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Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Im Dokument Der Konzernabschluss (Seite 55-60)

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

29 Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die betriebliche Altersversorgung betreffend kann grundsätzlich zwischen leistungs- und beitragsorientierten Versorgungssystemen differenziert werden.

Leistungsorientierte Versorgungszusagen.

Die Versorgungsverpflichtungen des Konzerns gegenüber nicht beamteten Arbeitnehmern beruhen auf unmittelbaren und auf mittelbaren Versorgungs-zusagen; darüber hinaus bestehen Verpflichtungen gemäß Artikel 131 des Grundgesetzes. Die mittelbaren Versorgungszusagen der Deutschen Telekom wurden den Beschäftigten über die Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP) und über den Deutschen Telekom Betriebs-renten-Service e. V. (DTBS) gegeben.

Die VAP erbringt Altersversorgungsleistungen an Rentner, die bei der Deutschen Telekom beschäftigt waren. Die VAP-Leistungen, die die bezüge aus der gesetzlichen Altersversorgung bis zu der nach der Renten-formel festgelegten Höhe aufstocken, werden grundsätzlich auf Basis der Bezüge der Mitarbeiter zu bestimmten Zeiten ihrer Beschäftigung berechnet.

Für die in der Vergangenheit erworbenen Ansprüche auf VAP-Leistungen haben die Tarifparteien im Rahmen einer Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung im Jahr 1997 eine Besitzstandsregelung vereinbart. Danach werden die Ansprüche von Rentnern und rentennahen Jahrgängen unver-ändert fortgeführt. Bei jüngeren Anwärtern wurden die Ansprüche abhängig von der bisherigen Versicherungsdauer in eine Initialgutschrift auf ein vom Arbeitgeber geführtes Kapitalkonto umgerechnet. Die Deutsche Telekom leistet jährliche Gutschriften auf dieses Konto; im Versorgungsfall wird der erreichte Kontostand als Einmalbetrag bzw. in Raten ausgezahlt oder in eine Rente umgewandelt. Sofern diese Beschäftigten das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten und weniger als zehn Versicherungsjahre auf-wiesen, bestehen ihre Versorgungsansprüche unmittelbar gegenüber der Deutschen Telekom. Für die Abwicklung der übrigen Zusagen wurde der DTBS gegründet.

Durch Tarifvertrag wurde im Jahr 2000 eine verpflichtungsneutrale Neu-regelung der VAP-Leistungen vereinbart. Der Teilbestand der Rentner, der in den Geltungsbereich dieses Tarifvertrags fällt, erhält seine Altersver-sorgungsleistungen seit November 2000 nicht mehr von der VAP als mittel-barem Versorgungsträger, sondern unmittelbar und mit Rechtsanspruch von der Deutschen Telekom. Die Verpflichtungen der VAP ruhen insoweit (Parallelverpflichtung). Der in der VAP verbleibende Rentnerbestand erhält seine Leistungen weiterhin direkt von der VAP als Versorgungsträger. In geringem Umfang werden der Deutschen Telekom weitere Verpflichtungen und entsprechende Vermögensteile nach dem Geschäftsplan der VAP anteilig zugerechnet.

Durch die VAP-Satzungsänderung im Jahr 2004 wurde für Renten gemäß VAP-Satzung die künftige jährliche Anpassung in Prozentpunkten festgelegt.

Durch die Harmonisierung der betrieblichen Altersversorgung im Jahr 2005 im Deutsche Telekom Konzern werden Verpflichtungen (im Wesentlichen zum 1. Oktober 2005 bestehende Arbeitsverhältnisse in der Deutschen Telekom AG), die bisher über den DTBS abgewickelt wurden, seit Oktober 2005 unmittelbar und mit Rechtsanspruch der Arbeitnehmer direkt durch die Deutsche Telekom AG erfüllt.

Leistungen aus anderen, direkten Pensionszusagen werden grundsätzlich auf Basis der Gehaltshöhe und der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit festgelegt; auch diese Anwartschaften bestimmen sich in der Regel nach Gutschriften, die die Deutsche Telekom auf die von ihr geführten Kapital-konten leistet.

