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Räume mit Auffälligkeiten

Im Dokument Schimmelpilze im Sedimentationsstaub (Seite 23-29)

Als Räume mit Auffälligkeiten werden hier solche bezeichnet, die im Rahmen der Besichti-gung durch Besonderheiten auffielen oder deren Ergebnis bemerkenswert war. 15 der 371

9; 3.704

Räume wiesen derartige Auffälligkeiten auf. In der Tabelle 4 sind diese sortiert nach der Höhe des Ergebnisses für die Gesamtschimmelpilze dargestellt. Weitere Kennzahlen zur Beurteilung sind die Gesamtschimmelpilzkonzentration reduziert um die Außenluftschimmel-pilze, die Zahl der Nachweise als Maximalwert und über dem 95-Perzentilwert sowie die Zahl der nachgewiesenen Feuchtezeiger gemäß dem neuen Leitfaden des Umweltbundesamtes (19).

In elf der 15 Räume lagen mindestens die Hälfte der Ergebnisse der nachgewiesenen Gat-tungen und Spezies sowie der Gesamtschimmelpilzkonzentration mit und ohne Außenluft-schimmelpilze über den 95-Perzentilwerten der Hintergrundkonzentration. Ferner wurden in sieben der 15 Räume 20 Maximalwerte ermittelt. Davon zählen 17 zu den 20 höchsten in der Rangfolge der Maximalwerte. In allen Räumen wurden Schimmelpilzarten ermittelt, die einen Hinweis auf Feuchteschäden geben. Die dabei am häufigsten ermittelten Arten waren As-pergillus versicolor sowie Penicillium brevicompactum und Penicillium chrysogenum.

Die mit Abstand höchsten Werte im gesammelten Staub wurden im Raum 1 ermittelt, in dem vorher eine offensichtlich unsachgemäße Sanierung eines Wasserschadens im Bereich der Klassenraumdecke und an der Wand stattgefunden hatte. Hier wurden acht Maximalwerte in sehr hoher Konzentration nachgewiesen. Bis auf eine nachgewiesene Spezies lagen alle Ergebnisse oberhalb der 95-Perzentilwerte. Fünfmal wurden Feuchtezeiger nachgewiesen, zweimal davon als Maximalwert.

Im Raum 2 war ein deutlich sichtbarer Schimmelpilzbefall auf der Außenwand erkennbar. Es handelte sich um ein verputztes Bruchsteinmauerwerk wohl ohne ausreichende Isolierung zum Fundament. Wahrscheinlich war aufsteigende Feuchtigkeit der Grund für die sehr ho-hen Konzentrationen von Schimmelpilzen aus der Penicillium-aurantiogriseum-Gruppe, von Penicillium chrysogenum und Hefen, jeweils als Maximalwert.

Im Raum 3 wurde ein Schimmelpilzbefall hinter einem Schrank festgestellt. Hier ergab sich ein sehr hoher Wert für eine Spezies aus der Penicillium-aurantiogriseum-Gruppe. Ferner wurden zwei Feuchtezeiger nachgewiesen. Da eine weitere zur Kontrolle durchgeführte Zwei-Monatsstaubprobenahme jedoch unauffällig ausfiel, können auch andere Faktoren wie z. B. vergessene Lebensmittel ursächlich für die hohen Werte gewesen sein.

Im Raum 4 waren die hohen Gesamtschimmelpilzkonzentrationen dagegen wohl eher auf die Außenluft zurückzuführen. Die Staubeinwaage war hoch. Jahreszeitlich bedingt wurden

die Außenluftschimmelpilze und hier insbesondere die Gattung Cladosporium sowie Hefen und andere Spezies deutlich über den 95-Perzentilwerten nachgewiesen.

