• Keine Ergebnisse gefunden

Parkanlage Altenhofer Dreieck

Im Dokument Bürgerhaushalt Lichtenberg: (Seite 51-68)

Umsetzungsbeispiel Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2008

Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in den Aufbau und die Gestaltung der geplanten Anlagen

„Parkanlage Altenhofer Dreieck“

Umsetzungsbericht

Das Planungsbüro „Gruppe F“, das vom Bezirksamt mit der Erarbeitung eines Planungsvorschlages im Rahmen der Aufwertung des Altenhofer Dreiecks (ein Areal zwischen Landsberger Allee, Mittel- und Altenhofer Straße) aus Mitteln des Programms „Stadtumbau Ost“ betraut worden ist, hat neben mehreren Bürgerversammlungen zwei Planungswerkstätten mit Jugendlichen durchgeführt. Diese fanden im November 2004 und im Mai 2005 in der Einrichtung des CSW statt.

Folgende Vorschläge der Jugendlichen wurden in die Planung aufgenommen und sind 2006 und 2007 baulich reali-siert worden: eine Aktionsfläche und eine „Sportinsel“ mit einem Basketballplatz (Fläche: 470 m²) und einer Graffitiwand.

Entstanden ist eine Parkanlage mit verschiedenen Spiel- und Sportanlagen. Es werden allen Altersgruppen Möglichkeiten zur Bewegung im Freien geboten. Auch die unterschiedlichen Interessen von Mädchen und Jungen wur-den dabei beachtet. Deshalb werwur-den sowohl Wettkampf- (Ball-)Spielflächen als auch einzelne Fitnessgeräte und ein Rundweg für Skater und Radfahrer angeboten.

Das Projekt ist inzwischen abgeschlossen und wird von den Anwohnern genutzt, besonders von den Jugendlichen.

Parkanlage

5.6. Fennpfuhl

Wohnen im Grünen, mitten in der Stadt

Die in den 70er und 80er Jahren gebaute Großsiedlung Fennpfuhl ist ein mit qualitativ hochwertigem Wohnungsbestand und mit Versorgungsangeboten gut ausgestatteter Stadtteil.

Wegen seiner starken Durchgrünung ist das Image „Wohnen im Grünen, mitten in der Stadt“ anerkannt. Daran haben die engagiert handelnden und kooperativ mit dem Stadtbezirk zusammenarbeitenden Wohnungsunternehmen großen Anteil.

Der zentral gelegene Fennpfuhlpark bietet im Herzen des Stadtteils einen attraktiven Freizeit- und Erholungsbereich.

Der direkte Zugang zum S-Bahn-Ring und die Lage an zwei überregionalen Hauptverkehrsadern der Stadt charakteri-sieren die gute Zentrenanbindung des Stadtteils.

Ein großer Teil der Bewohnerschaft gehört zur Erstbeziehergeneration. Der Zuzug ist von Jüngeren, insbesondere von jungen Familien, geprägt.

Leitbild und Perspektiven

Generationen gestalten gemeinsam das Zusammenleben im grünen Fennpfuhl

Im Fennpfuhl setzt in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel ein, der auch die kommenden Jahre bestimmen wird.

Einerseits leben im Stadtteil viele Erstbewohner, andererseits hat sich im Rahmen des Zuzugs von Familien mit Migrationshintergrund und sozial schwachen Familien eine große soziale Differenziertheit der Bewohnerschaft erge-ben.

Dieser Strukturwandel der Einwohnerschaft macht es erforderlich, die gute Ausstattung mit Gemeinweseneinrichtung-en im Stadtteil zu erhaltGemeinweseneinrichtung-en und bedarfsoriGemeinweseneinrichtung-entiert auszurichtGemeinweseneinrichtung-en.

Der Anton-Saefkow-Platz mit der anschließenden Promenade sollte als Kommunikations-, Handels- und Dienstleis-tungsstandort weiter stabilisiert werden. Die Ergänzung mit Kulturellen- und Freizeitangeboten ist hier denkbar.

