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Rundholzsortimente und Derbholznutzung

Forstliche Planungswerke unter stützen eine nachhaltige

4.5 Rundholzsortimente und Derbholznutzung

Das Schaftderbholzvolumen im Schweizer Wald beläuft sich auf 364 Mio. m3. Davon sind 355 Mio. m3 rechnerisch in Sortimente zerlegbares Rundholz und 9 Mio. m3 Schwachholz.

Das Rundholz könnte zu 114 Mio. m3 Laub-Rundholz und 241 Mio. m3 Nadel-Rundholz aufgerüstet werden. Davon macht Nadel-Kurzholz mit 179 Mio. m3 den grössten Anteil aus.

Die Schaftderbholznutzung betrug 6,5 Mio. m3 pro Jahr, wovon 4,5 Mio. m3 Nadel- und 2,0 Mio. m3 Laubholz waren. 59 % der Schaftderbholznutzung stammten aus dem öffentlichen Wald.

158 Definition der Rundholzsortimente

Rundholz Schwachholz

Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5 Klasse 6 LFI

Laubholz Mittendurchmesser 10–19 cm 20–29 cm 30–39 cm 40–49 cm 50–59 cm ≥ 60 cm Schaftderbholz

ohne Rinde

Nadelholz Mittendurchmesser 10–19 cm 20–29 cm 30–39 cm 40–49 cm 50–59 cm ≥ 60 cm

minimaler Zopfdurchmesser 7 cm* 18 cm 18 cm 22 cm 22 cm 22 cm

Länge Holz < 3,0 m

Kurzholz 3,0–6,0 m

Mittellangholz 6,5–14,5 m

Langholz 15,0–22,0 m

* Abweichung zu Schweizerischen Handelsgebräuchen für Rohholz (Zusammenfassung der Unterklassen) Quelle: Schweizerische Handelsgebräuche für Rohholz (Waldwirtschaft Schweiz et al. 2010)

WSL / LFI4

159 Schaftderbholzvolumen nach Sortimentierungsart und Sortiment ohne Rinde und Stock in 1 000 m3 pro Produktionsregion

Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald

Sortimentierungsart Sortiment Jura Mittelland Voralpen Alpen Alpensüdseite Schweiz

1 000 m3 ± % 1 000 m3 ± % 1 000 m3 ± % 1 000 m3 ± % 1 000 m3 ± % 1 000 m3 ± %

Laub-Rundholz Klassen 5 und 6 3 550 9 6 950 7 2 662 10 1 288 12 1 713 16 16 162 4

Klassen 3 und 4 15 295 3 16 335 4 9 936 5 5 492 7 4 421 6 51 480 2

Klassen 1 und 2 10 521 4 10 973 3 7 889 5 7 654 5 9 736 4 46 773 2

Total 29 365 3 34 257 3 20 487 4 14 435 5 15 870 4 114 415 2

Nadel-Langholz Klassen 5 und 6 2 199 12 12 53 19 1 130 20 106 59 0 * 4 688 9

Klassen 3 und 4 10 766 7 6 420 10 3 509 13 409 37 0 * 21 103 5

Klassen 1 und 2 2 550 9 1 577 13 800 18 114 41 0 * 5 041 7

Total 15 515 6 9 249 9 5 439 13 629 33 0 * 30 832 5

Nadel-Mittellangholz Klassen 5 und 6 748 22 935 18 2 108 15 1 353 20 15 72 5 159 9

Klassen 3 und 4 1 863 15 2 700 13 5 177 11 4 056 11 98 62 13 894 6

Klassen 1 und 2 958 14 923 15 2 468 11 2 576 10 40 62 6 965 6

Total 3 569 14 4 558 12 9 753 10 7 985 10 153 62 26 018 6

Nadel-Kurzholz Klassen 5 und 6 1 428 11 2 880 8 8 415 6 13 066 5 3 255 9 29 044 3