Schimmelpilzbefall an der Außenwand des Raumes 5 war die wahrscheinliche Ursache für die Nachweise der Feuchtezeiger Aspergillus versicolor und Penicillium chrysogenum in ei-ner Konzentration oberhalb des 95-Perzentilwertes sowie Penicillium brevicompactum als Maximalwert. Ferner lagen drei weitere Schimmelpilzkonzentrationen oberhalb der 95-Perzentilwerte.

Bei dem Raum 6 handelte es sich um einen neubezogenen Klassenraum in einer Grund-schule in Passivhausbauweise mit einer raumlufttechnischen Anlage. Hier wurden die Maxi-malwerte für Mucor hiemalis und Mucor plumbeus festgestellt. Da diese Spezies, wie die ebenfalls nachgewiesene Art Aspergillus flavus, insbesondere auch auf Lebensmitteln und Obst wachsen, könnte hier vergessene Nahrung die Ursache gewesen sein. Bauliche Män-gel wurden nicht festgestellt. Eine weitere zur Kontrolle durchgeführte Zwei-Monatsstaub-probenahme war unauffällig.

Im Raum 7 erfolgte die Probenahme nach der Sanierung eines Feuchteschadens an der Außenwand im Souterrain. Hier wurde u.a. der Feuchtezeiger Aspergillus restrictus als Ma-ximalwert nachgewiesen. Da Aspergillus restrictus besonders häufig auch bei „Sommer-kondensatschäden“ bedingt durch hohe relative Luftfeuchtigkeit von häufig über 70 % in Kel-ler- oder Souterrainräumen auf Inventar aus Leder, Holz oder Pappe auftritt, könnte auch im Zuge der Sanierung entferntes Inventar zur Belastung der Raumluft beigetragen haben (21).

Die zur Kontrolle nach drei Monaten durchgeführte Probenahme ergab deutlich niedrigere Werte, was darauf hindeutet, dass die Raumluftbelastung wohl sanierungsbedingt war.

Im Raum 8 war ein offener Sack mit Blumenerde in einer Heizungsnische die wahrscheinli-che Ursawahrscheinli-che für die vergleichsweise hohen Werte für die Schimmelpilze insbesondere der Gattung Penicillium. Bei der Nachmessung nach der Entfernung des Sackes wurden keine Auffälligkeiten mehr festgestellt.

Ein verrottender Apfel hinter der Tafelkonsole im Raum 9, die als Staubsammelfläche diente, war Grund für die vergleichsweise hohen Nachweise von Spezies aus den Gattungen As-pergillus und Penicillium, hier insbesondere Penicillium variabile.

Die Räume 10, 11 und 14 hatten Schimmelbefall hinter Wandschränken bzw. Feuchteflecken in den Platten der abgehängten Decken, was auf Wasserschäden im Bereich der

Lichtkup-peln hinwies. Wenngleich die Schadensflächen geringeren Ausmaßes waren, wurden hier zahlreiche Spezies oberhalb der 95-Perzentilwerte nachgewiesen, darunter auch die Feuch-tezeiger Aspergillus versicolor, Chaetomium globosum und Penicillium brevicompactum.

Raum 12 ist durch eine hohe Konzentration einer Spezies aus der

Pencillium-aurantiogriseum-Gruppe gekennzeichnet. Da der Raum keine Auffälligkeiten aufwies, wur-den auch hier verrottende Lebensmittel als Ursache vermutet, die jedoch nicht gefunwur-den wurden. Selbst nach der Entfernung verrottender Lebensmittel im Rahmen turnusmäßiger Reinigungen, können die dadurch entstandenen Sporenbelastungen unter Umständen aber länger vorliegen. Das Auftreten der für Verrottungsprozesse typischen Arten Aspergillus ochraceus und/oder Aspergillus westerdijkiae untermauert diese Vermutung.

Im Raum 13 wurde eine deutlich über dem 95-Perzentilwert liegende Konzentration von As-pergillus versicolor festgestellt. Ein Feuchteschaden war jedoch nicht zu ermitteln, so dass die Ursache unklar blieb.