Umsetzungsbeispiel Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2007 und 2008 Standort der Volkshochschule

Erhalt und behindertengerechter Ausbau des Hauptgebäudes Moderne VHS durch Gebäudesanierung

Fachgerechte Gestaltung eines Raumes für Tanz, Bewegung und Gymnastik

Umsetzungsbericht

Das Gebäude der Volkshochschule, seit September 2007 gemeinsamer Standort der Musikschule und der Volkshochschule, bleibt erhalten.

Die behindertengerechte Ausstattung (Zugang, Personenaufzug, WCs) wurde im August 2007 der Öffentlichkeit über-geben. Notwendige Sanierungen in Fluren, Treppenhäusern, Unterrichts- und Arbeitsräumen wurden im Dezember 2007 abgeschlossen.

Im Jahr 2008 begann die Bauvorbereitung für die Dachsanierung die nunmehr bis auf kleine Restarbeiten abgeschlos-sen wurde. 2009 wurden die Vorbereitungsmaßnahmen für die Fenster- und Fassadensanierung vorgenommen. Diese Sanierungsabschnitte sind für 2010/2011 vorgesehen.

In den Sommerferien 2008 wurde der Bewegungsraum der VHS in der Paul-Junius-Straße 71 saniert. Die Maßnahmen umfassten: Entfernung über Putz liegender, nicht benötigter Rohrleitungen, Erneuerung der Heiz- und Leuchtkörper, Sanierung der maroden Elektroleitungen, Verkleidung über Putz liegender Datenkabel, die malermäßige Instandsetzung und das Verlegen eines neuen textilen Fußbodenbelages sowie den Ersatz verschlissener Übergar-dienen durch Rollos.

Die Mittel in der Höhe von ca. 40.000 € wurden aus dem Budget der VHS bereitgestellt. Seit Beginn des Herbstsemesters 2008 finden die Kurse der Programmbereiche Entspannung – Bewegung - Gesundheit und Kunst – Kultur in bedeutend angenehmerer Atmosphäre - in einem sanierten und freundlicheren Raum statt. Genutzt wird der Raum für Kursangebote wie zum Beispiel Wirbelsäulengymnastik, Tai Ji Quan (Tai Chi Chuan) für Senioren, Hatha-Yoga und Körpererfahrung, Seniorenfitness, Fitnessgymnastik - Bauch, Beine, Po, Fit ab 30, Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Orientalischer Tanz.

Die Kurse finden in diesem Raum an allen Wochentagen statt und wurden bislang jährlich von ca. 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht – im neuen Raum werden sich viel mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohlfühlen. Der sanierte Unterrichtsraum stand mit Beginn des Herbstsemesters zur Verfügung.

Volkshochschule Lichtenberg Paul-Junius-Str. 71

10369 Berlin

vor und nach der Sanierung des Bewegungsraumes Fotos: Bezirksamt Lichtenberg

5.7. Alt Lichtenberg

Politisches und kulturelles Zentrum Lichtenbergs

Alt Lichtenberg bildet mit den zentralen Standorten des Bezirksamtes, Handel und Dienstleistungen sowie Kultur das Zentrum des Bezirkes. Der Stadtteil ist geprägt durch die aufgewertete Gründerzeitbebauung, große Krankenhauskomplexe, große Gewerbegebiete in der Herzbergstraße und durch einen großen Verwaltungs- und Bewirtschaftungskomplex, begrenzt östlich durch die Alfredstraße und westlich durch die Ruschestraße, der den Stadtteil in zwei Quartiere trennt.

Trotz der hohen Dichte an Gemeinweseneinrichtungen, die allerdings nicht flächendeckend verteilt sind, bestehen Defizite in der Stadtteilversorgung. Vor allem für Kinder und Jugendliche gibt es nur begrenzte und räumlich nicht opti-mal verteilte Freizeitangebote.