Klassen 3 und 4 6 115 7 10 846 6 23 595 4 36 270 3 6 701 6 83 528 2

Klassen 1 und 2 5 158 7 10 466 5 15 287 4 30 667 2 5 241 6 66 818 2

Total 12 701 6 24 192 5 47 298 4 80 002 2 15 197 5 179 390 2

Nadel-Holz Klassen 5 und 6 22 56 129 33 176 45 235 38 107 30 669 20

Klassen 3 und 4 163 33 345 27 563 29 573 27 210 27 1 853 14

Klassen 1 und 2 164 32 330 25 506 22 568 21 203 28 1 771 11

Total 349 32 804 23 1 245 25 1 375 23 520 24 4 294 12

Total Klassen 1 bis 6 61 499 2 73 060 2 84 222 2 104 426 2 31 741 3 354 948 1

Schwachholz LFI 3 723 6 2 138 7 1 863 7 1 449 4 261 4 9 434 3

Total 65 222 2 75 198 2 86 084 2 105 876 2 32 002 3 364 382 1

* Schätzfehler nicht berechenbar

WSL / LFI4

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4.1 Planung und Zertifizierung   4.2 Waldbewirtschaftung   4.3 Holzernte   4.4 Zuwachs, Nutzung und Mortalität   4.5 Rundholzsortimente und Derbholznutzung

von weniger als 3 m, die in der 2010er-Aus-gabe der Holzhandelsgebräuche erstmals aufgeführt werden (Waldwirtschaft Schweiz et al. 2010), machen lediglich etwa 4 Mio. m3 aus. Unabhängig von der Längensortierung bilden die mittleren Durchmesserklassen 3 und 4 jeweils den grössten Anteil, gefolgt von den schwächeren Klassen 1 und 2.

Die Betrachtung nach Produktionsre-gionen zeigt, dass mit 29 % (104 Mio. m3) in den Alpen am meisten Rundholz vorrätig ist, gefolgt von den Voralpen mit 24 % (84 Mio. m3) und dem Mittelland mit 21 % (73 Mio. m3; Tab.

159). Auf den Jura entfallen 18 % (61 Mio. m3) und auf die Alpensüdseite 9 % (32 Mio. m3) des Rundholzvolumens. Während auf der Alpensüdseite das Nadelholz laut Angabe der Revierförster zu 96 % und in den Alpen zu 89 % als Kurzholz sortiert würde, zeigt sich in den restlichen Produktionsregionen ein

diverseres Bild. In den Voralpen und im Mittel-land macht zwar das Kurzholz mit Anteilen von 74 % und 62 % ebenfalls den grössten Anteil an den Nadel-Rundholzsortimenten aus, im Jura hingegen würde mit 48 % leicht mehr Langholz als Kurzholz (40 %) ausgehalten.

Derbholznutzung

Die Derbholznutzung stellt eine Annäherung an die verwertbare Holzmenge dar. Beim Derb holz handelt es sich um das Holz-volumen des Baumschafts (Schaftderbholz) und der Äste (Astderbholz) je mit einem Durchmesser von mindestens 7 cm (Kap. 2, Abb. 049). Berechnet wird die Schaftderbholz-nutzung im LFI mit der Schaftform-Methode, die bereits bei den Rundholzsortimenten ver-wendet wurde.

160 Schaftderbholznutzung nach Eigentum, Nadel- und Laubholz ohne Rinde und Stock in 1 000 m3/ Jahr pro Produktionsregion

Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald LFI3 / LFI4

Eigentum Jura Mittelland Voralpen Alpen Alpensüdseite Schweiz

1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± %

öffentlicher Wald Nadelholz 575 10 916 9 510 14 495 12 55 35 2 639 5

Laubholz 333 10 455 10 101 23 56 29 13 35 1 011 6

Total 909 7 1 371 7 611 13 551 11 68 29 3 649 4

privater Wald Nadelholz 187 19 784 10 721 11 128 25 8 80 1 873 7

Laubholz 83 25 293 12 143 22 75 38 30 30 638 10

Total 270 18 1 077 8 864 11 203 24 39 30 2 511 6

Total Nadelholz 763 8 1 697 6 1 229 9 625 11 63 32 4 507 4

Laubholz 416 9 748 7 243 16 129 25 44 23 1 647 5

Total 1 178 7 2 444 5 1 472 8 754 10 108 21 6 154 3

In der Schweiz ist Kurzholz mit Abstand das am häufigsten

bereitgestellte Rundholzsortiment; Vordemwald AG. W

SL / LFI4

Von der im LFI4 ausgewiesenen Nut-zung von 7,6 Mio. m3 Schaftholz (in Rinde, mit Stock) pro Jahr (Tab. 154) macht das Schaft-derbholz (ohne Rinde und Stock) 6,2 Mio. m3 aus (Tab. 160). Es setzt sich zu rund drei Vier-teln aus Nadelholz und zu einem Viertel aus Laubholz zusammen. 40 % der Schaftderb-holznutzung entfallen auf das Mittelland.

Zusätzlich zu den 6,2 Mio. m3 Schaft-derbholz wurden jährlich knapp 0,4 Mio. m3 Astderbholz genutzt, was eine Derbholznut-zung von insgesamt 6,5 Mio. m3 / Jahr ergibt (Tab. 161). Davon stammen 59 % aus dem

öffentlichen Wald. Die Forststatistik (BFS 2019a) weist für die Jahre 2005 bis 2017 eine um 23 % geringere jährliche Nutzungsmenge (5,0 Mio. m3 / Jahr) als das LFI aus. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden sind diese Werte aber auch nicht unmittelbar ver-gleichbar (Altwegg et al. 2010). Während im LFI die entnommenen Bäume auf den Probe-flächen direkt erfasst werden, stützt sich die Forststatistik auf die Angaben der Kantone ab, die auf in Verkaufslisten oder Anzeichnungs-protokollen ausgewiesenen Nutzungen und zum Teil auch auf Schätzungen beruhen. So tragen insbesondere beim Laubholz Ernte-verluste durch Liegenlassen von Kronenteilen und nicht verwertbarem Schaftholz zu

Unter-schieden in der ermittelten Nutzungsmenge bei. Ausserdem gehen Nutzungen im Privat-wald wohl nicht vollständig in die Forststatistik ein. Bereits das LFI2 und das LFI3 wiesen höhere Derbholznutzungen aus als die Forst-statistik, der Unterschied vergrösserte sich jedoch zwischen LFI3 und LFI4, hauptsächlich im Privatwald.

161 Derbholznutzung nach Eigentum, Nadel- und Laubholz ohne Rinde und Stock in 1 000 m3/ Jahr

Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald LFI3 / LFI4

Eigentum Schaftderbholz Astderbholz Derbholz

(Schaft-derbholz + Ast(Schaft-derbholz) Forststatistik1 Verhältnis Derbholz-nutzung LFI / Forststatistik1 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr ± % 1 000 m3/ Jahr

öffentlicher Wald Nadelholz 2 639 5 7 11 2 645 5 2 173 1,22

Laubholz 1 011 6 213 10 1 224 7 1 080 1,13

Total  3 649 4 220 10 3 869 4 3 253 1,19

privater Wald Nadelholz 1 873 7 6 14 1 879 7 1 254 1,50

Laubholz 638 10 143 15 781 10 499 1,57

Total 2 511 6 149 14 2 659 6 1 753 1,52

Total Nadelholz 4 507 4 13 9 4 520 4 3 427 1,32

Laubholz 1 647 5 356 8 2 003 6 1 579 1,27

Total 6 154 3 368 8 6 522 3 5 005 1,30

1 durchschnittliche jährliche Nutzung 2005–2017 nach Forststatistik

WSL / LFI4

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4.1 Planung und Zertifizierung   4.2 Waldbewirtschaftung   4.3 Holzernte   4.4 Zuwachs, Nutzung und Mortalität   4.5 Rundholzsortimente und Derbholznutzung

