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a)

Rittertum am Hofe des Kflnigs Artus.

Das

verfeinerte Geistesleben jener Zeit hattc natftrlich

auch

eine vOUige Umgestaltung des

ganzen

ritterlichen

Wesens im

Gefolge.

Es

begegnet uos

zwar

noch dieselbe

Ruhmbegierde,

derselbe Thaten-durst,

wie

bei den nationalen

Helden

in

den

chan-sons

de

geste; aber Chrestim'sRittertum ist gesellig, erscheint gesellschaftlich veredelt,

von

ritter-lichen

und

menschlichen Idealen getragen.

An

Stelle der rohen, ungestQrnen Kraft stehen kOrper-liche

und

geistige Vorzttge in

mehr

veredelter 6e*

•) Man konnte den Grund fiir das plotzliche Abbrechen des Gedichtes in einer Aenderung des anfanglich guten Verhaltnisses zur Grafm suchen. Unter solchen Umst&nden konnte ihm an der Vollendung eines fitoffes nichts mehr liegen, den er weniger aus dichterischemInteresse, als vi elmehr mitRucksichtnahme auf seine hohe Gonnerin behandelt zu haben scheint. Dass Chratien ihren

Hofverlasst und wir ihm spater

am

Hofe des Grafen v.Flandern begegnen, wurde diese Verrautung nur noch sttitzen, femer der Umstand, dass der Name der GrSfin in seinen apateren Werken

nicht mehr erwfihnt wird.

gestalt. Ritterliche

Eh

re unci ritterliche Tugend, feinere

Formen

htffischen Verkehrs

und

hftfischer Sitte,alsoder Inbegriffaller

proesce und

courtoi-sie: dies sind die charakteristischen

Merkmale,

in

denen

uns Chreetieris Rittertum entgegentritt.

Wie

frOher Karl derGrosse, so bildet

nunmehr

Artus den Mittelpunkt, urn den sich die

Helden

scharen,

von

dessen Hofe sie auf

Thaten

ausziehen

und

zu

dem

sie sieg-

und ruhmgekrOnt

zurttckkehren.

Aus

seiner ursprOnglichen Stellung als Ftthrer der Britten her*

ausgehoben, ist

Artus

zu

einem

tn&chtigen, sieg-reichen

K5nige

geworden, der auf eine glanzvolle Vergangenheit zuruckblickt.

So

erseheint erbei Chrestten

aufs

hdchste ideali-siert

Cl. 310/11:

le meillor roi del mont.

Qui onques fust neja mes soit

inmitten seiner Tafelrunde als edelster Vertreter jenes

hohen

Rittertums

Als

vornehmste

seiner

Tugenden

strahlt die

lar gesce.

Er. 6667-72:

Mout fa U rois puissanz et larges:

Ne dona pas mantiaus de sarges,

Ne de conins ne de brunetes, Mes de samiz et d'erminetes,

De ver antiers et de diospres, Listez d'orfrois roides et aspres.

Diese

Tugend

auszuuben, giebt

ihm

seine un-geheure

MachtfQUe auch

Gelegenheit. Ein

Alexander

Oder Caesar

ware

iin Vergleich zu

ihm arm und

knauserig erschienen. Vgl. Er.

6673—

85.

Er. 2060—69:

Li rois Artus ne fu pas chiphes;

53

Bien comanda as penetiers -Et as queus et as botelliers, Qu'ii livrassent a grant plants

A

chascun a sa volante Et pain etvin et veneiaon.

Nus n'i demanda livreison

De rien nule, qneus qu'ele fust,

Qu'a sa volante ne Peilst.

Ferner

am

Schluss des

KrOnungsmahls

zn

Ehren

Erecs

und

Enidens:

Er, 6953—57:

Mout lor ot done largemant Chevaus et armes et aijant, Dras et pailes de mainte guise, Por ce qu'il iert de grant franchise.

Neben

der largesce tritt besonders Artus ver-zeibende

G ro

ss

m

ut hervor: so gegendie aufrtthrer-ischen

Mannen

des in

England

zurUckgelassenen Statthalters

Angres

:

CI. 2187-89:

Car tot son mautalant et s'ire

Vos pardonra li rois mes sire,

Tant est il douz et de bon'eire.

Dem

von Erec

wegen

seinerRohheit bestraften

Yder

lasst der

Kdnig

Artus nicht nur vullige Veiv zeihung angedeiben, sondern er erhebt ihn nocb da*

eh zu einein Ritter der Tafelrunde: (Er,

1228

-31),

Gerade im

Erec f&llt es besonders in die

Au-gen,

wie

der Dichter jede Gelegenheit benutzt, utn

den KOnig Artus

zu verherrlichen.

Er. 3884- 87:

Plus n'an a rois ne anperere Fors le roi Artu sole

m

ant.

Celui an ostje voiremant, Car a lui nus ne s'aparoille.

Sein

Ruhm

ist unsterblich:

Yv. 38:

Que toz jorz mes durra ses none.

§4

Ghrestien feiert ihn als

HAter dee Rechts, der Wahrheit und

alt

hergebrach ten Sitte:

Er. 1W3-1814:

Je sui rois, ne doi pas mantir, Ne vilenie consantir,

1795:Ne faussete* ne desmesure Reison doi garder et droiture.

Oe apartient a leal roi

Que il doit maintenir la loi, Verite et foi et justise.

1800: Je ne voudroie an nule guise Feire desleaute* ne tort,

Ne plus au foible que au fort,

N'est droiz que nus de moi se plaingne

Neje ne Tuel pas que remaingne 1805: Lacostume ne li usages

Que siaut maintenir mes lignages.

De ce vos devroit il peser Seje vos voloie alever Autres costumes, autres lois

1810: Que ne tint mes pere li rois.

L'usage Pandragon mon pere, Qui fu droiz rois et anperere, Doije garder et maintenir, Que que il m'an doie avenir,

Seine Klugheit

im

Gerichthalten erinnert

an

Daniel's Verfahren bei der

Ueberfuhrung

der

An-kl&ger

Susannas:

s. die formalistische Ueberrumpel-ung, mit der Artus in

dem

Erbstreit der beiden TOchter des

Herrn

de laNoire Espine die rerbrecher-ische, ftltere

Schwester

entlarvt.

Yv. 6384-93:

„Ou est4, fetil, „la dameisele Qui sa seror a fors botee

De sa terre et deseritee Par force et par male merci?"

w Sire

4', fet ele, „je sui cia

.

„La estes vos? Venez done ca!

6390: Bien le savoie grant pietfa

Que vos la deseritiiez.

So

ist

Artus

ein lcuclitendes Vorbild fat alle ritterlichen

Tugenden:

Yv. 1-3:

Artus, li buens rois de Bretaingne, La cui proesce nos ansaingne Que nos soiiens preu et cortois Yv. 39—41

:

Et par ltd sont ramanteu Li buen chevalier eslett

Qui an enor se traveillierent.

Einem

solchen

KOnige

stehen

tap fere und