Die Wohnbevölkerung mit einem hohen Ausländeranteil ist überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen. Der Niebelungenkiez, nördlich des Bahnhofes Lichtenberg, ist durch unterschiedliche Wohnungseigentümerstrukturen gekennzeichnet.

Leitbild und Perspektiven

Alt Lichtenberg ist ein lebens-/liebenswerter Ort für alle Bevölkerungsgruppen

Alt Lichtenberg übernimmt durch zentrale Einrichtungen des Bezirkes und die zentrale stadträumliche Lage bereits heute identitätsstiftende Funktionen für das Gemeinwesen. Kulturelle, soziale und kommerzielle „Schwergewichte“, wie das Ring-Center, das Theater an der Parkaue, die Krankenhäuser und das Rathaus gehören zum Profil des Stadtteils.

Die weitere kleinteilige Wohnbebauung des Siedlungsgebietes Bornitzstraße und die weiterführende Gestaltung des Landschaftsparkes Herzberge zur größten innerstädtischen Grünanlage wird die Attraktivität des Stadtteils erhöhen.

Die fortgeschrittene Sanierung der Gründerzeitbereiche macht den Stadtteil zunehmend für junge Kreative interessant.

Neue Chancen für die Entwicklung des Gebietes liegen in der Ausweisung des Gebietes Frankfurter Allee Nord als Sanierungsgebiet durch die Senatsverwaltung.

Umsetzungsbeispiele Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2007, 2008 und 2009 Medienarbeit der Bibliotheken

Erhöhung der finanziellen Mittel für neue, aktuelle Medien aller Art unter besonderer Berücksichtigung der Schul-, Sach- und Fachliteratur sowie Erweiterung der Internetangebote.

Aktuelle Medien in den Bibliotheken

Es soll mehr Geld bereitgestellt werden für die Neuanschaffungen in Bibliotheken.

Erhalt und Ausbau des Angebotes der Bibliotheken

Erhalt der Angebote der Bibliotheken. Ausweitung im Bereich der Veranstaltungen, z.B.Lesungen, Filmreihen etc.

Umsetzungsbericht

Das Lichtenberger Bibliotheksquartett besteht aus der Bezirkszentralbibliothek "Anna Seghers" und den drei Mittelpunktbibliotheken "Anton Saefkow", "Bodo Uhse" und "Egon Erwin Kisch", wobei letztere im Stadtteil Alt Lichtenberg liegt und deshalb an dieser Stelle über die Umsetzung der Vorschläge stellvertretend berichtet wird.

Ein Schwerpunkt der Erwerbung in 2007 waren Medien, die thematisch der Schul-, Sach- und Fachliteratur zuzuord-nen sind. Der Mitteleinsatz wurde um ca. 30.000 € gegenüber 2006 erhöht.

Die Erwerbungen erfolgten überwiegend für die Themenkreise „Schüler-Center“ (Lernhilfen für Schüler aller Schuljahre), „Job- und Karriere-Bibliothek“ und „Freestyle“ (thematische Angebote besonders für Jugendliche).

Ergänzend für die Erledigung von Hausaufgaben im Fach Deutsch wurden 18 Titel mit jeweils 20 Exemplaren erwor-ben, um die entsprechenden Primärtexte bereitstellen zu können.

Die Bereitstellung der Mittel erfolgt durch Umschichtungen innerhalb des Erwerbungsetats auf der Grundlage des Erwerbungsprofils 2007, wobei die Minderung des Medienetats von 415.000 € auf 407.000 € verfügbarer Mittel an die verantwortungsvolle Mittelumschichtung hohe fachliche Anforderungen stellt.

Ende des Jahres 2007 hat sich die Anzahl der Internet-Arbeitsplätze für Besucher um zwei auf 26 Internetterminals gemindert. Das Ziel, die Gesamtzahl um 4 Terminals (auf ges. 32 Internet-Terminals) zu erweitern konnte nicht erreicht werden. Die Mittelverfügbarkeit für den Ersatz defekter Geräte bzw. die Angebotserweiterung war wegen haushalts-wirtschaftlicher Maßnahmen nicht gegeben.