Der Nachweis von Aspergillus versicolor über dem 95-Perzentilwert ist ein Hinweis auf den Schimmelpilzbefall hinter dem Wandschrank im Raum 15. Die Gesamtschimmelpilzkonzent-ration war jedoch überwiegend Außenluft bedingt, wie die Gesamt-KBE-Zahl nach Abzug der Außenluftschimmelpilze zeigt.

Raum 1 2 3 4 5 6 7

Reinigung 15.05.2007 25.03.2004 30.11.2005 14.05.2008 23.09.2008 21.11.2008 26.10.2005

n Nachw eise 95-Perzentil Maximalw ert

Acremonium strictum 3 6.105.611 6.105.611

Alternaria sp. 47 10.324 145.833 33.284

Aspergillus flavus 4 63.946 9.363

Aspergillus fumigatus 263 68.000 416.667 8.889 8.987 38.194 4.566

Aspergillus niger 57 16.736 71.849 11.111

Aspergillus ochraceus 18 419.162

Aspergillus

penicillioides 2 610.561.056 610.561.056

Aspergillus restrictus 21 8.154 3.424.658 165.017 3.424.658

Aspergillus sydow ii 16 53.383

Aspergillus ustus 8 154.589

Aspergillus versicolor 144 101.406 32.673.267 32.673.267 48.031 9.985 312.500 5.023

Aspergillus spp. 107 9.998 72.727

Aureobasidium

pullulans 97 61.275 320.394 179.734

Botrytis cinerea 43 16.992 126.263

Chaetmomium

globosum 3 0 40.650

Cladosporium spp. 335 1.357.111 11.463.415 148.515 4.027.367 138.889 18.721

Eurotium amstelodami 30 7.607 247.863

Eurotium herbariorum 16 0 117.067

Eurotium sp. 118 34.908 203.252 138.889 19.635

Mucor hiemalis 15 1.498.127 1.498.127

Mucor plumbeus 12 1.872.659 1.872.659

Penicillium

aurantiogriseum-Gruppe 66 121.996 40.000.000 40.000.000 11.047.070

Penicillium

brevicompactum 180 153.684 2.118.056 1.980.198 182.517 2.118.056

Penicillium

chrysogenum 155 199.850 44.444.444 44.444.444 1.944.444 749.064 11.872

Penicillium glabrum 22 5.488 1.526.104

Pencillium olsonii 43 32.342 2.310.231 2.310.231

Penicillium variabile 13 2.142.857

Penicillium sp. 45 54.751 1.962.175 622.222

Penicillium spp. 303 146.091 1.562.500 26.627 1.562.500 683.521 12.785

Phoma glomerata 7 20.661 2.740

Wallemia sebi 24 4.000 10.396.040 10.396.040 18.265

Rhizopus oryzae 7 22.727

Penicillium camemberti 1 71.111 71.111

Penicillium rugulosum 5 167.224

Hefen 239 326.527 37.777.778 37.777.778 1.730.769 643.836

andere Spezies 371 564.847 28.729.373 28.729.373 6.584.444 153.698 1.006.176 447.917 149.813 365.753

KBE-Gesamt 371 3.364.495 693.069.307 693.069.307 129.520.000 11.431.316 7.022.929 6.701.389 4.962.547 4.527.854

KBE-Gesam

t-Außenluftpilze 371 1.972.433 692.920.792 692.920.792 129.520.000 11.431.316 2.782.544 6.562.500 4.962.547 4.509.132

Außenluftpilze 343 1.440.323 11.495.935 148.515 0 0 4.240.385 138.889 0 18.721

Bestimmungs-grenze 1.650 2.222 961 333 3.472 936 457

Staubmenge in mg 20 15 35 135 10 36 73

Sammelfläche in qm 0 0 0 0 1 0 0

Zahl Nachw eise sp.

