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Die psychosexuelle Entwicklung beginnt mit der Geburt und ist geprägt vom bewussten Erleben der eigenen Körperlichkeit mit allen Sinnen. Jedes Kind ist von Geburt an ein Wesen mit eigenen sexuellen Wünschen und Bedürfnissen. Es entdeckt seinen Körper, registriert Unterschiede zu anderen Kindern und entwickelt eine Geschlechtsidentität. Die Unterstützung der frühkindlichen Sexualentwicklung gehört zum Bildungsauftrag in Kindertageseinrichtungen und ist im Kinderbildungsgesetz NRW verankert.

„SEXUALITÄT IST EIN GRUNDSÄTZLICH MENSCHLICHES BEDÜRFNIS, DAS UNS VON GEBURT AN BEGLEITET. SIE ÄUßERT SICH IN DEM WUNSCH NACH KÖRPERLICH-SEELISCHER LUST,

WOHLBEFINDEN UND ZÄRTLICHKEIT UND ZIELT AUF ERREGUNG UND BEFRIEDIGUNG AB.

SEXUALITÄT IST AUF KEIN BESTIMMTES LEBENSALTER BEGRENZT, SONDERN EINE LEBENSENERGIE, DIE DEN MENSCHEN VON DER GEBURT BIS ZUM TOD BEGLEITET.“

Quelle: BUNDESZENTRALE FÜR GESUNDHEITLICHE AUFKLÄRUNG

Kindliche Sexualität zeichnet sich durch Neugier und Ausprobieren aus (Doktorspiele, Raufspiele, Wettspiele, Vergleichen). Sie zeigt sich in kindlichen Formen der Selbstbefriedigung, äußert sich im Spiel und wird nicht als sexuelles Tun wahrgenommen. Das Gefühl sexuellen Begehrens ist Kindern fremd. Der Wunsch nach Geborgenheit, Nähe, Zuwendung und Körperkontakt steht im Vordergrund. Wir unterstützen die Kinder JA zu sagen, wenn es dem Wunsch entspricht und auch STOP oder NEIN zu sagen, wenn sie sich nicht an dem Spiel beteiligen wollen. Es ist uns ein Anliegen, dass die Kinder sich selber wahrnehmen und offen mitteilen, was sie empfinden.

In altersangemessener Form thematisieren wir Geschlechtermerkmale und regen die Kinder an, sich mit ihrer Geschlechterrolle auseinander-zusetzen und sie zu hinterfragen.

Die Pädagogen achten die Intimsphäre der Kinder. Beispielsweise beim Wickeln achten wir darauf, dass die Kinder von Blicken anderer geschützt werden. Wenn ein Kind zuschauen möchte, dann geht das nur mit der Einwilligung des zu wickelnden Kindes.

Unterstützend bieten wir den Kindern Bücher zu den Themen Liebe, Freundschaft, Körper, Aufklärung, „NEIN“ sagen und Gefühlen an.

10. Beschwerdemanagement

10.1. Beschwerdemanagement

In der FRÖBEL-Gruppe gibt es ein zentrales Beschwerdemanagement für Eltern und Mitarbeiter, das gemeinsam mit den Betriebsräten umgesetzt wird, um Verbesserungspotentiale zu erschließen.

Elternbeschwerden werden im Rahmen dieses Beschwerdemanagements auf allen Ebenen zeitnah, verantwortungsbewusst und aufklärend bearbeitet und als Impuls zur Veränderung unserer Arbeit gewertet.

10.2. Beschwerdemanagement für Kinder

In unserem Kindergarten werden die Beschwerden der Kinder wahr und ernst genommen und können angstfrei geäußert werden. Dabei berücksichtigen die Erzieher*innen das Alter der Kinder und achten bei jüngeren Kindern auf körperliche Signale wie z. B. weinen etc., bei älteren Kindern achten sie neben den körperlichen Signalen auch auf die verbalen Beschwerden und reagieren darauf angemessen. Sie unterstützen die Kinder z. B. bei Streitigkeiten, zeigen Lösungsmöglichkeiten und treten bei Bedarf als Schlichter auf, nehmen ihre Beschwerden mit in die Kinderkonferenz oder den Kreis und beziehen damit die Kindergartengemeinschaft mit ein.