Die WLAN-Zugänge für die Nutzung des persönlichen Notebooks in allen Bibliotheken waren ab dem 2. Quartal 2007 realisiert.

Der Mitteleinsatz für den Erwerb neuer Medien konnte im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant gehalten werden.

In allen budgetrelevanten Größen konnte im Jahr 2009 das hohe Leistungsniveau erhalten werden.

Die kontinuierliche Entwicklung und Profilierung des Bestandes sowie die interessanten Veranstaltungsangebote wur-den fortgeführt . Die 1.829 Veranstaltungen in wur-den Bibliotheken wurwur-den von 31.423 Teilnehmern/innen sehr gut besucht. Der Vorschlag, die Bibliotheksangebote zu erhalten und auszubauen wurde auf hohem Niveau umgesetzt.

Fotos: Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek

6.8. Frankfurter Allee Süd

Gutes Wohnen in zentraler Lage

Der in sich geschlossene Stadtteil Frankfurter Allee Süd wird durch die Anfang der 1970er Jahre errichtete Großsiedlung sowie entwicklungsfähige Gewerbebereiche im Osten und das isolierte Gewerbeareal Wiesenweg im Westen geprägt. Die ausgedehnten Bahnanlagen am Bahnhof Lichtenberg im Osten und die der Ringbahn im Westen wirken barriereartig und erschweren eine Verflechtung des Stadtteils zu benachbarten Stadtteilen. Zahlreiche städte-bauliche Maßnahmen haben erheblich zur Verbesserung der Wohnqualität und einem hohen Sanierungsstand der Wohnhäuser beigetragen. Die klar abgegrenzten, nach innen orientierten Wohngruppen besitzen eine gute Ausstattung mit Gemeinwesenangeboten und ermöglichen für die meisten Bewohner ein ruhiges Wohnen ohne grö-ßeren Durchgangsverkehr im Grünen.

Mit Unterstützung des Urban-Programms konnte das Nachbarschaftshaus und das Stadtteilzentrum „Kiezspinne“

geschaffen werden, das als zentrales Angebot für die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil fungiert. Die Wohnbevölkerung ist relativ stabil. Einerseits leben im Stadtteil viele Erstbewohner, andererseits gibt es einen Zuzug an einkommens-schwachen und kinderreichen Familien sowie Arbeitslosen. Der Anteil der Migranten liegt deutlich über dem Bezirksdurchschnitt.

Leitbild und Perspektiven

Der Kiez Frankfurter Allee Süd ist ein attraktiver Lebensraum für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen Der Stadtteil Frankfurter Allee Süd soll auch in Zukunft eine gute Wohnadresse für Kinder, Familien und Senioren blei-ben. Dies kann durch den schrittweisen Ausbau der Angebote an altersgerechtem Wohnraum gestärkt werden.

Schwerpunkte der Gebietsqualifizierung bilden die Entwicklung des Industriegebietes an der Buchberger Straße und der Kreuzungausbau der Buchberger Straße im Bereich Frankfurter Allee mit innerstädtischer Anbindung.

Dies würde eine Entlastung des Wohngebietes und Verkehrslärmminderung für viele Anwohner zur Folge haben. Die Integrationsaufgaben für den Stadtteil bleiben angesichts der vorhandenen sozialen Struktur auch in Zukunft hoch.

Umsetzungsbeispiele Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2009

Die in der Frankfurter Allee vorhandenen Familien- und Jugendfreizeitangebote bleiben erhalten

Die vorhandene gute Ausstattung mit Familienangeboten sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Frankfurter Allee soll erhalten und stabilisiert werden. Das sind die JFE Steinhaus, Schülerclub Lichtpunkt, JFE Magdalena und das Präventionsprojekt für junge Mütter.

Umsetzungsbericht

Der Vorschlag ist umgesetzt, alle Einrichtungen, die 2008 dort tätig waren sind, im gleichen Umfang finanziert, auch 2009 dort wirksam geworden.