Bei der Betrachtung der Schaftderb-holznutzung nach modelliertem Holzernte-aufwand (vgl. Kap. 4.3) zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Produktionsre-gionen. Im Jura und im Mittelland wurde mit Anteilen von 60 % und 57 % die Mehrheit des genutzten Schaftderbholzes mit einem theo-retischen Aufwand von maximal 50  Fr. / m3 geerntet (Tab. 162). In den Voralpen, in den Alpen und auf der Alpensüdseite war dies dagegen nur bei 20 %, 11 % und 8 % der Schaftderbholznutzung möglich. Mit einem theoretischen Aufwand von höchstens 100 Fr. / m3 konnten in den Voralpen immerhin 78 % des Schaftderbholzes genutzt werden, 162 Schaftderbholznutzung nach Holzernteaufwand

ohne Rinde und Stock in % pro Produktionsregion

Auswertungseinheit: zugänglicher Wald ohne Gebüschwald LFI3 / LFI4

Holzernteaufwand Jura Mittelland Voralpen Alpen Alpensüdseite Schweiz

% ± % ± % ± % ± % ± % ±

bis 50 Fr./ m3 60,0 3,8 57,0 2,9 20,2 3,2 11,4 3,2 7,9 3,8 40,6 1,7

51–75 Fr./ m3 20,7 3,2 16,2 2,0 36,1 3,8 18,2 3,6 17,9 7,3 21,9 1,5

76–100 Fr./ m3 6,0 1,7 4,4 1,0 21,5 3,8 22,4 3,8 20,9 8,6 11,3 1,2

101–125 Fr./ m3 3,0 2,2 3,4 1,3 9,8 2,5 25,4 5,2 13,6 6,1 7,9 1,2

126–150 Fr./ m3 1,1 0,6 3,3 1,5 2,2 1,5 8,0 2,7 24,3 10,3 3,4 0,8

über 150 Fr./ m3 1,0 0,8 5,4 1,6 3,5 1,8 5,9 2,4 5,7 3,8 4,4 1,0

keine Angabe 7,9 2,4 10,3 2,0 6,4 2,6 9,6 3,6 8,1 7,7 8,9 1,3

Total 100 100 100 100 100 100

Schwachholz und minderwertige Rundholzsortimente werden oftmals als Brennholz verkauft; Orvin BE.

WSL / LFI4

was dem gleichen Prozentsatz wie im Mittel-land (78 %) und einem annähernd gleich hohen wie im Jura (87 %) entspricht. Dagegen belief sich in den Alpen der theoretische Auf-wand für 39 % des genutzten Schaftderbholzes auf über 100  Fr. / m3, auf der Alpensüdseite sogar für 44 %. Gesamtschweizerisch wurden 41 % der Schaftderbholznutzung mit einem theoretischen Aufwand von höchstens 50  Fr. / m3 ausgeführt und 74 % mit einem solchen von höchstens 100 Fr. / m3. Mit den gegenwärtigen Rohholzpreisen lässt sich der Holzernteaufwand in vielen Fällen nicht decken. Wo die Sicherstellung einer be-stimmten Waldleistung in öffentlichem Inte-resse ist (z. B. Schutz vor Naturgefahren), wird die Waldbewirtschaftung denn auch von Bund und Kantonen mit Beiträgen unterstützt.

Rundholz von aussergewöhnlicher Qualität, schön präsentiert an einer Waldstrasse im Hinblick auf eine regionale Wertholzsubmission; Neuwilen TG.

WSL / LFI4

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4.1 Planung und Zertifizierung   4.2 Waldbewirtschaftung   4.3 Holzernte   4.4 Zuwachs, Nutzung und Mortalität   4.5 Rundholzsortimente und Derbholznutzung

Urs-Beat Brändli, Meinrad Abegg, Christoph Düggelin

was dort zur Folge haben kann, dass