und spp. 8 8 4 7 8 6 11

Davon Zahl

Feuchtezeiger 5 1 2 1 3 1 3

n>95-Perzentil 9 8 4 7 6 7 5

n=Maximalw ert 8 4 2 2 1

Tabelle 4: Übersicht über Schimmelpilze in Räumen mit Auffälligkeiten (Feuchtezeiger grau hinterlegt)

Schulart Grundschule Gymnasium Paderborn

Gymnasium Gesamtschule Realschule Grundschule Gesamtschule Grundschule

Raum 8 9 10 11 12 13 14 15

Reinigung 18.09.2007 26.02.2004 27.10.2008 23.08.2006 06.12.2005 04.12.2007 29.08.2006 20.05.2005 n Nachw eise 95-Perzentil Maximalw ert

Acremonium

strictum 3 6.105.611

Alternaria sp. 47 10.324 145.833 43.290

Aspergillus

f lavus 4 63.946

Aspergillus

f umigatus 263 68.000 416.667 42.063 8.130 33.473 4.584 67.100 11.494

Aspergillus niger 57 16.736 71.849 21.429 58.943 13.947 34.632 17.241

Aspergillus

sydow ii 16 53.383 19.481

Aspergillus ustus 8 154.589 6.494

Aspergillus

versicolor 144 101.406 32.673.267 45.614 589.431 18.131 1.421.087 114.943

Aspergillus spp. 107 9.998 72.727 9.524

Aureobasidium

pullulans 97 61.275 329.394 34.868 127.701

Botrytis cinerea 43 16.992 126.263 43.290 86.207

Chaetmomium

globosum 3 0 40.650 40.650

Cladosporium

spp. 335 1.357.111 11.463.415 112.281 23.810 613.668 4.004 32.744 562.771 1.494.253

Eurotium

amstelodami 30 7.607 247.863 20.635 41.126

Eurotium

herbariorum 16 0 117.067 60.345

Eurotium sp. 118 34.908 203.252 203.252 9.066

Mucor hiemalis 15 1.498.127

Mucor plumbeus 12 1.872.659

Penicillium

aurantiogriseum-Gruppe 66 121.996 40.000.000 301.587 1.881.882

Penicillium

brevicompactum 180 153.684 2.118.056 70.175 31.746 60.976 48.815 90.090 62.771 77.586

Penicillium

chrysogenum 155 199.850 44.444.444 280.702 95.238 50.050 98.232 149.425

Penicillium

glabrum 22 5.488 1.526.104 20.921

Pencillium olsonii 43 32.342 2.310.231 350.877 45.455

Penicillium

variabile 13 2.142.857 666.667 2.142.857 157.171

Penicillium sp. 45 54.751 1.962.175 1.199.187

Penicillium spp. 303 146.091 1.562.500 1.228.070 48.815 65.488 125.541

Phoma glomerata 7 20.661

Wallemia sebi 24 4.000 10.396.040

Rhizopus oryzae 7 22.727 2.381

Penicillium

camemberti 1 71.111

Penicillium

rugulosum 5 167.224 90.090

Hefen 239 326.527 37.777.778 976.290 45.842 497.835

andere Spezies 371 564.847 28.729.373 684.211 661.111 481.707 774.756 46.046 208.251 551.948 86.207

KBE-Ges am t 371 3.364.495 693.069.307 3.438.596 3.352.381 2.642.276 2.592.748 2.172.172 2.161.100 2.101.732 2.097.701 KBE-Ges am

t-Auße nluftpilze 371 1.972.433 692.920.792 3.326.316 3.328.571 2.642.276 1.944.212 2.168.168 2.000.655 1.452.381 517.241

Auße nluftpilze 343 1.440.323 11.495.935 112.281 23.810 0 648.536 4.004 160.445 649.351 1.580.460

Bestimmungs-grenze 3509 794 2033 697 1001 655 2165 2874

Staubmenge in

Im Dokument Schimmelpilze im Sedimentationsstaub (Seite 23-29)