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2009

Multikultureller und generationsübergreifender Austausch

Multikultureller und generationsübergreifender Bürgeraustausch mit anderen Gemeinden und Religionen durch Verbesserung der Information und Kommunikation, um die soziale Integration aller ansässigen Bevölkerungsgruppen, unabhängig ihrer Herkunft, sozialen Stellung, Alter, Geschlecht und Konfession zu gewährleisten.

Umsetzungsbericht

Der Vorschlag ist Teil der inhaltlichen Arbeit der kommunalen Kultureinrichtungen (Beteiligung an regionalen Bürgerforen und zentralen bezirklichen Vorhaben).

Chancengleichheit und Integration benötigen einen regen Austausch der multikulturellen Bevölkerungsgruppen, die in Lichtenberg leben sowie eine grundsätzliche Öffnung gegenüber fremden Kulturen und künstlerischen Ausdrucksweisen.

Dem internationalen Kulturaustausch haben sich im Jahr 2009 insbesondere das studio im hochhaus mit seinem weit-hin bekannten Programm osteuropäischer Kulturen, die Galerie im ratskeller mit ihrem neuen Raum für Junge Kunst und das Kulturhaus Karlshorst zugewendet.

Das internationale Künstlerstudio „artist in residence“ im Stadthaus beherbergte einen Künstler aus Großbritannien, dessen künstlerische Installationen im Stadtraum für weltweite Beachtung sorgten. Im Stadthaus hat eine internationa-le Gruppe von Absolventen der Hochschuinternationa-le für Film und Fernsehen das erste Obergeschoss und das Erdgeschoss bezogen. Einen ersten Einblick in die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten sie im Herbst in der Taut-Aula im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lichtenbergs Zwölf“. Im Einzelnen zeigt sich die Entwicklung von multikulturellen bzw. inter-nationalen Projekten in den Kultureinrichtungen nominal gering rückläufig, verursacht durch thematische Projektschwerpunkte wie z.B. das Themenjahr 20 Jahre Mauerfall sowie durch eine leicht rückläufige Anzahl an Veranstaltungen im gesamten Kulturbereich.

Die besondere Bedeutung von multikulturellen Ansätzen in den Lichtenberger Projektvorhaben zeigt sich bei der Vergabe von Fördermitteln aus dem Bezirkskulturfonds. Mehr als ein Drittel (13.696 €) der zur Verfügung stehenden Fördermittel wurden an vier Projekte mit Beteilung von Menschen mit Migrationshintergrund vergeben.

Die Veranstaltungsangebote stehen allen Bevölkerungsgruppen offen, unabhängig von Geschlecht und Herkunft.

Foto: JFE Steinhaus

Foto: JFE Magdalena

Foto: Bezirksamt Lichtenberg

5.9. Neu Lichtenberg

Wohnen, Szene, Stadtkultur

Neu Lichtenberg verfügt als gewachsene Stadterweiterung über ganz verschiedene Wohnmilieus: die Gründerzeitgebiete Victoriastadt und Weitlingkiez im Westen sowie die Wohnanlagen der 1920/1930er Jahre und die Quartiere des komplexen Wohnungsbaus der 1970er Jahre um den U-Bahnhof Friedrichsfelde im Osten. In dem sehr heterogenen Stadtteil hat sich das Quartier um den Nöldnerplatz als attraktiver Bildungsstandort mit sanierten und auf-gewerteten Einrichtungen (Gymnasium, Zentren der Berufsbildung, Sportplatz, Zahlreichen Jugendfreizeiteinrichtungen) etabliert.

Der Bahnhof Lichtenberg als Verkehrsknotenpunkt sowie die Weitlingstraße als Geschäftsstraße sind über den Stadtteil hinaus bedeutsam. Die Victoriastadt und Teile des Weitlingkiezes haben als Sanierungsgebiete umfassende städtebauliche Erneuerungen erfahren, die auch im weiteren Umfeld durch das Bundesprogramm Stadtumbau-Ost ergänzt wurden und im Wesentlichen abgeschlossen sind. Das EU-Programm Urban II (bis 2008) ermöglichte zudem eine Vielzahl von sozialen, kulturellen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Maßnahmen. In Aufwertung sind noch die Eingangsbereiche um die beiden Bahnhöfe Nöldnerplatz und Lichtenberg.