Herleitung der Pensionsrückstellungen (Defined Benefit Liability/Defined Benefit Asset):

in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007

Barwert der über einen Fonds

finanzierten Verpflichtungen 1 270 1 368

Ausgegliederte Vermögenswerte (Plan Assets) (952) (986) Das Vermögen übersteigende

Leistungsverpflichtungen 318 382

Barwert der nicht über einen

Fonds finanzierten Verpflichtungen 4 831 4 959

Unrealisierter nachzuverrechnender

Dienstzeitaufwand (Unrecognized Past Service Cost) (8) (3) Pensionsrückstellungen gemäß IAS 19.54 (Defined

Benefit Liability (+)/Defined Benefit Asset (–)) 5 141 5 338 Zusätzliche Rückstellung aufgrund

von Mindestdotierungsanforderungen 3 0

Pensionsrückstellungen netto (Defined Benefit

Liability (+)/Defined Benefit Asset (–)) 5 144 5 338

Aufteilung der Pensionsrückstellungen netto in Defined Benefit Liability/Defined Benefit Asset:

in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007

Vermögenswert aus Pensions verpflichtungen

(Defined Benefit Asset) laut Konzern-Bilanz (13) (16) Pensionsrückstellungen

(Defined Benefit Liability) laut Konzern-Bilanz 5 157 5 354

Pensionsrückstellungen netto 5 144 5 338

Das Defined Benefit Asset ist in der Konzern-Bilanz unter den Übrigen Vermögenswerten erfasst.

Die Versorgungsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. € 31.12.2008 31.12.2007

Versorgungsverpflichtungen

Unmittelbare 4 826 4 955

Mittelbare 315 380

Verpflichtungen gemäß Artikel 131 GG 3 3

Pensionsrückstellungen netto 5 144 5 338

Die Höhe der Versorgungsverpflichtungen wurde nach versicherungsmathe-matischen Methoden in Übereinstimmung mit IAS 19 ermittelt.

Zu den jeweiligen Stichtagen lagen den Berechnungen die folgenden Annahmen zugrunde:

Annahmen für die Bewertung der Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation) zum 31. Dezember des Jahres:

in % 2008 2007

c Großbritannien (T-Mobile UK).

d Für inländische außertariflich Angestellte.

Für die Ermittlung des Barwerts der inländischen Pensionsverpflichtungen mit Berücksichtigung künftiger Gehaltssteigerungen (Defined Benefit Obligation) wurde zum 31. Dezember 2008 ein Zinssatz von 5,8 % zu-grunde gelegt. Dieser Zinssatz wurde in Übereinstimmung mit einer mittle-ren gewichteten Laufzeit der Verpflichtung von ca. 14,6 Jahmittle-ren gewählt.

Da die Verpflichtungen in Euro denominiert sind, basiert die Ermittlung des Rechnungszinses auf der Rendite von qualitativ hochwertigen euro-päischen Unternehmensanleihen mit AA-Rating, für die eine Zinsstruktur-kurve auf Basis von Spot Rates gebildet wird. Die Ermittlung des Rech-nungszinses erfolgte im Gesamtkonzern in entsprechender Weise.

Annahmen für die Ermittlung der Pensionsaufwendungen (Pension Expense) für Jahre, die am 31. Dezember geendet haben:

in % 2008 2007 2006

Erwarteter Zinsertrag 4,30 a

4,50 b

c Großbritannien (T-Mobile UK).

d Für inländische außertariflich Angestellte.

Entwicklung der Pensionsverpflichtungen im Berichtsjahr (Defined Benefit Obligation):

in Mio. € 2008 2007

Barwert der Pensionsverpflichtungen

(Defined Benefit Obligation) zum 1. Januar 6 327 7 134 Aufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen

Versorgungsansprüche (Current Service Cost) 204 217

Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche

(Interest Cost) 331 307

Beiträge von Planteilnehmern 4 4

Veränderung Verpflichtungsbestand (132) (5)

Plankürzungen (Curtailments) 0 (1)

Planabgeltungen (Settlements) 0 (34)

Versicherungsmathematische Verluste (+)/Gewinne (–) (232) (947)

Versorgungszahlungen im Geschäftsjahr (301) (296)

Planänderungen (Plan Amendments) 4 2

Wechselkursänderungen

bei Plänen in fremder Währung (104) (54)

Barwert der Pensionsverpflichtungen

(Defined Benefit Obligation) zum 31. Dezember 6 101 6 327 Unter Berücksichtigung ausgegliederter Vermögenswerte (Plan Assets) sind die Versorgungsverpflichtungen vollständig ausgewiesen.