Schlusswort

Vor 20 Jahren haben wir uns auf den Weg gemacht ein „Offenes Konzept“ für unsere Einrichtung zu entwickeln.

Bis dahin arbeiteten wir in festen Gruppen. Die Kinder konnten sich untereinander besuchen und der Flurbereich gab Raum für ein gruppenübergreifendes Spiel. Während einer Umbauphase, im laufenden Betrieb, war plötzlich alles anders. Alle frühstückten in einem Raum und es gab nur noch eine Puppenecke.

Wir Erzieher*innen waren gefordert, den Kindern auf engstem Raum eine Vielfalt an Spielmöglichkeiten zu bieten und bezogen so auch Räume ein, die sonst nur wenig am Tag genutzt wurden. Die Kinder waren gefordert, ihren vertrauten Raum zu verlassen und sich auf andere Erzieher*innen und Kinder einzulassen. Sehr schnell jedoch entwickelten sie Freude und Interesse an dieser neuen Situation in ihrem Kindergarten. Sie äußerten z. B. konkret den Wunsch, dass sie in Zukunft immer gemeinsam mit den Kindern aus den anderen Gruppen frühstücken möchten. Die Kinder zeigten uns den Weg und es begann eine spannende und aufregende Zeit.

Trotz anfänglicher Skepsis bei den Erzieher*innen, Eltern und dem damaligen Träger ist es uns gelungen, die offene Pädagogik erfolgreich umzusetzen.

Die alte Konzeption der Einrichtung wurde im Januar 2009 überarbeitet und erneut von Mai-Juli 2014 vom Team des FRÖBEL-Kindergartens An St. Peter überarbeitet und ergänzt.

Im Juli 2016 wurde die Konzeption erneut überarbeitet, seitdem erfolgt dies mindestens einmal im Jahr durch das gesamte Team.

Verantwortlich für den Inhalt der Konzeption des FRÖBEL-Kindergartens An St. Peter Stefanie Weirich,

Leiterin des FRÖBEL-Kindergartens Karin Schmitz,

Koordinatorin für Qualitätssicherung des FRÖBEL-Kindergartens Sabrina Alfter,

Koordinatorin für Netzwerkarbeit des FRÖBEL-Kindergartens und das gesamte Team des FRÖBEL-Kindergartens

Köln, im April 2021

Literatur

Schäfer, Gerd E.: Bildung beginnt mit der Geburt BELTZ

Franz, Margit/Vollmert, Margit: Raumgestaltung in der Kita DON BOSCO

Franz, Margit: Werte sind Wurzeln, die Flügel verleihen DON BOSCO

Goleman, Daniel: Emotionale Intelligenz dTv

Heiland, Helmut: Fröbel rororo

Korczak, Januz: Von Kindern und andern Vorbildern GTB Siebenstern

Korczak, Januz: Verteidigt die Kinder!

GTB Siebenstern

Kühne, Thomas/Regel, Gerhard (Hrsg.): Erlebnisorientiertes Lernen im offenen Kindergarten ebv Hamburg

Regel, Gerhard/Wieland, Axel Jan: Offener Kindergarten konkret ebv Hamburg

Largo, Remo H.: Babyjahre PIPER

Pausewang, Freya: Ziele suchen – Wege finden Cornelsen

Arbeitshilfen

Tietz, Viernickel (Hrsg.) Dittrich, Grenner, Groot-Wilken, Sommerfeld, Hanisch: Nationaler Kriterienkatalog (NKK) Cornelsen

FRÖBEL-Rahmenkonzeption Stand Oktober 2015

Brunsberg, Monika: Qualitypack, BildungsQualität, Kids unter 3