Ateliers und Galerien prägen das kulturelle Leben, insbesondere in der Victoriastadt. In den letzten Jahren zogen viele junge Leute und Familien hierher. Defizite bei Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche wurden zum Teil durch die Sanierung eines der denkmalgeschützten Kolonistenhäuser als Erweiterungsbau einer Jugendfreizeiteinrichtung abge-baut. Der Stadtteil liegt hinsichtlich seiner Einkommens- und Sozialstruktur im Mittelfeld. Durch viel zivilgesellschaftli-ches Engagement konnte rechtsradikalen Aktivitäten erfolgreich der Boden entzogen werden.

Leitbild und Perspektiven

Der vitale Stadtteil wird sich weiter als gute Wohnadresse für junge Familien, Auszubildende und Studenten stabilisie-ren. Die Gründerzeitbereiche gelten als Geheimtipp für junge Kreative, die mit neuen Ideen und Engagement ihr Umfeld gestalten wollen. Das erfordert die Erweiterung bedarfsgerechter Angebote für jüngere Zielgruppen.

Mit dem Umbau des Bahnhofs Ostkreuz und der Ansiedlung des Jugendherbergswerkes am ehemaligen Standort der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft wird das Gebiet um ein Weiteres attraktiver werden.

Im Bereich des Weitlingkiezes gilt es, Nachbarschaften zu stärken und das Wohnangebot familien- und senioren-freundlich weiterzuentwickeln. Daher sollten Förderprogramme weiterhin genutzt werden.

In der Gemeinwesenarbeit wurde der Anschluss des Wohngebietes um die Massower Straße an die beiden Kernkieze als ein Vorhaben für die nächsten Jahre formuliert.

Umsetzungsbeispiel Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2009 Einrichtung einer Kiezkasse

Mit der Einrichtung einer Kiez-Kasse die Zivilgesellschaft im Stadtteil Neu Lichtenberg stärken.

Ähnlichlautende Vorschläge gingen auch aus anderen Stadtteilen ein.

Umsetzungsbericht

Mit Verabschiedung der Rahmenkonzeption zum Bürgerhaushalt 2011 wurde die Einrichtung des Kiezfonds für Bürgerprojekte beschlossen beschlossen.

Das Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenbergs fördern das bürgerschaftliche Engagement und die ehrenamtlichen Aktivitäten in den Stadtteilen und nutzen die vielfältigen Kompetenzen der Bevölkerung zur Entwicklung der Stadtteile im Rahmen einer umfassenden Bürgerbeteiligung.

Mit Beginn des Haushaltsjahres 2010 stehen jährlich bis zu 5.000 € je Stadtteil (insgesamt 65.000 Euro) im Rahmen eines nicht übertragbaren Kiezfonds zur Verfügung, über deren Verwendung die Lichtenberger Bürgerinnen und Bürger nach Maßgabe einer Rahmenregelung entscheiden. Weitere Informationen finden Sie auf Seite 39 der Broschüre.

Diese Rahmenregelung zur Vergabe des Kiezfonds durch eine Bürgerjury wurde am 17.12.2009 von der BVV beschlossen.