Entwicklung der ausgegliederten Vermögenswerte im Berichtsjahr (Plan Asset):

in Mio. € 2008 2007

Ausgegliederte Vermögenswerte (Plan Assets)

zum 1. Januar 986 966

Erwarteter Vermögensertrag 52 50

Versicherungsmathematische Verluste (–)/Gewinne (+) (2) (24) Arbeitgeberbeiträge an externe Versorgungsträger 54 43

Beiträge von Planteilnehmern 4 4

Versorgungszahlungen externer

Versorgungsträger im Geschäftsjahr (57) (56)

Veränderung Verpflichtungsbestand 3 44

Plankürzungen (Curtailments) 0 0

Planabgeltungen (Settlements) 0 (3)

Wechselkursänderungen bei

Plänen in fremder Währung (88) (38)

Ausgegliederte Vermögenswerte

zum 31. Dezember 952 986

Zusammensetzung ausgegliederter Vermögenswerte nach Anlagekategorien:

in % 31.12.2008 31.12.2007

Eigenkapitalpapiere 24 35

Schuldpapiere 40 48

Immobilien 7 10

Sonstiges 29 * 7

* Davon hält die T-Mobile UK einen Anteil von 70 %. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:

56 % Zinsswaps, 33 % Geldmarktpapiere und 11 % Zahlungsmittel.

Die Anlagenstruktur wird mit Hilfe von Asset-Liability-Studien definiert, gesteuert und regelmäßig überprüft. Die sich ergebenden Zielallokationen für die Planvermögen der jeweiligen Pensionspläne berücksichtigen daher u. a. die Duration (Fälligkeitsstruktur) der Verpflichtungen, den Verpflich-tungsumfang, die Mindestanforderungen an das Deckungskapital und ggf. weitere Faktoren. Um darüber hinaus den Finanzierungsstatus der Pläne nach Möglichkeit zu verbessern, ist ein Teil der Mittel in Anlageklassen investiert, deren erwartete Rendite über der für festverzinsliche Anlagen liegt. Das in der Zielallokation verbleibende Risiko wird über ein Downside Risikomanagement regelmäßig überwacht und gesteuert.

Die ausgegliederten Vermögenswerte enthalten zum 31. Dezember 2008 1,7 Mio. € in Aktien (31. Dezember 2007: keine Aktien), die von der Deutschen Telekom ausgegeben worden sind. Weitere eigene Finanz-instrumente sind in den dargestellten Jahren nicht enthalten.

Bestimmung der erwarteten Renditen der wesentlichen ausgegliederten Vermögenswerte:

Die Zielrenditen für die ausgegliederten Vermögenswerte für 2009 werden in Höhe von 3,5 % im Inland (DTBS und VAP), 4,5 % (T-Systems Schweiz) und 6,9 % (T-Mobile UK) als wesentliche Werteträger festgelegt.

Den erwarteten Renditen liegen Konsensus-Prognosen der jeweiligen Asset-Klassen sowie Bankengespräche zugrunde. Die Prognosen basieren auf Erfahrungswerten, Wirtschaftsdaten, Zinsprognosen und Erwartungen am Aktienmarkt.

Die Pensionsaufwendungen (Pension Expense) für die jeweilige Periode setzen sich wie folgt zusammen und sind in den jeweils angegebenen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ausgewiesen:

in Mio. € GuV-Ausweis 2008 2007 2006

Aufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen

Versorgungsansprüche (Current Service Cost) Funktionskosten * 204 217 389

Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (Interest Cost) Sonstiges Finanzergebnis 331 307 285

Erwarteter Vermögensertrag (Expected Return on Plan Assets) Sonstiges Finanzergebnis (52) (50) (46)

Verteilungsbeträge für nachzuverrechnenden

Dienstzeitaufwand (Past Service Cost) Funktionskosten * 0 0 (18)

Pensionsaufwendungen vor Plankürzungen/-abgeltungen 483 474 610

Plankürzungen (Curtailments) Funktionskosten * 0 1 0

Planabgeltungen (Settlements) Funktionskosten * 0 32 12

Pensionsaufwendungen der Periode (Pension Expense) 483 507 622

Tatsächlicher Vermögensertrag (Actual Return on Plan Assets) 50 26 57

* Einschließlich sonstigem betrieblichem Aufwand.

