsprozessen beschleunigen wird.

End-to-End XML:

Ein Kern-Element einer SOA ist die Vereinbarung und Verwendung von standardisierten Schnittstellen (Inter-faces) zwischen Service-Nutzern und Service-Anbietern.

Bevor XML-fähige relationale Datenbanken existierten, war es mit höherem Programmieraufwand verbunden, relationale und XML-Datenstrukturen zu vereinen. Durch die neuen XML-Funktionalitäten und die Möglichkeiten, Daten in dem XML-Format zu speichern und zu übertra-gen, haben moderne relationale Datenbankmanagement-systeme (RDBMS) das zu übertragende Datenvolumen und somit die Aufwände für Speicherung, den Austausch und die Transformation der Service Messages reduziert.

Für SOA-Umgebungen bedeutet dies eine echte End-to-End-Verwendung von XML-Nachrichten sowie den geziel-ten Austausch dieser XML-Nachrichgeziel-ten über Web Services.

Standardisierung der Business Process Execution Language (BPEL):

Die intelligente Automatisierung von skalierbaren und komplexen Geschäftsprozessen mittels der Kombination verschiedener Software-Technologien sowie die Möglich-keit der internen wie auch externen Kommunikation über standardisierte Services mit verschiedenen Geschäfts-partnern macht SOA besonders wertvoll. Eine SOA wird dann noch einfacher zu realisieren sein, wenn mithilfe

ausgereifter und kompletter BPM-Lösungen, die auf einem gemeinsamen BPEL-Standard aufbauen, Geschäfts-prozesse über Standard-Services herstellerübergreifend und produktunabhängig miteinander kommunizieren können.

Erweiterung der SOA durch Event-Driven Architecture (EDA):

Im Rahmen einer ereignisgesteuerten Software-Archi-tektur wird die Serviceorientierung einer SOA mit einer ereignisorientierten Verarbeitung von Services und Daten in Echtzeit kombiniert.

Die Standards bezüglich Business-Modellierungs-Sprachen sind weitgehend gesetzt, z. B. durch BPEL bzw. BPEL4WS, doch für EDA hat sich ein Web-Services-Standard wie z. B.

Web Services Eventing noch nicht durchgesetzt. Dies ist auch der Grund, warum EDA mit SOA in vielen Projekten bisher noch wenig Praxisanwendung gefunden hat. Die Erweiterung von SOA-Projekten durch EDA bringt eine zusätzliche Komplexität mit sich, für die weitreichende Governance-Mechanismen notwendig werden.

Aktive SOA Governance und Business Activity Monitoring durch den gezielten Einsatz einer Service Registry bzw.

eines Repository (auch Service Repository Federation) Viele SOA-Projekte sind bisher wegen unzureichender oder fehlender Governance-Aktivitäten nicht erfolgreich verlaufen. SOA Governance ist primär ein Prozess des Service Lifecycle Managements, der nicht nur alle Phasen eines SOA Deployments, sondern auch die der Ausfüh-rung von Prozessen überwacht – bis hin zu Business Activity Monitoring.

Bei einer optimalen SOA-Governance-Strategie ist die Verwendung einer Service Registry und Repository für SOA immens wichtig: Ein SOA Registry und Repository unter-stützt den gesamten Lebenszyklus von Prozessen, Policies und Services. Während Service Registries meistens Schnitt-stellenbeschreibungen von Diensten speichern, sind Repositories für die Verwaltung einer Vielzahl weiterer Service-Informationen vorgesehen. Eine SOA Registry und

Repository wird manchmal zu einer integrierten Einheit zusammengefasst und auch als „SOA Repistry bezeichnet.

Anwendungen werden in einer SOA durch Services ergänzt – so werden viele neue Services geschaffen, die freizuge-ben und zu steuern sind. Dadurch entstehen komplexe Abhängigkeiten und Netzwerke der Services untereinan-der, was wiederum ein gut geführtes (Business) Services Registry und Repository notwendig macht. Die Integra-tion von verschiedenen Repositories und der föderierte Zugriff auf diese, um SOA Assets schneller identifizieren, verwalten und wiederverwenden zu können, wird die Leistungsfähigkeit einer SOA positiv beeinflussen, da mehr Services kombiniert und neue Services geschaffen und verwendet werden können. Business Services Repositories sind der organisatorische Mittelpunkt einer SOA-Lösung.

Durch den Anstieg der gesetzlichen Bestimmungen und Compliance-Anforderungen werden SOA Governance und Business Activity Management immer bedeutender – ihnen obliegt es, für die Übersichtlichkeit und Transpa-renz von Geschäftsabläufen und Prozessen zu sorgen. So müssen im Rahmen von SOA zukünftig Geschäftsregeln (Business Rules) etabliert werden, um eine Business Integ-rity (Geschäftsintegrität) zu gewährleisten.

Darüber hinaus gilt es, ein Geschäfts-Vokabular (Business Vocabulary) zu entwickeln sowie eine erweiterungsfähige Business-Reporting-Sprache (Business Reporting Lan-guage), XBRL, zu etablieren.

Kopplung geschäftsbezogener und technischer Metadaten (Metadata Management)

Metadaten sind entscheidend für SOA Governance, für die Wiederverwendung von Services und für die Agilität eines Unternehmens durch SOA.

Die Services beschreibenden Metadaten werden in einer komplexen Service-orientierten Architektur immer wich-tiger, um die Vielzahl der bereits existierenden Services klar voneinander abzugrenzen, den Geschäftskontext und die technologischen Assets miteinander zu verknüpfen und schließlich um IT und Geschäftsziele in Einklang zu bringen.

Einsatz industriespezifischer