Die Mitglieder der Bürgerjurys wurden im März 2010 ausgewählt. Es gab reges Interesse an dieser Aufgabe. Die Bürgerjurys werden ihre Arbeit voraussichtlich im II. Quartal 2010 aufnehmen.

jährlich bis zu 5.000 € je Stadtteil

-Fotos: Bezirksamt Lichtenberg Vergabe eines Kiezfonds

durch eine Bürgerjury

-5.10. Friedrichsfelde Nord

Drei Nachbarschaften mit eigenem Profil

Der Stadtteil Friedrichsfelde Nord wird durch drei Wohnquartiere geprägt, die durch Hauptverkehrsstraßen stark von-einander getrennt sind. In allen Wohnquartieren dominieren Plattenbauten der 1960er bis 1980er Jahre und gemisch-te Baustrukturen mit überwiegend hohem Sanierungsgrad. Markant ist das ruhige und grüne Umfeld innerhalb der in sich geschlossenen drei Quartiere. Im Stadtteil liegt der gesamtstädtisch bedeutsame Tierpark mit dem Schloss Fried-richsfelde. Die vorhandenen Gemeinweseneinrichtungen entsprechen dem aktuellen Bedarf der Bevölkerungsstruktur und werden durch eine Vielzahl an Angeboten der angrenzenden Stadtteile Neu Lichtenberg und Friedrichsfelde Süd ergänzt.

Dass der alte Ortskern Friedrichsfelde zum Stadtteil Neu Lichtenberg und nicht dem Stadtteil Friedrichsfelde Nord zugeordnet ist, wirkt sich ebenso wie die großen Verkehrsstrassen erschwerend auf die Herausbildung einer Stadtteilidentität aus. Durch Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau-Ost wurden öffentliche Einrichtungen und zahlreiche Grün- und Freizeitflächen aufgewertet, um städtebauliche Defizite zu kompensieren.

Handlungsbedarf besteht noch um das ehemalige Dienstleistungszentrum „Kalinka“ im Gensinger Viertel.

Angebote für junge Familien sowie Kinder und Jugendliche konzentrieren sich vor allem auf das Gensinger Viertel, wo für Ende 2011 die Eröffnung eines neuen Jugendfreizeithauses mit zwei Trägern unter einem Dach geplant ist.

Im Stadtteil besteht zwischen der Stammmieterschaft und den jüngeren, in der Regel zugezogenen Haushalten, ein soziales Gefälle. Der Anteil an Migrantenfamilien hat in den letzten Jahren zugenommen. Soziale Problemlagen kon-zentrieren sich meist in einzelnen Wohnhäusern.

Leitbild und Perspektiven

Friedrichsfelde Nord ist durch drei Quartiere geprägt, die jeweils eigene Profile und Potentiale als gute Wohnadressen haben. Der Stadtteil wird weitere Aufwertungsmaßnahmen erfahren, die stabilisierend wirken und das Gebiet für neue Zuzieher (kleine Haushalte und junge Familien) attraktiv machen.

Im Mittelpunkt stehen dabei bedarfsgerechte Gemeinwesenangebote und ein ruhiges Wohnen im Grünen. Der Stadtteil wird vorerst ein Schwerpunktbereich für die Sozialarbeit im Bezirk bleiben.

Umsetzungsbeispiel Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2009 Unterhalt von Spielplätzen

Erhalt und Unterhalt von Spielplätzen, Spielgeräte und Anpassung an Altersgruppen.

Umsetzungsbericht

2009 wurden für Maßnahmen der Bestandsicherung und Verkehrssicherheit ca. 28.600 € verausgabt.

Hierunter fallen: Wartungs- und Reparaturarbeiten an Spielgeräten, Fallschutzflächen, Sandflächen, Zäunen und sons-tigen Ausstattungen.

Trotz aller Bemühungen mußten auf 17 Spielplätzen einzelne Spielgeräte wegen Vandalismus oder aus Altersgründen abgebaut werden. Aufgrund knapper Mittel konnten nur 2 Federwipper durch neue ersetzt werden.

Um die „Spielangebote“ für alle Altersgruppen erweitern, verbessern bzw. erhalten zu können, wurden verstärkt Freizeitsportgeräte so z.B. Basketballanlagen, Tischtennisplatten, Bolzplätze und Fitnessgeräte auf oder in unmittelba-rer Nähe von Spielplätzen mit angeboten.

Beispielgebend hierfür ist der „Wasserspielplatz“ in der Dolgenseestraße. Er lädt durch vorhandene altersübergreifen-de Betätigungsangebote alle Altersgruppen zu Aktivitäten ein.