Die Aufstellung der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen beinhaltet folgende Beträge:

in Mio. € 2008 2007 2006

Kumulierte im Eigenkapital erfasste Gewinne (–)/Verluste (+) zum 1. Januar 342 1 265 1 579

Veränderung durch Unternehmenszusammenschlüsse/-verkäufe 3 0 0

Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) gemäß Darstellung

in der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen (227) (923) (314)

davon: Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne (–)/Verluste (+) des Berichtsjahres im Eigenkapital (230) (923) (314)

davon: Veränderung der Zusatzrückstellung aufgrund einer Mindestdotierungsanforderung 3 0 0

Kumulierte im Eigenkapital erfasste Gewinne (–)/Verluste (+) zum 31. Dezember 118 342 1 265

Erwartete Arbeitgeberbeiträge an externe Versorgungsträger für das Folgejahr werden wie folgt geschätzt:

in Mio. € 2009

Erwartete Arbeit geber beiträge an externe Versorgungsträger 46 Beträge für das laufende Jahr und die vier Vorjahre der Pensions-verpflichtungen, der ausgegliederten Vermögenswerte, das Vermögen übersteigende Leistungsverpflichtungen und erfahrungsbedingte Anpassungen:

in Mio. €,

jeweils zum 31.12. 2008 2007 2006 2005 2004

Pensionsverpflich-tungen (Defined

Benefit Obligation) 6 101 6 327 7 134 7 016 5 311

Ausgegliederte Vermögenswerte

(Plan Assets) (952) (986) (966) (901) (623)

Das Vermögen übersteigende Leistungs-verpflichtungen

(Funded Status) 5 149 5 341 6 168 6 115 4 688

Anpassungen in % 2008 2007 2006

Erfahrungsbedingte Erhöhung

(+)/Reduzie-rung (–) der Pensionsverpflichtungen (0,1) (0,8) (0,4) Erfahrungsbedingte Erhöhung

(+)/Reduzie-rung (–) der ausgegliederten Vermögenswerte (0,2) (2,5) 1,1

Beitragsorientierte Versorgungszusagen.

Einzelne Konzerngesellschaften gewähren ihren Mitarbeitern beitragsorien-tierte Zusagen („Defined Contribution Plans“). Bei beitragsorienbeitragsorien-tierten Versorgungsplänen geht der Arbeitgeber über die Entrichtung von Beitrags-zahlungen an einen externen Versorgungsträger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Die Höhe der zukünftigen Pensionsleistungen richtet sich ausschließlich nach der Höhe der Beiträge, die der Arbeitgeber (und ggf. auch dessen Arbeitnehmer) an den externen Versorgungsträger gezahlt hat, einschließlich der Erträge aus der Anlage dieser Beiträge. Die laufen-den Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betrugen 2008 160 Mio. € (2007: 103 Mio. €), davon entfallen 3 Mio. € (2007: 1 Mio. €) auf Zusagen an Mitarbeiter in Schlüsselpositionen.

Pensionsregelungen für Beamte.

Nach den Vorschriften des Postneuordnungsgesetzes (PTNeuOG) erbringt der BPS-PT (Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation e. V.

für aktive und früher beamtete Mit arbeiter) Versorgungs- und Beihilfeleis-tungen an im Ruhestand befindliche Mitarbeiter und deren Hinterbliebene, denen aus einem Beamtenverhältnis Versorgungsleistungen zustehen.

Die Höhe der Zahlungsverpflichtungen der Deutschen Telekom AG an ihre Unterstützungskasse ist in § 16 Postpersonalrechtsgesetz geregelt. Die Deutsche Telekom AG ist gesetzlich verpflichtet, seit dem Jahr 2000 einen jährlichen Beitrag in Höhe von 33 % der aktiven und der fiktiven Brutto-bezüge der ruhegehaltsfähig beurlaubten Beamten an die Unterstützungs-kasse zu leisten. Davon wurden als laufender Aufwand des Geschäftsjahres 762 Mio. € erfasst (2007: 772 Mio. €; 2006: 842 Mio. €). Der Barwert der Gesamtverpflichtung aus Zahlungsverpflichtungen an diese Unterstützungs-kasse beträgt zum Abschlussstichtag 6,9 Mrd. € (31. Dezember 2007:

7,3 Mrd. €).

Im Dokument Der Konzernabschluss (Seite 55-60)