Eine weitere qualitative Aufwertung der Möglichkeiten für Bewegung und Spiel im öffentlichen Raum erfolgte mit der Eröffnung der Quartiersparke in der Neubrandenburger Straße und in der Mellenseestraße. Hierfür standen Mittel aus Förderprogrammen zur Verfügung, die den Bezirkshaushalt nicht belasten.

Fotos: Bezirksamt Lichtenberg

5.11. Friedrichsfelde Süd

Familienfreundliches Wohnen am Tierpark

Das ab den 1960er Jahren errichtete, umfassend aufgewertete und stark durchgrünte ehemalige „Hans-Loch-Viertel“

prägt den Stadtteil Friedrichsfelde Süd. Der Stadtteil grenzt unmittelbar an den Tierpark mit dem Schloss Friedrichsfelde. Ein großer, in den 1990er Jahren durch das Einkaufszentrum „Bärenschaufenster“ ergänzter Zentrumsbereich befindet sich an der Hauptstraße Am Tierpark. Der Stadtteil verfügt durch die kieznahe Ansiedlung weiterer Einzelhandelsangebote über eine gute Versorgung und auch Verkehrsanbindung.

Sanierte Wohnhäuser, neu gestaltete öffentliche und private Grün- und Freizeitflächen wie Parks und Innenhöfe sowie ein dichtes Netz an Einrichtungen mit Angeboten für Kinder, Jugendliche, Familien und Ältere machen den Stadtteil zu einer attraktiven und begehrten Wohnadresse. Städtebaulicher Handlungsbedarf besteht an der Aufwertung um das Dolgensee-Center.

Stark von der Erstbeziehergeneration geprägt, befindet sich Friedrichsfelde-Süd jetzt mitten im Generationswandel. In den letzten Jahren war ein Zuzug von jungen Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen zu verzeichnen. In eini-gen Häusern konzentrieren sich Familien mit Migrationshintergrund. Die Zahl der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfän-ger liegt unterhalb des Bezirksdurchschnitts.

Leitbild und Perspektiven

In Friedrichsfelde Süd vollzieht sich in den nächsten Jahren ein Generationswechsel. Aufgrund seiner guten Lebensqualität bleibt Friedrichsfelde Süd ein nachgefragter Stadtteil für Familien. Angebote müssen sich weiterhin dem demographischen Wandel anpassen und generationsübergreifend wirksam sein.

Umsetzungsbeispiele Bürgerhaushalt

Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2008 und 2009 Bücher in Vietnamesisch in den Bezirksbibliotheken

Vietnamesischsprachige Literatur für Bibliotheken anschaffen

Ein Teil des Bibliotheksbudgets ist zur Anschaffung und Pflege vietnamesischsprachiger Literatur in Bibliotheken zu verwenden.

Umsetzungsbericht

Von den insgesamt 250.000 Bewohnern des Bezirks Lichtenberg stammen etwa 34.000 Menschen aus 140 verschie-denen Ländern. Den größten Anteil stellen die Vietnamesen.

Viele der in Lichtenberg lebenden 3.500 vietnamesisch-stämmigen Mitbürger/innen haben sich in den vergangenen Jahren aktiv am Bürgerhaushalt beteiligt. Insbesondere war es ihr großer Wunsch, in den Lichtenberger Bibliotheken aktuelle Bücher und DVD in vietnamesischer Sprache ausleihen zu können.

Diesen Vorschlag haben die Bibliotheken gern aufgegriffen. Nachdem mit Hilfe der vietnamesischen Botschaft ein Buchhändler in Hanoi gefunden war, können in den Lichtenberger Bibliotheken nicht nur vietnamesische Medien aus-geliehen werden, sondern für den Aufbau und die Pflege von Medienbeständen stehen auch mehrere vietnamesisch-sprachige Mitarbeiterinnen zur Verfügung.

Im Dokument Bürgerhaushalt Lichtenberg: (Seite 51-68)